WAHRHEIT UND GLAUBE
Ich habe mal in den letzten Jahren gekramt und meine Ansichten zu diesem Thema aufgegriffen und überarbeitet. Die grundsätzlichen Aspekte dieser Thematik werden niemals an Aktualität verlieren. Zuerst möchte ich meine Ansichten aus der aktuellen Lage, die von Corona und dessen Auswüchsen, dem Rußlandhaß, dem Ukraine-Krieg voranstellen, aber auch das aktuelle China-Bashing berücksichtigen. Aber ebenfalls die Ereignisse in den letzten zwei in Israel/Palästina/Iran/Lateinamerika Jahren sollten gedanklich darin einfließen. Aber ich hoffe, dass ich euch nicht mit meinen Ansichten überfordere. Die verschiedenen Aspekte werde ich wegen der Ausführlichkeit strukturieren:
1. Wissenschaftliche „Wahrheit“
Wer DIE Wissenschaft auf seine Seite zieht, der meint, die Wahrheit gepachtet und der Weisheit letzter Schluß verkündet zu haben. Gut – eins und eins macht zwei, und die Erde umkreist die Sonne. Selbst das wurde mal angezweifelt und sogar mit Scheiterhaufen bestraft. Aber ansonsten gibt es kaum etwas Veränderlicheres und Unsichereres als Wissenschaft – sie ist fast mit den Wetterprognosen zu vergleichen. Wir glauben meistens, daß wir uns als aufgeklärte Menschen von religiösen Ideologien befreit hätten. Dabei vergessen wir, daß es verschiedene Abarten von Religion gibt – in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft oder Konsum. Könnte es nicht sein, daß wir von der einen in die andere hineinstolpern und es gar nicht erkennen? Ist Wissenschaft vielleicht nicht doch nur auf physikalische Erkenntnisse reduzierter Glaube?
Eine wissenschaftliche Erkenntnis hat lediglich nur eine so lange Laufzeit, bis der nächste Experte daher kommt und sie widerlegt. Dabei ist allerdings zu beobachten, daß sich als falsch erwiesene Thesen, die längst von der Realität überholt wurden, von ihren dogmatischen Lehrmeistern und Anhängern oft noch jahrzehntelang gepredigt und gelehrt werden. Darüber hinaus existieren meistens sogar mehrere Theorien bzw. „Wahrheiten“ nebeneinander. Daher sollte man als kritischer und nach objektiver Erkenntnis suchender Außenstehender nicht sofort jedem Rattenfänger hinterher laufen, sondern die verschiedenen Interpretationen prüfen. Wenn wir mal ehrlich sind, so sind als Wissenschaft getarnte Fakten in vielen Fällen nur eine Lüge, um die Menschen gefügig zu machen und auf die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Narrative einzuschwören.
Auf der Grundlage dieser praktischen Erfahrungen ist es einfach skandalös, wenn Regierungen, wie aktuell in der für alle Beteiligten fixierten Corona- und Rußland-Ukraine-Debatte, sich meist nur einseitig auf Experten festlegen, die ihre selbst erdachten Argumente verbreiten. Insbesondere lassen sie es zu, daß eine derartig untergeordnete Wissenschaftsdisziplin wie die Virologie zur alles bestimmenden Direktive auf den Sockel gehoben wird. Dadurch werden sämtliche anderen für das Leben relevanten Fakultäten und Fachmeinungen ignoriert. Beim Thema Rußland und Ukraine prägen Vorurteile, politische Dogmen und gar US-Strategien ihrer Geo-, Macht- und Wirtschaftspolitik eine entscheidende Rolle. Die Propaganda hat eine umfassende und manipulierende Rolle übernommen. Diese kommt nicht einfach zufällig über uns – sie ist das Ergebnis einer bis ins Detail geplanten Strategie der Entscheidungsträger. Diese Feststellung hat nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, was sich nachweisen läßt.
Es kann nicht sein, daß ein Land von Ideologien und einseitigen politischen Vorgaben, die nicht infrage gestellt werden, regiert wird. Alternative Möglichkeiten werden ausgesperrt, obwohl deren potenzielle Effektiviät nachgewiesen sind. Diskussionen darüber werden z verhindert und die Apologeten einer durch Systemveränderung notwendigen Zukunft sogar diskreditiert, verfolgt und beruflich ausgesperrt. Wenn man über kulturelle und demokratische Ansprüche spricht, so gehört dazu auch der ehrliche Wille zum Diskurs und Ertragen abweichender Meinungen dazu. Das Fehlen davon bedeutet eine Einschränkung der Meinungsvielfalt- und Freiheit sowie autoritäre Zensur, die neuerdings sich sogar Gesetzesdeformatinen äußert. Diese wird verstärkt und ausgelöst durch eine Verrohung im menschlichen Umgang miteinander. Intoleranz, Haß, Unfrieden, Rassismus, Nationalismus und Feindbildung folgen darauf.
2. Hilfslehren als Heilersatz
Heilslehren werden seit Jahrtausenden verkündet. Sie gründen auf Versprechungen für die Zukunft oder sogar das Leben nach dem Tode. Aber ihre Heilsversprechungen, die stets an Bedingungen geknüpft waren, wurden nie eingehalten. Sie wurden nur als Mittel zum Zweck, also als Herrschaftsmittel instrumentalisiert, um die naiven Gläubigen zu disziplinieren und sie unterzuordnen, um die willkürlichen Intentionen einer Elite umzusetzen – seien sie nun religiös, politisch oder wirtschaftlich orientiert.
Um die angepaßten und lammfrommen Schäfchen einzuschläfern, braucht man auch heute noch so etwas wie Priestergestalten, die auf säkularer Ebene für die Rituale zuständig sind und vorformulierte Binsenweisheiten, die wissenschaftlich getarnt sind, mantrahaft wiederholen. Auch falsche Propheten wie der Klaubauterbach leisten in diesem Zusammenhang nützliche Dienste. Diese Zumutungen werden dann noch mit einer tüchtigen Prise Angsteinflößung und Drohung zur Einschüchterung gespickt, damit sie nicht angezweifelt werden. Das ist die spezielle Aufgabe, die heute die selbsternannten oder die von der Politik bzw. den Lobbyisten vorgeschickten prostituierten Experten übernehmen, um ihre destruktive Wirkung mit folgenden Mitteln zu entfalten:
-
Ideologien,
-
Halbwahrheiten,
-
Fakes
-
und getürkte Statistiken verbinden sich in einer unheilvollen Allianz mit Bevormundung,
-
Inkompetenz,
-
autoritärer Willkür,
-
Realitätsferne
-
und bodenloser Arroganz.
Dieses Konglomerat ist tödlich für demokratische Strukturen und führt unweigerlich zu einer Spaltung der Gesellschaft sowie einem Aufbau von unversöhnlichen feindlichen Fronten. Zusammen mit den Auswirkungen des herrschenden neoliberalen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell werden wir zunehmend in destruktiven Konflikt gezogen, der uns auffrißt, wenn wir nicht gegensteuern! Die aktuellen selbstgeschaffenen wirtschaftlichen und politischen Problem ím Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und den anderen durchs Dorf getriebenen Säue sind eine weitere Folge davon und werden in übelster Form gegen das allgemeine Wohl ausgespielt.
In den Zeiten klerikaler oder feudalistischer Herrschaft wurden von der Inquisition Sanktionen gegen Zuwiderhandelnde in Form von Exkommunikation, Verketzerung, Folter und Verbrennen auf dem Scheiterhaufen praktiziert. Die aktuelle moderne Variante ist die der Diskriminierung, der Zensur, des Entzugs von bestimmten Freiheitsrechten sowie einer einschneidenden Reduzierung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Jedenfalls wird sie als humane Vorgehensweise verkauft. Die Hörigen schlucken die Botschaft und beten ihren Katechismus folgsam herunter:
-
uns geht es doch so gut wie nie zuvor,
-
wir haben die beste Demokratie ever,
-
Armut in Deutschland gibt es nicht,
-
man darf hier doch alles sagen, ohne eingesperrt zu werden,
-
wir haben doch „freie und unabhängige“ Medien,
-
die Regierung vertritt unsere Interessen,
-
die Regierung ist um unsere Gesundheit besorgt und verimpft/verarscht uns nach Strich und Faden,
-
das Steuersystem ist gerecht und sozial,
-
das Rentensystem ist solidarisch und ausgewogen,
-
die Justiz ist unabhängig,
-
die Wirtschaft versorgt uns uneigennützig nur mit dem, was wir wirklich brauchen,
-
Deutschland ist Vorreiter im Klimaschutz,
-
die Polizei ist unser Freund und Helfer,
-
Rußlandsanktionen sind hilfreich und moralisch,
-
Solidarität für die Ukraine ist Staatsbürgerpflicht,
-
Wir sind alle Israel und verbinden damit eine „Staatsräson“
3. Die Logik bestimmt, was als wahr und unwahr bezeichnet wird
Hinsichtlich des Verständnisses von Wahrheit und der dazugehörigen Logik besitze ich konträre Ansichten zur Mainstream-Meinung. Bevor ich auf die These eingehe, daß es nur eine Wahrheit gäbe, muß ich einige Worte über die Logik verlieren. Die Logik, die jeder einzelne verwendet, entscheidet nämlich letztendlich darüber, welche Wahrheit(en) er/sie für „richtig“ hält. Die Logik ist einer der Filter, der das Bewußtwerden der Menschen in einem Kulturkreis beeinflußt und dadurch die Art und Weise des Denkens lenkt. So gehen die Menschen in einer Gesellschaft bzw. einer Kultur normalerweise davon aus, daß ihr Denken, d. h. das Denken der Mehrheit, normal, natürlich und allgemeingültig, also „richtig“ sei. Dabei übertragen sie ihre Denkmuster meistens auch auf andere Kulturkreise und nehmen an, daß das, was zuhause logisch bzw. unlogisch ist, auch woanders ebenfalls so betrachtet würde. Daß diese Annahme ein grundlegender Irrtum ist, sollte eigentlich bekannt sein. Ich möchte dies einmal veranschaulichen an den beiden bekanntesten Grundmustern der Logik, die sich diametral widersprechen. Sie lauten wie folgt:
-
a) die aristotelische Logik
Es handelt sich dabei um den so genannten Satz der Identität, der folgendes beinhaltet:
-
A ist gleich A
-
A ist nicht – A (Satz des Widerspruchs)
-
A kann nicht gleichzeitig A und nicht weder A noch nicht – A sein (Satz des ausgeschlossenen Dritten)
-
Das dazu gehörige überlieferte Zitat von Aristoteles lautet so: „Es ist unmöglich, daß dasselbe gleichzeitig und in gleicher Hinsicht demselben zukommen und nicht zukommen kann … Das ist das allergewißeste aller Prinzipien.“
Die aristotelische Logik ist die in unserem abendländisch-griechisch-römischen Kulturkreis übliche und bestimmt unser Denken und Handel bereits seit Jahrtausenden. Sie zieht ein lineares Denkmuster nach sich, das leicht Polaritäten aufbaut und in Schwarz-Weiß-Malerei verfällt. Dieser Weltsicht fällt es äußerst schwer, Zusammenhänge zu erkennen und ist damit mitschuldig an vielen Miseren dieser Welt. Genau so, wie nicht nur eine einzige Logik und Wahrheit existiert, haben wir es auch stets mit mehreren Auslösern für bestimmte Phänomene zu tun, die nicht immer rational zu erklären sind.
-
b) die paradoxe Logik
Diese Logik nenne ich auch die keltische Logik, weil sie bei meinen Vorfahren, den Kelten, in deren Kulturkreis vorherrschte. Darin ist historisch auch die Ursache zu suchen, daß die Kelten in ihren Absichten total mißverstanden wurden und das später dominierende römische Imperium und seine Nachfolgeorganisation, die römische Kirche, die keltische Kultur bekämpft und zerstört haben. Diese Logik war und ist noch im indischen und chinesischen Kulturkreis verbreitet, taucht in der Philosophie von Heraklit und unter der Bezeichnung „Dialektik“ bei Hegel und Marx auf.
-
Paradoxe Logik ist nach Erich Fromm eine im Gegensatz zu den Denkgesetzen des Aristoteles (384–322 v. Chr.) stehende Denkweise. Sie entspricht weitgehend den religiösen Systemen des Ostens. Als namhaften Vertreter der paradoxen Logik nennt Fromm Lao-Tse (6. od. 7. Jahrhundert v. Chr.). Etwa gleichzeitig habe Heraklit (um 520–460 v. Chr.) seine Theorien der Enantiodromie vertreten. Später sei die paradoxe Logik unter der Bezeichnung Dialektik in der Philosophie von Hegel und Marx wieder aufgetaucht. Fromm gibt als den Unterschied zwischen aristotelischer und paradoxer Logik an, dass es sich bei der aristotelischen Logik um eine auf Ausschluss gerichtete Logik des Entweder-oder handele (A ungleich B), bei der paradoxen Logik jedoch um eine einschließende Logik des Sowohl-als-auch. Als Beispiel gibt Fromm, in seinem Buch „Jenseits der Illusionen“, den Spruch 78 aus Tao-te-king von Lao-Tse an: „Worte, die eindeutig wahr sind, scheinen paradox zu sein“[1] Und von Tschuang-tse: “ Was eins ist, ist eins. Was nicht- eins ist, ist ebenfalls eins.“
Bei Anwendung der paradoxen Logik ist das Vorhandensein von nur einer Wahrheit ausgeschlossen. Es ist die Regel, daß mehrere Wahrheiten möglich und nebeneinander existieren können. Dabei wird auch akzeptiert, daß die eine „Wahrheit „das genaue Gegenteil der anderen aussagt“. Aus diesem Grunde beherzigten z. B. die alten Kelten den Grundsatz, Gegensätze nicht zu bekämpfen sondern sie zu integrieren. So besitzt die alte irische Sprache kein Wort für ja oder nein, weil man auf diese Weise keine Realitäten beantworten kann. Auf diese Weise waren sie gezwungen, ihre Aussagen zu erläutern. Heutzutage werden wir ständig mit Suggestivfragen belästigt, die rein demagogischer Natur sind. Ein gutes Beispiel für die paradoxe Logik liefert auch Freuds Begriff der Ambivalenz, der impliziert, daß man für die gleiche Person gleichzeitig Liebe und Haß empfinden kann.
-
kritische Ansätze gegen meine Thesen der Logik
Nach dem Posten meines letzten Beitrags zur Logik gab es Kritik an meinem Ansatz der paradoxen Logik, wobei es zu einem grundlegenden Mißverständnis gekommen ist. Es wurde nämlich die Denkweise der paradoxen Logik mit gesetzloser Anarchie und Chaos verwechselt. Man kann es halten, wie man will: schließlich ist jeder mehr oder weniger der Gefangene seiner Gedanken sowie seines Weltbildes. Der Mensch neigt dazu, sich und sein Weltbild gut zu verkaufen und definiert gerne alle Begriffe in seinem Sinne. So verhält es sich auch bei der Anarchie. Für die einen ist sie die Ausgeburt des Bösen und der Ort des Chaos – für die anderen wiederum ist Anarchie lediglich eine Vision von nicht autoritärer Ordnung – aber keinesfalls totale Deregulierung, Enthemmung und Gesetzlosigkeit.
Frage: Wie kann es sein, daß jemand, der sich gegen die Ideologie der Alternativlosigkeit wehrt, in den Verdacht gerät, ein gesetzloser Anarchist zu sein? Wie kann es sein, daß jemand, der darauf pocht, daß eine Meinungsdiversität erhalten bleibt, bei der es stets mehrere „Wahrheiten“ oder zumindest Möglichkeiten gibt, in eine undemokratische Schublade geschoben wird? In der Realität sind es gerade die Scheuklappen-Denker, die jeden kreativen Fortschritt verhindern.
Über das Thema Wahrheit haben sich seit Jahrtausenden alle Philosophen ausgelassen und sind zu unterschiedlichen Erkenntnissen gekommen. Deshalb führt es zu nichts, diese Diskussion an dieser Stelle zu vertiefen. Mir geht es lediglich darum, einen Denkanreiz loszulassen, der von der abgedroschenen Normalität abweicht und Leser dazu veranlassen soll, sich eine eigene Meinung zu bilden und vielleicht einmal an seinem festgefahrenen Weltbild zu kratzen. Meine Absicht habe ich umgesetzt und möchte es damit dabei belassen.
4. THESEN UND ANTITHESEN (T=These – AT=Antithese)
Meine persönliche Auffassung von Wahrheit und Objektivität will ich durch Kommentierung von vier Thesen und Antithesen vortragen:
1. Fall
These: Jeder legt sich eine eigene Wahrheit zurecht, das ist richtig. Bei korrekter Ermittlung aller maßgebenden Tatsachen, der Auslotung des Problems nach allen möglicherweise relevanten Richtungen und unter Benutzung der Regeln der für alle verbindlichen Logik gibt es nicht mehrere Wahrheiten.“
Antithese: Die Tatsache, daß es nicht nur eine einzige Logik gibt, habe ich oben bereits dargelegt. Schon alleine daraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß die Wahrheit nicht ausschließlich sein kann. Weiterhin ist es schlicht unmöglich, bei der Suche nach der Wahrheit „alle maßgebenden Tatsachen“ und „alle relevanten Richtungen“ zu berücksichtigen. Dieser Umstand schließt aus, daß es nur eine einzige Wahrheit geben kann. Denn damit wäre jeder denkende Mensch total überfordert.
2. Fall
These: Wenn entscheidungserhebliche Fakten fehlen, geht es allerdings nicht nur um die volle Wahrheit, weil sie ja nur mit vollem Wissen aller Informationen ermittelt werden kann. Dann gibt es selbstverständlich unterschiedliche Meinungen – aber nur über die Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine mögliche Lösung richtig ist.
Antithese: Wer soll denn, selbst oder gerade in der mit Informationen überfluteten heutigen Zeit, über sämtliche Informationen verfügen können? Um die Unzahl von Informationen auszuwerten, muß man sie gewichten und die wichtigsten ausfiltern, um überhaupt entscheidungsfähig zu sein. Dies bedeutet wiederum, daß bereits eine subjektive Auswahl getroffen wurde, so daß eine objektiv „richtige“ Wahrheit oder Antwort niemals geliefert werden kann. Gerade der Wahrscheinlichkeitsfaktor, mit dem gearbeitet werden muß, kann nur durch Eingabe von vorbewerteten und subjektiv ausgewählten Daten, ermittelt werden.
3. Fall
These: Wir wissen oft sehr wenig, sind daher darauf angewiesen, mit Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten. Das heißt aber nicht, daß jeder jeden mit weit hergeholten Thesen belästigt werden dürfte. Auch auf dem Weg der Ermittlung von Wahrheiten gibt es richtige, zielführende (wahre) Methoden und falsche Wege. Die vorläufigen Ergebnisse sind am Ende – unter Berücksichtigung des Wertes der gesicherten Eckpunkte und der Qualität des Erkenntnisverfahrens (Mutmaßungen, faule Studien, wilde Schätzungen etc. gegen sorgfältige Abwägung) entweder plausibel oder nicht.“
Antithese: Wer soll denn darüber entscheiden, was „wahre Methoden und falsche Wege“ oder „richtige“ sind? Die Entscheidungsträger können doch nur Menschen sein, die ihre persönlichen subjektiven Bewertungen mit einbringen. Wenn man mit Wahrscheinlichkeiten operiert, was in der Regel das einzig praktikable Vorgehen ist, dann sind die Ergebnisse tatsächlich vorläufig, da die Realität die Wahrscheinlichkeiten überholen kann. Wenn die Ergebnisse am Ende plausibel sind, so sind sie noch lange nicht der Wahrheit letzter Schluß. Sie sind eben nur in der Sichtweise des einzelnen Analysten und Betrachters sowie im Zeitgeist oder der aktuellen Erkenntnisse zu interpretieren.
4. Fall
These: Endgültige „einzige“ Wahrheiten und graduell unterschiedlich plausible vorläufige Erkenntnisse haben erst ihren Wert, wenn sie nicht nur im Kopfe des erkennenden Menschen wohnen, sondern in verständlicher Sprache nachvollziehbar übermittelt werden können. Diese Grundannahmen sind genau in dem angesprochenen Sinne wahr, daß jeder Versuch der Wahrheitsermittlung – etwa durch unlogisches Geschwafel – durch nur teilweise Nutzung vorhandener wichtiger Informationen und das Abstürzen in besserwisserische Religionen und andere Glaubenssysteme (Esoterik) nicht wahr sind.“
Antihese: Wie ich schon ausgeführt habe, sind für mich „endgültige und einzige Wahrheiten“ ein Ding der Unmöglichkeit. Die subjektiven Wahrheiten bzw. Überzeugungen, die in den Köpfen der entsprechenden Menschen entstehen, müssen nicht nur in verbaler Form übermittelt sondern auch in die Tat umgesetzt werden, wenn sie zu etwas nutze sein sollen. Aber auch hier sind wieder Hürden aufgebaut, denn die zwischenmenschlichen Kommunikationsprobleme und Verluste bei der Übertragung von sprachlichen Inhalten sind sicherlich bekannt und evident.
Auch hier muß ich wiederum darauf hinweisen, daß das Urteil darüber, was „unlogisches Geschwafel“, „besserwisserische Religion“ oder „Esoterik“ bedeutet, nur durch eine subjektive Bewertung entstehen kann. In diesem Sinne sind selbst wissenschaftliche Erkenntnisse, Thesen und sogar Beweise streng gesehen nicht objektiv zu nennen, denn sie erfordern stets die Aktivität des betrachtenden und anwendenden Wissenschaftlers. Selbst dieser kann niemals nur rein objektiv reagieren. Im Grunde genommen sind sämtliche Entdeckungen nur dadurch zustande gekommen, daß der Wissenschaftler/Erfinder zunächst seinen persönlichen Glauben über Möglichkeiten eingebracht hat, bis letztlich eine der Möglichkeiten oder einfach nur der pure Zufall ihn zu einem Ergebnis gebracht hat. Und zudem zeigt die Geschichte der Wissenschaft, daß das Lebensintervall von sog. naturwissenschaftlichen Wahrheiten oftmals ziemlich kurz ist.
5. Die Mehrheit als Maßstab für „richtige“ Meinungen und Wahrheit: Sind demokratische Mehrheiten unanfechtbar in jedem Fall sinnvoll?
Die Demokratie ist unsere Idealvorstellung eines Staates, der „richtige“ und „falsche“ Vorstellungen durch Wahlen oder Volksabstimmungen für politische Entscheidungen ermitteln läßt. Diese theoretisch sinnvolle Vorgehensweise in einer Demokratie stellt aber gleichzeitig auch ihren Pferdefuß dar. Das Narrativ vom sog. mündigen Bürger und Volkssouverän, der geistig fähig und willig ist, sich eine der Wahrheit angenäherte Meinung zu bilden, wird unermüdlich vorgekaut. Doch je mehr sich in der Praxis das irritierende Informationsüberangebot als Falle ausweist und die propagandistischen Einflüsterungen und Manipulationen durch Medien und Internet ausufern, um so weniger vertritt der verunsicherte Mensch seine eigene Meinung und folgt unbewußt den Rattenfängern.
Meine Erfahrung ist die, daß man meistens der Wahrheit näher kommt, selbst wenn man sich gar nicht selbst informiert hat, wenn man sich dem Mainstream verweigert und selber denkt. Der Mainstream ist nämlich immer gelenkt und durch Massenpsychologie und ideologische Botschaften in die von den Profiteuren aller Art in die gewünschte Richtung gebracht worden. Daraus folgt, daß die Mehrheit meistens nicht den letzten Schluß der Weisheit vertritt und nicht das einzige Kriterium für Meinungs- und Entscheidungsbildung bilden darf. In der Regel gilt – jedenfalls für mich – die Formel, daß Mehrheits-Ansichten besonders kritisch beäugt werden sollen. Man schaue sich nur mal die Werte der täglich präsentieren Umfrageaktionen an. Sie sprechen für sich …
Denn das Problem mit der Wahrheit ist doch ein wenig komplexer. Wenn man ein Laie ist und somit nicht auf allen Sektoren detailliert informiert sein kann, dann gibt es eigentlich nur zwei Wege, wie man zu einer Entscheidungsfindung kommen kann, hinter der man persönlich steht: Man vertraut auf den gesunden Menschenverstand, die Logik, die eigenen Intuitionen sowie den selbst ermittelten Informationen. Mit anderen Worten – man steht zu sich selbst und hört nicht auf demagogische Einflüsterungen von anderen (Politik, Medien, Wirtschaft, gekauften Experten etc.). Man vertraut Menschen, von denen man erwartet, daß sie das eigene Interesse sowie das der Allgemeinheit vertreten und die obendrein noch den nötigen Sachverstand besitzen. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn zuvor ist eine Recherche nötig. Nämlich nach den lobbyistischen Verbindungen und den Seilschaften dieser Experten sowie nach den Institutionen und Interessenverbänden von denen diese Leute bezahlt werden. Erst wenn man eine unabhängige Position erkennen kann, kann man Vertrauen und Glauben aufbauen.
-
Ansonsten heißt das oberste Gebot: Vertraue und glaube niemanden! Wahrheit steht in keinem hohen Kurs und ist unbeliebt, weshalb auch die Botschafter von Wahrheit immer mehr unter Beschuß geraten.
6. Das Trugbild des Volkssouveräns
Deshalb wird der mündige Bürger hochtrabend zum „Souverän“ in der besten jeweils existierenden Demokratie ausgerufen. Der Souverän ist allerdings ein Idealbild, das nur als Rechtfertigung für ein angebliches Vorhandensein einer Mehrzahl von intelligenten, eigenständigen und selbstverantwortlichen Staatsbürgern ausgeht, deren Denken und Handeln eigenverantwortlich und solidarisch erfolgt. Denn souveräne Menschen haben ein realistisches Selbstbild. Sie sind sich ihrer Fähigkeiten bewußt und können sie sachlich einschätzen. Wenn sie Fehler machen, dann stehen sie dazu und übernehmen Verantwortung. Statt andere zu beschuldigen, gehen sie lösungsorientiert vor.
Doch diese Vorstellung des vom Regime ausgerufenen Ideals ist ein absolutes Trugbild. Die Realität sieht völlig anders aus. Wenn ich vor die Tür gehe und mich umschaue, dann fühle ich mich eingekesselt von fremdgesteuerten Zombies, die nicht bis drei zählen können. Bitte – es liegt mir fern, die vielen selbstdenkenen Menschen im Lande zu vergessen. Aber das Umfeld bietet leider ein erschreckendes Bild von willfährigen Untertanen, die alles naiv glauben, was ihnen von Politik und Massenmedien ins Haus geliefert wird. Überall, wo ich mich noch außerhalb meines sehr eingeschränkten Dunstkreises bewege, wird mir die Schlachtvieh-Ergebenheit der meisten Menschen dokumentiert. Die Masse besitzt keinerlei Rückgrat und läßt sich durch Propaganda wie Halme im Wind verbiegen. Mir wurde ein Zitat von Heinrich Heine zugespielt, das aktueller denn je ist:
-
„Der Deutsche gleicht dem Sklaven, der seinem Herrn gehorcht ohne Fessel, ohne Peitsche, durch das bloße Wort, ja durch einen Blick. Die Knechtschaft ist in ihm selbst, in seiner Seele; schlimmer als die materielle Sklaverei ist die spiritualisierte. Man muss die Deutschen von innen befreien, von außen hilft nichts.
7. Realität des gesellschaftlichen Bewußtseins
Je älter ich werde, um so klarer wird mir vor Augen geführt, daß ich von Mitmenschen eingekreist bin, die nur an einer Oberfläche leben und agieren, die sämtliche Hintergründe ihres Lebens und Widersprüchlichkeiten ausblenden. Ihr Leben plätschert dahin in Belanglosigkeiten und Zerstreuungspraktiken, die kritische Sichten verunmöglichen. Jeder, der diese traute heile – aber völlig irreale – Welt stört, ist nicht willkommen und ein Störfaktor. Kaum jemand mehr vergegenwärtigt sich der Endlichkeit seines Lebens und vergewissert sich, daß die einzige Sicherheit des Lebens im Tod besteht. Ob Corona oder ein wesentlicher Grund die Ursache ist, das ist völlig nebensächlich! Der sog. Souverän wird in der allgegenwärtigen unrealistischen Theorie als Bürger bezeichnet, der als Wähler einen Überblick besitzt und eine unabhängige Wahlentscheidung treffen kann. Mal abgesehen davon, daß bei den derzeitigen Täuschungsmanövern der Parteien, als zur Mitte gehörig eingestuft zu werden, die möglichen Wahlentscheidungen dürftig sind und keine wirklichen Handlungsalternativen anbieten. Dazu paßt wie die Faust aufs Auge eine Aussage von Neil Postman:
-
»Wenn ein Volk sich von Trivialitäten ablenken läßt, wenn das kulturelle Leben neu bestimmt wird als eine endlose Reihe von Unterhaltungsveranstaltungen, als gigantischer Amüsierbetrieb, wenn der öffentliche Diskurs zum unterschiedslosen Geplapper wird, kurz, wenn aus Bürgern Zuschauer werden und ihre öffentlichen Angelegenheiten zur Variete-Nummer herunterkommen, dann ist die Nation in Gefahr – das Absterben der Kultur wird zur realen Bedrohung.« (-Neil Postman – Wir amüsieren uns zu Tode).
Aber was ich so mitbekomme in meinem Umfeld und in den Medien bezüglich der geistigen und bewußtseinsmässigen Verfassung unserer älteren (und auch jüngeren) Mitbürger, dann kann man nur verzweifeln. In der Regel glauben diese Vertreter unserer Gesellschaft unhinterfragt alles, was ihnen die Politik, die Medien und ihr Umfeld unterjubeln. Ehrlich gesagt, da muß die Frage erlaubt sein, ob man diese Menschen noch als zurechnungsfähig deklarieren darf und das Schicksal des Landes mitbestimmen dürfen. Ein Blick in das Publikum einer Musikveranstaltung der volksdümmlichen Musik genügt als Beweis für meine These.
8. Der Mensch und sein Konflikt mit der Wahrheit
Ich kann nur beipflichten zur Feststellung, daß die Wahrheit ein Idealbild darstellt. Sie gehört zu der Kategorie von imaginären Vorstellungen und Vollkommenheits-Mustern. Insofern ist sie davon vielleicht sogar das abstrakteste und pauschalste Beispiel. Weitere Ideale sind „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit“, Demokratie, Frieden, Harmonie oder Gerechtigkeit. In dieser ideellen Form ist Wahrheit tatsächlich ein objektives Phänomen, das niemals komplett verwirklicht werden kann. Sobald jedoch eine Wahrheit mit Hilfe der Vorstellungskraft eines Menschen mit konkreten Inhalten gefüllt wird, wird sie automatisch eine subjektive Erscheinungsform, die das individuelle Leben bestimmt und dirigiert. Dagegen ist kein Kraut gewachsen – da kann man sich drehen und wenden, wie man will! In letzter Konsequenz ist Wahrheit gleichbedeutend mit Überzeugung, wobei jedwede Überzeugung ein rein persönliches Gefühl oder ein Ausdruck davon ist, wovon bei keinem anderen Menschen eine identische Ausführung existiert.
Trotzdem besitzt der Mensch in seinem Repertoire so etwas wie allgemeingültige Prinzipien, Werte und Wahrheiten, ohne die keine Gesellschaft einigermaßen geordnet und zivilisiert funktionieren könnte und das Individuum orientierungslos herumirren würde. Solange wir nur theoretisch über diese ethischen Werte und Wahrheiten sprechen und diskutieren, haben wir meistens keine Mühe, zu einem Konsens zu gelangen. Doch sobald es um praktische Anwendungen geht, die es gilt, in die Tat umzusetzen, scheiden sich die Geister. Dann entfalten die diversen Wahrheiten ihre oft destruktive Kraft und offenbaren die Misere, daß die Menschheit in ihrer Geschichte sich stets zu schizophrenem Verhalten hat hinreißen lassen, die in krassem Gegensatz zur ideellen Wahrheit oder gar den Realitäten steht. Es gibt den philosophischen interessanten Denkansatz der „religio interperennis“
Die Definition lt. Wikipedia lautet:
-
„Der Begriff Philosophia perennis (lat., „immerwährende bzw. ewige Philosophie“) oder Philosophia perennis et universalis steht für die Vorstellung, der zufolge sich bestimmte philosophische Einsichten über Zeiten und Kulturen hinweg erhalten (perennieren). Dazu sollen Aussagen (etwa in Form von Prinzipien) zählen, die ewige, unveränderliche und universal gültige Wahrheiten über die Wirklichkeit, speziell den Menschen, die Natur und den Geist (bzw. Gott) ausdrücken. Vertreter der Philosophia perennis halten solche Aussagen prinzipiell für möglich und versuchen teilweise selbst, diese zeitgemäß zu formulieren. Die Grundannahme der Philosophia perennis ist, dass die Wahrheit selbst ewig und unwandelbar ist, da das Gegenteil undenkbar ist: „Wenn es keine (ewige) Wahrheit gibt, ist es (ewig) wahr, dass es keine (ewige) Wahrheit gibt.““
Selbst in der schnöden Quantenphysik erwarten uns in diesem Zusammenhang Überraschungen und Wunder. In dieser Wissenschaftssparte gilt es als bewiesen, daß eine gleichzeitige Präsenz von Quantenteilchen an verschiedenen Orten existiert. Hier handelt es sich also um ein Paradoxon, das nach herkömmlicher aristotelischer Logik gar nicht auftreten dürfte und nach dieser Logik auch nicht verständlich ist. Und doch haben wir es mit einer erwiesenen Tatsache zu tun! Wir können dieses Phänomen auf die Wahrheit übertragen und schließen, daß die Logik eine reine Erfindung des Menschen und kein Naturgesetz ist. Nach Vollendung dieser Gedankengänge müßte man erkennen können, daß derjenige, der meint, die „wahre“ Wahrheit vermitteln zu können, einen narzißtischern Missionar abgibt. Er hegt eine ideologische Auffassung, die von Hybris nicht weit entfernt ist und stellt sich auf einen Sockel, von dem aus die Mitmenschen mit ihren individuellen Varianten der Wahrheit abgewertet werden. Dabei handelt es sich um eine selbstverherrlichende Vorstellung, die von der Egomanie gesäugt wird.
Aus meiner Überzeugung heraus gibt man daher keinesfalls das Ideal der Wahrheit auf, wenn man verschiedene subjektive Wahrheiten akzeptiert. Wenn ich mich nur mit der theoretischen und nicht mit den praktischen und konkreten Wahrheitsformen befasse, dann lebe ich in einer abgehobenen Welt und entziehe mich den Problemen der Kommunikation mit Menschen in ihren realen Lebensumständen. Der Mensch ist eben von Natur aus zwiespältig – und er kann sein Leben nur meistern, wenn er sich diesen Konvergenzen stellt und die zwangsläufig auftretenden Gegensätze nicht bekämpft sondern integriert. Er muß sich selbst als ein in sich widersprüchliches und gespaltenes Wesen empfinden, das darauf angewiesen ist, Tag für Tag seinen Frieden mit sich selbst zu finden. Dieser tägliche Kampf prägt unser Leben – und wir können nur unsere Zufriedenheit mit und zu uns finden, wenn wir uns diesem Kampf stellen und und ihn – zumindest teilweise – gewinnen können.
9. Fazit:
Die Probleme, die wir im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen und anderen Gesellschaften sowie Kulturen haben, rühren zu einem großen Teil daher, daß jeder meint, im Recht zu sein und die einzige mögliche Wahrheit gepachtet zu haben. Die Missionierung der Welt durch christliche (siehe Kreuzzüge) oder islamische Missionare mit fundamentalistischer Grundhaltung haben ungeheuerliches Unheil über die Menschheit gebracht. Die Ideologien, die aus rechthaberischen, macht- und geldgierigen Motiven die Welt beherrscht haben und es noch tun, sorgten für Abermillionen von Toten, für Leid, Versklavung, Hunger und Unterdrückung. Die einfach strukturierten Wahrheiten, die Rattenfänger verbreiten sowie Intoleranz und Diskriminierung, womit die Wahrheitsjünger die Welt verseuchen, verhindern ein harmonisches und friedfertiges Zusammenleben nach humanistischen Gesichtspunkten. Alles in allem läßt sich demnach resümieren:
In einer Welt, in der mehrere Wahrheiten geduldet werden, läßt es sich erheblich besser und solidarischer leben als in einer, die von Dogmen und Doktrinen bestimmt wird. Dies gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, daß einige grundsätzliche humanistische Prinzipien eingehalten werden. Eigentlich müßte ich mich damit begnügen, einen Punkt zu machen und die Diskussion zu beenden, da ich mit meiner bisherigen Kommentierung das kundgetan habe, was mein Empfinden zu diesem Thema hergibt. Es ist schließlich nicht von jedem Diskurs zu erwarten und eigentlich auch nicht erstrebenswert, daß er die Diskutanten stets zu einer konformen Meinung führt und das Ei des Kolumbus dargeboten wird. Deshalb sollte niemand daran gehindert werden, in der ihm genehmen Logik zu denken und zu handeln. Ein Beispiel für meine Sichtweise:
13. John O’Donohue
Dazu trägt ein Autor (John O’Donohue (irischer Philosoph, Theologe und Poet) eine wesentlichen Teil bei – und zwar mit einer Passage aus seinem Buch „Anam Cara“ mit der Überschrift „Widersprüche sind kostbar“, der für sich spricht:
-
„Eine der interessantesten Formen der Komplexität ist der Widerspruch. Wir müssen den Widerspruch als eine der Seele innewohnender schöpferische Kraft wiederentdecken. Seit Aristoteles gilt der Widerspruch in der abendländischen Geistesgeschichte als die Vergegenwärtigung des Unmöglichen und damit als ein Indikator des Unwahren und Unlogischen.“
-
„Einzig Hegel besaß die erforderliche visionäre Kraft, Scharfsinnigkeit und Geräumigkeit des Geistes, um den Widerspruch als die komplexe Kraft des Wachstums anzuerkennen, die den bloßen linearen Fortschritt verschmäht und sämtliche beteiligte Energien aktiviert. Es ist die Turbulenz und das Widerstreitende ihrer inneren Wechselbeziehung, die eine ganzheitlich Wandlung herbeiführen – statt der bloßen Ersetzung eines Bildes, eines Aussehens oder eines Systems durch ein anderes, die so oft für »Veränderung« ausgegeben wird. Diese Perspektive bedingt einen komplexeren Begriff von Wahrheit. Sie verlangt einen Ethos der Authentizität, der die simplen Intentionen bloßer Aufrichtigkeit zugleich in sich faßt und transzendiert.“
-
„Wir müssen unserem Gefühl innerer Widersprüchlichkeit mehr Geduld entgegenbringen, um seinen verschiedenen Dimensionen zu gestatten, ins Gespräch mit uns zu kommen. Der Widerspruch birgt einen geheimen Glanz sowie Lebenskraft in sich. Wo Energie ist, da ist Leben und Wachstum. Asketische Einsamkeit ermöglicht es unseren Widersprüchen, sich mit Klarheit und Kraft abzuzeichnen. Wenn wir dieser Energie treu bleiben, werden wir mehr und mehr an einer Harmonie teilhaben, die weit tiefer liegt als jede Widersprüchlichkeit. Zugleich gibt uns dies Mut, die Tiefe, Gefahr und Dunkelheit an uns zu binden.“ Wie „wahr“! Punkt.
14. Aktuellste persönliche Erkenntnisse der letzten Jahre:
Leider kann ich keine Entwarnung geben und muß konstatieren, dass sich die Verhältnisse in unserem schönen Lande noch mehr verschlechtert haben. Und das sogar ganz erheblich. Die Welt geht vor die Hunde, die Moral ist am Arsch, die ehemals geltenden Prinzipien gehen den Bach herunter und werden über den Haufen geworfen. Die Gesellschaft spaltet sich wie nie zuvor und in unversöhnlicher Form. Toleranz und Solidarität sind nur noch ideologisch produzierte Floskeln. Feindseligkeiten, Feindbildung und Aggressionen nehmen zu. Persönliche und gesellschaftliche Diffamierung und Mißtrauen grassieren. Denunziationen und systematische Überwachung werden wieder gesellschaftsfähig. Die Entwicklung von den Corona-Zwangs- und Willkürmaßnahmen über den Umgang mit Rußland und dem Ukrainekrieg, der Behandlung von China und letztendlich mit der durch Schuldkomplexe verursachten uneingeschränkte Solidarität mit Israel runden das negative Bild ab. Wenn wir nicht persönlich und gesellschaftlich gegensteuern, um die unheilvollen destruktiven Entwicklungen aufzuhalten, dann sind wir nicht mehr zu retten!

Wenn sowieso alle lügen, kann die Wahrheit keinen Schaden mehr anrichten. Und dann kann man gut auch auf sie verzichten. Fürchterlich diese Fanatiker immer!
(Aus: Philosophie des Alltags, von Walter Durchschnitt, S. 411)
Der finanziell kaputte Kapitalismus des Wertewestens (eigentlich Wertherwesten) erstickt in Lug und Betrug (Bürokratismus plus Kakistokratie) und seine Eliten nutzen Terror und Kriege um die eigene Bevölkerung in eine Angststarre zu versetzen, damit diese nicht die dreckigen Tricks der Herrschenden durchschauen.
Die EU/Nato hat nicht nur versagt, sie begeht inzwischen nationalen Selbstmord.
Die Wahrheit ist seit ewigen Zeiten einem auserwählten Kreis vorbehalten. Was dem Volk als Wahrheit aufgetischt wird ist die Art Wahrheit die es glauben soll und darf. Dabei haben sich die Mittel der Wahrheitskonstruktion immer mehr verfeinert so das heute wohl kaum noch einer in der Lage ist Wahrheit von Wahrheit zu unterscheiden. Inzwischen steht aber fest, das es eine uralte Wahrheit/Weisheit gibt die sorgfältig vorm gemeinen Volk verborgen wird und deren Erkenntnisse mit allen Mitteln unterdrückt werden. Warum wohl ?
Es wird ja schon in der Bibel gesagt, wer vom Baum der Erkenntnis nascht wird aus dem Paradies verstoßen. Das ist heute aktueller den je. Ich denke da an Bolz und Lindemann……
Wenn ‚ich‘ über Logik philosophiere, wenn ‚ich‘ über Wahrheit pholosophiere, etc., dann ist es ’nur‘ philosophisch.
Und Philosophie als solche ist nutzlos.
Anders, wenn Philosophen Unredlichkeiten an den Pranger stellen, wie …..
1924 formulierte Oswald Spengler zutreffend:
„Aus der Angst um den Beuteanteil entstand auf den großherzoglichen Samtsesseln und in den Kneipen von Weimar die deutsche Republik, keine Staatsform, sondern eine FIRMA. In ihren Satzungen ist nicht vom VOLK die Rede, sondern von PARTEIEN; nicht von Macht, von Ehre und Größe, sondern von PARTEIEN. Wir haben kein Vaterland mehr, sondern PARTEIEN; keine Rechte, sondern PARTEIEN; kein Ziel, keine Zukunft mehr, sondern Interessen von PARTEIEN. Und diese Parteien – noch einmal: keine Volksteile, sondern Erwerbsgesellschaften mit einem bezahlten Beamtenapparat, die sich zu amerikanischen Parteien verhielten wie ein Trödelgeschäft zu einem Warenhaus – entschlossen sich, dem FEINDE alles was er wünsche auszuliefern, jede Forderung zu unterschreiben, den Mut zu immer weitergehenden Ansprüchen in ihm aufzuwecken, nur um im Innern ihren eigenen Zielen nachgehen zu können.“ Zitat Ende. Gruß Karl
Haa.., die Konzerne/Ausbeuter bestimmen wohin die Reise geht und zwar: werden immernoch die gut bezahlten Fachkräfte durch billigere ersetzt, siehe USA:
https://www.breitbart.com/politics/2025/10/28/sen-dick-durbin-compares-ice-wwii-japanese-internment-camps-theres-only-one-parallel-history/
Soviel zu den ungeschriebenen Gesetzen des perversen Profitsystems/Kapitals, aber Trump/AfD wollen diese Gesetze aushebeln/wegzaubern und die Konzerne/Ausbeuter zwingen nur die fleißigen reinrassigen Patrioten einzustellen, wenn ihnen das gelingt, haben sie tatsächlich die Quadratur des Kreises vollbracht, man muss nur fest daran glauben, siehe hitlers Selbstmord—–bescheuerter geht immer
Wer bei der Wahrheitsfindung geistig nicht in der Lage ist sie auch mal sehr mühsam zu suchen, wird sich dann lediglich leichthin nur eine eigene emotional passende Meinung darüber bilden und das dazu Erforderliche dann halt um so fester glauben.
„Die Polizei ist Dein Freund und Helfer“ soll man nicht sagen, das war ein Slogan zur Hitlerzeit. Wirklich!
Der Glaube als Wissensersatz wurde von Katholen institutionalisiert. Zu Ihrem Machtausbau der mit der Konstantinischen Schenkung begann. siehe https://polpro.de/lug.php#ks
Heute wird Gläubigkeit auch zur Befriedigung der Geldgier anderer Gruppen eingesetzt.
von Klima bis Corona und realen Kriegen.
Nachtrag: sogar die hoch qualifizierten Fachkräfte werden jetzt durch ki-software ersetzt, siehe:
https://www.breitbart.com/tech/2025/10/29/wsj-ai-contributes-to-white-collar-jobs-disappearing-in-corporate-america/
Soviel zum sterbenden Kapitalismus der Leistung/Bildung sogar bestraft, deshalb bringt es herzlich wenig nur die vermeintlichen Ausländer zu deportieren, denn ohne Stellenangebote werden auch die fleißigen hochqualifizierten reinrassigen Patrioten vom System gefickt——dumm gelaufen für die Nazis
Zu Wahrheit und Glaube, die Christen behaupten, dass alle Nachkommen von Adam&Eva Sünder sein müssen, weil Adam &Eva Sünder sind und nur aus dieser sippenhaftung begründet sich das 1. Gebot: der zwingende Glaube an Jesus/Gott, denn Babys können keine Sünder sein sondern werden erst zu Sündern dressiert, damit sie dann gezwungen sind an Gott zu glauben um von ihm erlöst zu werden———-soviel zu dem kleveren Geschäftsmodell des Glaubens an einen Gott, diabolismus in Reinform, pfui Teufel
Ist der Glaube nur ein Vorwand um den gewaltätigen Affen/Erdenwürmer einen Grund zu geben ihre tierische Rivalität/Kriege zu rechtfertigen, siehe:
https://www.breitbart.com/faith/2025/10/31/trump-designates-nigeria-as-country-of-particular-concern-for-slaughters-of-christians-by-islamists/
Soviel zum weltweiten perversen Profitsystems dessen Hauptwesen in der Förderung von Rivalität/Konkurrenz/Wett-Kampf usw. besteht, diabolismus in Reinform, we shall overcome