Europa nach dem großen Geldkrieg in den Grenzen von 2020

Europa nach dem großen Geldkrieg in den Grenzen von 2020Reichskristallkugel zu Berlin: In einem unbeobachteten Moment haben wir uns in den Reichstag geschlichen, sind dort durch den Schleier der Isis gehechtet und unvermittelt in der „Astro-Loge“ aufgeschlagen. Dieser eher unscheinbare und karge Raum befindet sich eingezwängt in einem wundersamen Gang, in dem sich eine prächtige Bankenlobby an noch prächtigere reiht. Der Zugang ist bei Strafe verboten, wir haben es dennoch geschafft. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die geheime Seite der Reichskristallkugel, die, sofern man sie vom Plenarsaal aus betrachtet, eher wie ein Sprung in der Schüssel daherkommt. Das ist so gewollt, denn die Vertreter da herunten sollen eher daran erblinden. Bei Kerzenschein und Götterdämmerung haben wir sie dann im futuristischen Winkel erblickt und getreulich abgemalt, was sie uns zu verkünden wusste, ganz tief und fest haben wir hineingeschaut und das Folgende gesehen:

Wir sind mitten drin in der Schlacht, die schon vor Jahren ganz seicht begann, aber jetzt, es saust und tobt, die Geldberge biegen sich vor Freude, die Indizes tanzen auf und nieder. Jubel in fast jedem Bankenturm, soviel Solidarität haben sie, die Banken, über Jahrtausende nicht erlebt, wurden doch stets nur geplündert. Heuer karrt man ihnen das Geld mit Blaulicht und Notarztwagen in die Keller, es staut sich schon und kann kaum mehr gelagert werden. Der Transfer funktioniert reibungslos. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt sogleich das der nächste Zaster Laster eins, zwei, drei! Von überall her, aus dem gesamten €-Verbunde kommen sie gefahren, allein um hier die wertvolle Fracht abzuladen.

In den entlegenen Gebieten der Provinzen verrecken bereits die ersten Menschelein, weil ihnen der Grundstoff fehlt, fürs tägliche „Sein“. Hier schon zum Heizen hergenommen, allein um ihn nicht wieder zurückzubringen. Die Landschaften ringsherum verwelken, aber immer noch lässt sich allerorten das Volk gut melken. Die Volks-Ver(†)räter suchen sie zu beruhigen, doch stillzuhalten, erklären ihnen das göttliche Tun und die Wichtigkeit der Banken, an denen das Volk glaubt inzwischen zu kranken. Vorsorglich noch ein paar Gesetze zur Wahrung der Ruhe, den lustvollen Transfer doch nicht zu stören. Einigkeit und Solidarität, ruft die Politik, sei erste Bürge®pflicht, aber die armen Kinder hören nicht.

Die Analyse zum Geldkrieg

So kommt es wie es kommen muss. Jetzt darf die Staatsgewalt erbarmungslos das spröde Volk vermöbeln. Die Schädel krachen schrill, weil ein leerer Magen den elenden Ton nicht mehr dämpfen kann. Der Prügel auf dem Pöbel, was für eine Zierde, was könnte schöner sein? Ganz entzückt und voller Freude, lugen die Bonibanker aus der Loge! Sie spornen den Prügel an: „Schützt die Werte“, lasst sie nicht rein. Wenden sich sogleich wieder prostend einander zu und jubilieren, noch eben die Kurse kontrollieren. Entsetzen, das hat nicht gereicht, sie wenden sich nochmals: „Haut fester drein“! Wie schön es doch ist, wenn sich die Staatsgewalt von selbst aufreibt und dazu noch alles in erheblich günstigerer Leiharbeit.

Das Hauen und Stechen ging aus wie immer, die Herrschaft wohlauf, von denen dauert’s keinem, sind doch die Werte gewahrt. Die Reihen nun arg gelichtet, schönste Blumen und saft’ges Grün auf Hundertmillionen Schädeln bestens „blühen tun“. Grabesstille an allen Wegen, Grenzen braucht’s nicht mehr, Bankenland ist jetzt überall, nur die Menschen sind alle abgebrannt. Der Prügel hat wohl seinen Dienst verrichtet, seine Brüder fast ausnahmslos vernichtet, wird jetzt zur Belohnung für den Gartendienst verpflichtet und weiter so kurz gehalten wie der Rasen. Ach was lieben wir diese Blasen.

Und so sieht dann die Welt im Jahre 2020 ganz anders aus. Ein schöner Bankenland, vom Süden bis zum Norden, man war das ein Morden, für’s jetzt einige Euro–Kraterland. Feinde gibt es nur noch im Osten, aber wenn wir fleißig sparen und die Staatsausgaben weiter runterfahren, werden wir auch die noch vermosten. Uns weiter gut rüsten, zutiefst in Kanonen investieren, sollte uns denn sonst noch was interessieren? Gottlob funktionieren die neuen Waffen auch mit immer weniger von diesen zweibeinigen Affen! So kann man mit dem Fortschritt das soeben entsorgte Humankapital recht gut substituieren, bis es wieder in einem verwertbaren Maße nachgewachsen ist.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

6 Kommentare

  1. „Crash-König“ frei nach J.W.v.Goethe

    Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
    Es ist der Vater mit seinem Kind.
    Er hält den Teuro wohl in den Arm,
    Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

    Mein Teuro, was birgst du so bang dein Gesicht?
    Siehst Vater, du den Crash-König nicht!
    Den Crash-König mit Krohn und Schweif?
    Mein Teuro, es ist ein Nebelstreif.

    Du lieber Teuro, komm geh mit mir!
    Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir,
    Manch bunte Blüten sind an dem Strand,
    Bundes-Mutti hat manch gülden Gewand.

    Mein Vater, mein Vater und hörst du nicht,
    Was Crash-König mir leise verspricht?
    Sei ruhig, bleib ruhig, mein Kind,
    In dürren Blüten säuselt der Wind.

    Willst feiner Teuro, du mit mir geh’n?
    Meine Oligarchen sollen dich warten schön,
    Meine Oligarchen führen den nächtlichen Reihn,
    Und wiegen und tanzen und singen dich ein.

    Mein Vater, mein Vater und siehst du nicht dort,
    Crash-Königs Oligarchen am düsteren Ort?
    Mein Teuro, mein Teuro ich seh‘ es genau:
    Es scheint die alte Merkel so grau.

    Ich lieb dich, mich reißt deine naive Gestalt,
    Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
    Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an,
    Crash-König hat mir ein Leids getan.

    Dem Vater graut’s, er reitet geschwind,
    Er hält in den Armen das ächzende Kind,
    erreicht den Hof mit Mühe und Not,
    In seinen Armen der Teuro war tot.

    • Genial … wie passend … ganz lieben Dank August für diese höchst wahre wie auch literarisch verbürgte Zugabe, die Geschichte und die Legende lebt immer fort … nein, es stirbt sich immer fort 🙂

  2. Die Gewinner sind doch nicht irgendwelche superreichen Spinner!
    Einfache Mitarbeiter sind die Sieger dieser Banken, Menschen die sich frei von Moral und Gewissen um die besten Boni zanken. Mein Freund Ahato und sein Millionen-Einkommen, das hat er doch nicht aus Kapitalbesitz so einfach mitgenommen? Fast 30 Prozent des Gewinns fließt an die Mitarbeiter und noch einmal 10% an die Manager und Abteilungsleiter.
    Was die Linken seit jeher verlangen können die besten Bankster jetzt erlangen. Denn endlich bricht der Kapitalistendeich, die gut gebildeten Mitarbeiter, die werden reich!

    • Ein teuflischer Plan von unserem Kotten.
      Das Großkapital durch Fehlberatung und Bänkster-Boni enteignen.

  3. Zum Früstück gabs heute Obstsalat mit Bananen, Äpfeln und eine Scheibe – an der frischen Luft steinhart getrocknetes -Brot.

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