Zu Ostern: Küken schreddern für die ganze Familie

Küken schreddern der Kueken Schredder nachestellt symbolisch mastbetrieb Huehner KZ Konsumgesellschaft Wahnsinn Tierhaltung MassentierhaltungHappy-Shred: Wir sind eine kapitalistisch orientierte Konsumgesellschaft in der aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit nicht nur Löhne auf Tiefststand gehalten werden müssen, nein auch die Preise für überlebenswichtige Produkte müssen runter, damit der Konsumhorror für alle möglich bleibt. Um derlei Optimierungsprozesse in der Realität für die ganze Familie sichtbar zu machen, wollen passend zu Ostern (dem Fest der kleinen gelben Piepser), allerhand Hühner-KZ’s in ganz Deutschland, zum „Happy-Küken-Schredder-Day“ einladen (kurz: HaKS’D).

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Der Voyeur-Tag des offenen Schredders soll ein Spaß für die ganze Familie sein. Tieferer Sinn der Veranstaltung ist, den Eier-Fans die industriellen Produktionsmethoden ihrer Lieblingsspeisen weiter schmackhaft zu machen und das angeschlagene Image der Branche wieder auf ein erträglich Niveau zu heben. Immerhin hatte sich Nordrhein-Westfalen erdreistet, das Küken-Schreddern einfach so aus einer Laune heraus mal zu verbieten, aber ganz so einfach kann man diese sinnvolle Tätigkeit nun doch nicht abschaffen, wie das Verwaltungsgericht Minden urteilte: Männliche Küken dürfen in den Schredder[FAZ net lang rum].

Kurz um, die Richter waren da auch gar nicht ratlos oder irgendwie konsterniert, denn dass Tiere nur mit vernünftigem Grund getötet werden dürfen, das sollte selbst der dümmste Bauer wohl wissen. Das Gericht fand diesen vernünftigen Grund in der wirtschaftlichen Alternativlosigkeit. Das Thema der „Genderbefreihtheit“ spielte bei dieser Auseinandersetzung ebenfalls keine Rolle, die männlichen Küken wandern also weiter „progromatisch” in den Schredder.

Um nun bei den Bauern die durch Handlung der Grünen in NRW entstandene „Sündenbock-Hörnung“ für die Nation wieder ein wenig wett zu machen, könnte so ein öffentlicher Schredder-Tag Wunder wirken. Das Zusehen beim industriellen Schreddern der Küken soll den staunenden Gästen dadurch leichter gemacht werden, dass ihnen noch vor dem Schreddern erklärt wird, dass Ei-erzeugende Hühnerrassen ohnehin zu wenig Fleisch ansetzen und man sie deshalb auch nicht „zum Fressen gern“ haben könne. Es handele sich bei diesen männlichen Küken also um klassisches, unwertes Leben, einfach zu nichts zu gebrauchen und somit nichts weiter als noch piepsender Bio-Müll, was aber gerade dank guter Schreddertechnik fix abgestellt werden kann.

Um die Nerven der Schwächsten unserer Leser nicht gänzlich zu ruinieren, haben wir ein Titelbild gewählt, welches einen der erwähnten Schredder symbolisieren soll. Aber in der Realität sehen die tatsächlich in etwa so aus. Wer überhaupt keine Zeit hat sich das Spektakel am HaKS’D irgendwo live anzusehen, der kann reichlich Küken-Shredder Stoff dazu an dieser Stelle finden: Küken schreddern[Youtube], aber wirklich empfehlenswert ist auch das nicht. Wer einen generellen Nachhilfekurs in Sachen „Dumme Hühner in der Konsumgesellschaft“ braucht, der kann sich die als Video beigefügte Doku im Schnelldurchgang reinziehen, aber Vorsicht, auch das kann appetitmindernd wirken!

Arbeit oder Eier legen macht frei der normale wahnsinn in einem huehner KZUnd den letzten Weg der Küken kann man sich in etwa so vorstellen wie rechts bebildert. Einmal mehr mit falschen Parolen in eine aussichtslose Zukunft! Für den eierlegenden Teil unter ihnen eben nur etwas später. Das Bild, ohne das Portal, ist einer derzeit laufenden Petitions-Aktion von Avaaz entlehnt, die sich ausgerechnet gegen diese doch von einem Gericht als so wirtschaftlich erkannte Methode der Entsorgung von Leben wendet. Man findet sie hier, Eintagsküken vor dem Schredder retten![Avaaz]. Vom Ansatz ist die Aktion richtig. Leider darf man auch an Avaaz selbst so seine Zweifel haben, das ist aber ein anderes Thema. In jedem Fall ist auch diese Petition halbherzig, was der Forderungskatalog belegt:

Konkret fordern wir von Agrarminister Schmidt:

  • Dass noch vor Ostern ein Plan vorgelegt wird, um die Tötung männlicher Küken noch in dieser Wahlperiode zu stoppen.
  • Dass geschlechtliche Früherkennungsverfahren im Ei eine Übergangslösung bleiben und kleine und mittelständische Betriebe bei der Einführung unterstützt werden.
  • Dass intensiv in die Züchtung eines Zweinutzungshuhns investiert wird, das Eier legen kann und auch zur Mast dient. Nur so kann die Geflügelzucht auf Dauer nachhaltiger und artgerechter werden.
  • Dass mit Änderungen am Tierschutzgesetz dafür gesorgt wird, dass das Töten von Küken sowie ähnliche Methoden in Zukunft gar nicht erst zulässig sind und kein Tier mehr leiden muss.

Am Ende müssen sich die KonsumEnten mal wieder selber an die Nase packen, denn durch ihr Konsumverhalten und dem massenhaften Bedarf nach Eiern tragen sie ja maßgeblich dazu bei, dass sich dieser Industriezweig so entwickelt hat, wie er sich heute darstellt, was übrigens für alle Bereiche der Massentierhaltung gilt. Aber ein Anfang und ein angemessener Wachrüttler mag es dann vor Ostern schon noch sein. Darüber hinaus befürchten wir, dass kein Betrieb seine Pforten für den Happy-Küken-Schredder-Day öffnen wird, da waren wir wohl etwas zu vollmundig mit unseren Prognosen.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

9 Kommentare

  1. Grausam, ich kann das gar nicht anschauen, fast nicht lesen.
    Was wir mit Tieren machen, nicht zu fassen.

  2. Die KonsumEnten:
    Es gab Zeiten, in denen nicht wenige dieser KonsumEnten sich selbst zum nun erlesenen Kreis der Hühnerhalter zählen durften.
    Jedoch hat man diesem unhaltlichen Zustand durch Hysterien wie Vogelgrippe, Hühnerpest und weiteren Seuchenlügen abgeholfen. Mit Erfolg genug Mist in die Hirne der Menschen gefüllt! So wundert es auch nicht, wenn aus vielen Mündern nur Gülle kommt und der sich verbreitende Gestank ein Unterscheiden zwischen natürlich-gut und künstlich-verpestet unmöglich wird. Frohe Ostern!!

  3. Deswegen lebe ich seit 1996 vegan, habe Kraft, bin selten krank. Einfach mal einige Wochen ausprobieren!

    • Ich lebe nicht ganz vegan, aber schon seit vielen Jahren keine Hähnchen mehr. Mir graust es richtig davor, ausserdem schmecken die auch gar nicht mehr
      Wer weiß, was da drinnen ist, wie die gehalten werden und mit Antibiotika vollgestopft werden, der rührt keines mehr an..
      So 1-2 mal in der Woche esse ich noch Fleisch, Rind-u. Schweinefleisch..
      Auch ich erfreue mich bester Gesundheit. Keiner braucht also diese Berge von Fleisch, die heute in Massetierhaltungen produziert werden und gegessen werden.. Man lebt auch mit weniger sehr gut.

  4. Also ich habe den Bericht darüber im Fernsehen zum allerersten mal gesehen und hatte bis dato keine Ahnung, dass es so etwas überhaupt gibt. Ich war und bin noch extrem geschockt und angewidert von der Art und Weise wie hier auf geisteskranke, perverse, abartige und hochgradig lebensverachtenden Weise Vernichtung betrieben wird. In meinen Augen sind alle, die an so einem Prozess beteiligt sind keine Menschen sondern abartig kranke Kreaturen. Ich hoffe, dass es einen Gott gibt der diese Kreaturen in der genau gleichen lebensverachtenden Weise bestraft.

  5. @Willhelm Honk

    Ich stimme ihnen voll und ganz zu.
    Auch ich habe die Sendung gesehen , mir wurde richtig schlecht dabei.
    Wozu sind die Menschen eigentlich noch fähig? Ich kriege die Bilder gar nicht aus meinen Kopf.

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