Der Staat, Raubritter Deines Vertrauens

BRDigung: Nun, es ist wirklich herzerwärmend zu sehen, wie großzügig unser lieber Staat doch mit uns umgeht, nicht wahr? Da freut sich doch das kleine Herz eines jeden Steuerzahlers, wenn er sieht, wie die Spritpreise in die Höhe schießen, als ob sie den Mount Everest besteigen wollten. Aber zum Glück haben wir ja unsere wachsamen Politiker, die uns mit einer historischen Steuerentlastung beglücken, die geradezu die Geschichtsbücher erschüttert. Ja, ganze 30 Cent werden uns großzügigerweise geschenkt, als ob das ein Wohltätigkeitsakt wäre, der uns aus der Misere retten würde.

Und das Timing ist einfach göttlich, wirklich! Denn gerade als die Spritpreise die Wolkenkratzer berühren, springen unsere tapferen Politiker ein und reichen uns die helfende Hand – zumindest für drei glorreiche Monate. Ach ja, nur drei Monate, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Denn wir alle wissen ja, dass die Welt in drei Monaten eine ganz andere sein wird, nicht wahr? Oder vielleicht doch nicht? Vielleicht werden wir dann alle so viel Geld haben, dass wir es uns leisten können, Sprit zu trinken, anstatt unser Auto damit zu betanken. Das wäre doch mal eine revolutionäre Idee, oder?

Aber lassen Sie uns doch einmal darüber nachdenken, was nach diesen drei Monaten geschehen wird. Ach ja, das ist doch wirklich eine spannende Frage! Wird der Staat uns dann wieder liebevoll in die Arme nehmen und uns sagen: „Oh, tut mir leid, meine lieben Steuerzahler, aber wir müssen euch jetzt leider wieder die vollen Spritpreise abknöpfen. Es tut uns leid, dass wir euch so lange verwöhnt haben, aber wir können es uns einfach nicht mehr leisten, euch weiterhin zu unterstützen.“ Ja, das wird sicherlich ein freudiges Wiedersehen werden, wenn wir alle wieder unsere Geldbeutel öffnen und den traurigen Rest unserer hart verdienten Euros für Sprit ausgeben dürfen.

Aber wissen Sie was? Vielleicht ist das ja auch alles gar nicht so schlimm. Vielleicht werden die Spritpreise ja nach diesen drei Monaten auf magische Weise wieder fallen, als ob sie von einem Zauberstab berührt würden. Ja, das wäre doch wirklich zauberhaft, nicht wahr? Oder vielleicht werden wir alle einfach unsere Autos stehen lassen und auf fliegende Besen umsteigen. Wer weiß das schon? Eins ist jedenfalls sicher: Die Zukunft wird aufregend, aufregend teuer, aber aufregend sein!

Die Zeitspanne bis dahin ist verhältnismäßig kurz, um darüber nachzudenken, wie und woher man dann zusätzliche Einnahmen generieren kann, um damit die ungebremste Last der Preise zu wuppen. Legaler Raub ist und bleibt nun einmal das Vorrecht des Staatsapparates und dabei haben wir noch nicht einmal von Inflation gesprochen. Der Souverän kann sich allenthalben spielerisch an neue Einnahmequellen herantasten. Aber Vorsicht, denn selbst die virtuellen, einarmigen Banditen bei ​​https://vulkanvegas.com/de haben es in sich.

Für den Staat selbst ist Geldnot kein sonderliches Problem. Hat sich das Volk, wieder mal in Gestalt seiner Vertreter, total verzockt, beschließt man halt dem Verantwortlichen (immer noch der Souverän) etwas tiefer in die Tasche zu greifen und gut ist. Schließlich weiß der Souverän was er tut, dafür ist er ja einer. Die Qualität seiner Vertreter und Adlaten steht in diesem Beitrag nicht zur Debatte. Hier zunächst noch die referenzierte, freudige Botschaft aus Mai 2022.

Bundestag beschließt Steuersenkung für Benzin und Diesel

Der Bundestag beschloss im Mai 2022 die Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe vom 1. Juni bis zum 31. August 2022. Rein rechnerisch bedeutet dies bei Benzin 29,55 Cent und beim Diesel 14,04 Cent pro Liter weniger. Die Mindereinnahmen für den Fiskus werden auf 3,15 Milliarden Euro beziffert. Die Mineralölkonzerne sollen die Steuersenkung an den Zapfsäulen weiterreichen.

Dies soll durch strengere Vorgaben der Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt sichergestellt werden. Mit der vorübergehenden Steuersenkung reagiert die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP auf den drastischen Anstieg der Spritpreise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Die Oppositionsfraktionen Union, AfD und Linke enthielten sich.

Man kann diese Großzügigkeit gar nicht genug lobpreisen. Aber nur keine Sorge es kämpfen noch ganz andere Länder mit vergleichbaren Problemen. In den USA kostet beispielsweise eine Gallone Benzin (das sind 3,79 Liter) inzwischen auch locker fünf Dollar. Was wären wir glücklich bei solchen Preisen (1,32$ pro Liter). Damit hat sich in den USA nur innerhalb diesen Jahres der Spritpreis mehr als verdoppelt. Der bald in Erfüllung gehende „feuchte Traum der Grünen“, aus dem letzten Jahrtausend, von Spritpreisen oberhalb von 5 Mark je Liter (heute 2,50 €), ist nach Wegfall des Steuergeschenks schon so gut wie realisiert.

Ein kurzer Blick auf den Rohstoff der Mobilität

Auf der linken Seite sehen wir die gemittelten Rohölpreise aus den Jahren 1960-2022, zu finden bei destatis und dem damit verbundenen Deutschland-Dashboard. Als erstes fällt in Auge, dass wir mit der Ölkrise in den siebziger Jahren eine erste Verzehnfachung der Rohölpreise zu verkosten bekamen. Das ging relativ schnell und die weitere Verzehnfachung nähert sich gerade ihrer Realisierung. Etwas gröber ausgedrückt, wir sehen in rund 60 Jahren fast eine Verhundertfachung des Rohölpreises.

Jetzt wäre der schnellste Sch(l)uss dafür die Ölindustrie allein verantwortlich zu machen. Bei Lichte betrachtet ist das aber tatsächlich nur die halbe Wahrheit. Wenn man weiß welche Steuerlasten auf einen Liter Sprit oder Diesel bei uns erhoben werden, erkennt man Preistreiber Nummer zwei, den Staat, also mal wieder wir selbst. (Zum Vergrößern der Grafiken bitte anklicken)

Um letzteres Übel ein wenig genauer zu betrachten, nehmen wir uns die Grafik auf der rechten Seite vor. Dort ist der mittlere Benzinpreis seit 1974 verzeichnet. Interessanterweise hatten wir bereits im Jahre 2012 höhere Rohölpreise als heute. Damals endete der Spritpreis im Mittel bei 1,64€. Dahingegen schweben wir heute (ohne Steuervergünstigung) eher bei 2,30 bis 2,50€ je Liter Benzin. Auszuschließen ist nicht, dass bei gleichen Ausgangspreisen für Rohöl, wie 2012, wir bis zum Jahresende einen Spritpreis von über 2,50 € erleben werden. Da bleibt die Frage im Raume stehen, wer sich dann diesen Euro Differenz reinpfeift? Na, schon eine Idee?

Die Politik der Raubritter hat ihren Preis …

Aber Moment mal, werfen wir einen Blick auf das große Ganze. Diese fortlaufende Saga der politischen Eskapaden, die uns von einer Krise in die nächste führt, ist ja im Grunde genommen hausgemacht. Da stehen wir wieder vor dem Kernproblem unserer Bananenrepublik: dem „unmündigen Souverän“. Der Souverän, der es nicht einmal schafft, zwei Kreuze an der richtigen Stelle zu setzen, um solchen Blödsinn zu unterbinden. Ein bisschen wie in einer schlechten Comedy-Show, nicht wahr?

Da mag man sich doch wirklich fragen, ob der Souverän überhaupt in der Lage ist, zu schreiben und zu lesen. Von der Aussage unseres geschätzten Herrn Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der verkündet hat: „Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat“, ist in dieser Hinsicht leider nicht allzu viel zu bemerken. Vielleicht war es ja auch nur eine Botschaft an seine eigene Kaste, denn seien wir ehrlich, es gibt nicht gerade eine übermäßige Anzahl an amtierenden Bundespräsidenten in der BRD, die er mit dieser bemerkenswerten Einschätzung erreichen könnte.

Aber das ist noch nicht alles. Wenn wir schon über politische Eskapaden sprechen, dann dürfen wir uns auch die großartigen Leistungen unserer geliebten Volksvertreter nicht entgehen lassen. Ja, sie sind wirklich Meister ihres Fachs, wenn es darum geht, Steuergelder zu verschwenden und skurrile Gesetze zu erlassen, die niemandem wirklich dienen außer ihren eigenen Interessen. Und während wir hier sitzen und uns über den nächsten politischen Fauxpas wundern, sitzen sie wahrscheinlich irgendwo gemütlich zusammen, genießen einen exquisiten Wein und lachen über die Dummheit des gemeinen Volkes. Denn seien wir ehrlich, wer braucht schon eine funktionierende Demokratie, wenn man auch einfach alles tun kann, was einem gerade in den Sinn kommt?

Aber keine Sorge, meine Damen und Herren, es wird noch besser. Denn während wir hier sitzen und uns über die politische Farce amüsieren, spielen sie schon längst das nächste Spiel. Es ist ein Spiel, das sie schon seit Jahrhunderten perfektioniert haben: das Spiel der Macht. Und wer die Regeln nicht kennt, hat schon verloren. Aber hey, wenigstens haben wir ja unsere geliebten Politiker, die uns durch diese schwierigen Zeiten führen. Was könnten wir nur ohne sie tun? Wahrscheinlich einiges besser, aber das ist eine andere Geschichte.

Also, lassen Sie uns das Ganze noch einmal durchgehen. Die Verantwortlichkeit wird wieder einmal korrekt zugewiesen, und wer ist der Schuldige? Natürlich der Souverän. Ja, genau, Sie haben richtig gehört. Diejenigen, die wir als „haftungsbefreite Vertreter“ bezeichnen, machen, was sie wollen, und werden dafür so gut bezahlt, dass ihnen die eigenen Beschlüsse am Allerwertesten vorbeigehen. Es ist einfach herrlich, wie sie sich in ihrem eigenen kleinen Universum bewegen und dabei so tun, als ob sie das Wohl des Souveräns im Sinn hätten.

Aber Moment mal, das nennt man doch heute „moderne Demokratie“, nicht wahr? Eine Welt, in der der Souverän zunehmend zum Opfer irgendwelcher bürokratischen Apparate wird, die behaupten, im Namen des Volkes zu handeln. Und was sagt der Apparat dazu? Natürlich, dass der Souverän das so bestimmt hat. Ein brillanter Schachzug, wenn Sie mich fragen. Denn wer will sich schon bei einem so genialen Zirkelschluss beschweren? Es gibt einfach keinen Ansatz zur Kritik, es sei denn, man findet ihn bei sich selbst.

Aber wer will das schon? Es ist doch viel einfacher, die Schuld auf den Souverän zu schieben und weiterhin das Spiel der Macht zu spielen. Schließlich geht es ja darum, wer am Ende die Kontrolle hat, nicht wahr? Und solange der Souverän weiterhin bereit ist, sich in seinem eigenen kleinen Hamsterrad zu drehen, können die „haftungsbefreiten Vertreter“ weiterhin tun, was sie wollen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Aber hey, solange wir noch unsere tägliche Dosis Reality-TV und Social Media haben, was soll schon schiefgehen?