20. April: Die Geburtstagsrede

Mit den Geburtstagen irgendwelcher Verbrecher bekommt man wahrscheinlich ein ganzes Jahr voll. Andreas Lubitz zum Beispiel: 18. Dezember. Erweiterter Selbstmord. Am 24. März 2015 verriegelte er die Cockpittür des „Deutsche Flügel“-Fluges 9525 von innen und steuerte einen Germanwings-Airbus 320 mit voller Absicht gegen einen Berg in den französischen Alpen. Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder tot. Heute erwähnt niemand mehr, daß Andreas Lubitz an einem 18. Dezember Geburtstag hätte.

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Es gab ja außer ihm selbst auch nur 150 Tote. Wahrscheinlich ist das zu wenig, als daß es sich lohnen würde, an einem 18. März an den Geburtstag von Lubitz zu denken. Es redet ja auch am 24. März, seinem Todestag, niemand über ihn. Einen preisgekrönten Doku-Spielfilm über Andreas Lubitz mit dem Titel: „Der Absturz: Die letzten Tage im Cockpit“, hat auch noch niemand gemacht. Geburtstagsgedenken ist wahrscheinlich eine Quantitätsfrage. Deswegen: 20. April. Was für Verbrechen jemand zwischen seinem Geburtstag an einem 20. April und seinem Todestag an einem 30. April in nur zehn Tagen begehen kann, ist aber auch wirklich eindrucksvoll.

20. April: Die Geburtstagsrede
Berlin kurz nach dem 30. April 1945 – Screenshot Facebook

Die Besinnlichkeit zum 20. April

Bemerkenswert ist, daß in Deutschland viele Leute an einem Tag besinnlich werden, an dem jemand, der an einem 20. April zur Welt kam, gar nicht gestorben ist: Am 20. Juli. Noch bemerkenswerter ist, daß sie weder den Geburts- noch den Todestag desjenigen nennen könnten, dessentwegen der am 20. April Geborene gar nicht an einem 20. Juli, sondern an einem 30. April gestorben ist. Geburtstag Stauffenberg – na? – Aha, erwischt.

Geburtstag 15. November. Todestag 21. Juli. Und was ist mit Geburtstag am 6. Februar? – Auch nichts. Obwohl am 6. Februar ein Leben das Licht der Welt erblickte, dessen Todestag mit dem desjenigen identisch ist, der an einem 20. Juli nicht -, an einem 30. April aber sehr wohl verstorben ist: Der Geburtstag der frisch Vermählten jenes Verbrechers, der am 20. April zur Welt kam. Geburtstag 6. Februar. Es ist schon bezeichnend, welche Geburtstage man sich in Deutschland merkt und welche nicht.

Da soll noch einmal jemand sagen, der Verbrecher könnte kein Faszinosum sein, dessen an einem 20. April viele gedenken, obwohl er zehn Tage später schon mausetot gewesen ist. Von wegen „Verbrechen lohnt sich nicht“. Groß genug muß es halt sein, damit man sich den Geburtstag eines Verbrechers merkt.  Oder den Tag, an dem er weder geboren wurde noch gestorben ist: Den 20. Juli. Wer merkt sich schon einen x-beliebigen  Tag, an dem diejenigen Unbedeutenden weder geboren noch gestorben sind, die am 20. April öffentlich mit einer merkwürdigen Gedächtnisleistung brillieren? – Eben.

Gestern im Internet

Gestern, am 19. April, gab es in den sozialen Netzwerken lustige Memes zu sehen. Text: „Ratet mal, wer morgen Geburtstag hat!“ – Die Antworten waren aber verkehrt. Anton Hofreiter hat nämlich am 2. Februar Geburtstag. Auch lebt er noch und es steht noch nicht fest, ob man ihn dereinst straflos wird als Verbrecher bezeichnen dürfen, dessen Geburtstag man sich merken muß. So lange er noch lebt, auf jeden Fall nicht. Ein höchstpersönlicher Bart samt markanter Frisur machen nämlich noch keinen denkwürdigen Geburtstag. Wäre es anders, könnte man sich den 2. Februar schon einmal im Kalender markieren.

20. April: Die Geburtstagsrede
Hofreiter in Kiew 2023 – Screenshot Facebook

Verständlich wird das Geburtstagsgedenken an einem 20. April allenfalls dann, wenn man sich überlegt, daß die inbrünstigen deutschen „Withisrael-I-Ständer“ ohne den am 20. April Geborenen vermutlich nicht wüssten, wo sie sich die ganze Zeit hinständen sollen. Weil es Israel wahrscheinlich gar nicht gäbe. Aber das ist natürlich reine Spekulation. Ebenso ist reine Spekulation, ob es in Israel Leute in der Regierung gibt, die an einem 20. April insgeheim dankbar an den Geburtstag eines Verbrechers denken.

Insgeheim deshalb, weil sie das niemals zugeben könnten. Unterstellen sollte man ihnen das deswegen auch auf gar keinen Fall. Man kann schließlich nicht wissen, was in den Köpfen der Leute vorgeht, wenn sie nicht sagen, was es ist. Deshalb will ich lieber nichts gesagt haben. Nicht, daß es hernach heißt, es wüsste jemand, was in meinem Kopf vor sich geht. Wichtig wäre es sowieso nicht, weil heute der 20. April ist. Ich habe an einem anderen Tag Geburtstag.

Trotzdem: Die „Times Of Israel“ meldete am 18. April, ein „Professor der Hebräischen Universität“ sei verhaftet worden wegen „des Verdachts auf Anstiftung zur Infragestellung der Hamasgräuel vom 7. Oktober“. – Verdacht auf Anstiftung zur Infragestellung also. Tatsächlich verhaftet, der Professor, und nirgendwo ein „Verdacht auf Anstiftung zur Infragestellung der Verhaftung“. „Feindsender“ wie „Al Jazeera“ wurden in Israel ebenfalls bereits verboten. Vermutlich, damit mit der öffentlichen Meinung alles seine Richtigkeit hat. So, wie in Deutschland, wo „Russia Today“ verboten wurde.

Was soll man schon sagen an diesem 20. April? Arschkalt ist es. Wegen des menschengemachten Klimawandels. Schneefall im Hochgebirge und herunter bis in die Mittelgebirgslagen.

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Über Max Erdinger 6 Artikel
Max Erdinger schrieb seit 2016 als freier Autor und Kolumnist täglich für "Journalistenwatch" und "Ansage". Er begreift sich als einen konservativen Freigeist, der sich nicht auf bestimmte "Narrative" festlegen läßt. Wichtig ist nicht, wer etwas sagt, sondern was jemand sagt.

19 Kommentare

  1. „Arschkalt ist es. Wegen des menschengemachten Klimawandels. Schneefall im Hochgebirge und herunter bis in die Mittelgebirgslagen.“

    Dieser Klimawandel macht eben doch, was er will….April, April…

    • Heute Nachmittag fuhr ich von Bad Aussee nach Oberndorf b. Sbg.und zurück. Durch die winterlichen Verhältnisse erlebte ich 7 Verkehrsunfälle auf der Autobahn und auf Landesstraßen. So viele wie noch nie an einem Tag. Aber ganz normal kann doch nur der Klimawandel (Wandel-Wandel) Schuld sein.

  2. USA unser seeliger Adolf
    Das fand man so kurz vor dem Geburtstag dessen den man nicht erwähnen darf heraus. Mehr muss man dazu nicht sagen

  3. Der 20. April ist doch der Geburtstag von Queen Elizabeth. Gefeiert hatte sie offiziell im Juni, weil dann das Wetter meist besser war. Auch schon tot.

  4. Alles hat seine guten und schlechten Seiten.
    So kann man den GröFaZ durchaus als einen der Gründungsväter Israels bezeichnen, wenn auch ungewollt. In Asien wird er zudem als ein Befreier von den europäischen Kolonialmächten gesehen. Diese waren durch den 2.WK so geschwächt und zudem mit den neuen Teufeln aus der SU so beschäftigt, dass viele asiatischen Länder ihre Unabhängigkeit wiederherstellen konnte.
    Nur warum muss es immer Millionen von Toten kosten.

  5. Die USA neocons finden immer einen Weg ihren Willen durchzusetzen, und das auch noch am 20. April, ist das nun eine Huldigung oder Spott an die Adresse der ewiggestrigen

  6. Wer ‚erst‘ 1933 anfängt (zu denken), der hat von der deutschen Geschichte nichts gelernt. Um nicht dem, sinnfreien, Diskurs zu verfallen, schliesse ich diese Zeit, 19(18)33-45, grundsätzlich aus.
    Es ist viel wichtiger zu verstehen, was 1914 geschah, WER den Krieg auslöste, die Folgen. Wer weiß schon, das am 31.Juli 1914 das Kriegsrecht ausgerufen wurde, von Willem (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9f/Deutsches_Reichsgesetzblatt_1914_047_263.jpg/679px-Deutsches_Reichsgesetzblatt_1914_047_263.jpg)
    mit schwerwiegenden Folgen für die Völker des Deutschen Reich. Mit dem Bezug auf den Art.68/ Reichsverfassung, wurde preußisches Recht angewandt – bis dato!
    WIR stehen immer noch im Kriegsrecht von 1914.
    Da niemand berechtigt war dieses aufzuheben (handlungsfähig organisierter Reichstag (oder Preußen?)) besteht es, Kriegsrecht, noch immer. Die ‚Weimarer‘ haben den Versuch unternommen- haben aber, samt ihrer ‚Verfassung‘, nur inoffizielles geäussert.
    Es war/ ist nicht rechtlich möglich einen Staat auf einem bestehenden Staat zu ‚betreiben‘. Weshalb die ‚Weimarer die deutschen Staaten unter verwalteten Ländern (Freistaaten.LOL) führte. Oswald Spengler hat das schon 1924 deutlich gesagt.
    Weder der Staatenbund Deutsches Reich, noch die ‚Weimarer‘, noch das ‚Dritte Reich‘, noch die BRD, hatten/ haben das Recht eine Staatsangehörigkeit zu vergeben. Schlichtweg, weil sie keine hatten/ haben. Es gibt bis heute in Deutschland/ dem Deutschen Reich NUR die Staatsangehörigkeiten der, deutschen, Staaten.
    Deshalb schliesse ich ‚Weimar‘, ‚Adolf'( um den es doch hier geht), und die BRD von meinen Argumen(tationen)ten grundsätzlich aus.

    • @Karl!
      Wir stehen Mitten im Recht des Stärkeren!
      Und werden je nach Bedarf des Stärkeren Hin und Her geschoben,
      ganz so wie es Ihm gefällt! Damit meine ich nicht die Militärische Stärke, sondern die Kräfte, die dahinter stehen und Das seit mindestens 150 Jahren, bis auf den Heutigen Tag!
      Nicht nur Das, sondern Heute Mehr denn Je!!
      Um eine „Ordnung“ aufrecht zu halten, hat man Uns das Mäntelchen der „Demokratie“ umgehängt und es Uns eine Weile Gut gehen lassen!
      Aber jetzt zeigen diese Kräfte Ihr wahres Gesicht, weil Sie meinen es sich jetzt leisten zu können!
      P.S.
      Die Beiden Weltkriege waren nur das grausame Vorspiel, für Das, was Uns bald wirklich erwarten wird, da ist eine Schuldfrage völlig nebensächlich!!

  7. @Heidi Walter „Wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigen drei auf einen selber.“ Die republikaner/Evangelikane zeigen doch immer mit dem Zeigefinger nach oben/zu Gott und damit gleichzeitig mit drei Fingern zum Satan, was bedeutet das!?

    • @Cource.
      Wenn Sie mit allen Fingern nach Oben gezeigt hätten,
      statt nur mit Einem, hätte das ja an den Hitlergruß
      erinnert!
      Na Sowat aber auch!!

      • #Heidi, in der Regel nicht; habe ich erlebt. Die haben immer mit den Fingern nach unten gewunken, wenn ich kommen sollte. sah irgendwie putzig aus- is aber so gewesen.
        Gelesen habe ich, das die IS, wenn die eine, sogenannte, heilige Handlung (Terror) ankündieg(t)en, im weißen Nachthemd, mit dem Zeigefinger nach oben, mit Sprenggürtel posieren. Gruß Karl

  8. Die Kommission für „Menschenrechte“ hat sich dafür stark gemacht noch mehr Waffen an die Ukraine zu liefern, um Sie in Ihren „Heiligen“ Kampf gegen das Böse Russland zu unterstützen!
    Da haut,s Einen den Vogel aus den Kopf!!

  9. Stimmt die Hamas zeigt auch mit dem Zeigefinger nach oben/zu Gott genau so wie die scharfmacherin von Trump die Frau Marjorie Taylor Greene, siehe

    https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/us-wahl/id_100388972/donald-trump-vertraute-fordert-nato-austritt-der-usa.html

    D.h. die Christen/Muslime verstecken drei finger die nach unten/zum Satan gerichtet sind, also ist es doch eine weltweite Verschwörung aller Religionen gegen die aufgeklärten Demokratien

  10. Man hätte diese Angelsächsische Insel schon vor 500 Jahren im Atlantik versenken sollen. dann wäre der Welt sehr viel Unheil erspaart geblieben! Wenn es mal soweit kommen sollte, würde sich mein Mitleid in Grenzen halten, denn Die kannten auch kein Mitleid mit der Deutschen Bevölkerung, als Sie keinen Stein auf den Anderen in Unserem Land gelassen haben!
    Es wird Zeit sich endlich von der Anglo Amerikanische Pest in dieser Welt zu befreien,die ganze Staaten Finanziell erwürgen, Ausplündern,Erpressen und mit Krieg überziehen!
    Es wird so kommen,wenn Sie so weitermachen,aber die Befreiung, wird Millionen Menschenleben kosten!

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