Spanischer Putsch-Dämon bislang unbezwungen

Spanischer Putsch-Dämon bislang unbezwungenMurdrid: Der große Showdown ist bislang ausgeblieben. Das große Bangemachen hingegen geht noch eine Weile weiter. Wer kann hierzulande schon den Namen „Carles Puigdemont i Casamajó“ korrekt aussprechen? Niemand! Aber Putsch-Dämon kriegt hier noch jeder phonetisch auf die Kette. Er ist der Ministerpräsident der Region Katalonien. Genau der Typ, der im Zweifelsfall mit militärischer Gewalt seines Amtes enthoben wird, soweit er gegenüber der Zentralregierung in Madrid nicht der Abspaltung Kataloniens von Spanien postwendend abschwört.

9bc03fb5832743e898e995a59ca11459

Die EU als auch die Medien – eigentlich die ganze Welt – soweit sie von den Medien hinreichend manipuliert ist, hat sich gegen Katalonien und diesen Mann verschworen. Im 21. Jahrhundert muss das Selbstbestimmungsrecht der Menschen massiv eingedämmt werden, um der Menschenplage Herr zu werden. Sicher, das ist ein Witz. Es geht um ganz andere Dinge. Nämlich um höherwertige Ziele, wie Profit und Macht. Das sind vermutlich auch die Hauptgründe dafür, dass sich die Zentralregierung in Madrid so vehement gegen eine Selbstständigkeit Kataloniens wehrt. Nur an dieser Stelle wird eisern gegenteiliges berichtet: Spanien droht Katalanen mit Rauswurf, falls sie eigene Republik ausrufen[Der Postillon]. Aber wer wollte schon pragmatische Lösungen in dieser Sache.

Der in die Enge getriebene Putsch-Dämon, der sich offenbar noch nicht wirklich für die finale Richtung entschieden hat, bekommt aus Madrid gleich zweifach die Pistole auf die Brust gesetzt. Madrid setzt Puigdemont Ultimatum[SpeiGel auf Linie]. Da Katalonien selbst über keine Armee verfügt, ist der Ausgang des Spiels bereits heute absehbar. Spanien hat entsprechende Truppen in dem Landesteil konzentriert, um jederzeit etwaige Revolten und Aufstände gleich mal im Keim niederzumachen. Damit wäre die Frage endgültig beantwortet, wem die Katalanen gehören … definitiv nicht sich selbst. In diesem Fall scheinen sie Eigentum der spanischen Zentralregierung zu sein, soweit nicht auch die von irgendjemandem gekauft ist.

Exakt aus diesem Grunde ist der aktuelle Ablauf in Spanien so beachtenswert. Es wird mehr oder weniger die Blaupause, nach der zukünftig innerhalb der EU Verfahren wird. Wann immer irgendwelche Minderheiten auf die seltsame Idee kommen, ihr Schicksal als Gemeinschaft selbst in die Hand nehmen zu wollen, kommt der Knüppel aus dem Sack. Es ist ein glasklares Signal an die Menschen der EU, dass das Gesetz und der Staat ultimativ über ihnen steht und sie keineswegs der Staat sind. Egal wie sich die Menschen regional gerne anders aufstellen oder organisieren wollten, sie haben kein Recht dazu. Verselbständigung scheidet aus. Hier wird es dem „Souverän“ einmal mehr nach allen Regeln der Kunst besorgt und gezeigt wer Herr im Haus ist.

Das Ende vom Leid

Völlig unabhängig davon, wie viel Sinn es macht, aus einem föderalen Staat auszusteigen und in einer kleineren Einheit auf eigene Faust wirtschaften zu wollen, es geht schlicht um Selbstbestimmung. Genau diese Selbstbestimmung wird aktuell in Spanien von der Zentralregierung massiv torpediert und wir werden es an anderer Stelle, in anderen Regionen der EU in vergleichbarer Weise erleben. Immer noch geht der Spanischer Putsch-Dämon bislang unbezwungenTrend zu größeren Einheiten in der NutzMensch-Haltung. Das ist auch der Grund, warum sich die EU in diesem Fall sehr zurückgehalten hat und kein positives Wort für die Katalanen fand. Es durchkreuzt ihre Großmannssucht, nach den 500 Millionen Stück Nutzmenschen die man gerne als EU beherrschen möchte.

Mit Ablauf der gesetzten Fristen wird der Putsch-Dämon sicherlich einknicken. Er wird klein beigeben, um nicht im Madrider Gefängnis zu verschwinden. Das Thema selbst wird in den kommenden Jahre behutsam in der Versenkung verschwinden. Verloren haben nicht nur die Katalanen, verloren haben sehr viele Regionen in Europa, die selber auf mehr Selbstständigkeit hofften. Angesichts der Machtambitionen aus Brüssel eine durchaus nachvollziehbare Einstellung, die Spanien bereits recht mustergültig beantwortet.

Ø Bewertung = / 5. Anzahl Bewertungen:

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Avatar für WiKa
Über WiKa 3285 Artikel
Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

7 Kommentare

  1. Bereits die alten Pharaonen definierten ihren Besitz wie folgt:
    Ihnen gehört das Land mit allen darauf lebenden Menschen und Tieren.

  2. „Die Not der breiten Volksmasse führt zu starken innerpolitischen Spannungen. Der Staat ist der mit Gewalt verhinderte Bürgerkrieg. In der Absicht, diese Spannungen zu mildern, werden der Masse politische Rechte gewährt; man gelangt allmählich zur Staatsform der Demokratie. Die Arbeitenden leben in dem Glauben, ihre politische Gleichberechtigung werde die wirtschaftliche nach sich ziehen. Allein, die erwartete Besserung tritt nicht ein, kann ja gar nicht eintreten. Was man durch das allgemeine Wahlrecht und den Parlamentarismus zu erreichen hofft, ist ja das wirtschaftliche Ziel des vollen Arbeitsertrages. Dieses Ziel aber setzt, wie wir wissen, die wirtschaftliche Freiheit voraus, das heißt den freien Wettbewerb, die Zerstörung bzw. Unschädlichmachung der Monopole. Diese Monopole hat man aber zum Teil als solche gar nicht erkannt. Wie soll sich da die Lage der Arbeitenden bessern? Weil die Marktwirtschaft infolge der bestehenden Monopole nicht richtig funktionieren kann, müssen sich ständig wirtschaftliche und soziale Störungen ergeben. Anstatt nun aber das Übel bei der Wurzel zu packen und die Monopole unschädlich zu machen, begnügt man sich damit, an den Erscheinungen herumzukurieren. Man beschließt immer neue und immer tiefere Eingriffe in die Wirtschaft, wodurch man bald dieser bald jener Gruppe Sondervorteile verschafft. Beim Aushandeln dieser zahllosen Planwirtschaftsgesetze tritt der parlamentarische Kuhhandel in Aktion, das Feilschen der politischen Parteien um die Vorteile, die jede von ihnen „ihren“ Wählern zu verschaffen trachtet. So entartet unter der Herrschaft der Monopole der an sich gesunde Gedanke der Demokratie zum parlamentarisch verbrämten Schacher um Gruppenvorteile. Das Parlament wird zur Gesetzesfabrik, aus der sich unaufhaltsam eine Paragraphenflut über das hilflose Volk ergießt, in dessen Namen man regiert. Die Monopole und die von ihnen veranlasste Planwirtschaft morden die Demokratie. Das darf nicht wundernehmen. Demokratie setzt Freiheit und Gleichberechtigung voraus; beides aber kann es in der herkömmlichen Monopolwirtschaft nicht geben.“

    Otto Valentin, aus „Die Lösung der sozialen Frage“, 1952

    Eine „repräsentative Demokratie“ ist keine Demokratie, sondern nichts weiter als die Unfähigkeit des (noch) unbewussten Menschen, sein Leben selbst zu gestalten. Der religiös verblendete Kulturmensch (Untertan) unterwirft sich einer Regierung, von der er glaubt, dass sie dem „Willen des Volkes“ entspricht. Dabei sollte mittlerweile auch den Gutgläubigsten aufgefallen sein, dass die „gewählte Regierung“ in einer kapitalistischen Wirtschafts(un)ordnung sich nicht wesentlich von einem politischen Kabarett unterscheidet, außer dass es nichts mehr zu lachen gibt, wenn die nächste Liquiditätsfalle vor der Tür steht.

    Die Natürliche Wirtschaftsordnung macht die Seifenoper, die wir heute als „hohe Politik“ bezeichnen, überflüssig. Alles, was durch faule Kompromisse zwischen sinnfreien politischen Ideologien ohnehin nicht „geregelt“ werden kann, funktioniert in der idealen Makroökonomie durch vollständige Selbstregulation. Der Kinderkram, mit dem sich heutige „Spitzenpolitiker“ beschäftigen, ist so trivial, dass es sich nicht lohnt, Gedanken daran zu verschwenden.

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2015/01/demokratie-volksherrschaft.html

  3. Vielleicht sollte der Prager Frühling in Katalonischer Frühling umbenannt werden. Wo ist der Unterschied, ausser daß die Katalanen mehr am Leben hängen als die Prager. Menschen werden in Stück gehandelt und wer kein Geld hat, der kriegt auch nie welches. Demokratie, welche Demokratie? Es gelten die westlichen Werte und die werden in Heller und Pfennig für die Herrschenden aufsummmiert Das Pakt hat gefälligst zu gehorchen, sonst kommt der Hütehund und bringt den Selbstdenkenden den notwendigen Respekt bei vor den Menschenhaltern.

Kommentare sind deaktiviert.