Anekdoten und Zoten am Kamin

Anekdoten und Zoten am KaminHaben Sie zu Hause einen behaglich prasselnden Kamin, der wohlige Wärme verbreitet? Oder wird der gerade zugemauert, um einer nervig quietschenden Wärmepumpe Platz zu machen, die das Haus gerademal kurz vor dem Einfrieren bewahrt? Mein Kamin jedenfalls wird nicht zugemauert! Er befindet sich sozusagen halb im Souterrain, also ca. 1 m niedriger als der restliche Fußboden im Wohnzimmer. Das liegt daran, dass unser jetziges Wohnzimmer im Mittelalter das alte Werkzimmer unserer damaligen Waffenschmiede gewesen ist.

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Unser Kamin war früher die Esse und dort, wo jetzt Sitzgelegenheiten eingebaut sind, waren früher die Werkplätze. Wir haben dort nämlich eine große und saubequeme U-förmige Sitzgarnitur in diese Senke eingebaut. Im Tisch in der Mitte der Garnitur befindet sich ein kleiner Kühlschrank, natürlich ein Aschenbecher und eine fest eingebaute, wunderschöne Intarsienarbeit mit dem Familienwappen – das Meisterstück meines verstorbenen Großonkels als Tischler – nämlich ein Zigarettenspender mit Schublade. Dort trifft sich die Familie mit Freunden in der kalten Jahreszeit, wir sehen uns Filme an, diskutieren über den Sinn des Lebens bei frisch gekühltem Ruländer, oder erzählen uns einfach “Anekdoten und Zoten“. Meine Familie drängte mich dazu, die besten dieser Erzählungen hier einmal zu veröffentlichen. Voilá:

Wenn Schauspielerei auf “method acting“ trifft

Laurence Olivier gilt als einer der größten Schauspieler, die Großbritannien je hervorgebracht hat. In seiner langen Karriere spielte er fast alles – und das in jedem einzelnen Fall perfekt: Den Schurken, den Helden, den jugendlichen Liebhaber, den Sugar-Daddy, den neurotischen Spritti, den oberflächlichen Showman etc. pp. Er beherrschte das Schauspielhandwerk in einer derartigen Perfektion, dass man schon von Kunst und Genie sprechen musste. 1976 drehte er zusammen mit Dustin Hoffman einen Film namens “Der Marathon Mann“ Dort spielte er einen sadistischen und völlig skrupellosen ehemaligen SS-KZ-Arzt. Legendär ist der Beginn einer Folterszene in seiner Rolle dieses Zahnarztes “Ich habe einen Bohrer – und er ist neu!“. Dieser Film wurde in mehreren Kategorien für den Golden Globe nominiert.

Bei den Golden Globe-Verleihungen werden einen Tag zuvor die Nominierten zu einem exklusiven Gala-Diner eingeladen. So saßen also Laurence Olivier und Dustin Hoffman zusammen an einem Tisch, denn beide waren ja nominiert (als bester Nebendarsteller – Laurence Olivier und als bester Hauptdarsteller – Dustin Hoffman). Hoffman war ganz aufgeregt, dass er neben dieser Schauspiel-Legende sitzen durfte. Dustin Hoffman ist ein glühender Anhänger eines Schauspiel-Systems aus den USA, das sich “method acting“ nennt. (Nur kurz und leicht polemisch erklärt: Dort geht es nicht um Schauspielkunst, erst recht nicht um Schauspielhandwerk, sondern nur um die Befindlichkeiten der Darsteller und das richtige “Nachempfinden“ einer vom Darsteller zu interpretierenden Situation – method actors fressen sich z.B. ein Fettpolster an, wenn sie einen Dicken spielen wollen, sie sind nicht in der Lage, einen Dicken glaubhaft zu “spielen“, denn sie beherrschen ja das Handwerk nicht)

Während nun Olivier mit Genuss sein Steak verspeiste, plapperte Dustin Hoffman pausenlos auf ihn ein und erzählte, dass seine Partnerin ihn während des Drehs der Folterszenen nachts im Stundentakt vom Schlafen aufwecken musste, damit er auf dem Set dann glaubhaft leidend aussähe. Der große Olivier aß in Ruhe sein Steak und nickte interessiert zu dem Dauergeplapper. Irgendwann  – Hoffman hatte gerade erst einige Bissen gegessen – war Olivier mit seinem Steak fertig, legte sein Besteck auf dem Teller ab, wischte sich den Mund ab, faltete die Serviette zusammen und sagte an Hoffman gewandt: “SEHR interessanter Ansatz! Aber haben Sie es schon einmal mit Schauspielerei probiert?“

Es ist ein Ros entsprungen

Michael Prätorius wurde zuerst 1594 Hoforganist und dann 1602 Hofkantor am Braunschweigisch-Wolfenbütteler Herzogshaus. Der Herzog war auch gleichzeitig (lutherischer) Bischof von Halberstadt. Im Jahr 1609 wollte der Herzog den Heiligen Abend mit seiner Familie in seinem malerischen Schloss in Blankenburg feiern. Prätorius machte sich also einen Tag zuvor zu Fuß auf den Weg von Wolfenbüttel nach Blankenburg. Als er auf diesem Weg in die Nähe des Harzes gelangte, lag dort so viel Schnee, dass er angestrengt “stapfen“ musste, um vorwärts zu kommen. Bei einem Tritt in den leicht verharschten Schnee entdeckte Prätorius eine unter dem Schnee blühende Heckenrose ( -> “Hagebutte“). Er pflückte sie vorsichtig ab und brachte sie zum Heiligen Abend mit ins Schloss.

Die im Winter blühende Rose hat ihn so inspiriert, dass er sich einen ca. 10 Jahre zuvor  veröffentlichten Weihnachtskantus vornahm und der katholischen Originalform einen leicht veränderten (lutherischen) Text und vor allem einen mehrstimmigen Choralsatz verpasste und an diesem Heiligen Abend 1609 in Blankenburg zur herzoglichen Familienfeier vortrug. Dieser Choralsatz von “Es ist ein Ros entsprungen“ ist nicht nur bereits am ersten Akkord zu erkennen, sondern bleibt bis heute – trotz angelsächsischer Lala-Beschallung in der Frequenz einer Katjuscha  in den Konsumtempeln und im Äther – nach wie vor eines der höchst beliebten und bekannten Weihnachtslieder.

Die (Ehe-) Frau des Premierministers

Den legendären britischen Politiker Winston Churchill und George Bernard Shaw verband Zeit ihres Lebens eine besondere Art von Haßliebe. Ständig provozierten sie sich gegenseitig – mal mit dem besseren Ende für den einen – mal für den anderen, denn beide waren Meister der Schlagfertigkeit und beherrschten beide ihre Sprache mit der Kunstfertigkeit eines Florettfechters. Hier nun der Bericht von einer mißlungenen Provokation und die Reprise darauf: Eines Tages sandte George Bernard Shaw seinem Rivalen zwei Eintrittskarten zu einer Weltpremiere eines seiner Stücke zu. Die beiden Karten waren begleitet von einem Anschreiben:

“Sehr geehrter Herr Premierminister, ich erlaube mir, Ihnen zwei Logenkarten für die am kommenden Donnerstag stattfindende Weltpremiere meines Stückes “Genf“ zuzusenden. Gedacht sind die Karten für Sie und einen Ihrer Freunde – so Sie welche haben… Mit vorzüglicher Hochachtung  Ihr GBS“  – – – nur zwei Tage später erreichte die Antwort den Maestro:

“Hochgeschätzter Musenbewunderer, vielen Dank für die Zusendung der beiden Billets – leider muss ich absagen: Wichtige Staatsgeschäfte halten mich vom Besuch ab. Aber ich gebe Ihnen mein Wort als Gentleman, dass ich zu einer zweiten Aufführung kommen werde – wenn es eine gibt. In tiefer Bewunderung W.C.“

Etwas später trafen sich die beiden anlässlich eines Empfanges und Churchill erzählte dabei belustigt folgende Geschichte in der Runde: “Clementine (Anmerkung des Verfassers: seine Ehefrau) und ich gehen ja sonntags immer zum Flanieren in den Park. Üblicherweise treffe ich mich dort mit Kollegen und diskutiere wichtige politische Fragen, während Clementine die Enten am See füttert. Neulich sah ich sie auf unserem Spaziergang, als ich gerade mit einem Lord des Oberhauses sprach, mit einem Straßenkehrer in ein intensives Gespräch verwickelt.

Hinterher fragte ich sie, was das denn für ein Gespräch gewesen sei. Sie antwortete, dass das ein Jugendfreund gewesen sei, den unglückliche Umstände gezwungen hätten, seinen Lebensunterhalt als Straßenkehrer zu verdienen. Da nahm ich sie in den Arm und sagte ihr, dass sie die richtige Wahl getroffen hätte, denn sonst wäre sie ja jetzt mit einem Straßenkehrer verheiratet!“ – Zu diesem Zeitpunkt nahm George Bernard Shaw den ihm jüngst zugeworfenen Fehdehandschuh (s.o.) auf und schaltete sich mit folgendem lächelnden Kommentar in die Diskussion ein: “Da irren Sie sich, geschätzter Herr Premierminister! Wenn Clementine ihn geheiratet hätte, dann wäre ER jetzt unser Premierminister!“

Anekdoten und Zoten, Bedenkenswerte oder bedenkliche Phantasien am Kamin?

Gerade wenn der Ruländer kreist, entstehen in den Kaminrunden Gedanken, die es ebenfalls wert sind, der Nachwelt erhalten zu werden:

Anekdoten und Zoten am KaminSo überlegten wir zum Beispiel, wie wir die großartige Chefpromoterin der deutsch-amerikanischen Rüstungsindustrie, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, so richtig erfreuen und uns bei ihr bedanken könnten. Uns fiel dabei ein Acht-Stunden-Konzertmarathon mit russischen Volksliedern, vorgetragen von Ivan Rebroff, begleitet von Sergej Jarow mit seinen Original Don-Kosaken ein. Den Chefmilitaristen des deutschen Bundestages, Anton Hofreiter, könnte man als Gratifikation für seine Militärexpertise auf einen Abenteuerurlaub in den Artillerie-Donnerbuzz – zusammen mit der Wehrsportgruppe Hoffmann – als Aktivbeobachter entsenden. Vielflieger-Luisa bekommt für künftige Flüge durch die Weltgeschichte das Flugzeugmodell geschenkt, mit dem Pippi Langstrumpf ihren in Not geratenen Vater, den Negerkönig Langstrumpf, in Taka-Tuka-Land erreichen will.

Claudia Roth darf ENDLICH wieder in ihrem ursprünglichen Beruf arbeiten und wird im Rahmen des “Kampfes gegen RRRRRÄÄÄCHZ“ zur Managerin der Rechtsrock-Band “Endstufe“ bestimmt, die dann nach nunmehr über vierzig Jahren ihres Bestehens finanziell komplett ruiniert wird und zwar pleite geht – aber eben nicht insolvent wird. Prof. Dr. Karl Lauterbach darf als approbierter Arzt in der Charité die Notaufnahme als Oberarzt im Schichtdienst betreuen und endlich seiner Leidenschaft frönen, nämlich Arzt im Fließbanddienst sein zu dürfen und Prof. Dr. Christian Drosten bekommt als Dank für sein aufopferungsvolles Wirken und eingedenk seines “Permanenz-Schlingerkurses“ während der sogenannten Pandemie ein “Backwards Brain Bicycle“ (ein Fahrrad das nach rechts fährt, wenn man nach links lenkt und umgekehrt) dediziert, mit dem er täglich zur Charité fahren darf.

… to be continued …

p.s.: Im Tenor des Vokalensembles „Ulrike Kern“ der Gemeinde St. Peter und Paul auf dem Frankenberge singt der jugendliche Schwertfried Fürchtegott mit 😊

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Über Schwertfried Fürchtegott zu Babel 13 Artikel
Schafschützend liegt er auf der K-Lauer und erkiest sich an der Analyse der Groteske der Gezeitenwende. Allzeit breit! Immer breit! Als Vorsitzender des Zentralrats des Höchstadels vertritt er kompromisslos die Sichtweise der Groben und Matschigen, kämpft in Stahlgewittern für Wilhelm Donner und Andrea Doria. Als überzeugter Dämokrat bildet er eine unüberwindliche Ein-Mann-Sphalanx wider den Zeitgeist. Sein Lebensmotto: “Immer, wenn der Zeitgeist einen fahren lässt, wackelt bei uns die Verfassung!“

9 Kommentare

  1. Kein Spott, keine Hähme, keine Satire und keine Verachtung,
    wird diese Charakterlosen Versager im Bundestag davon abhalten, genau so weiter zu machen wie bisher! Ihre Erbärmlichkeit hat
    sich ja für Jedermann gut sichtbar neulich in einer Synagoge
    zu getragen, indem Sie sich noch in kriecherischer Dehmut,
    die jüdische Kippa aufsetzten, um so Ihre Uneingeschränkte
    Solidarität für diesen Zionistisch Staat Israel zu bekunden!
    Egal was auch immer Dort geschieht! Keine , noch nicht einmal die leiseste Kritik an das Vorgehen und das Töten von tausenden Zivilisten! Sondern immer nur eine Einseitige „Berichterstattung“
    Alles andere wird ausgeblendet, oder „strafrechtlich“verfolgt!
    Ich möchte nicht die Grauenhaften Geschehnisse, die Ihre
    Glaubensbrüder während der Hitler Herrschaft erleiden mussten
    und zu hunderttausenden ermordet wurden, relativieren, Nein mit
    Sicherheit nicht! Nur sind diese Sympathie Kippaträger, Alle eine
    nach den Krieg geborene Generation und hätten keinen Grund sich
    derartig zu Erniedrigen und eine so Einseitige Sichtweise zu vertreten!
    P.S.
    Die Russen haben Uns nach diesen für Sie so Verlustreichen Krieg,
    der Ihnen fast 30 Millionen Menschen gekostet hat, die Hände zur Versöhnung gereicht! Ich kann mich nicht daran erinnern, das Uns jemals diese Glaubensgemeinschaft die Hand gereicht hätte, sondern nur um zu Fordern und nicht zu Geben, bis zum heutigen Tag!
    Eine Derartige Vorgehensweise führt nur letztendlich zu mehr Hass
    und nicht zur Versöhnung!!

    • Das ist nicht ganz korrekt! Der Zionismus ist eine weltliche und KEINE religiöse Geschichte. Von Seiten der echten Glaubensgemeinschaften gibt es durchaus Versöhnungsangebote und – aktionen. -> z.B. „Neturei Karta“…

      • Das ist im Prinzip richtig, nur der Zionismus, oder der Jüdisch
        geprägte Zionismus in Israel ist verantwortlich für das was jetzt
        dort Unten geschieht! Die Anständigen unter der Glaubensgemeinschaft hätten auch nicht diese ausufernden „Wiedergutmachungen“ länger aufrecht erhalten und wären auch für eine Zweistaaten Lösung die den Palistinensern gerecht währe gesprächsbereit gewesen! Das der Zionismus Religions Unabhängig ist habe ich ja des öftern schon angedeutet. Nur ist es unbestreitbar,das viele in dieser Glaubensgemeinschaft vom Zionismus durchseucht sind und das Heutige Geschehen bestimmem,
        vor allen Dingen in Amerika! Das Ganze wirft ein Sehr,Sehr schlechtes Licht auf diese Glaubensgemeinschaft und erzeugt
        mittlerweile einen nicht ganz so gerechtfertigten Hass auf
        die Juden schlechthin. Man hat das Gefühl,das Sie sich nie so
        richtig aus der Umklammerung dieses Menschenverachtenden Zionismus befreien konnten, der Sie von einer Katastrophe in die
        Nächste führt!

  2. Hi Fürchtegott,

    Dein Wohnzimmer war mal eine Waffenschmiede?
    Bei dem heute skrupellosen, asymmetrischen und totalen Krieg der Regierung gegen die Bürger wird eine Waffenschmiede dringend benötigt.
    Zwar nicht für Geräte mit Schwarzpulver-Antrieb, sondern für Ideen wie man die regierende – und in ihrer Dummheit alles zerstörende – kriminelle Bande wieder los wird.
    So wünsche ich Dir viele kreative Abende zum schmieden von waffenfähigen Ideen.

    Carpe Diem

    ps für Holger: Hybris war die einzige Sünde, die kein Gott jemals verzieh.

    • Ja, das ist richtig, lieber Tabascoman! In ehemaligen Waffenschmieden entstehen die besten Ideen und die spitzesten Wörter werden auch dort nochmal nachgeschärft…. 😉

      • Gilt nicht das Wort als schärfste Waffe denn das Schwert?
        Diesbezüglich ist Ihr Schaffensraum perfekt gewählt.

  3. Es wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, das Wir die freie
    Wahl hätten, mit „Demokratischen“ Mitteln die Verhältnisse in
    Unseren Lande in die richtigen Bahnen zu lenken! Nur ist Das ein großer Irrtum! Dieses Geschwür, das Deutschland zur Zeit befallen hat, werden Wir mit dieser hochgepriesenen und über Alles stehenden
    „Demokratie“ nie und nimmer los! Von einer sogenannten „Rechtsstaatlichkeit“ ist Weit und Breit nichts zu erkennen! Die, Die auf den „Oppositionsbänken“ sitzen, machen stillscheigend diese Schweinerei mit! Von einer „Wertegemeinschaft“,die irgendwelche „Werte“ verteidigt, sind Wir soweit entfernt, wie der Habicht vom Mond! Ganz im Gegenteil, Wir hoffieren geradezu eine völlig Entwertete Gesellschaft mit all Ihren Abartigen negativen „Erungenschaften“! Das Scheinheilige Gesülze einer Gewalt verherrlichendere Gesellschaft, die Immer nach Frieden schreit, aber den Krieg den Vorzug giebt, ist nicht zu übersehen!
    Wenn Wir Uns nicht aus der Umklammerung Unserer „Freunde“ befreien
    können, werden Sie Uns benutzen und anschließend auf den Müll der Geschichte werfen!

  4. Mensch, wenn ich mir ansehe, wie die so aussehen! Gut getroffen die Damen. Sowohl die auf dem Titelbild wie auch die im Text drinnen.

    Seliges Vergessen! Doch, verdammt, ich erinnere ihre Namen noch — Grauen! Da schaue ich doch lieber true crime, ist im Vergleich allemal harmlos, idyllisch geradezu. Zum Beispiel 48 hours, toller Kanal. War gerade eben erst der Israel Keyes, der einsam in den Bergen bei sektenreligiösen Eltern mit neun Geschwistern aufwuchs, white supremacists. Israel wurde Serienkiller, einfach so, wahllos, 11, Primzahl.

    Kann ich irgendwie verstehen den Israel. Feed your children well, their father’s hell will slowly go by… — Vietnam, lange her, waren Crosby, Stills, Nash & Young, glaube ich, 1968, Woodstock-Lied. Jedenfalls schien des Israels father’s hell nicht langsam vorüberzugehen, Israel lebte den Traum, Höllentraum, white supremacists.

    Eigentlich verdammt netter Kerl. Fast. Irgendwas muß fürchterlich schiefgegangen sein. Ja, manchmal sind’s nur ein paar Millimeter zwischen… . Auffällig, daß alle seine bisher bekannt gewordenen Opfer… weiß! Alle weiß. Verstehsch’t!?

    Hätte jemanden zum Reden gebraucht… . Damit die Hölle in ihm langsam erkaltet, und schließlich erlischt. Aber Israel hatte diese irrsinnige Langeweile…

    Reden lernt man nicht da oben ganz einsam in den Bergen. Die Ermittler und er kamen gut miteinander klar. Israel nahm sich noch vor der Gerichtsverhandlung das Leben. Leben ohne Party wollte Israel Keyes nicht. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

    Sich das Leben nehmen weil ihre Party vorbei ist, werden die zwei Damen nicht tun. Erstens ist ihre Party noch lange nicht vorbei. Und wenn sie vorbei sein wird, wird es keine Gerichtsverhandlung geben.

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