Hedgefonds und Frankreich brauchen Schuldenunion

Hedgefonds und Frankreich brauchen SchuldenunionEuro-Mania: Mehr und mehr wird klar, wie sehr der Sozialstaat für die Banken und Konzerne ins Wanken gerät. Die gellenden Hilferufe der Schönen und (einfluss)Reichen sind kaum mehr zu überhören. Wenn die wirtschaftlichen Zirkusponys innerhalb des Euros nicht ans Ackern kommen und auch die verabreichten Anabolika sie noch nicht zu Ackergäulen transformiert haben, dürfen wir dennoch die Hoffnung nicht fahren lassen. Gemäß politischer Direktive müssen sie irgendwann zu solchen Hochleistungspferdchen werden. Das ist Beschlusslage. Es müssen immer nur genügend Euros dafür transferiert werden.

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Anabolika in diesem Sinne sind die Euros und davon liegen noch viel zu viele in den wohlhabenden nordischen Euro-Teilnehmerstaaten herum. Genau um die geht es. Formal sollten auch die zur Rettung der siechenden Euro-Staaten herangezogen werden. Damit wäre dann die sogenannte Schuldenunion erst perfekt. Die diesem Konstrukt gegenüberstehende „Guthabenseite“ bleibt natürlich privat, das versteht sich von alleine. Insoweit ist es nicht verwunderlich, wenn jetzt besonders von den wohlmeinenden Hedgefonds nach Schuldenunion via Eurobonds gerufen wird: Streit um EU-Reformen Vermögensverwalter Blackrock dringt auf europäische Bankenunion [SpeiGel auf Linie]. Schließlich wissen sie am allerbesten was da noch zu holen ist.

Was macht man mit dem vielen Geld?

Hedgefonds und Frankreich brauchen SchuldenunionSelbstverständlich werden mit den anvisierten Geldern keine Staaten gerettet. Das ist nur fürs offizielle Protokoll der Fall. Banken und Geldadel, die vorzugsweise in den maroden Euro-Staaten investiert sind und deren Forderungen auszufallen drohen, sind die eigentlichen Rezipienten der minutiös geplanten Rosskur. Um deren nachhaltige Gesundung geht es. Wenn die Schuldenunion nicht kommt, könnte der Sozialstaat für die Banken zusammenbrechen. Im Rahmen der Umverteilung von unten nach oben gibt es eben immer noch genügend Staaten innerhalb des Euro, die noch über allerhand Pfründe verfügen, die unter diesem Vorwand ganz locker umverteilt werden können. Sozial ist, wer bezahlt. Und der „kleine Mann“ war schon immer sehr sozial.

Hedgefonds und Frankreich brauchen SchuldenunionImmer wieder wird uns gesagt, Deutschland ist Weltmeister … in jeder Hinsicht. Die Deutschen sind so entsetzlich reich. Es ist gut, die Deutschen auch in diesem Glauben zu halten, damit sie vor lauter Scham auch den letzten Spargroschen noch herausrücken. Faktisch sah das im Jahr 2013 ein wenig anders aus, aber bitte nicht weitersagen. Eines der sagenhaften bundesdeutschen Betrübsgeheimnisse: Deutsche belegen beim Vermögen den letzten Platz[Welt] und die beigefügte Grafik macht sehr schnell deutlich wie es um die realen Verhältnisse steht. Zieht man neuere Quellen zu Rate, so machen die Deutschen in diesem Punkt weltmeisterliche Fortschritte: Vermögensschock: Die Deutschen sind die armen Würstchen der EU[Stern]. Immerhin besaß jeder erwachsene Deutsche im Jahre 2013 noch 51.400 Euro. Die Werte haben sich binnen drei Jahren (2017) offensichtlich schon auf 47.000 Dollar, also umgerechnet 38.000 € verflüchtigen können.

Natürlich gibt es auch beruhigendes dazu zu sagen. Das kommt in diesem Falle von dieser Quelle: Die reichsten 1 Prozent besitzen mehr als 50 Prozent des globalen Vermögens[Telepolis]. Das relativiert die vorherigen Aussagen und damit auch den zu erwartenden Schmerz der Massen um einiges. Es belegt nämlich, dass die Zahl der Betroffenen erheblich geringer ist als vermutet. Das deutet also unstreitig daraufhin, dass es schon sehr viele Leute gibt die wirklich gar nichts mehr besitzen. Und denen kann die Schuldenunion deshalb auch völlig am Allerwertesten vorbeigehen. Ersatzweise werden sie dafür aber Schulden bekommen. Bitte nicht weitersagen.

Wir haben bereits die Schuldenunion, dürfen sie nur noch nicht so nennen.

Hedgefonds und Frankreich brauchen SchuldenunionWenn man dem deutschen Michel schon nicht verschweigen kann, dass er inzwischen die ärmste Sau im EU-Schweinestall ist, so muss man ihm diesen Umstand zumindest schonend beibringen. Noch besser ist es, ihn indirekt zu entreichern. Auch das gelingt schon nahezu perfekt. Wer will sich da noch an den Wirtschaftswunder-Kanzler Ludwig Erhard erinnern. Rechnet man zu den 2 Billionen Staatsschulden noch gut 1 Billion (sicher bald uneinbringliche) Forderungen aus dem Target2 System hinzu, haben wir es bald geschafft. Das wird an dieser Stelle ähnlich gesehen: Schuldenunion? Haben wir doch schon längst![T-Online]. Rechnen wir diese Position einmal virtuell zu den Staatsschulden hinzu, haben wir, ähnlich wie Zypern heute schon, eine Staatsverschuldung von gut 100 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Insoweit ist das alles nur logisch und folgerichtig, wenn die Hedgefonds, nunmehr auch stellvertretend für die Banken, ihren Anspruch auf Sozialgeld anmelden. Ein Ex-Investmentbanker, wie EmmaNull Macron aus Macronesien nun einmal einer ist, wird dies sofort verstehen und hoch alarmiert die sofortige Schuldenunion einfordern. Es ist ein offenes Geheimnis, dass auch Frankreich wohl mit in den Rettungsstrudel geraten dürfte (respektive dessen Gläubigerbanken). Das könnte den leidenschaftlichen Aktionismus des französischen Präsidenten in dieser Sache leicht erklären. Es kann nur eine Frage von Monaten sein, bis auch Mutti dieses Leid einsieht und dem neuen Sozialplan für Banken von Herzen zustimmt. Wir wissen bereits heute, wie alternativlos das Konstrukt Schuldenunion/Eurobonds ist. Und wenn wir in dieser Art die Schulden der anderen meistern … sind wir dann nicht auch Schulden-Weltmeister? Nun, zumindest sind wir in dem Spiel schon mal die EU-dioten.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

5 Kommentare

  1. Auch:Mit dem Polbud-Urteil hat sich der EuGH wieder einmal als Speerspitze des Neoliberalismus erwiesen.Das EuGH -Urteil ermöglicht Konzernen “ Regime-Shopping“,um Mitbestimmung von Arbeitnehmern auszuhebeln.“ Mutti“ & „Anhang“ ,dürfte dies auch sehr gelegen sein,nicht nur der Macron Clique ! !

  2. Alexander de Rothschild hat Macron sicher diese zum Vorteil Frankreichs nützliche Einrichtung empfohlen. Schließlich hat Paris mal die Rothschilds geadelt. Der alte Herr David de Rothschild wechselt in den Aufsichtsrat der Pariser Rothschild-Bank. Seit Ende des 18ten Jahrhunderts hat die deutsche Familie Rothschild mit ihren 5 Söhnen Erfolg im Finanz-Beratungsgeschäft. Es fing in England an, obwohl die Engländer keine Juden mögen, waren sie begeistert von Rothschilds Finanz-Beratung, die London zum Welt-Finanzplatz gemacht hat. Sie tätigen keine Finanzgeschäfte, sondern nur Finanzberatung, sind dabei sehr reich geworden. Eigentlich eine Deutsche Erfolgsstory , da kann Merkel stolz sein und nachgeben, die de Rothschilds werden es richten.

  3. Wenn jemand immer noch nicht verstanden hat, warum Macron und Merkel (M&M’s) Präsidenten geworden wurden, dann liegt das nicht nur in der gemeinsamen Aggressivität gegen Russland klar geworden, sondern auch in der gemeinsamen Schuldenunion. Dabei ist einer Verlierer und der andere Gewinner, aber anders als beim Fußball verliert Deutschland in diesem Fall seine Souveränität. Also nicht die Mutti sondern der deutsche Sparer und Steuerzahler der mit seinem Vermögen haftet bei dem ESM und weiss gar nichts davon. Ist so als wenn man am Pokertisch verzockt wurde, aber keiner sagt das einem. Aber im Grunde haben M&M ja recht, das hat sogar Black Rock bestätigt, noch mehr Blödsinn ergibt irgendwann etwas Vernünftiges, zumindest in der Kunst. Ja klar, das sind auch schlechte Nachrichten für die Griechen oder Italiener, die ihre Hoffnung auf ein besseres Leben in das nächste Jahrhundert verlegen können. Aber keine Sorge, das Geld ist nicht weg, das haben nur andere, die Finanzoligarchen, die dafür unsere M&M’s eingesetzt haben.

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