Deutschland verteidigt Niedriglohn-Weltmeister-Titel

Deutschland verteidigt Niedriglohn-Weltmeister-TitelBRDigung: Gerade die deutsche Arbeitnehmerschaft ist entsetzlich stolz darauf, dass Deutschland den Export-Weltmeistertitel hält. Dafür ist man hierzulande sogar bereit den Gürtel noch um einiges enger zu schnallen. Wissen wir doch dank Angela Merkel, dass es den Deutschen immer noch viel zu gut geht. Die Fettlebe der Konzerne und ihrer Aktionäre, die Blut und Wasser schwitzen, wenn es um die Profite geht, wird dank der Treue der deutschen Arbeiter keinen Schaden leiden.

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Genau dafür sorgt der kleine Mann mit seinem unbändigen sozialen Engagement gegenüber dem Kapital. Natürlich wird sein Fleiß würdig bis maßlos durch die SPD flankiert. Exakt die traditionelle Arbeiter-Verräter-Partei, die unter ihrem neuen Ober-Schaumschläger „Martin Schulz“ schon heute an dem nächsten Erholungsprogramm für das Großkapital werkelt. Man kann es der SPD sicher nicht verübeln, dass sie sich im Rausch neoliberaler Verlockungen parallel dazu auf die Vertretung des noch erheblich härter arbeitenden Kapitals verlegt hat. Das ist sauberer, profitabler und es widerspricht auch nicht, sofern man ihm vollständig zu Diensten ist. Der Weichware Mensch kann man es selten Recht machen.

Der Titel kommt nicht von allein

Deutschland verteidigt Niedriglohn-Weltmeister-Titel In vielen EU-Staaten mussten wegen der zu großen Not die Mindestlöhne dramatisch angehoben werden. In Deutschland war das nicht so dringend erforderlich, denn wir sind auch auch Weltmeister im Niedriglohnsektor … mit erkennbarem Vorsprung. Richtiger ist natürlich der Titel Europameister, aber in absehbarer Zeit sollten wir auch China und Afrika noch unterbieten können. Immerhin arbeiten in Deutschland 22,5 Prozent der Arbeitnehmer in diesem prekären Segment, siehe nebenstehende Grafik von Querschüsse. Bei uns kommt es mehr auf den Titel als auf das Geld an. Darauf ist der deutsche Malocher zurecht stolz. Ginge es nach ihm, würde er garantiert lieber ganz auf Kohle verzichten. Geht aber nicht. So kann er dann als Aufstocker zum Amt gehen, sofern das Einkommen aus einer 80-Stunden mit bis drei Arbeitsstellen pro Woche für die elementaren Bedürfnisse nicht mehr ausreicht. Das zeichnet den deutschen Sozialstaat aus, dass er keinen Vollzeit arbeitenden Malocher in Armut versinken lässt.

Das deutsche Modell in Puncto Niedriglohn ist so wegweisend, dass es die übrigen EU-Länder lieber nicht adaptieren. Dies schon aus Furcht vor dramatischen Neuerungen, die die Menschen ihnen nicht abnehmen mögen. Stattdessen erhöhen sie besser den Mindestlohn zur Vermeidung von Bürgerkrieg. Hier mehr dazu: Vergleich ♦︎ Mindestlöhne in der EU steigen kräftig[SpeiGel auf Linie]. Bei solchen Unverschämtheiten würde unseren Konzernen und ihren Aktionären Angst und Bange werden. Die Renditen und Außenhandelsüberschüsse wären in höchster Gefahr. Wir zitieren hier einmal das SpeiGel:

Der deutsche Mindestlohn ist mit 8,84 Euro pro Stunde spürbar niedriger als die Lohnuntergrenzen in vielen anderen westeuropäischen Eurostaaten. In Frankreich etwa liegt die Untergrenze bei 9,76 Euro, in den Niederlanden bei 9,52 Euro, in Belgien bei 9,28 Euro, in Irland bei 9,25 Euro und in Luxemburg sogar bei 11,27 Euro.

Deutsche Malocher in höchster Spendierlaune

Deutschland verteidigt Niedriglohn-Weltmeister-TitelNicht minder weltmeisterlich ist daher die soziale Einstellung der deutschen Arbeitnehmerschaft, die ganz Europa am Ende des Euros mit sehr vielen kostenlosen Geschenken aus seiner Dumpingarbeit beglückt. Mit Blick auf Target2[Bundesbank] (Saldo der Handelsbilanz), dürfen wir davon ausgehen, dass beim Platzen des Euros der Wert dieser Freundschaftsgeschenke die Billionenkante locker erreicht. Mit riesigen Schritten nähern wir uns dieser historischen Marke. Ende Januar waren es bereits gut 800 Milliarden Euro, die für den großen europäischen Verschenktag angesammelt werden konnten. Im Laufe des Jahres wird das Sparschweinchen noch bis zur Billionenschwere gemästet.

Um den Zusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren. Das bundesdeutsche Lohndumping macht zum Teil erst die außenwirtschaftlichen Erfolge möglich und damit auch das spätere große Geschenk an die übrigen Europäer. Dieses große Geschenk wird uns intern zu jeder Zeit als der „große Nutzen“ der verkauft, den Deutschland vom Euro hat. Logisch wird nicht gesagt, dass wir es am Ende auch verschenken werden. Das wäre zu frustrierend, weil dann der betrogene Niedriglöhner erkennen müsste, dass er das schöne Geschenk am Ende aller Tage auch noch selber mit der Lohnsteuer auf seinen Dumpinglohn wird bezahlen müssen.

Noch genauer, den Ausfall der Bundesbank beim Target2 trägt selbstverständlich der Steuerzahler, niemand sonst. Kurzum: gerecht und sozial ist, was den Konzernen und Aktionären nachhaltig auf die Beine hilft und die Taschen füllt. Exakt das hat die GroKo bereits in Gänze verstanden und macht daher eine marktkonforme Demokratie, wie es unsere Bundesmutti regelmäßig zu kolportieren pflegt. Und weil auch dieser Titel so wichtig ist, werden die Malocher im Herbst aus lauter Dankbarkeit die GroKo wiederwählen, obgleich die auf keinen Wahlzettel steht.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

7 Kommentare

  1. Armselig ! Vielleicht die, die sehr gottesfürchtig sind. Heißt das, dass die Armen selig sind ? Das ist ja wohl kontraproduktiv. Merkel hat inzwischen viel Fett angesetzt, ihr geht es gut, und „uns ist es noch nie so gut gegangen“, ihr Slogan für die Armseligen. Die aber im Dauerstress zum Lebensunterhalt schuften, haben keine Kraft sich dagegen aufzulehnen, entspricht auch nicht deutschem Temperament, die Franzosen können es besser. Lahme Enten in Politik und Gewerkschaften, alle zu fett, um kämpfen zu können, sie sind ’schlachtreif‘!

    • Durch Majestät Merkels rechtsbrechenden Schachzug mit den angeblichen Flüchtlingen ergibt sich mit der nun angeblich notwendigen Bürgerkontrolle eher:

      Das deutsche Volk ist nun schlachtreif.

  2. Mindestlohn in den USA 7,25 USD. Wobei der Niedriglohnsektor mir aber breiter erscheint. Walmart, McDo und andere Fastfoodketten, alle. Immerhin (zum Trost der steuernden Eliten) kann man den Sklavenlohn natürlich noch drücken: durch Verlängerung der Arbeitszeit. Die USA sind uns da weit voraus.

  3. Der Untertan definiert sich dadurch, dass er sich selbst für dümmer hält als die Allerdümmsten, sodass er diesen einen „bösen Willen“ unterstellt, um sich sein Untertan-Dasein zu erklären. Aber wie schon Dietrich Bonhoeffer bemerkte: Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.

    Ein Untertan, der glaubt, man könne in einer Zinsgeld-Ökonomie (noch gegenwärtiges zivilisatorisches Mittelalter) den Arbeitslohn durch einen „gesetzlichen Mindestlohn“ anheben, will mit Sicherheit Untertan bleiben.

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2016/10/gesetze-der-zukunft.html

  4. 40 Jahre muss ein hart arbeitender Mensch einzahlen um ne Rente von 1500 Euro zu bekomen.

    Stark überbezahlte und somit korrumpierte Abgeordnete geben sich „Diät“ in Höhe von mehreren tausend Euro monatlich und geben sich nach fünf Jahren bereits Anspuch auf Pension in Höhe von mehreren tausend Euro monatlich, bezahlt vom auf diese Weise von den Industriellen unterdrückten Arbeitern, welche von den sich stark übermässig bevorteilenden Industriellen und deren sich ebenfalls übermäßig bevorteilenden Sprachrohre, den korrupten Politikern nach allen Regeln der Kunst betrogen werden.

    • Und wenn man dann von 1500 € die Miete zahlt, bleibt nur unwesentlich mehr übrig, als man ohnehin als H4-Armenspeisung bekommt. Willkommen in der sozialen Marktwirtschaft. Gestaltet von CDU und SPD.

      Aber wer hat diese Parteien-Herrschaft verursacht?
      Der Wähler.
      Weil er den Versprechen von Sozialer Absicherung, sozialer Gerechtigkeit, sozialer Verantwortung, sozialem Glücksbrei und sozialen Suppensteinen geglaubt hat.

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