Griechenland allein zu Haus – Europa fliegt aus dem Euro raus

Eulen nach Athen: Dem Grunde nach läuft der Countdown bereits auf den letzten Tick, ob die Griechen, vertreten durch Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis, nun wollen oder nicht. Selbst wenn sich Griechenland abermals dem Diktat von Troika und Weltbank beugte, um jetzt nicht gar so plötzlich vom Euro-Tropf abgeklemmt zu werden, mit Rettung hat das alles nichts mehr zu tun. Und wenn man Griechenland schon nicht rausschmeißt und es auch von selbst den Euro nicht aufgeben will, dann bliebe die andere Variante, Griechenland mitsamt dem Euro alleine zu lassen … aber unbedingt in Gesellschaft der übrigen PIGS.

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Griechenland allein zu Haus - Europa fliegt aus dem Euro raus eulen nach athen tragen redensart ueberfluss unnoetigGriechenland weiterhin an der Euro-Infusion zu halten, kommt dieser uralten griechischen Redensart ziemlich nah: Eulen nach Athen tragen[Wikipedia], denn es ist nicht weniger kontraproduktiv und dazu höchst überflüssig. In Eulen-weiser Voraussicht zierten die Griechen bereits ihren Euro mit dem schlauen Tierchen. Die Banken sehen das logischerweise ganz anders, die brauchen Griechenland weiterhin dringend im Euro und das hat einen einzigen Grund. Der Euro wurde, wenn auch nicht laut angesagt, als ultimative Umverteilungsmaschine von unten nach oben konzipiert und diesen Zweck erfüllt der Euro heute gnadenlos und ebenso perfekt.

Als Beleg dafür darf man nehmen, dass es den Menschen in Griechenland von Monat zu Monat deutlich schlechter geht. Die ganzen Verweise auf Berichte diesen Inhalts können wir uns an dieser Stelle getrost ersparen. Dennoch müht man sich, „die Griechen“ als die Abzocker und Sozialschmarotzer in der EU gelten zu lassen. Auch das hat einen sehr guten Grund, denn da wo das Geld tatsächlich in Strömen hinfließt, zu den Banken, hat man kein Interesse daran ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu geraten. Insoweit sind wir mit den BLÖD-Medien nur zu gut bedient, die uns tagtäglich vom faulen und verschwenderischen Griechen zu berichten wissen.

Griechenland allein zu Haus - Europa fliegt aus dem Euro raus Flag_of_Greece zu verkaufen ausverkauft Griechenland pleite europa ezb zuschussgeschaeft fass ohne boden subvention untergang qpressEinzig das Kernproblem dieser Gemeinschaftswährung, durchaus seit der Euro-Idee bestens bekannt, ist die Unfähigkeit, die mangelnden volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeiten der Staaten zu kompensieren. Das ist vergleichsweise desaströs, wie ein Zirkuspony und ein Ackergaul in einem Gespann, welches sich nun gemäß einer EU-Norm zu verhalten hat, es lebenspraktisch aber einfach nicht tut. Genau das wird nunmehr durch Dauer-Geld-Transfer ausgeglichen, um dieses nicht machbare Konstrukt noch möglichst lange aufrecht zu halten. Der vermeintliche Sozialtransfer findet auch tatsächlich statt, aber nicht zwischen den Menschen aus Nord- und Südeuropa, wie man uns eindringlich weismachen möchte und zur strengen Solidarität gemahnt. Der Abfluss findet im Norden statt … im Süden kommt das Geld niemals an, weil es auf dem Weg dahin bereits bei den Banken hängen bleibt, um das „VolkswirtschaftsUNvermögen“ der Südländer zu kompensieren.

Aus Sicht des Kapitals ein ultra-feines Spielchen, denn so gehen die Südstaaten nicht pleite und die Nordstaaten bluten heiter weiter, bis auch sie vollständig privatisiert und enteignet sind. Danach mag dann gerne eine neue Währung kommen und alles in Bausch und Bogen über die Wupper gehen, womit wir schon wieder in Deutschland wären. Nach dem Crash kann (soll) das Spielchen wieder von vorne beginnen. Hier mal ein passendes Zitat von der Beerdigungsfeier des Euro erlauscht:

… derweil sitzen schon längst beim Leichenschmaus einträchtig vereint, die tatterigen Granden – eigens aus Bad Bank angereist – die Geldsäcke, ihre Sachwalter die Banken und verkünden: „Alles Hab und Gut ist unser, nennt die Währung wie ihr wollt, wir werden sie euch erschaffen, denn uns gehört die Welt“ und oh Wunder „Für einen guten Zins leihen wir euch das Geld“ … aus Europa bekommt neue Flagge mit Trauerflor[qpress]

Griechenland allein zu Haus - Europa fliegt aus dem Euro raus Ja und Nein Europa der MenschenInsoweit ist die Überschrift vielleicht ein wenig ambitioniert, aber eine Möglichkeit wäre es schon, da angeblich keines der Euro-Länder gemäß Vertrag rausgeworfen werden kann, was möglicherweise ein Vertragsbruch derjenigen darstellte, die in diesem Fall Griechenland vor die Türe setzen wollten. Wenn Griechenland selber aussteigt und damit Vertragsbruch begeht, ist das auch nicht viel besser. Erwarten wir doch generelle Vertragstreue bis „das der Tod euch scheide”. Ist zwar ein wenig unsinnig, aber beim Euro mangelt es halt noch an der notwendigen „Scheidungskultur“. Wir sehen, die „Schuld(geld)frage“ wird uns alle noch eine Weile in Atem halten und garantiert ins Geldgrab bringen. Derweil verlöschen in Griechenland die humanen Lebenslichter bereits endgültig. Hatten wir uns so das eine Europa der Menschen vorgestellt? Was ist aus der Idee geworden? Ist sie zum Europa des Geldes erstarrt? Wie konnte das nur passieren? Die Griechen dürfen als erstes eine Antwort auf diese Frage finden (wenn der Nations-Tod sie vom Euro scheidet), derweil schlafen wir hier im kühlen Norden noch ein Weilchen weiter … gute Nacht Europa!

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

4 Kommentare

  1. PPPPSSSSSSS !!!!!! DOCH nicht SOOOO LAUT -es könnt ja „jemand“ aufwachen und hören was die Spatzen von den Dächern pfeiffen. „Alle Welt“ weiß es – aber sonst hat „Böld & Co“ doch nix mehr zu lästern, dann dürfen die doch nur noch Kriegstreiberei schreiben – und dann fällt das irgend wann dem „Michel“ auf.
    grinsende Grüße

  2. Und wieder stellen wir uns die immer gleiche Frage.
    Zitat: „Wie konnte das passieren?“

    Wie oft hat sich das Volk die Frage immer nach einem Desaster schon gestellt?
    Weil alle vorher nichts sehen, nichts hören, nichts wissen wollen.
    Sie sind anscheinend wirklich zu dumm, Entwicklungen einzuschätzen. Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Sie genießen den Wohlstand solange er da ist und wollen dabei nicht mit Warnungen gestört werden.
    Warner gab es genug, doch man hat sich darüber nur lustig gemacht. Das waren alles Verschwörer. Alle haben der Politik blind vertraut, warum auch immer. Jetzt werden wir von der nackten Realität eingeholt.
    Uns könnte das Lachen bald vergehen.Was die alle getrieben haben , war kriminell, das Volk hat man abgelenkt mit Brot und Spelen, Wohlstand auf Pump. Jetzt ist ausgepumpt, die Rechnung muß bezahlt werden.

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