Die Schlagerkoryphäen haben wieder zugeschlagen

Die Schlagerkoryphäen haben wieder zugeschlagen

In einer gigantischen Freak-Show brillierten Florian Silbereisen, Andy Borg und Ross Antony gestern Abend als unschlagbares Horrortrio im MDR. Die geistigen Höhenflüge dieser Schlagerkoryphäen waren unübertrefflich und inspirierend. Es wurde ein unvergeßlicher Abend mit intellektuellen und musikalischen Höhepunkten am laufenden Band. Gott sei Dank, daß ich das vor meinem Abgang noch erleben durfte – jetzt kann ich beruhigt sterben.

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Meine Söhne waren zu Besuch und wir hatten Langeweile. Da kam einer auf die gloriose Idee, doch mal in der Show „Schlager des Jahres 2023“ hineinzuschauen. Und was soll ich sagen – sie war derartig faszinierend, daß wir dabei kleben blieben und uns nicht mehr satt hören und sehen konnten. Jetzt weiß ich auch endlich, warum Ross Antony den Vornamen „Ross“ besitzt: Er lacht und wiehert original wie ein Pferd! Mal abgesehen von seiner Frisur, die außerirdisch bezeichnet werden muß.

Schlagerkoryphäen als beste Selbstdarsteller aller Zeiten

Es war eine nicht enden wollende Gaudi. Ein Highlight jagte das andere. Wir mußten uns die Bäuche vor Lachen halten und hatten dort bald einen Muskelkater. Andere Unterhaltungskünstler, Komiker oder Kabarettisten mühen sich krampfhaft ab, zündende Gags zu konstruieren. Dieses geniale Trio Silbereisen/Borg/Antony gelang es, einen überbordenden Witz geradezu aus dem Ärmel zu schütten. Das war wirklich eine Sternstunde der TV-Unterhaltung. Die unfreiwillige und natürliche Komik der Selbstdarsteller ist supadupa einfach ein Knaller! Anderes Amüsement können wir uns zukünftig ersparen, denn es wäre nur ein Abklatsch des begnadeten Originals.

Alles, was in der seichten Branche Rang und Namen hat, wurde vorgeführt. Ich will niemanden namentlich hervorheben, denn alle überboten sich in Einheitsrhytmus, den immer gleichen Melodieabfolgen und vor allem in anspruchsvoller Poesie. Vergeßt Goethe, Schiller oder Hesse oder Morgenstern, denn das gebotene kulturelle Niveau ist nicht mehr zu toppen!

Die Zuschauer machen es möglich …

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auf die eigentlichen Superstars dieser eingeblendeten Freakshows aus den Hochburgen des gepflegten Entertainments zu sprechen käme: Nämlich die euphorischen und berauschten Zuschauer, die die Sache erst richtig rund machten – eine homogene Masse von Simpeln. Wer mich kennt, der weiß, daß meine Beurteilung des geistigen Zustands vieler Mitbürger nicht gerade positiv ausfällt. Aber gestern Abend mußte ich mich belehren lassen, daß meine bisherige Einschätzung noch viel zu rosig ausfiel. Denn wenn man die zigtausend Menschen bei diesen Events beobachtet, dann fragt man sich ernsthaft, woher diese Massen an Irren und Durchgeknallten herkommen. Sie können ja nicht aus psychiatrischen Anstalten entflohen sein – folglich müssen sie aus dem riesigen Freiluftgehege stammen.

Wie kann es sein, daß ausnahmslos das gesamte Publikum frenetisch jede geistige und musikalische Unterirdischkeit bejubelt und bei den anspruchslosesten Plattitüden ausflippt? Mich schaudert es, wenn ich mir bewußt machen muß, mit welchen primitiven Geistern im Umfeld ich mein Leben fristen muß! Dann werde ich noch religiös und bitte Gott darum, endlich Hirn regnen zu lassen. Politisch betrachtet kommen bei mir schmerzliche Zwiespälte hoch, wenn ich an die Mündigkeit dieser Bürger hinsichtlich von Wahlen denke.

Der Trend geht zur Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Wenn ich mir die reale Welt und den Zustand des darin vegetierenden „Homo Sapiens“ prüfe, dann muß ich den Notstand ausrufen. Meine logische Konsequenz aus dieser Erkenntnis ist daher die Forderung, solchen Leuten die Wahlberechtigung total zu entziehen. Und darüber hinaus sollte die Wahlberechtigung auf 25 Jahre angehoben und bei 80 beendet werden – über ein paar Jährchen mehr oder wenigen müssen wir nicht streiten.

Meine persönliche psychologische Empfehlung:

Wenn du deprimiert bist und dein Selbstbewußtsein schwächelt, dann lasse dich auf das folgende therapeutische Experiment ein: Sieh dir vermehrt Schlagerfuzzi-Shows im TV an oder besser noch kaufe dir Tickets für diese Sektenveranstaltungen. Ich verspreche dir, daß du anschließend geläutert bist und nur so von Selbstbewußtsein strotzt. Du wirst dir vorkommen, als seist du der einzig Vernünftige und intelligente Mensch der Welt. Du wirst niemals wieder an Selbstzweifeln leiden! Versprochen!

Zum Verzweifeln, flach, flacher, Die Schlager des Jahres 2023 … [MDR]

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Über Peter A. Weber 164 Artikel
Rebellischer Alter, der der Konformität den Kampf angesagt hat. Keltische Identität bezüglich Kultur, Musik, Philosophie und Mentatlität. Meine Abneigungen: Nationalismus, Rassismus, Fremdenhaß, Ideologien und Fundamentalismus jeglicher Art. Ich lege Wert auf unabhängiges Denken und Schreiben.

12 Kommentare

  1. Nun gerade der MDR steht ja in der guten alten DDR Tradition von Kessel Buntes & Co. wo regelmäßig Systembarden nebst einigen West Gästen das Zwei Program Publikum königlich unterhielten.
    Natürlich war das was uns hier so etwas gezwungen aufgenötigt wurde nicht unbedingt das Niveau was man erwartet hätte. Aber ein Niveau, das man inzwischen gewöhnt ist.

  2. Man sagt, Bundeswehr, Polizei, öffentliche Verwaltung u.a. vermittelten mittlerweile ein Abbild des Zustandes dieser Gesellschaft. Warum sollte ausgerechnet und absolut nicht nachvollziehbar die Schlagerszene außen vor sein? Und das entsprechende (zumeist weibliche) Publikum ist – in jüngeren Jahren – auch schon bei den Beatles, Rolling Stones u. a. reihenweise in Ohnmacht gefallen und/oder kreischmäßig ausgeflippt. Heute nun, geben sich Männlein und Weiblein in trauter Gemeinsamkeit den „kulturellen Genüssen“ hin.

  3. Der Deutsche Schlager und andere Geisteskrankheiten, wird nur noch von der Ampel uebertroffen.

  4. Also schlager sind der seelenkit für die die nicht die Bibel gelesen haben oder an den lieben Gott glauben,denn alle schlager führen direkt/indirekt zur Verpartnerung/Ehesakrament und nur ein schlager hatte versucht diese deutsche verlogenheit mit einer indirekten message zu entlarven und zwar: „herzilein“ von den wildecker herzbuben, wo der Partner sich in der Kneipe vergnügt und die Frau zu Hause allein ist—-so viel zur kirchlich gesegneten volksverblödung

  5. Tausendmal belogen

    Brauchst du das Gefühl, frei zu sein?
    Dann lass dich nicht mit jenen ein,
    die wollen Denken strangulieren,
    die werden ewig nicht regieren.

    Ihr habt uns tausendmal belogen!
    Ihr habt uns tausendmal entsetzt!
    Die Wahrheit tausendmal verbogen,
    gegen Freiheit und Recht gehetzt!

    Doch sät ihr Wind mit euren Lügen,
    wenn dieser sich zum Sturm entfacht,
    wird enden schneller als gedacht
    eure Macht.

  6. „Jetzt weiß ich auch endlich, warum Ross Antony den Vornamen „Ross“ besitzt: Er lacht und wiehert original wie ein Pferd!“

    Dies lässt sich sehr leicht nachvollziehen. Es gibt den Film Men & Chicken, da gibt es Kreuzungen zwischen Mensch und Tier, z. B. Muhn = Mensch und Huhn. Es gibt auch Kreuzungen zwischen Mensch und Pferd, dies leitet sich von den Kentauren ab -> „Mit Menschen haben sich die Kentauren ebenfalls gepaart. Heute kennt man Menschen mit Pferdegebiss (außergewöhnlich breiter Kiefer). Dies lässt sich darauf zurückführen, dass vor langer Zeit ein Kentaur im Spiel war“ -> https://www.mythologie-antike.com/t1181-kentaur-eurytion-mythologie-mischwesen-zwischen-pferd-und-mensch

  7. Alles, was uns aus der Nachbarschaft solcher Unangenehmlichkeiten befreien kann, sei Gegengift.
    Meine Empfehlung für alle großartigen Mitleser hier von QPRESS hc. weise ich auf etwas unschlagbar Großartiges hin. Einfach SPOTIFY oder YOUTUBE öffnen und zwei Worte eingeben.

    MARIA COMAN

  8. Das waren noch Zeiten wo man auch indirekt gegen die Ehe/Ehesakrament, aber direkt für das freiheitliche verliebtsein singen durfte, siehe Roland kaiser „viva lamour“:

    „Weiße Wolken segeln himmelweit Und vielleicht verlieb‘ ich mich noch heut‘ Viva l’amor Viva l’amor
    Nachmittag ein Cocktailglas Und ich denk‘ an dies und das Träum‘, dass ich dich heut‘ verführ‘ Mädchen die vorübergehen Und mich fast verliebt ansehen So als sagten sie mir Komm‘ doch mit, ich habe für dich Zeit Und vielleicht verlieb‘ ich mich noch heut‘ Viva l’amor Viva l’amor
    Ich beginne einen Flirt Du bist jung und tust empört Doch dann lächelst du süß Pärchen gehen Hand in Hand Gut gelaunt und braungebrannt Sommertraumparadies Weiße Wolken segeln mit dem Wind Und die ganze Welt lacht wie ein Kind Viva l’amor Viva l’amor“

  9. Irgendwas zwischen Karneval, ekstatischem Fruchtbarkeitsfest und Hochamt, auf jeden Fall eine per Definition sakrale Veranstaltung, da zeitlich und räumlich aus dem Alltag herausgenommen. Wäre es denn eine wirkliche und nicht bloß mediale Veranstaltung! Sprich: wäre es nicht ein mediales Identifikationsangebot für die „einsame Masse“ (David Riesman). Was die ganze Sache leider schal macht.

    Doch davon einmal abgesehen, wird ja doch wohl etwas gefeiert. Jawohl, das Blödsein wohl. Auf jedem Erntefest zu bestaunen bei bis zur Heiligkeit besoffener Dorfjugend, dort aber durchaus auch nicht ganz unbedrohlich. Liegt Protest drin, untergründiger Groll gegen die herrschende Untertanenideologie wohl. Welche Menschen moralisch separiert nach dem Leistungsgedanken. Das große Urdrama des modernen und nicht selten bis dreißigjährigen Jugendlichen. Aus geist-seelisch zermürbendem Alltag in Schulen und Universitäten macht Jugend Alktag. So ist das nun mal.

    Geee-nauuu: Protest gegen die große Bigotterie, gegen das Hochamt des Bildungs-Untertanen! Ja, wir hatten sie alle, unsere Lieblingslehrer, „streng aber gerecht“ — guter Cop, böser Cop. Nur mit dem Unterschied, daß den Cops vermutliche Straftäter gegenübersitzen, nicht Kinder und Jugendliche. Deren einziges Verbrechen ist, kluge und wißbegierige kleine Weltenerforscher zu sein. Da sei die Schule vor!

    Frage: Warum haßte Antje Volmer, Präsidentin des Deutschen Bundestags und obergrüne Oberbildungsbürgerin, Fußballfans wie die Pest??? Wohl klar, oder: Fußballstadion ist kein TV-Studio, steht nicht unter Regieführung, ist wirkliches Zusammensein und Feiern in der wirklichen Wirklichkeit, ist das, was Kontrollfreaks und andere Psychopathen am meisten in Angst und Panik versetzt: freie und ausgelassene Fröhlichkeit freier Menschen.

    Interessant übrigens, mit welcher dümmlichen und geradezu jesuitischen Denkvolte die gute Antje den Stadionbesucher zur Ausgeburt des faschistischen Bösen zu machen versucht hat. Erinnert an Hexenprozeß, jegliche Beschuldigung, ganz gleich wie absurd und weit hergeholt, ist bereits Beweis. Antje bemühte ein in Nepal noch bis in allerjüngste Zeit hinein gefeiertes ekstatisches Fruchtbarkeitsfest vom Typ Blut-und-Boden. Siehe ihre selbstentlarvende Hetzpublikation «Heißer Frieden». Denn ach, wie heißt es doch so schön: Haltet den Dieb, ruft der Dieb.

    Sagen wir es so: Keine Angst vor dem Blöd- und Dummsein, das mit Inbrunst gefeiert wird, beweist Restintelligenz.

  10. Der Grüne
    (Plagiat, „Einmal um die ganze Welt“, Jiří Štaidl, Karel Gott)

    Immer für die ganze Welt,
    lauter Quatsch für deutsches Geld,
    dass er Deutschlands Plünderung niemals versäumt.
    Dass er fremde Länder mäste,
    bleiben Deutschen nur noch Reste,
    davon hat er schon als kleiner Bub geträumt.

    Wenn der Grüne noch mehr wüsste,
    welchen Trick er aus der Kiste
    holt zu werden reich.
    Ob für alle weiten Ziele
    unter Missbrauch der Gefühle
    kriegt die Dummen weich.
    Von den vielen Illusionen,
    die in seiner Birne wohnen,
    bleibt nicht nur ein paar.
    Und mit deutschem Geld dann schmeißt er
    in der ganzen Welt weit umher
    wie ein Zar.

    Immer für die ganze …

  11. Der geistige Verfall schlägt täglich zu und findet reichlich Konsumenten. Diskriminierung von Tieren ruft Tierschützer auf den Plan:
    Statt „Hühnchen rupfen“ sollen wir künftig „Weinblätter rollen“, statt „Katze aus dem Sack lassen“ sollen wir „die vegane Calzone aufschneiden“ und statt „zwei Vögel mit einer Klappe schlagen“ sollen wir „zwei Vögel mit einem Gebäck füttern“ sagen.
    v. 5.1.2024 – Quelle: https://www.pressreader.com/germany/sachsische-zeitung-hoyerswerda/20240105/281586655428568

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