Dieser nach einem Gruß in die österreichische Hauptstadt klingende Event hat eigentlich überhaupt gar nichts mit Wien zu tun. Es ist eher ein alter irischer Aberglaube, der über den Umweg Amerika und dann althergebracht über die Normandie nach Europa kam und diesen armen gebeutelten Flecken Erde nun jährlich heimsucht. Die Wurzeln für das Symbol eines beißenden Kürbisses liegen von Kopf über Rübe nach Kürbiskopf und sind im übrigen Europa und speziell in Deutschland bisher nicht so richtig heimisch geworden. Ob der deutschen Gründlichkeit kennt man hier eher die „Kür-bis-Kern“ Methode, also den Dingen zuweilen akribisch auf den Grund zu gehen, eine Methode die gewiss nicht aus Übersee kommt.
Jedoch nach dem Motto, alles was aus Amerika kommt, muss irgendwie gut sein (mit dem Apple hat es ja auch funktioniert), haben die Marketingstrategen der Süßswarenindustrie sowie die Kürbis anbauenden Gemüsebauern diesen Event aufgegriffen um die vorweihnachtliche Resistenz der Käufer für Süßwarenangebote überwinden zu können. Krampfhaft ist man in diesen Kreisen bemüht den rechts abgebildeten, illuminierten Kürbiskopf zum Markenzeichen der herbstlichen Süßwareneinkaufsrallye hochzustilisieren, nicht als Alternative sondern zusätzlich zu Osterhase und Weihnachtsmann. Mit Erfolg! Allein der Umsatz von Kürbissen steigt in der letzten Oktoberwoche meist exorbitant. So stürmen denn am letzten Oktobertag tausende kleiner aggressiver Bettler von Tür zu Tür und stellen den Anwohnern das Ultimatum „Süßes! Sonst gibt’s Saures!“
Dieser Vorgang muss sehr schnell gehen, da die übergroße Gefahr besteht, dass Andere an der nächsten Haustüre einem die besten Happen wegschnappen. Wenn also der Hausbesitzer oder Mieter ungeachtet einer möglichen Gehbehinderung nicht schnell genug die Türe öffnet und in die hochgehaltenen Tüten, Taschen, Beutel, Säcke oder Körbe Bonbons oder anderweitigen Süßkram einwirft, dann hat er unter Umständen mit einer deftigen Sachbeschädigung seiner Haustür zu rechnen. Die Bulldogge sollte man – weil da nur Kinder vor der Tür stehen – an diesem Tage besser im Keller einsperren, um nicht auch noch die Haftpflichtversicherung mit dem „Hallo Wien“ zu konfrontieren.
Aber es gibt eine realistische Möglichkeit, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Es wird ein herrliches Vergnügen in die verdutzten Gesichter zu blicken, wenn die Spende der ersehnten Süßigkeiten an eine kleine Bedingung geknüpft wird: „Umsonst gibt es nichts! Also erst möchte ich ein kleines Gedicht oder ein Liedchen hören! Dann gibt es erst Süßes.“ Urplötzlich erlahmt das Interesse an den dargebotenen Süßigkeiten und wie durch Zauberhand dirigiert wird im darauffolgenden Jahr genau dieses Haus in der Halloween-Nacht durch die meisten der kleinen Geister weiträumig umgangen.
Man hat ja nichts gegen die lieben Kleinen… aber im Hintergrund stehen meist Große mit Rucksäcken und Reisetaschen: Sie sollten aber wissen, dass geldwerte Vorteile in Form von Süßigkeitenspenden gegenüber dem Sozialamt zu beziffern sind!
Hallo Charly, hast Du die Selbstschussanlagen schon in Stellung gebracht? Nicht gegen die Kleinen, gegen die Großen im Hintergrund … 🙂
Candyscouts in Nadelstreifen
Die wollen gar keinen Schnökerkram, die lieben nehmen viel lieber Geld.
Au weia, da hätte ich natürlich auch schon drauf kommen können, aber offensichtlich war ja der Tipp mit den Selbstschussanlagen (womöglich mit goldener Kugel) dann schon goldrichtig … 🙂
DAS ist die Idee: Ferrero Rocher – goldene Kugeln, auf minus 173 Grad abgekühlt und dann mit Hilfe eines Bolzenschussgerätes verschenkt… (harr, harrr…)
Haha, coole Idee. Bei uns kamen dieses Jahr vorher die Mütter der Gespenster vorbei und haben das Zeug abgeliefert, was wir ihnen dann geben sollten. Nur hatte ich leider vergessen, ob jetzt der Teufel die Gummibärchen und das Skelett das Flugzeug kriegen soll oder umgekehrt. Nächstes mal bereite ich mich besser vor.
Also die Nummer mit den vorauseilenden Müttern kannte ich nun wirklich noch nicht. Was sind das doch für verweichlichte Kids? Wahrscheinlich haben die Mütter auch in dem Zusammenhang noch darum gebeten die Sprösslinge nicht unwirsch anzureden wenn diese in ihren „Armani-Spuck-Anzügen“ die Kürbishasser zu erschrecken versuchten, oder? … 🙂
…dieser Buchungsaufwand wäre aber echt lästig: welche sweets für welche dragons…
manche konnten ja noch nicht einmal den korrekten Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“ – sie reduzierten das auf „Süßes oder Saures“: für diesen Fall hatte ich aber auch ein Glas saure Gurken bereit zu stehen. Die doofen Gesichter hättet ihr mal sehen sollen… *ggg*
Dieses Jahr ist es von großer Wichtigkeit auf die korrekten Zusammensetzungen der essbaren Geschenke zu achten. Es sollten alle E-Nummern Zusatzstoffe auf Gesundheitsgefährdung geprüft werden, außerdem Allergieauslösende Stoffe dürfen nicht enthalten sein, desweiteren achten wir genau auf Vegan und Natürlich, sowie halall und koscher.
Hm, hab ich gedacht, hoffentlich freun se sich über Kartoffeln.