+++EIMELDUNG+++ Tour de Terror: Das Ganze ist megapeinlich, aber der Kommerz, als auch die EU-Doktrin von „Brot und Spiele“ erfordern ein schnelles und entschlossenes Handeln in dieser Sache. Die diesjährige Fußball-Europameisterschaft muss aus Sicherheitsgründen verlegt werden. Die Austragung in einem benachbarten EU-Staat kann die Sicherheit längst nicht gewährleisten. Die höchste Maxime für diese Veranstaltung ist die Sicherheit der Spieler, was dem Leser noch zu erläutern sein wird.
Fangen wir mit den regulären oder eher profanen Unwägbarkeiten an. In Frankreich laufen derzeit völlig unkontrollierbare Streiks, deren Auswirkung auf die EM kaum vorherzusehen sind, eine enorme Beeinträchtigung der Baller-Festspiele darf jedoch als gesichert gelten. Darüber hinaus gilt bereits seit letztem Jahr der Kriegszustand der Ausnahmezustand in Frankreich, was als weitere unangenehme Begleiterscheinung und massive Wertminderung dieses Mega-Events zu betrachten ist.
Internationaler Terror als Mitspieler ist ein großes Übel
Fernerhin hat sich auch der internationale Terror zu dieser Veranstaltung angesagt, was enormes Kopfzerbrechen bereitet. Genau dieser Umstand bringt angeblich das Fass zum Überlaufen. Deshalb haben die Verantwortlichen kurzerhand richtig entschieden, diese Veranstaltung in eine sichere Region zu verlegen. Dieser Ort ist logischerweise weit weg, ziemlich isoliert und für Touristen Terroristen mehr oder minder in der Kürze der Zeit unerreichbar. Letzteres ist auch der Grund dafür, diese Entscheidung so spät zu verkünden, den Terroristen einfach keine Gelegenheit zu geben. Australien freut sich den Ersatz-Gastgeber machen zu dürfen, wobei die Ausrichtung eines „europäischen Events“ natürlich auch für „Down-Under“ absolutes Neuland ist.
Der millionenschwere Budenzauber wird unter dieser Marginalie kaum zu leiden haben, darin sind sich die Fachleute einig. Via TV kommen die Spiele wie gewohnt in jedes Wohnzimmer. Da spielt es nahezu gar keine Rolle wo die Kicker gerade rumbolzen. Auch nicht, dass sie das auf dem Kopf stehend machen, das Fernsehen wird alles programmgemäß begradigen. Für die französischen Nation als Veranstalter ist diese Umorganisation eine signifikante Entlastung. So kann man die Polizeikräfte vornehmlich auf Streikende und Terroristen konzentrieren.
Alternative Austragungsorte sind problematisch
Dieses Novum hat natürlich weitergehende Signalwirkung. Es wird als Generalprobe für die spontane Verlegung von Fußballveranstaltungen angesehen. Sollte sich Putin/Russland in der nächsten Zeit nicht anständig und fügsam Verhalten, könnte man auch die für dort vorgesehene Veranstaltung dieser Art kurzerhand woanders hin verlegen, möglicherweise auch nach Australien. Wichtig ist in diesem Fall, das Sanktionsgefühl und die reale wirtschaftliche Bedrohung gegenüber Russland aufrechtzuerhalten.
Wir müssen In diesem Zusammenhang anerkennen, dass auch Fußballveranstaltungen nicht weniger politisch sind als der European Shout Contest. Solche Publikumsmagnaten sind zwingend, ab einer bestimmten Größenordnung, mit der gängigen Staatspropaganda zu kombinieren. Analog zu den Schrei-Wettbewerben, bei den inzwischen auch asiatische Länder voll unter dem Label „EURO“ mit dabei sind, dürfte dieses Novum nunmehr auch beim Fußball Einzug halten. Die erstmalige Ausrichtung einer Fußball EM in Australien wirkt dabei geradezu bahnbrechend. Ähnlich dürfte es der Ukraine ergehen, wenn sie es nicht schaffen, dort die Situation weiter im Sinne der USA, der EU und des investierten Geldadels zu eskalieren. Dann könnte man auch Ihnen den ESC kurzerhand wieder nehmen und vielleicht mal nach Syrien verlegen, um dort alles zusammenzuschreien was noch lebt.
Alles muss sich den werten unterordnen
Wie oben bereits erwähnt, ist das noch lange nicht die ganze Wahrheit zur spontanen Verlegung dieser EM. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist es die berechtigte Sorge um die Milliardenwerte, die bei einer solchen Veranstaltung auf dem Spielfeld stehen. Bei 24 Mannschaften, zu jeweils elf Spielern, rechnet man mit einem Gesamtwert von weit mehr als 3 Milliarden Euro. Die lungern dann in einer äußerst gefährdeten Zone herum und wollen beschützt werden. Diese teuersten, zweibeinigen Fußballpferdchen kann man nicht einfach schnöden Terroristen zur Bebombung überlassen. Hätte man genau gewusst, dass sich die Terroranschläge ausschließlich auf das Publikum konzentrieren, wäre das möglicherweise verkraftbar. Mit dieser Unsicherheit im Rücken allerdings nicht mehr machbar. Diese Sicherheit konnte den Beteiligten einfach nicht vermittelt werden.
Damit sind wir auch schon beim inoffiziellen Grund der Verlegung nach Australien angelangt. Einschlägigen Gerüchten zufolge, konnten sich sämtliche interessierten Geheimdienste dieser Welt nicht dazu verständigen, wer nun in Frankreich die Anschläge im Namen irgendwelcher durchgeknallten Islamisten, sprich des IS, durchführen wird. Eine unabdingbare Terror-Notwendigkeit, um Europa gezielt und flächendeckend in einen einzigen Polizeistaat zu verwandeln. Sollten also die Spiele wider Erwarten und entgegen dieser überaus aufrichtigen Meldung dennoch in Frankreich stattfinden, dürfen sie frohen Herzens davon ausgehen, dass sich besagte Dienste im letzten Moment doch noch auf eine einheitliche Vorgehensweise geeinigt haben.
Die Geschichte wiederholt sich: Brot und Spiele damit das Volk abgelenkt ist. Derweil erfreute sich Nero am ungestörten Abfackeln von Rom.