Der politische Gockel Christian Lindner

Der politische Gockel Christian LindnerDer Christian Lindner ist der Gockel auf dem neolibealen Misthaufen der Geschichte, der dort sein Gekrächze und sein Kikeriki absondert, um die Hennen zu beeindrucken. Aber das ändert nichts am Wesen des Misthaufens, der nach wie vor stinkt:

„Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich die Politik, oder sie bleibt, wie sie ist.“

Lindner ist zugestandenermaßen eloquent und ein hervorragender Rhetoriker. Aber einer, der sein Diplom in Dogmatik absolviert hat. Er verkauft sich gut als Dreßman – eigentlich ist er der geborene Selbstdarsteller und Marketingspezialist, der jedem Eskimo einen Gefrierschrank verhökern könnte. Der vehemente Verteidiger der freiheitlich-demokratischen Grundordnung hat allerdings keine Skrupel, diese dem Marktradikalismus unterzuordnen und diesen als soziale Errungenschaft zu verherrlichen. Dies alles im mißverstandenen Sinne von Adam Smith als „unsichtbare Hand des Marktes“ und „Selbstregulierung durch das Marktgeschehen“. Lindner versteht sich demnach als moderner Prophet der heiligen Marktreligion.

Der Volkstribun Lindner

Und was ihm kein intuitiver Mensch abkaufen wird, das ist das Gefühl, einer aus dem Volk zu sein, der die Nöte und Wünsche der Menschen versteht und mitten unter dem Pleps weilt. Lindner schwebt immer auf Wolke 7 der neoliberalen Illusionen, die keinerlei Bezug zur Realität besitzen. Er ist nichts anderes als ein abgehobener Schwätzer, der sich gerne reden hört.

Er fühlt sich als Königsmacher und sein Selbstbewußtsein scheint zu platzen. Gerade in den aktuellen Koalitionsverhandlungen sonnt sich Linder in seiner Rolle. Zu gern steht er im Rampenlicht um Allgemeinplätze abzusondern. Man hat den Eindruck, daß seine Selbstverliebtheit bereits in Narzißmus abgeglitten ist. Von Beruf ist Lindner ein gescheiterter Unternehmer, der anschließend sein Heil in der Politik suchte, wie so viele aus seiner Zunft zuvor. Seine feuchten Träume scheinen derzeit in Erfüllung zu gehen.

Rolle der FDP

Die FDP hat bei der Bundestagswahl erstaunlicherweise mit 11,5 % gut abgeschnitten. Wenn man die Wahlbeteiligung berücksichtigt, dann bleiben 8,8 %. So viele Zahnärzte kann es doch in der Republik gar nicht geben. Steckt da Wahlfälschung dahinter oder vielleicht nur einfache Fehleinschätzung vieler Wähler darüber, wer denn ihre Interessen vertritt? Die zweite Annahme ist wohl zutreffend.

Vor Jahrzehnten war die die FDP eine respektable Partei, die sich dem Liberalismus und dem demokratischen Rechtssystem verschrieben hat. Aber diese Zeiten sind längst vorbei, denn aktuell stellt sie nur eine neoliberale Sekte dar, die von einem Messias geleitet wird.

Lindner der Heilsbringer

So äußerte sich Lindner vor ein paar Tagen in der Talkshow von Maybrit Illner folgendermaßen:

„So könnten „Billionen Euro“ an privatem Kapital aktiviert werden, etwa mithilfe der KfW oder durch niedrigere Hürden für Lebensversicherungen, um Kapital anzulegen. Dies könne ein spannender Weg sein, der „undemokratische Schattenhaushalte außerhalb des Bundeshaushaltes verhindert, die Schuldenbremse einhält und gleichzeitig marktwirtschaftlich, auch mit privater Haftung, Fortschritt organisiert“.

Man muß sich diesen ausgemachten unrealistischen Blödsinn mal auf der Zunge zergehen lassen: „niedrigere Hürden für Lebensversicherungen, um Kapital anzulegen“. Also mit anderen Worten Privatisierung des Rentensystems. Das verkauft er „marktwirtschaftlich, mit privater Haftung und Fortschrittsgarantie“. Der Kerl hat nicht mehr alle Zinnen im Kamm. Wer in aller Welt hat jemals erlebt, daß private Haftung, die nicht vom Staat erzwungen wird, jemals funktionierte? Nicht einmal die unternehmerische Selbstverpflichtung als Verwirklichung einer sozialen Marktwirtschaft, die die neoliberalen Gläubigen propagieren, hat sich als praktikabel erwiesen. Alles Hirngespinste, die der neue Heilsbringer der neoliberalen Ideologie als Zukunftsperspektive an den Mann oder die Frau bringen will. Gerade viele jungen Naive jubeln ihrem Idol zu, das allerdings nur Rauch und Schall zu bieten hat.

Zitat:

„Christian Lindner taucht im maßgeschneiderten Anzug auf wie aus dem Nichts. Im Nu ist er umringt von jungen Leuten. Vor allem von jungen Männern. Sie wollen Autogramme, outen sich als Fans des FDP-Chefs. Die FDP wurde – wie die Grünen – überproportional von jungen Menschen gewählt. Das hat auch mit Lindner zu tun. Für viele von ihnen steht er für Erfolg, für’s Social-Media-Affine, für eine gewisse Coolness. Lindner ist sein Aussehen wichtig. Er trainiert, sooft er kann, an einem Rudergerät, hat sich Haar transplantieren lassen, ist immer topmodisch gekleidet.“

„Das Finanzministerium ist nach dem Kanzleramt durch seinen Querschnittscharakter das wichtigste Ressort. Außerdem kann die FDP dort ihre wirtschafts- und steuerpolitischen Kernkompetenzen am besten ausspielen.“ Noch wird in den Koalitionsverhandlungen gerungen, gezerrt, gepokert. Wer welchen Ministerposten erhält, darüber soll – zumindest angeblich – erst ganz am Ende gesprochen werden. Aber einer ist bei der Bewerbung ums Finanzministerium schon vorgeprescht: Christian Lindner.„
Quelle: https://www.dw.com/de/der-kontrollierte-taktiker-wer-ist-fdp-chef-christian-lindner/a-59604551

Ø Bewertung = / 5. Anzahl Bewertungen:

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Avatar für Peter A. Weber
Über Peter A. Weber 164 Artikel
Rebellischer Alter, der der Konformität den Kampf angesagt hat. Keltische Identität bezüglich Kultur, Musik, Philosophie und Mentatlität. Meine Abneigungen: Nationalismus, Rassismus, Fremdenhaß, Ideologien und Fundamentalismus jeglicher Art. Ich lege Wert auf unabhängiges Denken und Schreiben.

11 Kommentare

  1. Nicht nur Zahnärzte haben Lindner gewählt, sondern auch mein Bruder sowie meine Mutter (88). Der Grund für ihre Wahl war, dass sie hoffen, damit „den Grünen und Roten Contra gegeben zu haben“. Illusionen halt, die ich höchtstens bei ganz jungen Leuten erwartet hätte, die noch nie die Fähnchen-im- Wnd-Politik dieser Partei persönlich erlebt haben.

  2. Ist es im Grunde nicht völlig egal, welchen diesen Banditen man wählt? Wenn man denn wählt. Egal, ob sie eine rote, grüne, schwarze, gelbe oder blaue Jacke haben, sie sind fast alle Mitglied der Klimakirche, der Coronakirche und der Sozialkommunistischfaschistischen Diktatur und damit alle unwählbar.

  3. Zumindest hat er schon mal die Unterstützung der verbeamteten Super-Ökonomen https://www.bild.de/politik/inland/politik/renten-plaenen-der-ampel-die-alten-leben-auf-kosten-der-jungen-78069018.bild.html Ausgerechnet Rürup, der zusammen mit Raffelhüschen https://www.freitag.de/autoren/martin-betzwieser/bernd-raffelhuschen-versicherungsvertreter-mit-professorentitel die größte Rentenkürzung mit angestoßen hat http://www.seniorenaufstand.de/hat-bert-ruerup-die-seiten-gewechselt/ und ist damit in bester Lobbyisten-Gesellschaft. Vor allem kennt er sich mit der Versenkung von öffentlichen Mitteln aus. 2 Millionen versenkt mit der Moomax-Insolvenz.

  4. Er ist ein typischer Vertreter seiner Generation. Eloquent, ja, dafü+r hohl, feig, wenig bis gar keine Kompetenz, Allerweltsstudium, Selbstdarsteller, Narzisst, machtgeil, Führungskraft, aber ohne jegliche Qualtät. Seiner Journalistin ist das egal, wichtig, sie steigt dadurch auf.

        • Der Filz ist so verfilzt, dass man ihn nur noch unter den größten Bemühungen und mit harten Bandagen entfilzen kann, aber was machen wir dann mit den ganzen arbeitlosen und unqualifizierten Leichenfledderern?

      • @Heidi Walter
        Ich habe das mit den versicherungsfremden Leistungen einmal genau angesehen. Hier gibt es eine Tabelle, die man sich im Internet ansehen kann. Bis 2018 hat der Bund aus der Rentenkasse über 700 Milliarden € mehr herausgenommen als eingezahlt. Das über 50 Jahre. Wenn wir die Verschuldung mit den Zinsätzen, die auf Staatsanleihen gezahlt worden sind vergleichen kommen wir mit Zins und Zinseszinsrechnung auf ca. 4 Billionen, die der Staat der Rentenkasse schuldet. Von 2 Billionen würde die Staatsverschuldung auf 6 Billionen ansteigen. Eine Verdreifachung. Die Milliarden, die der Verwaltungsaufwand gekostet hat sind hier nicht mit eingeflossen.
        Derzeit werden 50 Milliarden in die Rentenkasse eingezahlt und 67 Milliarden an versicherungsfremden Leistungen gezahlt. Hierfür muss Personal und für das Personal auch Büroräume und so weiter vorgehalten werden.
        17 Milliarden würden dicke ausreichen, das Rentenalter auf 65 zu senken und die Rente bei 60% zu sichern. Bei Zinszahlungen von 5% für die 4 Billionen können wir sogar auf die Beiträge zur Rentenversicherung verzichten. Die Renten können aus den Zinsen gezahlt werden.
        17 Milliarden sind auch eine Sondersteuer, die nur die zu zahlen haben, die in die Rentenkasse einzahlen müssen. Beamte, Selbständige und Rentner sind von dieser Steuer befreit.
        Das sind alles frei zugängliche Daten, aber die Hofberichterstattung in Deutschland berichtet vom Demografischen Faktor. Es werden zu wenig Kinder geboren. Eine Lüge, die dazu dient uns weiter das Geld aus der Rentenkasse zu ziehen.
        Deutschland wächst seit Jahren. Zur Demografie gehören nicht nur Geburten und Todesfälle, sondern auch Zuwanderung und Abwanderung. Deutschland wächst im Jahr um 200.000 Menschen. Darunter vor allen hoch qualifizierte junge Menschen aus anderen EU Staaten, die in die Sozialversicherungen einzahlen. Nicht nur Flüchtlinge.

        • Dafür fordern jetzt Gewerkschaft und Beamtenbund eine Gehaltserhöhung von 5%, wovon ein normaler Arbeitnehmer nur träumen kann. Darüber, wer das bezahlen soll, da Bund und Länder keine Rückstellungen getätigt haben, schweigen die Politversager, sind sie doch selbst betroffen. Dafür werden aber immer mehr „Fachkräfte“ ins Land geholt. Der im Link angegebene Unfall ist nur di Überschrift, obwohl sich bei denen mein Mitleid in Grenzen hält. Interessant ist das eingebettete Video, damit ihr schon mal einen Vorgeschmack von der Zukunft Deutschland bekommt. https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/sechs-verletzte-kreuzungscrash-in-berlin-spandau-remmos-beteiligt-78072852.bild.html
          Wie sagte Peter Scholl-Latour „wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta“. Wir sind schon lange Kalkutta und es wird schlimmer. Inflationsrate liegt bei 4,5% und es geht weiter abwärts.

  5. Wenn Renten, also unsere Rücklagen fürs Alter nicht mehr vom Staat veruntreut werden können, habe ich nichts dagegen. Ob wir so ein Schonvermögen dann Lindners bevorzugten Organisationen anvertrauen, wäre getrennt zu überlegen und wahrscheinlich zu verneinen.

    Gleiches gilt für Rücklagen zugunsten von unserer Gesundheit.

    Auch davon fließt zuviel in Hände, die sich am (angeblich funktionierenden) Solidarsystem nie beteiligten, noch sich jemals daran zu beteiligen gedenken. Zum Nachteil der Biodeutschen. Deshalb bin ich auch

    Nicht
    An
    Zuwanderung
    Interessiert.      (Gedanke geklaut von (https://www.klonovsky.de/ )

    Ganz stimmt das natürlich nicht. Wer z.B. als Tourist kommt, sich selber ernähren kann , hier auch qualifiziert arbeiten will und kann, ist mir wesentlich lieber als ein biodeutscher Studienabbrecher oder Klimahüpfer.

Kommentare sind deaktiviert.