BfA will Banken-Gründungswelle in Deutschland

BfA will Banken-Gründungswelle in Deutschland Werkbank_Bundesagentur_fuer_Arbeit_Arbeitsamt_qpress_SGBII_HartzIV_Logo_kleinTraum(a)land: Die BfA (Bundesagentur für Arbeit) gibt sich bei der Versorgung ihrer Schützlinge nicht geschlagen. Der Kampf um die Verteilung der Rettungspakete sei noch nicht beendet und genau hier wolle man zugunsten der Menschen in Deutschland ansetzen. Die glorreiche Wiederkehr des einst so populären Programms „Ich AG“ soll demnach eine Wiederbelebung unter optimierten Voraussetzungen erfahren. Den Vorreiter will die BfA selbst mit der Gründung der „Werkbank“ machen. Diese soll von ihrer Funktion her der Deutschen Bundesbank gleichgestellt werden und wird somit die Zentralbank für alle in diesem Rahmen zu gründenden Banken. Mit diesem Konstrukt sieht man sich in der Lage auf den rasanten Wandel in der Arbeitswelt reagieren zu können, ohne dabei Gefahr zu laufen die eigene Klientel vernachlässigen zu müssen. Im Folgenden ein kurzer Abriss zu dieser neuen Maßnahme der BfA, deren oberstes Credo lautet:

Wir sparen uns die Arbeit …

Es ist geplant, insbesondere alle Hartz IV Bezieher, Langzeitarbeitslose und die Gruppe der Ü50 vorrangig zu bedienen. Bei konsequenter Umsetzung dürfe dann deren Zahl binnen Jahresfrist auf Null sinken. Vorbereitend werden regierungsinterne Gespräche geführt, die die Kapitalanforderungen für die Gründung einer Bank auf eine Million Euro abzusenken zum Ziel haben. Die entsprechenden Gründungskapitalien (aus Zuschüssen der BfA) werden hernach bei der Werkbank zur Sicherheit hinterlegt (verlassen also gar nicht real den Einflussbereich des Amtes). Vorsorglich wolle man sich auf die Gründung von 10 Millionen Banken in Deutschland einstellen, dies auch mit Blick auf weitere absehbare, rezessive Entwicklungen in der Realwirtschaft. Der Kapitalbedarf von 10 Billionen sei mit einem Verwaltungsakt zu schaffen. Im Rahmen der Kreditschöpfung (Geldschöpfung) wäre jetzt jede einzelne der neuen Banken in der Lage etwa 18 Millionen Euro an Krediten zu vergeben (im Einklang mit dem Kredit Wesen Gesetz kurz KWG). Damit ergäbe sich am Ende eine rechtlich saubere Geldschöpfung von rund 180 Billionen Euro gemäß KWG. Dies dürfte nicht nur für die Rettung der PIIGS reichen, nein eine Weltrettung stünde in greifbarer Nähe.

Darüber hinaus werde es wohl als Euro-stützende Maßnahme eine beschränkende Regelung für diese Bank-Neugründungen geben, der zufolge nur Kredite an Euro-Staaten vergeben werden dürfen. Dies wegen der Mündelsicherheit, zur Begrenzung des Ausfallrisikos und natürlich auch mit Blick auf das gemeinsame europäische Haus, welches ohne den Euro angeblich nicht mehr funktionieren kann. Auch philosophische Ansätze hat die BfA bei dieser Betrachtung nicht außen vor gelassen. Nach den Theorien von Bertolt Brecht muss demnach die Anzahl der Banküberfälle stark zurückgehen. Diese Erkenntnis kann aus seiner damaligen großen Vergleichstheorie bezgl. Bankgründungen im Verhältnis zu Banküberfällen abgeleitet werden. Und am Ende könne man sich so die Arbeit zugunsten noch viel bedürftigerer Menschen sparen … die in fernen Landen vom Deutschen Modell profitieren könnten und dringend nach Arbeit verlangten.

Was bringt dies für die neuen „Ich AG Banker“ und den Staat …

Erste Vorab-Berechnungen der BfA kommen zu erstaunlich guten Resultaten. Es macht Hoffnung, die wir alle doch so dringend brauchen. Davon ausgehend, dass jede Bank nunmehr 18 Millionen Euro frisch erfundenen Geldes zur Verfügung hat (bisher ein Privileg der Geschäftsbanken), dies im Mittel zu 5 Prozent an Staaten verleihen darf, ergibt sich für die frische Ich-AG-Bank eine jährliche Zins-Einnahme von rund 900.000 Euro, ohne dass das Kapital in irgendeiner Hinsicht gefährdet wäre. Selbstverständlich werden diese Banken – anders als die richtig Großen – streng reglementiert werden und unter der Knute der BfA verbleiben.

Für die außerordentlichen Anstrengungen des Bankeigentümers darf dieser zunächst den vierfachen Hartz IV Satz steuerfrei entnehmen (17.472 Euro) und ist damit schon einmal aus der Bedürftigkeit. Darüber hinaus kann er den Einstandszins von 0 bis 1,5% des geliehenen Geldes als Kosten absetzen (max. 270.000 Euro/a), die an die Werkbank abzuführen sind. Der verbleibende Nettoerlös von 612.528 Euro wird mit 50% pauschalbesteuert, damit liefert jede dieser Banken am Jahresende 306.264 Euro Steuern beim deutschen Fiskus ab. Bei 10 Millionen Banken käme so eine Steuereinnahme von 3.062.640.000.000 Euro (gerundet 3 Billionen) zustande. Der Staat wäre also bereits nach dem ersten Geschäftsjahr schuldenfrei und würde vor gut gehenden Geschäften nur so strotzen. Als letzte Verpflichtung soll den Banken noch auferlegt werden, je maximal 8 Personen mit dem doppelten Hartz IV Satz aus den bereits versteuerten Einkünften zu unterstützen (pro Jahr also 69.888 Euro). Damit wären also maximal rund 80 Millionen Menschen in Deutschland bereits abgesichert, eine weitere soziale Sicherung könnte entfallen. Eine Anerkennung als Spende erfolgt dennoch nicht, so dass am Ende für den Bankeigentümer ein versteuerter Gewinn von 236.376 Euro übrig bliebe. Dieser wird allerdings zunächst mit alten Hilfszahlungen an den ehemals bedürftigen Bankgründer verrechnet, der Rest wird enteignet. Letzteres geht eben nur mit diesen Banken, die Geschäftsbanken wehren sich bislang immer erfolgreich dagegen und neigen eher zur Enteignung ganzer Staaten durch ihr Geschäftsgebaren.

Ist das System scheinbar nicht zu ändern, muss es revolutioniert werden …

Aus den vorstehenden Ausführungen lässt sich unzweifelhaft erkennen, dass das von der BfA konzipierte neue Modell absoluten Zukunftscharakter aufweist. Es kommt einem großen Umbruch gleich, der aber auch notwendig erscheint, da wir wissen, dass Systeme die sich gegen Veränderung zur Wehr setzen nur revolutioniert werden können. Darüber hinaus birgt es die Möglichkeit die Weltherrschaft des Pöbels binnen Jahresfrist zu erlangen. Dies selbstverständlich unter sozialen Gesichtspunkten mit der Option das Modell auszuweiten. Offenbar muss man dem alten Leidsatz: „Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen“, ein wenig auf die Sprünge helfen. Auch hier wird die BfA mit einem ganz einschneidenden Merkelsatz zitiert, der diesem neuartigen Handlungsansatz zugrunde liegt:

Wenn wir die Banker schon nicht zu Hartz IV Beziehern machen können …

… dann müssen wir die Hartz IV Bezieher zu Bankern machen!

Inzwischen hat der internationale Bankenverband allerdings seinen heftigen Widerstand gegen diese Pläne angekündigt. Hauptgrund: Man werde sich die derzeit praktizierte „Volksausbeute“ in keinem Falle streitig machen lassen. Es könne nicht angehen, dass die Arbeitsleistung des Volkes, die man über Zinszahlungen auf erfundenes Geld abschöpfe, jetzt in die Hände des Pöbels gelangen sollte. Dies sei schließlich ein Privileg der bisherigen Banken und ihrer Eigner. Es fände ja derzeit auch absolut zutreffend seinen Ausdruck in der Übersendung der üppigen Rettungspakete. Natürlich seien die beabsichtigten Maßnahmen der BfA keinesfalls mit den ethischen und religiösen Anschauungen der Branche kompatibel, die nach den Statuten des Mammon organisiert sei und eben nicht die Sozialisierung und Zerfaserung des Weltvermögens zum Ziel habe, sondern die Konzentration desselben allein in den Händen einiger Auserwählter, wozu die „Hartzer-Roller-Kasper“ und BfA Günstlinge doch nun keineswegs zu rechnen seien. Die harsche Reaktion der Geldhäuser spricht dafür, den wunden Punkt voll getroffen zu haben.

Parallel zu der BfA-Ankündigung bezüglich des Ich-Bank-Konzepts haben die Geschäftsbanken ihre Lobbyisten aktiviert und allen Abgeordneten des Bundestages offen mit Liebesentzug und Einstellung der Parteispenden gedroht, sollten diese auch nur im geringsten geneigt sein dem Vorstoß der BfA folgen zu wollen. Auch die Weltherrschaft sei ihr Ding und nicht jenes der Arbeitslosen. Eine Vielzahl der Abgeordneten erneuerte daraufhin postwendend ihr Glaubensbekenntnis an den einzigen und wahren Beherrscher dieses Planeten, den Mammon. Am Ende vermutlich nur ein weiterer Grund warum der Vorgang in Richtung Revolution abdriftet.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

15 Kommentare

  1. Die Zahl der Banken halte ich sowohl für über- als auch für untertrieben. Entweder man gründet für jeden Arbeitsmarktignoranten eine Bank oder gleich für jeden Deutschen eine. Da mit einer größeren Anzahl von Banken das Geschäft noch besser florieren würde und auch andere Planetenwirtschaften gerettet werden könnten. Parallel zur Gründungsphase sollten neue Staatsbürger generiert werden. Ich schlage vor, die erst halbverhungerten afrikanischen Kinder zu präferieren – die sind Kummer gewohnt.
    BfA – Berlinf f…. Alle.

  2. Ihr blog fängt langsam an, mir zu gefallen.
    Schon die vor einiger Zeit gelungene Wortschöpfung zum Ort „Bad Bank“ war sehr originell…
    Anderes auch.
    Sollte ich bald eine eigene Bank haben, dann werde ich aber vorrangig die Landwirtschaft, d. h. den Anbau nah- und fernöstlicher Tabaksorten mit gezackten fünffingerigen Blättern und klebrigen Blüten fördern. Das steigert auch die Kreativität, was ausgefallene Ideen angeht. Und daran fehlt es wohl ein wenig in dieser irrwitzig merkwürdigen Welt.

    Beste Grüße
    aus
    Hamburg

    • Vielen Dank für die Aufmunterung … mit was sonst als dieser Form der Bewältigung können wir uns dem allfälligen Wahnsinn noch nähern ohne nicht selbst davon erfasst zu werden. Und so grotesk sich dieser Artikel auch lesen mag, die Umsetzung dieser irren Idee würde am ende jedenfalls mehr Gutes bewirken als es beim kaputten Jetztzustand zu belassen … danke nochmal 🙂

  3. Kafka und der gute Herr Grote… (kafkaesk und grotesk…)

    Der Jetztzustand ist wirklich eine Katastrophe, da halte ich es dann mit Erwin Pelzig zum Thema Suizid (keine Sorge, das steht hier nicht wirklich an…): Jedes Jahr gibt es noch bessere Gründe sich das Leben zu nehmen und darum wartet man – immer wieder unschlüssig, ob sich nicht doch noch etwas besseres findet, bevor man sich dieses irdischen Irrsinns entbindet – damit, bis der Sensenmann einen dann doch erwischt.
    Camus hatte wohl recht: Gemeinheit empört, Dummheit macht mutlos.
    Oder Goethe: Die Wirklichkeit reicht so weit, wie der Geist begreift.

    Weiterhin frohes Schaffen !
    Read ‚ya…

  4. Es ist eine herrliche, erfrischende Art zu beschreiben, wo unsere superfreie Finanzwelt hinführt.

    Wozu noch arbeiten, malochen? „Geld erwirtschaften“ geht doch ganz einfach….

    Ach so, das „Geld“ können wir dann ja auch gleich essen…

    Sonst gibt´s ja dann sowieso nichts mehr.

  5. Daschama wat ganz feines!
    Diese neue Branche braeuchte natuerlich auch eine eigene Berufsgenossenschaft und Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-, Renten- und -autsch!- Arbeitslosen-!!!).
    Damit liesse sich die Zahl der Bildschirmarbeitsplaetze in Dummland doch glatt von 75 auf 150 Prozent anheben. Rehas, Kuren und Klinikaufenthalte von da ab nur noch in den ehemaligen Ostgebieten (Kurland!!!) – so geht Europa! Wenn Morgenthau das noch erleben muesste: Saemtliche Agrarproduktion wird in guenstigere Klimaten outgesourced, Dummland wird zur Renaturierungsbrache mit durch russische Fernwaerme beheizten Home-Offices.
    Dann wird endlich koerperlich umgesetzt, was schon lange das Bild der „Deutschen“ praegt: kein Rueckgrat…

    • Wozu braucht der Deutsche ein Rückgrat, wenn er nen Gartenschlauch sein eigen nennt???
      Und die Geburtenrate in den ehemals faschistischen Ländern Spanien, Italien und Deutschland erledigt den Rest.

    • Die Idee als solches finde ich genial, allein die Bonität der Menschen die dies bewerkstelligen sollen, die jetzigen Hartz IV Bezieher und künftigen Banker, dürfte allerdings unseren Politikern zu gering sein, haben sie doch selber angestrengt dafür gesorgt dass eben die Kreditwürdigkeit dieser Klientel heute völlig im Eimer ist, da gibt keiner mehr Kredite für die notwendigen Schmiergelder und hätte die Klientel die Kohle, dann wäre sie nicht Hart IV … 🙂

  6. Welch brilliante Idee! Das da die von den Laien, der Ehrendoktor alten Raubrittergeschlecht´s oder ich selber nicht drauf gekommen sind! Die zweitbeste Erfindung der Menschheit (nach der Erfindung des Prostatauntersuchungs-Simulator´s natürlich, der wegen seiner Genialität derzeit bei Amazon auch nicht verfügbar ist, selbstredend), die alle Probleme der Menschheit im Handumdrehen eliminieren könnte.

    Jedoch ein klitzekleines Problem dürfte da am Horizont aufziehen. Bräuchte der Deutsche dann nicht wieder mehr Raum, um die ungeheuer großen Mengen Geldes zu lagern? Bei Giralgeld könnte man das Problem ein wenig nach hinten verschieben, jedoch die Speichermedien müssen ja nach einer gewissen Zeit auch irgendwo hin!

    Der Gedanke betrübt ein wenig meine Sicht auf Ihre Lösung.

  7. Mir gefällt die Seite schon seit langem. Den Irrsinn des jetzigen Geldsystems in so lustiger wie genialer Weise zu schildern ist eine wirklich hohe Kunst.

    Den Spruch “

    Wenn wir die Banker schon nicht zu Hartz IV Beziehern machen können …

    … dann müssen wir die Hartz IV Bezieher zu Bankern machen! “

    Das, ja das ist der absolute T-Shirt Spruch.

  8. Sorry,
    beim nächsten Mal bitte alles deutlich als Satire kennzeichnen – bin über eine Google-Suche hier gelandet und vor Lachen fast vom Stuhl gefallen.
    YMMD!
    Hat mich wirklich sehr erheitert und mir den Tag versüßt 😀

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