Huawei – so hängt man unliebsame Konkurrenz ab

Huawei - so hängt man unliebsame Konkurrenz abEs schlug ein, wie eine Bombe. Heute vermeldeten die Nachrichtenagenturen, dass Google dem chinesischen Unternehmen Huawei die Android Lizenz entzogen hat. Das war aus mehrerlei Gründen zu erwarten. Schließlich wird Huawei nicht nur zur Bedrohung für Googles Pixel-Geräte, sondern vornehmlich für das amerikanische Vorzeigeunternehmen Apple.

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Huawei wurde am 15.09.1987 als Telekommunikationsunternehmen in Shenzhen, China gegründet. Zunächst betätigte sich der Konzern als Netzwerkausrüster, bevor er in die Produktion mobiler Endgeräte einstieg. Seit 2011 verkauft Huawei auf dem deutschen Markt Smartphones. Das erste Huawei Smartphone hierzulande, war das Huawei Ideos X3, welches zum Marktstart vom Discounter Lidl, zum Kampfpreis von 99,00€ verkauft wurde. Auch ich hatte mir dieses Handy, aufgrund des günstigen Preises, zugelegt. Damals gab der unbedeutende Hersteller an, in den nächsten 3 Jahren in die Top 5 der Smartphonhersteller aufzusteigen zu wollen. Dafür wurde er vielfach belächelt.

Inzwischen ist Huawei in der Weltspitze angekommen und hat im Jahr 2018 sogar Apple vom 2. Platz der weltweiten Marktanteile verdrängt. Nun bläst Huawei zum Angriff auf Weltmarktführer Samsung. Das Huawei P30 Pro ist derzeit das wohl beste und innovativste Smartphone weltweit. Besonders die revolutionäre Kameratechnik sichert dem Gerät den aktuellen Spitzenplatz. Der Absatz von Huawei Geräten kennt nur eine Richtung, nach oben.

Wie man zum US-Feindbild avanciert …

Bereits seit 2012 werfen die USA dem Unternehmen vor, die nationale Sicherheit Amerikas zu bedrohen, zunächst ohne Konsequenzen. Huawei selbst war in der Vergangenheit aber auch Spionageziel des amerikanischen Geheimdienstes NSA. Spätestens seit der Verdrängung von Apple, auf Platz 3 der Bestenliste, avancierte Huawei zum endgültigen Feindbild amerikanischer Interessen.

Huawei - so hängt man unliebsame Konkurrenz abWie wir in Europa selbst erfahren mussten, gibt es freien Handel nur noch unter dem Diktat des amerikanischen Präsidenten. Die Erpressung ist an die Stelle des Freihandels getreten. So überziehen die USA nicht nur China mit Strafzöllen, sondern auch die Europäische Union. Trump setzt konsequent auf „Make America great“ (oder auch, Make IT great again) und „America First“ ohne Rücksicht, auf die verbündeten westlichen Staaten und erst recht, ohne Rücksicht auf China. China stellt das kapitalistische System infrage, in dem es mit einer enormen Wirtschaftskraft längst zu einer Weltmacht aufgestiegen ist.

Marktregulierung per Dekret

Mit einem am 15. Mai 2019 erlassenen Dekret erklärt Donald Trump einen „Nationalen Notstand“ für die USA in Bezug auf Telekommunikation. Das Dekret erlaubt der Regierung, Geschäfte zwischen US-Unternehmen und solchen aus „gegnerischen“ Staaten zu unterbinden. So ist es nicht verwunderlich, dass die USA nun den Konzern Huawei, auf die Sperrliste für Exportgeschäfte setzten und Google dem chinesischen Konzern die Android Lizenz entzog.

Vor dem Hintergrund des Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und China, der von Präsident Trump angezettelt wurde, ist dies ein weiterer Meilenstein der Konfrontation mit China. Für Huawei stellt das Embargo eine außerordentliche Herausforderung dar. Wenn man sich aber darüber im Klaren ist, dass Huawei ein Staatsunternehmen ist und durch die Kommunistische Partei kontrolliert wird, weiß man, dass dies nicht das Ende von Huawei sein wird. China wird viel Geld in den Erhalt dieses wichtigen Konzerns stecken und entsprechende Antworten präsentieren. Schließlich werden Apples Geräte bei Foxconn, in China „zusammengeschraubt“. Das könnte für Apple zum Bumerang werden. Huawei ist nicht unvorbereitet. Wie „Handyflash“ bereits im März 2019 berichtete, hat Huawei für den Notfall, ein eigenes Betriebssystem parat. Der Name des Betriebssystems sollte am besten „Trumpoid(iot)“ lauten.

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Über Pandora 52 Artikel
Ihr müsst schon entschuldigen, wenn ich hier manchmal Dinge schreibe, die nicht dem Mainstream entsprechen. Aber ich kann es erklären, denn ich hatte eine schwere Kindheit und damit kann man ja bekanntlich alles entschuldigen. Ich musste noch erleben, wie der Kohlefahrer einen Berg voll Braunkohlebriketts vor dem Haus ablud und mein Vater diesen Berg in den Keller schaufelte. Anschließend sah er genauso dreckig aus, wie der Kohlefahrer selbst. Dass mein Vater seinerzeit nicht an einer Staublunge gestorben ist, bleibt mir ein Geheimnis. Unser Kachelofen im Wohnzimmer und der Kanonenofen in meinem Kinderzimmer versprühten im Winter wohlige Wärme, auf Kosten der dreckigen Braunkohle und den ungefilterten Ruß Abgasen, die jedes Haus in den Himmel stieß und war es nicht Kohle, so war es zumindest Heizöl, was auch nicht besser war. Apropos Schlote, die Industrieschornsteine ragten empor und stießen ihren Dreck noch ganz ohne Entschwefelungsanlagen in die Atmosphäre. Das war nicht nur der Dreck der Kohle, nein auch giftige Dämpfe der Chemieindustrie. Alle anderen Abfälle wurden einfach in die Flüsse geleitet oder auf ungeschützten Deponien entsorgt. Auch die gute alte Dampflock verrichtete noch zuverlässig ihr Werk und brachte uns von A nach B. Wie idyllisch ist es doch gewesen, wenn die Dampflock schnaufend durch die grüne Landschaft dampfte und ihr lautes Signal ertönte. Unsere Autos brauchten noch keinen Katalysator oder Partikelfilter und verbrauchten auch mehr Benzin und Diesel, als heute. Ja es gab sogar noch 2-Taktmotoren, die mit einem Benzin-/Ölgemisch betrieben worden. Da konnte man wenigstens noch sehen, was hinten raus kam. Wir hatten übrigens auch noch keine biologisch erzeugten Lebensmittel und mussten Obst und Gemüse essen, dass vorher mit Pestiziden behandelt wurde. Wie ich das alles überlebt habe? Das grenzt schon an ein Wunder. Also habt Verständnis für mich, denn ich hatte wahrlich eine schwere Kindheit.

12 Kommentare

  1. Ein Schritt mehr hin zu Orwells Prophezeihungen. Wenn von Orwells 1984 gesprochen wird, wird meistens an das Ministerium für Liebe gedacht, dem Nickie für das Reichssicherheitshautamt in Transatlantica und längst zur Realität gereift. Transatlantica lief bei Orwell noch unter dem Namen Ozeanien, einer von drei noch verbliebenen Machtblöcken, aus den Subkontinenten Angelsaxia (Nordamerika mit dem Blinddarm Britannia overseas) und Südamerika bestehend, über weite Teile des Buches „verbündet“ mit dem besetzten Großeuropa, verfeindet mit dem aufstrebenden Block East-Asia. Und gegen Ende 1984 – so Orwell – sagt Europa Ozeanien farewell und kuschelt ab sofort mit der Alternative. Ein Fakt, der gerne verschwiegen wird bei Bezugnahme auf Orwells Werk. Ist ja auch für jeden heutigen Wertegemeinschaftler ein einziger Alptraum, brrrrrrrr und igittigitt!

    Wenn jetzt Google nix mehr mit Huawei zu tun haben will, dürfte es wohl selbst das eigene Totenglöcklein selbst zum Klingeln gebracht haben. Das Ende aller Vorherrschaften der Außerordentlichen von über dem Teich rückt näher, nicht nur von Google, auch Apple, Microsoft und manch andere mehr. Dann nämlich wenn die Chinesen sich gezwungen sehen, dann doch endlich auf eigene Systeme zu wechseln. Die sind bekanntlicherweise zu allem fähig. Im aus dem Boden stampfen von Unglaublichem sind sie besonders stark. Und das nötige Klimpergeld haben sie auch dazu. Na denn mal Prost!!!

  2. Sobald Huawei sein eigenes Betriebssystem installiert, wars das mit Android- was ja nur ne Maske von Linux ist und zig Bugs hat!
    Ich hab ein Huawei Handy… Weltklasse Ding! Kommt kein Apple oder Samsung mit!
    Werde bei der Marke bleiben!

    • Ich sehe das auch so…. China ist sicherlich ein faschistoider Staat, aber die Menschen arbeiten hart für den sozialen Aufstieg… Trump ist ein absoluter Blindgänger mit seiner regiden Politik… Unter Chinesen fühl ich mich besser als unter Trumpwählern und HUAWEI ist super… ^ö^

  3. In dem Buch von Dirk Müller „Machtbeben“ wird exakt beschrieben, was jetzt passiert, nämlich, dass die „einzige Weltmacht“ alles daran setzen wird, „China den Stecker zu ziehen“.
    Der Handelskrieg ist voll im Gang. Doch bevor wir uns gegen den US-amerikanischen Hegemon aussprechen, sollten wir uns genau damit beschäftigen, was uns blüht, wenn China die Oberhand gewinnen sollte: Wir kämen vom Regen in die Traufe!

    • Ein Gernegroß, wie Deutschland, steht immer in Abhängigkeiten. Besonders, wenn die eigene Entwicklung durch Ideologien zum Stillstand kommt. Im Kapitalismus kann man sich pseudoreligiöses Moralisieren ökonomisch nicht leisten.

  4. …“die nationale Sicherheit Amerikas zu bedrohen….“

    Die innere Sicherheit der USA ist seit Ewigkeiten bedroht. Schon immer stehen feindselige Truppen aller Art direkt vor den Grenzen der USA

  5. Dass mit Huawei ist doch nur Vorspiel.
    Wenn die Amis die Straße von Hormus sperren, geht den Chinesen das Öl aus.
    In diesem Zusammenhang ist die Zuspitzung des Konfliktes mit den Iran zu sehen.
    Auch möchte ich mich dem Kommentar von Marie-Louise anschließen, mit China als neuen Hegemon kämen wir vom Regen in die Traufe.

  6. Das wäre den Amerikanern zuzutrauen, da sie keine Ahnung von Geografie haben. Der Iran grenzt an Turmenistan, von dort über Usbekistan nach Kasachstan, Kasachstan grenzt an China. (Das war die alte Seidenstraße! Da sind die Karawanen früher zu Fuß entlang gepilgert.) Diese Seidenstraße will China ohnehin reaktivieren und es wäre kein Projekt, darunter eine Erdölleitung entlang zu legen.
    Von der Entfernung her ist das kein Problem – Zur Erinnerung: In der ehemaligen Sowjetunion wurde eine Erdölleitung von Orenburg bis nach Schwedt (Oder) gelegt. Die war sogar wesentlich länger als diese Strecke!

    Nebenbei hat auch Iran militärischen Zugriff auf die Straße von Hormus. Davon sind auch die anderen Erdöl exportierenden Länder abhängig, wie VAR, Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und Irak. Das wird dann sehr lustig auf dem Weltmarkt, wenn diese Quellen ebenfalls verstopft werden!

  7. Es dürfte nicht wenige geben, die sich ein googlefreies Android ab Werk wünschen. Deren Träume gehen jetzt in Erfüllung. Von daher kein Problem. Jetzt müssen nur noch Facebook & co. rausgehalten werden. Dann kann man mal eine Huawei – Smartwanze näher in Betracht ziehen. Datenschutz ist auch Schutz vor Google. Ganz einfach.

  8. Huawei – übersetzt: chinesischer Erfolg, für China.

    Erinnert mich an das Spiel „homefront“.

    Die Welt wird mit asiatischem Elektroschrott zugemüllt, bis die Asiaten die Geräte runterfahren und nix mehr funktioniert und alle Verbraucher so: „Määäääh, Weltkrieg!“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Homefront_(Computerspiel)

    Großes Kino!

    Die FoxConn Niederlassungen in China und Taiwan, die die amerikanischen Geräte produzieren, wo die Arbeitsklaven von den Dächern fielen und daher Fangnetze aufgebaut wurden, statt das Leid der Arbeiter zu mildern durch gute Arbeitsbedingungen, interessiert bestimmt nicht, woran diese Welt gesundet. Genauso wenig Google, Facebook oder irgendwelche anderen juristischen Personen, die als wuchernde Datenkraken auftauschen. Das interessiert den iPhoner auchnicht. Hauptsache der „jail“ wird nicht „gebreakt“ und Huawei bekommt keine Sicherheitsupdates. Dann fallen die HuAuhWei Geräte halt früher aus.

    Boykott ist die einzige Waffe der Verbraucher, ist bei allen Verbrauchern so; oder Verzicht; Bescheidenheit ist aber die höchste Stufe der selbstlosen Liebe an der Materie.

    Der Letzte macht das Licht sich selbst aus.

    * Schöne neue Welt *

    • 为[為] wéi eher mit „für“ also „für China“
      Erfolg ist eher
      成-chéng, 攻-gōng oder 霸业-bàyè …
      Vermutlich also mal mehr China intern gedacht.

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