Nebenkostenkrieg in Deutschland verschärft sich, Energiedebakel

Tonne des Diogenes: Eben in dessen Tonne lässt sich dieses leidige Thema wahrlich nicht treten, der Kriegszustand wird immer ernster und bedrohlicher. Die „Nebenkostenexplosionen“ werden heftiger und viele Menschen haben bei den näher kommenden Einschlägen dieser Schlacht längst ihr Dach über dem Kopf verloren. Die sogenannte „Zweite Miete” liefert sich bald ein Kopf an Kopf Rennen mit der eigentlichen Miete und holt derzeit mächtig auf. Anders als die Grundmiete, die sich dagegen eher gemächlich verhält, erweist sich vornehmlich das Thema Energie in den letzten Jahren als Treibsatz für die Nebenkosten.

Nebenkostenkrieg in Deutschland verschärft sich, EnergiedebakelRechts, in einer Darstellung des Mieterbundes weiter veranschaulicht, wie sich die Kosten (1996-2012) gröblich entwickelt haben und wo die Knaller stecken. Den Mietern zum Trost: von diesen Kostensteigerungen sind auch Häuslebauer nicht ausgenommen, nur können sie flexibler die Kostenbremse durch selbst entschiedene Maßnahmen betätigen. Jeder Vermieter überlegt sich mehrfach, ob und welche Energiesparmaßnahmen er umsetzt. Wenn er nicht die Gewähr hat, die Investition dafür tatsächlich wieder einzufahren, dann bleibt zumeist schon in dieser Phase jedwede Überlegung in eine solche Richtung auf der Strecke … bis der Gesetzgeber wieder mit einer Zwangsmaßnahme kommt.

Bevorzugt explodieren dann die Nebenkosten gerade an solchen Stellen fröhlich weiter vor sich hin und greifen sogleich Geldbeutel und Nerven der Mieter sehr aggressiv an. Es werden Nebenkosten sehr genau geprüft, der Gang zur Beratung durch den Deutschen Mieterbund oder vergleichbare Einrichtungen rückt weiter nach oben auf der To-do-Liste. Auch er Gang vors Gericht wird immer beliebter, sei es wegen echter Zweifel oder auch nur um Zeit zu schinden, weil der Geldbeutel bereits leer ist. Im Gegenzug versuchen die Vermieter ihre Nebenkostenabrechnungen zu perfektionieren, immer rechtssicherer zu gestalten und Nutzen dabei ausgefeilte Werkzeuge von Drittanbietern, die ihnen die Nerven in dieser „Causa“ schonen sollen und dazu ein vermehrtes Maß an Rechtssicherheit versprechen. Am eigentlichen Dilemma, den steigenden Nebenkosten, ändert allerdings auch das nichts.

Die Nebenkosten sind und bleiben ein absolutes Reizthema und wenn die Entwicklung so weitergeht, wie in der Grafik angedeutet, dann ist der Punkt nicht mehr fern, dass der größere Teil des Geldes wirklich für die Betriebskosten und nicht mehr für die eigentliche Miete draufgeht. Hier darf und muss man einmal mehr mit dem Finger auf die Politik zeigen, denn kaum irgendwo in Europa sind die sogenannten „Öko-Belastungen“ auf Energie so ausgeprägt wie eben gerade in Deutschland. Folgt man den Grünen, dann zahlen natürlich alle Deutschen fürs gute Umweltgewissen mit absoluter Begeisterung, auch wenn es dabei im Kühlschrank immer leerer wird.

Wer eine Idee von der Energie der Zukunft haben will, dem sei ein Vortrag von Professor Turtur (beim AZK, siehe Video) ans Herz gelegt. Der hat schon nachgewiesen wo wir die Energie kostenlos und unendlich beziehen können. Bis das alles allerdings in praktikable Produkte umgesetzt ist, wird es wohl locker noch eine Generation dauern. Dies nicht zuletzt, weil es vielleicht auch eine ganze Menge Bremser auf diesem Zug geben wird, jene, die keine Freude daran haben ihre Oligopole im Bereich der Energieversorgung kampflos aufzugeben. Und bis es soweit ist, werden wir uns wohl noch mit so allerhand Brückentechnologien auseinandersetzen müssen, bis eines guten Tages der Nebenkosten-Kriegsschauplatz dichtgemacht werden kann. Hier noch so ein gehässiger Tipp der „bösonderen“ Art, aus dem eigenen Bestand, gut vorgerechnet, weshalb es sinnvoll ist Getreide (Lebensmittel) zu verbrennen: E10 im Tank und mit Getreide heizen!

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

9 Kommentare

  1. Der einzige Grund, warum unsere Politiker soooooo Öko sind, ist, weil sich damit prima die Steuer, Gebühren und Abgaben-Erhöhungen begründen lassen.
    Hier allerdings von der kostenlosen Energie des Prof. Turtur zu schwärmen, heiß ins offene Messer der Politgauner zu laufen.
    Besonders sein vorgezeigtes Versuchs-Modell ist so primitiv, dass mir als Techniker die Haare zu Berge stehen. Ab Minute 24 zu sehen, wobei der verbeamtete Prof. auch noch erklärt, dass es aus Kostengründen die Alufolie aus seiner Küche verwenden musste.
    Die absurdesten Verschwörungstheorien erfindet das System immer selber, um dann beweisen zu können, ätsche-bätsche das sind doch alles Hirngespinste.

  2. Leider kann nicht jeder auswandern – in das Land der niedrigsten Nebenkosten vieleicht in Europa. Wenn man ein wenig investieren kann.
    Bei uns in Süditalien ist es bis auf 2-3 Monate im Jahr eigentlich immer warm und sonnig, der Winter hat wenige richtig kalte Tage mit um die 10 Grad. Da schlottert der Einheimische schon..

    Heizen ist dadurch preiswert, Wasser kommt vom eigenen Trinkwasserbrunnen und mit ein paar Paneelen hat man eine hohe Stromausbeute, die die Kasse schont.

    In Deutschland hat einer von uns nur für die Nebenksoten und Versicherungen und Zwangsabgaben für unser Haus gearbeitet.

    Dein Artikel beschreibt sehr gut die Einbahnstraße.
    Und ich denke mal, es ist kein Zufall, dass immer mehr Deutsche kurz vor der eventuell mickrigen Rente ihre Häuser verkaufen und sich im Süden umsehen.
    Wer kann denn noch mit kleinen Renten ein Haus unterhalten im kalten Deutschland?
    Oder eine Wohnung mit einer Wohnfläche, mit der Wohnen auch Spaß macht?

    Auch ist meine alte Heimat mal wieder Vorreiter in all den unsinnigen Beschränkungen und Verboten wie z.B. Schornsteine bauen, Filter für Kaminöfen etc.
    Kann ja nicht sein, dass der Kamin in NRW verboten ist oder einen teuren Filter braucht – aber in Milano oder bei uns in Apulien fast jeder einen offenen Kamin in der Küche hat, auf dem die Suppe köchelt.
    Hier kennt man (noch) keine Dämmvorschriften, keinen Schornsteinfegerzwang, keinen Anschlusszwang an Abwasser oder Wasser, man kann – wenn man das Kleingeld hat – alles selber organisieren.

    Warum diese großen Unterschiede innerhalb Europas und vor allem, warum macht Deutschland es immer noch eine Spur schwerer, sich irgendwie mit diesen Preisen zu arrangieren durch eigene Ideen der Gestaltung?

    Es wird mir ein Rätsel bleiben.
    Danke für das Thema, sehr wichtig!

    • Man muß den Sinn oder besser Unsinn den deutsche Politspieler im Sinne der Profitoptimierung verzapfen nicht verstehen. Jede noch so dämliche Ausrede und Probagandalüge ist da recht. Umweltschutz, Ökologie ….
      Selbst wenn es offensichtlich ist, das es am Ende ökonomischer, ökoligischer und politischer Wahnsinn ist, wird so schnell keine deutsche Regierung ihren Kurs ändern. Da können Andere Besseres vormachen und der Bürger motzen so lange er will. Es ist doch so so bequem, Abhängige abzuzocken: bei den Energiepreisen, Spritpreisen, Steuern, Ökoumlagen, mieten, Gebühren……. Wer es braucht muß zahlen ! Ob es Sinn macht oder nicht.

  3. Lieber Diogenes in Deutschland haben wir die Bio-Tonne.
    Also nicht in alten Weinfässern herumlungern.

  4. Mißbrauch bei der Energieerzeugung
    Sozialer, volkswirtschaftlicher und ökologischer Mißbrauch bei der Energieerzeugung

    Bis zu einer revolutionären Umstellung der Energieversorgung kommt, die sozial und umweltneutral funktioniert, haben wir noch einen langen Weg vor uns. Bis dahin müssen wir uns u. a. mit dem von Wilfried Kahrs beklagten „Mietnebenkostenkrieg“ herumschlagen. Die Gründe für die maßlose und unsoziale Energiepreisanstiege der letzten Jahre sind vielfältig. Wir haben sie im Kritischen Netzwerk schon des öfteren thematisiert, so z. B. in

    Unter dem Hauptthema

    wurde dieses Sujet ebenfalls eingehend behandelt in den Kommentaren „Energiewende und soziale Verantwortung – Dezentralisierung der Energieversorgung als Voraussetzung für bezahlbare Energie“ und „Wahre Ursachen für die Energieverteuerung“. Aus dem letzten Beitrag wiederhole ich hiermit mein getroffenes Fazit:

    „Wenn wir eine bezahlbare, sozial gerechte, ökologisch neutrale und unabhängige Energieversorgung haben wollen, dann haben wir keine Alternative als die Vernetzung von regionalen Erzeugungsystemen und die Zerschlagung bzw. den Abbau der marktbeherrschenden Strukturen der Großkonzerne. Selbst wenn eine tatsächliche Energiewende hin zu regenerativen Quellen vollzogen wird und diese vorwiegend auf der Belieferung aus Großprojekten wie Desertec oder des Nordseewindkraftvorhabens hervorgeht und damit von den marktbeherrschenden Multis angeboten wird, haben wir uns zwar aus den Fängen der Erdöl- und Gasproduzenten befreit, sind aber nach wie vor den Machenschaften des Großkapitals ausgeliefert.

    Daraus folgt, daß ausschließlich eine Umstellung auf dezentrale, regionale und private Energieversorgungsoptionen, die auch nach sozialen Gesichtspunkten ausgerichtet und von unabhängiger Seite kontrolliert ist, eine nachhaltige und faire Energiebelieferung garantiert. Selbst wenn diese dezentralen Strukturen nicht auf regenerativer Basis betrieben werden wie zum Beispiel Blockheizkraftwerke oder private Hausanlagen, fällt die Energieausbeutung- und Kosteneffizienz wesentlich günstiger aus als bei zentralisierter monopolisierter Belieferung.“

    Die Herstellung des sog. E 10-Kraftstoffes, der aus der Beimischung von Biotreibstoff besteht und die zugrunde liegende Verwertung von Nutzpflanzen für diesen Mißbrauch spiegeln nur einen Teil der Problematik wider. Biogasanlagen werden unabhängig von ausgewiesener Umweltverträglichkeit und volkswirtschaftlichem Nutzen pauschal 20 Jahre mit 25 Cent pro kW-Stunde subventioniert. Dies betrifft auch die unsinnige Energiegewinnung aus Geothermie, die ökologisch schädlich ist und in die oft mehr Strom hineingepumpt werden muß, als sie Ertrag produziert. Abgesehen von den verheerenden Folgen der weltweiten Abholzung, Abbrennen von Mooren und der Vertreibung von indigenen Völkern, die aufgrund des Anbaus von Monokulturen (Mais, Kokospalmen etc.) zur Herstellung von „Bio“- Sprit entstehen, haben wir uns auch hierzulande damit ein vom grünen Tisch der Politik künstlich geschaffenes Problem geschaffen.

    Da „Bio“-Kraftstoffe meistens aus Nutzpflanzen hergestellt werden, verknappen sie sowohl das Nahrungsmittel- als auch das Ackerlandangebot für Landwirte mit Nutzpflanzen-Anbau – und sie verteuern nach den Gesetzen des Marktes damit die Kosten der entsprechenden Lebensmittel zu Lasten insbesondere der finanzschwachen Bevölkerung. Die für den traditionellen oder Bioanbau zur Verfügung stehenden landschaftlichen Flächen werden rar und für den Bauern nicht mehr bezahlbar. Die lukrative Subventionierung für Biosprit veranlaßt immer mehr Landwirte dazu, ihr Ackerland zu verkaufen oder selbst zum Anbau von speziellen Pflanzen zur Treibstoffherstellung zu wechseln. Daraus entwickeln sich auch in Deutschland (vorwiegend im Norden und Osten) riesige Monokulturen, die zu Versteppung der Landschaft beitragen.

    All diese Kosten für die Subventionierung von kapitalkräftigen Vertretern der Landwirtschaftsindustrie werden durch Steuer- und Abgabenerhöhungen, Abbau von staatlicher Infrastruktur und durch Verteuerung der Energiepreise dem Bürger aufgehalst. Damit sind sie ebenfalls für die Steigerung der Haus- und Mietnebenkosten verantwortlich.

    MfG Peter A. Weber

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