Armes Deutschland: Die Folgeversion des Arbeiter- und Bauernstaates entwickelt sich jetzt weiter zu einem Dumpfbacken-Konglomerat kapitalistischer Prägung, mit einer beängstigenden Tendenz zur künstlichen Androgynisierung natürlich gewachsener Schönheit. „Sex sells“ auf der einen und „Nimm es bloß nicht in den Mund“ auf der anderen Seite. Schlimmer geht’s nimmer. Das neue Synonym für die kaputte Diskussion ums Thema ist nun unser armes FDP-Brüderle und sein(e) Himmelreich vom Medien Stern. Einzig in den Sternen steht, was wir nun daraus lernen sollen? Da scheiden sich die Geister gewaltig und Alice Schwarzer lassen wir besser gleich bei der Befragung außen vor, sonst drohte wohl jedem Manne im Land die Kastration.
Ursprünglich sollte das Corpus Delicti, ein „Reines Brüderle“ den Artikel zieren, dass war uns dann aber doch zu plump. Zur Illustration dieser überaus heiklen Angelegenheit durften wir uns dann auch lange nach einem völlig unverdächtigen Portrait eines Politikers umsehen, der absolut zu diesem Thema steht und über jeden Zweifel erhaben ist. Wir wurden bei einem Ölgemälde fündig, welches in einer Parteizentrale hängt, neben den unzähligen Ärschen die uns bislang schon die Nerven geraubt haben und dazu ein verdientes mit Glied zeigt, eben diese Party-Familie betreffend.
Wir mussten allerdings zusichern, Partei und Namen des abgebildeten Politikers nicht zu erwähnen, es scheint da nach diesen Vorkommnissen wohl doch allerhand Befindlichkeiten zu geben und nicht nur die Nerven liegen da blank. Unser einziges Restrisiko besteht jetzt nur noch darin, dass jemand den Politiker anhand der exklusiven Brille identifizieren könnte. Oder aber einige wenige Damen, die sich diesem durchaus bekannten Lüstling einmal auf Tuchfühlung genähert haben könnten. Sei es drum, wir riskieren es einmal. Zwecks Effektheischerei und „Enlargement“ bitte aufs Ölgemälde klicken.
Richtiges Timing für Sexismus
Dieser Umstand muss nun unbedingt erläutert werden, denn ohne das richtige Timing wäre es vermutlich gar kein Sexismus oder Skandal geworden, sondern nur eine laue Blase die niemanden interessiert hätte. Die Ursache liegt nun schon gut ein Jahr zurück, kommt aber seltsamerweise erst jetzt ans Licht, nachdem klar wurde, dass man dem Brüderle den Scheinwerfer anmacht, mit seiner Berufung zum spitzen Kandidaten der FDP.
Gerade in diesem Moment ging dem Stern ein(e) Himmelreich auf, die sich ebenso berufen fühlte nun endlich die Unzucht dieses liberalen Lüstlings der Öffentlichkeit preiszugeben und höchst selbst die Opferrolle einzunehmen. Immerhin, jetzt kennt die ganze Republik auch diese Journalistin, mehr noch, auch ihre Oberweite. Ihr ging es offensichtlich auch nicht um ein Dementi oder eine Richtigstellung in eigener Sache. Demzufolge bleibt der Satz: „Sie können ein Dirndl auch ausfüllen“ im Raume stehen und jeder kann sich nun ein Bild von der Dame machen ohne sie je gesehen zu haben. Glückwunsch! Ergänzend vielleicht noch, sie ist blond, sehr blond.
Bestimmt werden jetzt auch die Anfragen „anzüglich“ ihrer journalistischen Fähigkeiten häufen. Das treibt ihren Marktwert in dem Maße nach oben wie es den des Brüderle in den Keller schickt. Oder war das der Plan? Die Fachwelt spricht hier übrigens von einer ausgleichenden Gerechtigkeit, wenn auch mit einem Jahr Verspätung. Manche Investitionen oder auch Indiskretionen müssen halt eine Weile reifen um dann illustre Früchtchen zu gebären.
Wir müssen endlich die Natur korrigieren
Natürlich ist es nicht natürlich das die Natur uns alle so hart bestraft. Das es Licht und Schatten gibt, Gut und Böse und all diese Gegensätze und dazu auch noch Mann und Frau. Was für ein Skandal. Im Rahmen des ewigen Kampfes, der aber nicht sein darf, weil alles gleich zu sein hat, ist heute jede Bemerkung die auf die Andersartigkeit des Gegenübers abzielt natürlich ein Sakrileg und wenn es mit geschlechtlichen Merkmalen zu tun hat ist es sogleich Sexismus. Und besonders dann, wenn die Bemerkung der Körperlichkeit einer Frau gilt.
Hätte eine andere Frau, aufgrund regionaler Verschiedenheit, einen solchen Satz möglicherweise als Kompliment aufgefasst, ging es hier nach Ablauf eines einjährigen Zeitzünder in eine andere Richtung los. Da eine Grenze zwischen Flirten und Sexismus ebenso fließend ist wie die zwischen Gut und Böse, müssen wir jetzt langsam beginnen die Unterschiede abzuschaffen, damit so etwas sich einfach nicht wiederholen kann.
Um allerdings die Verwirrung perfekt zu machen, sei hier noch erwähnt, das Sexismus die Grundlage fast jeder Produktwerbung ist. Da ist sie natürlich über jeden Zweifel erhaben und nennt sich formvollendet Erotik, was natürlich völlig unpersönlich ist. Auch wenn dort dann die dicken Titten, die nackten Ärsche und das blanke Fell gezeigt werden, dann war natürlich jetzt nur unsere sexistische Wortwahl dazu der Frevel, an den makellosen Bildern wird das nichts ändern.
Per Gesetz sind ja Mann und Frau schon lange gleich, nur ist eben die Natur diesen Gesetzen bislang nicht in vollem Umfang nachgekommen. Das schreit nach massiver Vergeltung und Genmanipulation, solange bis alles was rumläuft auch tatsächlich androgyn ist. Hier sei im Zweifel auf andere natürliche Gegebenheiten gepfiffen, schließlich müssen wir doch schlauer sein als die Natur. Und warum sollten wir uns als Menschen mit „natürlichen Gegebenheiten“ abfinden, sind wir doch befähigt uns via Total OP dieser Natur auf schärfste zu widersetzen.
Sexismus und Dummheit trennen
Vorweg vielleicht noch zu erwähnen, dass allerhand Dinge in diesem Bereich einfach gar nicht gehen und tatsächlich auch abgestraft gehören, sei es körperliche oder auch verbale Gewalt in Form von völlig unpassenden Anzüglichkeiten. Das ist Sexismus der verschwinden muss.
Wenn man dann wieder einen lichten Moment hat und vielleicht doch einfach die Natur nur Natur sein lässt, dann könnte man in der Causa Brüderle / Himmelreich auf die Idee kommen nur die Dummheit abschaffen zu wollen. Auf der einen Seite die männliche Dummheit, sich mit einer Schranze abzugeben die eine verführerische Oberweite hat, aber leider nicht mit einem Boshaftigkeitsetikett gekennzeichnet ist. Auf der anderen Seite dann allerdings auch die weibliche Dummheit, sich mit einem alten „Sackgesicht“ abzugeben, statt sich einfach zu entziehen, wenn ihr Blick oder Wort des Gesprächspartners nicht passen, dazu war sie dann aber wieder nicht „Manns“ genug.
Wenn aber die Gier nach Information oder Erleben bei der dirndltauglichen Journalistin obsiegte und sie das Schlachtfeld trotz des angeblich diagnostizierten Sexismus nicht verlässt oder es im direkten Gespräch moniert und sich solches verbittet, dann war wohl doch mehr Kalkül im Spiel als bislang bei dieser Geschichte ans Tageslicht kam. Dann darf man getrost von Boshaftigkeit und Berechnung reden, denn ein solches Stelldichein in einer Bar zu einem späteren Zeitpunkt nach Belieben auszuweiden ist nichts anderes.
Bärendienst für echte Sexismusdebatte und Ablenkung von relevanten Themen
Damit dürfte zu diesem Thema alles andere als das Himmelreich bei uns eingekehrt sein. Neben dem Aufmacher führt diese Anklage gegen Brüderle wohl nur in eine falsche Richtung. Die Verlierer stehen auf einer ganz anderen Seite. Denn wer mit solchen Enthüllungen eine ernsthafte Sexismusdebatte vorantreiben will, der- oder diejenige erweist der Sache den besagten Bärendienst. Wieder einmal können sich viele Frauen aber auch Männer bei der Stern-Tante bedanken, wenn sie das nächste Mal bei ernsthaften Angelegenheiten in Sachen Sexismus nicht mehr ernst genommen werden. Dafür auch von hier aus schon einmal ein dreifach „Helau“ an die Entblößungs-Jounalistin mit nur einem Stern.
Und um diesen völlig überflüssigen Artikel sogleich gänzlich ad absurdum zu führen, weil er tatsächlich von bewegenderen und dringlicheren Themen in unserer geschundenen Gesellschaft ablenkt, muss man vulgär honorieren, dass genau solche Titten und (zum Ausgleich männliche) Ärsche für derlei konfuses Spektakel sorgen. Aber das Thema reizt halt einmal mehr zum Abreagieren, was sicherlich auch beabsichtigt ist, wenn es derart hochgekocht wird wie diese Geschichte.
Und um klassisch sexistisch mit einem Ratschlag zu enden: Was dem Brüderle ganz offensichtlich an Gehirnwindung in die Hose gerutscht ist, hätte sich diese Zeitzünder Stern-Tante besser vor dem Treffen aus dem Dirndl wieder nach oben ins Hirn gequetscht, dann wäre allen Beteiligten und vielen betroffenen Dritten diese Petitesse, oder besser gesagt Dummheit, allseits erspart geblieben.
Also, ich hab mich gerade hier gelest Tut.
Ich kenne ja jetzt nicht wirklich das Thema.
Hat wer eine Idee, warum ich mir damit ernsthaft auseinandersetzen sollte?
gez. King TU ES
Soweit und solange Du nicht von dirndlfähigen Journalistinnen umlagert bist und Dich auch ansonsten etwas respektvoll gegenüber dem anderen Geschlecht aufführst, besteht keinerlei Notwendigkeit das Thema zu verinnerlichen. Manche haben das schon mit der Geburt richtig raus … 😉
welch kommentar! *innerlich herbe lach*
nun sexismus führt zu omniliberalismus, dann gibts auch im straßenverkehr, frei nach nuhr keinen „vorausfahrenden“ mehr oder ähnliche unterscheidungen, sondern nurnoch „nebeneinanderfahrende“
grüße und frieden und viel erfolg weiterhin mit dieser seite!
Erst wenn alle Mutti lieben, ist das Werk vollbracht.
>>>youtube.com/watch?v=_RrggBmkSeg
oder auf Englisch
(leider ist auch dieses Viedeo abhanden gekommen, der Link ist platt … WiKa 2013-06-06)