Schuld und wie sie in den sozialen Beziehungen entsteht – Erster Teil:

albert einstein friedensformel frieden weisheit zitat

 

Wahre Schuld besteht nicht darin, dass wir uns (an Menschen) abreagieren

Abreaktionen – eine Geisteshaltung zur Gestaltung des Innenlebens – sind allgegenwärtig; an Menschen im Kontext von Auseinandersetzungen, in Diskussionen; am Sündenbock (Putin ist schuld); sie erfolgen für gewöhnlich friedlich, freilich oft genug auch mehr oder weniger gewalttätig.

Gewalttätig vor allem von oben – der Politik – nach unten (in die Bevölkerung) durchgereicht; zum Ausdruck gebracht unter anderem durch Kriege, freilich ohne, dass die da oben ein Gewehr in die Hand nehmen müssen und damit unendlich verlogen reden und handeln für eine angeblich »gute Sache«, für Freiheit und Demokratie, zum Beispiel; nichts als Schlagworte, die mit der Realität nichts zu tun haben; müssen für die Freiheit doch auch schon mal Freiheitsrechte eingeschränkt werden. Ein Teufelskreis, der sich verstärken kann auf einer noch oben offenen Richterskala.

Reklame für den besseren Zweck

»Von oben nach unten durchgereicht« schließt ein: Wir, die einfachen Leute, mentalisieren bzw. gestalten unser Innenleben im Prinzip, mithin methodisch nicht so anders als unsere verlogenen politischen Gegner. Und zwar weil Menschen generell, also auch wir, moralische Denkfiguren, durch die hindurch wir unsere moralischen Werte (Freiheit und Demokratie) ausbilden und verinnerlichen, in bestimmte, ebenso verinnerlichte Sprachformen projizieren, als Teil unseres Innenlebens, um sie indes gleichursprünglich in die Beziehungsebene – im Grenzbereich zwischen Innen und Außen – zu projizieren, die wir, wenn wir reden oder kommunizieren, zu keinem Zeitpunkt verlassen, ob nun konfliktträchtig, verbunden mit negativen Gefühlen, oder nicht, ist ganz gleichgültig. Allein wir diskutieren soziale Sachverhalte für gewöhnlich konfliktträchtig, andernfalls kann, wenn es um nichts (konfliktträchtig) geht, von »Diskussion« ernsthaft nicht die Rede sein.

Kurzum: diskutieren wir unsere Beziehungen, diskutieren wir unser Innenleben, das auf ein Außen, einen äußeren sozialen Sachverhalt, verweist. Und umgekehrt. Im Grunde immer dann, wenn wir sprechen, um ggf. negative Gefühle zu verarbeiten (kommunizieren), die mit Konflikten – eingelassen in Diskussionen, in denen es um etwas geht – unvermeidlich einhergehen.

Nur dass jene Beziehungs- oder Metaebene für sich genommen – und damit unser Innenleben – nicht verhandelt wird; als sei sie unverhandelbar; bzw. wir merken nicht, dass unser Innenleben verhandelt wird, weil wir es für gewöhnlich nicht explizit (bewusst), sondern implizit in unmittelbarer, geradezu symbiotischer Verbindung zum »Was« (der äußeren sozialen Umgebung) verhandeln, sodass sich Innen und Außen vermischen im »Modus psychischer Äquivalenz« angleichen (vgl. Kap. 1, S. 2f).

Ich sage es für gewöhnlich so: Im Was (in dem, was ist) löst sich die Beziehungsebene – das Wie (gehen wir miteinander um) – auf; das heißt, wer dem Was widerspricht, wird für gewöhnlich ausgegrenzt; Diskussion unnötig. Punkt. Auf diese Weise kommen Sätze in der Art zustande: wer nicht für mich (uns) ist, ist gegen mich (uns), so sagte es Ex-US-Präsident George W. Bush erst vor dem Afghanistan-Krieg und dann, auf zum Beispiel Ex-Kanzler Schröder gemünzt, vor dem Irak-Krieg.

Heute ist diese Geisteshaltung, die ihren Feind braucht, auch im Westen generell verbreitet. Wer ausschert, der kann was erleben; etwa der prorussische rumänische Präsidentschaftskandidat Călin Georgescu nach seinem Wahlsieg im ersten Urnengang am 24. November.

Gleich danach wurde die Wahl auf Betreiben der USA vom rumänischen Verfassungsgericht für ungültig erklärt, weil sie angeblich von den Russen beeinflusst sei. In der EU findet man das ganz in Ordnung. Eine Form von Abreaktion (Sündenbock, Feind), freilich eine solche der schlimmsten Sorte (Vgl. Gfp 2025/03/13: »Ein verlässlicher Partner der EU«).

Der verlinkte Artikel beginnt einführend wie folgt: »Proteste in Rumänien gegen Manipulationen des von Berlin unterstützten Polit-Establishments bei der Präsidentenwahl. Ein aussichtsreicher Kandidat ist von der Wahl ausgeschlossen worden: Er gilt als prorussisch«.

Nun, verallgemeinernd oder abstrakter formuliert, diskutieren wir tagtäglich in, mit und durch Abreaktionen hindurch unsere Vorstellung über ein Etwas in der äußeren Welt so, als würden wir die äußere vorgestellte Welt verhandeln, das heißt im Modus psychischer Äquivalenz; also ohne Differenzen zwischen Innen und Außen bewusst zu gewahren; dann schalten wir sie gleich, für gewöhnlich rechthaberisch, durchaus auch mal ohne jede Gefühlskontrolle (vgl. Kap. 1, S. 2f), sodass Beziehungen dann zusammen mit unserem Innenleben mit der Zeit erodieren oder zerstört werden.

In diesem Zusammenhang nehmen mentale oder psychische Krankheiten zu. Das trifft primär auf Teilnehmer menschlicher Beziehungen zu, aber auch längerfristig auf Beziehungen zwischen Staaten. Im Hinblick auf Staaten nehmen dann psychische Störungen der Politiker zu, deren Psyche dann für gewöhnlich im Kontext einer Normalisierung der Störung nicht erkannt wird. Diese geht – wenn nachhaltig unerkannt und nicht verarbeitet, bzw. kommuniziert – irgendwann zwangsläufig den Weg der Gewalt. In der EU (noch) ohne Krieg, aber schon mit Mord und Totschlag auf den Straßen. Allein die Steinschläge auch in Gestalt von Kriegen kommen uns mittlerweile bedrohlich nahe.

Es beginnt immer alles unscheinbar, als könnten Menschen (Sprecher und Hörer) beim Reden kein Wässerchen trüben, wie gesagt in dem Moment, in dem wir denken, sprechen und ggf. – wie auch immer moralisch motiviert – handeln. Wobei Politiker die Form dabei geradezu perfekt wahren, wenn auch heute immer weniger beherrschen. Ich sage: wir sprechen formgerecht, vor allem in konfliktträchtigen Auseinandersetzungen, die ganz unvermeidlich negative Gefühle in uns auslösen, um uns endlich abzureagieren: »formgerecht« von negativen Gefühlen – das heißt: von Schuld (am Sündenbock) – zu entlasten, von uns abzulenken, indem wir sie im Gesprächspartner entsorgen.

Wobei nun – um auf unser Thema zu kommen – »wahre Schuld« genau darin besteht, dass wir von uns ablenken, unser Innenleben für sich genommen nicht betrachten; das heißt nicht innehalten, um zu fragen: »Halt, was mache ich hier eigentlich?« Oder indem wir unseren Gesprächspartner fragen, ob er sich denn auch mal selber zuhöre, um zu merken, was er so von sich gebe.

Natürlich, auch ich reagiere mich ab, fahre negative Gefühle herunter. In »Die Politisierung des Bürgers. Ersten Teil« spreche ich von einem »gefühlsverdrängenden objektanalytischen Bezug« (S. 25). Durch ihn hindurch entsorge ich meine negativen Gefühle im Innenleben meiner politischen Gegner oder Gesprächspartner wie in einem Mülleimer, um mich besser – als »besserer Mensch« – oder nicht immer nur schlecht zu fühlen; wiewohl Menschen sich besser nur in einer gleichsam geschönten Vorstellung über sich selber fühlen.

Schlimm ist außerdem nicht, dass Menschen im Streit sich besser fühlen möchten auf Kosten des anderen, sondern dass sie ausgerechnet über prekär-konfliktträchtige soziale Sachverhalte nicht sprechen wollen, vielleicht nicht können, weil sie mental überfordert sind, sie vielleicht in besonders traumatisierenden Zeiten, zum Beispiel unter dem NS-Regime, geboren sind. Das trifft zum Beispiel auf meinen Freund (ich möchte ihn so nennen) Klaus-Jürgen Bruder, Jahrgang 1941, zu. Sodass man (ohne Gewähr) meinen könnte, er ist mehr als ich, Jahrgang 1952, von einer älteren Zeit geprägt worden. Mit dem Ergebnis, dass wir zuweilen hoffnungslos aneinandergeraten sind; und heute uns gar nicht mehr austauschen (wie jahrelang früher per E-Mail). Vielleicht weil wir mit der Zeit negativ spüren, dass zu verschiedenen Zeiten allzu unterschiedliche Welten in uns entstanden sind, die unter bestimmten (mentalen und sozialen) Voraussetzungen miteinander nicht kompatibel sind – einfach nicht zusammenpassen. Das sagen wir nicht, sondern rationalisieren unsere mentale Differenzen: das Wie (gehen wir miteinander um), indem wir es im Was, im Faktischen, mithin im Gut-Böse-Schema auflösen: in einer »richtigen« oder »falschen« Sichtweise im Hinblick auf äußere soziale Sachverhalten, die uns beide schmerzen.

Kurzum: wir reagieren uns unreflektiert ab. Klaus-Jürgen bot mir nicht die Gelegenheit, diesen mentalen Sachverhalt, das Wie (gehen wir miteinander um), mit ihm zu diskutieren. Mit der Bemerkung, sinngemäß, er habe es nicht nötig, sich von mir anmachen zu lassen.

Aus die Maus. Das alles vielleicht doch vor dem Hintergrund, dass er mich – wie er einmal bemerkte – »gern« liest? Seine Beziehung zu mir doch reflektiert? Dabei im Geheimen zu sich selbst spricht? So wie man auf Toilette geht, ohne dass man sich dabei gern beobachten lässt? Ich weiß es nicht; würde es aber gern wissen; vor allem, was es im Hinblick auf meine Person zu reflektieren gibt.

Nun, vieles ist in der Tat schambesetzt, namentlich wenn die Vorstellungen über die eigene Existenz (Bedeutung), die ans Intime grenzen, allzu sehr abweichen von der Realität; resp. der Vorstellung anderer Menschen. So etwas verletzt zuweilen hoffnungslos; erzeugt negative Gefühle; oft genug selbst dann, wenn der gute Ton – die »Form« – gewahrt bleibt. Bleibt sie gewahrt, werden (Meinungs-) Differenzen auch schon mal totgeschwiegen, eine verlogene, weil nahezu unangreifbare Form des Schönsehens: man sitzt Kritik, die dem Innenleben unbotmäßig zu nahe kommt, aus in der Hoffnung, sie verstumme irgendwann von selbst.

Tut sie nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Auch wenn ich vieles vergesse, neige ich dennoch nicht dazu, fragwürdige soziale Sachverhalte – bewusst – dem Vergessen anheimfallen zu lassen. Damit nerve ich zuweilen; setze Beziehungen aufs Spiel; noch dazu, wenn ich dabei Jahr für Jahr immer ein wenig mehr wie ein offenes Buch mentalisiere. Dabei Dinge durchaus aufgeregt beim Namen nenne und mich dabei für so manchen Hörer im Ton vergreife. Die »Form« nicht wahre. Ein schöner Grund, unbequeme Menschen zu beschweigen. Oder, was auf dasselbe hinausläuft, indifferent auf konfliktträchtige mental-soziale Sachverhalte zu reagieren. So ich es erlebt habe mit einem Teilnehmer einer Diskussionsrunde, der sich gutmeinend bemühte, zwischen mir und Klaus-Jürgen Bruder zu vermitteln, ich würde sagen: unsere unterschiedlichen, womöglich nicht kompatiblen Welten gleichzuschalten. Am 17.11.2022 schrieb er mir per E-Mail das Folgende:

»Lieber Franz, könnte es sein, dass Du mitunter das Politische mit dem Persönlichen vermengst, an Stellen, wo es nicht passt. Natürlich ist das persönliche auch politisch, aber dennoch ist es nicht das gleiche und schon lange nicht dasselbe. Ich lese dennoch gern Deine Bürgerbriefe wegen der Denkanstöße darin, die ich für wertvoll halte. Herzliche Grüße Jürgen Günther«.

Gut gemeint. Nur dass leerbegrifflich verwendete und daher nicht weiter reflektierte Bemerkungen eine undurchdringliche opake Oberfläche auf dem in Frage stehenden sozialen Sachverhalt erzeugen; man kann auch sagen: »formgerecht« erzeugen, sodass durch sie hindurch tiefergehende Beschreibungen oder Analysen vermieden werden. Weil sie nicht gewünscht sind? Um Verletzungen als gegenstandslos (also gewissermaßen unverhandelbar) aus der (öffentlichen) Auseinandersetzung herauszuhalten?

Mag sein oder auch nicht. So ist allerdings nicht meine Welt. Verletzungen gehören in den Diskurs; aus welchem Grund sollte ich sonst schreiben? Weil ich die Welt retten oder verbessern will? Dummes Zeug. Will ich nicht; das wäre anmaßend. Das können die Menschen, wie aufgeklärt auch immer, nur selbst tun. Das kann man ihnen nicht beibringen; ich will es auch nicht, wie ich am Ende des »Ersten Gesprächs vor der Kamera« mit Wilfried Kahrs bedeute (Witsch/Kahrs 2022/04/30). Dort sage sehr deutlich, was ist, was mit meinen Mitmenschen los ist, dass sie mental so disponiert sind, dass sie im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg sich ihr eigenes Grab schaufeln; das sage ich, auch wenn’s noch so weh tut.

So will man es allerdings im sozial und politisch motivierten Widerstand nicht haben. Sodass auch dort unentwegt dummes Zeug geredet wird (»ich fühle mich wie Sophie Scholl«), ohne dass Widerständler es wahrhaben wollen oder aussprechen. Zumal wenn auch ihr Gemüt aufs Strengste – gefühlskontrollierend – »durchinstitutionalisiert« ist: bloß nicht anecken. Und wehe, wenn doch. Dann sind auch Widerständler oder Weltverbesserer, ohne mit der Wimper zu zucken, in der Lage, Beziehungen mit mir zu beenden; etwa mein Sohn Manuel Wieczorek oder mein Jugendfreund Werner Hajek. Kalt wie ein Fisch, wenn sie denn nicht gerade rührselig säuseln, um ihre Kälte in Rührseligkeiten zu verstecken; zu verwandeln. Das ist das, was Freud »Verschiebung« nennt. Er illustriert es am Beispiel von Tierphobien bei kleinen Kindern und zitiert dabei einen Autor namens Wulff (1912). Dieser schreibt:

»Solche Phobien (Pferdephobien, Hundephobien, Katzen, Hühner und andere Haustiere) sind, glaube ich, im Kindesalter mindestens ebenso verbreitet wie der pavor nocturnus« [Nachtschreck im Kindesalter] und entpuppen »sich in der Analyse fast immer als eine Verschiebung der Angst von einem der Eltern auf die Tiere« (Freud 1974. Kulturtheoretische Schriften. Frankfurt/Main. Fischer Taschenbuch Verlag, S. 413: »Totem und Tabu«).

Verschiebungen, so sage ich es in meinen Büchern oder Texten (u.a. Kap. 9, S. 84), laufen im Projektionsmodus ab: Ich spreche regelmäßig von »Verschiebung von Gefühlen im Objektbezug«, sodass sich Gefühle und mit ihnen die Moral, auf die sie verweisen, verändern, auch schon mal in ihr Gegenteil sich verkehren; frei nach George Orwells Roman »1984« im sogenannten Neusprech, wo Wahrheit – gleichsam formgerecht – zur Unwahrheit mutiert, freie Menschen in Sklaven sich verwandeln etc., bzw. sich frei fühlen, wenn sie als Arbeitslose eine Arbeit annehmen, die ihnen vom Arbeitsamt zugewiesen worden ist.

Ich möchte nicht verhehlen, dass auch ich Verletzungen in Sprachformen oder Denkfiguren verstecke (projiziere), wodurch Gesprächspartner sich verletzt fühlen können. Dadurch, wie ich Ausdrücke verwende, nicht weniger formgerecht »leer« (indifferent, unspezifiziert), mithin strengstens regelkonform im Sinne bestimmter Umgangsformen und Konventionen. Eine zu selten als hochgradig fragwürdig erkannte mentale Eigenschaft (Störung) zur normativ-moralischen Regulierung menschlicher Beziehungen, sowie des Innenlebens, insbesondere extrem fragwürdig im Hinblick auf stark institutionalisierte Beziehungen zum Staat, zur Politik, zum Wissenschaftsbetrieb, kurz: zu den herrschenden Institutionen. Hier lassen Menschen – z.B. Jürgen Habermas – Distanz zu »ihrer« Institution –zum Wissenschaftsbetrieb – vermissen. Sie sind staats- oder obrigkeitshörig, ohne es zu ahnen, weil sie aus guten Gründen so sind, würde Habermas sagen. Zum Beispiel, wenn sie eine Arbeit annehmen, die sie nicht mögen. Die mieseste Form der Sklaverei vor dem Hintergrund, dass Sklaven in der Antike anständiger ernährt wurden, als dies heute bei prekär Beschäftigten der Fall ist.

Dennoch: das institutionalisierte Gemüt markiert eine mentale Eigenschaft, um die wir nicht herumkommen. Wiewohl wir dieser Eigenschaft aus gutem Grund in privaten oder persönlichen Beziehungen viel weniger gerecht werden, sodass sie und die Gemüter beteiligter Subjekte weit weniger institutionalisiert sind als dies zum Beispiel im Straßenverkehr geboten ist. Dort fühlen, denken und verhalten wir uns strengstens normiert oder regelkonform und übertragen (projizieren) das oftmals ungebremst auf (in) unsere persönlichen Beziehungen, um dort bei Bedarf Beziehungskonflikte rechthaberisch zu bewältigen, besser: zu verdrängen; überdies mit dem Ergebnis, dass wir auf diese Weise die schlimmsten Verwüstungen mit noch schlimmeren Folgen in den persönlichen Beziehungen heraufbeschwören.
(Zweiter Teil folgt)

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Über Franz Witsch 16 Artikel
Franz Witsch, geb. 1952, lebt in Hamburg und ist Lehrer für Politik, Geografie und Philosophie. Zwischen 1984 bis 2003 arbeitete er in allen Bereichen der freien Wirtschaft als Informatiker und Unternehmensberater. Heute schreibt er sozialphilosophische Texte und Bücher.

16 Kommentare

  1. Es geht bei allem immer um Macht, wenn man jemandem ausgeliefert ist, muss man sich verteidigen oder ausliefern/selbstaufgeben, zum Beispiel Putin fühlt sich persönlich verantwortlich für das Schicksal der Ukraine, d.h. er darf die Ukraine nicht sich selbst überlassen, weil dann auf seinem Grabstein steht:“ er hat Russland/Ukraine verraten“ diese idiotie kommt von der christlichen Abrichtung im Kindesalter zum kadavergehorsam/unterwerfungsorgien/Vaterlandsliebe-/Ehre-Gedöns—-soviel zu den linksgrünen aufgeklärten Juden/Atheisten, die das kindheitstrauma erfolgreich überwunden haben und alle noch traumatisierten Trumps-/AfD-Wähler auf die Sprünge helfen wollten und für dieses hilfsangebot öffentlich gesteinigt wurden, siehe abwahl Bidens/SPD/Grünen

  2. Ich gehe davon aus, dass der Mensch nur bedingt vernunftbegabt ist. Er kann zwar Werkzeuge benutzen und kurzfristige Planungen vornehmen, aber in der Regel wird er von seinen tierischen Trieben geleitet. Das Ergebis dieses Handeln bzw. solcher Entscheidungen werden im Nachhinein als logisch begründet. Der Mensch befindet sich Entwicklungsbiologisch zwischen Tier und vernunftbegabtem Wesen. Zwar erkennt er durchaus seine Fehler, ist aber nicht in der Lage diese abzuändern. All die Revoluzer, Philosophen, Gutmenschen und Religiösen sind genauso triebgeleitet, wie die übrige Menschheit.

  3. @August: „…All die Revoluzer, Philosophen, Gutmenschen und Religiösen sind genauso triebgeleitet, wie die übrige Menschheit…“ genau, denn die ehemalige DDR hatte die weltweit geringste kriminalitätsrate/höchsten sozialen Frieden/keine obdachlosen usw.usf, deshalb sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend für das tierische Verhalten der Erdenwürmern—-soviel zu den ursprünglichen Weltbürgern/Ossis die unter AfD wieder zu kleingeistigen krämerseelen mutiert sind

    • Jetzt überrascht moch der Cource doch etwas. Der ist in der DDR aufgewachsen, aber so richtig versteht er die Welt auch nicht. Nun die Welt ist auch komplizierter geworden, aber niemand mit Verstand will die alte DDR zurück.
      1989 wurde ja eine Revolution versucht, die durch Korruption gestoppt wurde und seitdem als ungelöstes Verfassungsproblem die Abwärtsspirale der Berliner Republik erst ermöglicht hat.

      Die DDR hatte zwar keine frei konverteirbare Währung, aber eben auch kein FIAT-Geld.
      Inflation gab es trotzdem, aber sie wurde partiell künstlich verdeckt, durch politische Preise. Auch die DDR hat gegen das Wertgesetz willentlich verstoßen, aber nicht in den Dimensionen, wie das heute der Fall ist.

      Die DDR hatte ein Rechnunsgswesen, das alle volkswirtschlichen Ebenen erfasste.
      Man hatte also eigentlich alle erforderlichen Informationen, hat diese aber nicht wirklich veröffentlicht, sondern die Bilanzen auch geschönt.

      Es gab auch in der DDR Dummköpfe und Verbrechen. Auch noch mit staatlicher Genehmigung.

      Auch die DDR hatte Arbeitslose, solche die das System arbeitslos gemacht hat, aber auch solche, die keine Lust zur Arbeit hatten.

      Auch die DDR hatte Märkte, graue Märkte, schwarze Märkte, verbotenen Märkte.

      Was die DDR nicht hatte, waren Banker, die in der Schuldgeldtheorie gefangen waren.

      Die Schulden der DDR waren Ausdruck eines Produktivitätsproblems, eines ungleichen Handels und einer falschen politischen Steuerung der Wirtschaft, die auch nur Vasallen von anderen waren.

      Und als Gorbatschow der DDR die politische Freiheit gab, brach das System zusammen.

      Im Westen passiert das nicht, scheinbar nicht, solange immer mehr Geld nachgedruckt werden kann. Aber das geht nicht immer so weiter, schon deshalb nicht, weil wir bereits in der Talfahrt sind.

      Ja, man muss erst mal begreifen, was ist und warum die Verhältnisse so sind, wie sie sind.

      Es ist ein Unterschied, ob sich jemand mit seiner Arbeit selbst ernähren kann oder nicht.
      Und es ist ein Unterschied, ob ich über das Ergebnis meiner Arbeit selbst verfügen kann oder nicht. Und dann wäre da noch die ganz persönliche Ebene in der Familie, aber auch mit den Kollegen.

      In der DDR haben die Bürger tatsächlich sehr viel öffentlich geredet, über ihre Arbeit und welche Probleme dabei aufgetreten sind. Fast niemand hatte ein Problem zu sagen, wieviel er verdient. Man könnte glauben, das wäre doch wegen der STASI gar nicht möglich gewesen.
      In den Zügen der Deutschen Reichsbahn gab es täglich Diskussionen von Menschen, bei jeder Gburtstagsfeier oder anderen Festen gab es heiße Diskussionen.
      Ja es gab einen Gegensatz von unten und oben, der durchaus der Klassentheorie entspricht.

      Die Arbeiter hatten nicht die Verfügungsgewalt über ihre Produktionsmittel, nicht mal ihre Chefs in vollem Umfang, sondern die Funktionäre der Partei.

      Nun gibt es da eigenartige Parallelen. Die Aktienbesitzer besitzen kein Kapital, sondern ein Papier, das Ihnen einen Anteil am Gewinn verspricht. Wie der zustande kommt und ob es tatsächlich ein realer Gewinn ist, wissen die nicht.

      Die, die es wissen müssten, die Manager, spielen kein ehrliches Spiel, sie sind längst eine Sekte von Funktionären geworden. Zwar legen sich diese auch Aktienpakete zu, aber sie werden keine Eigentümer des Unternehmens im eigentlichen Sinne. Deshalb fahren sie ein Unternehmen auch gern gegen die Wand, wenn sie dabei nur abkassieren können.

      Die Funktionäre der SED haben auch abkassiert, aber in einem ziemlich bescheidenen Maße im Vergleich gegenüber den heutigen Funktionären.
      Deshalb gefällt es Herrn Gysi auch viel besser in der Euro-Diktatur.
      Man muss sich nur mal Wandlitz angesehen haben. Das war doch nun wirklich kein so überragender Wohlstand. Videorecorder und Pornos konnte sich jeder Facharbeiter im Westen leisten.
      Heute konsumieren das Jugendliche, ohne dafür zu bezahlen.
      Scheinbar. Sie bezahlen möglicherweise mit ihrer Seele.

      Aber die Zeiten haben sich geändert.
      Der Reallohn sinkt, der Staat bestimmt das Denken und zerstört auch noch das eigene Land.

      Dass Funktionäre so weit gehen können, konnte ich mir auch noch nach 10 Jahren im Westen nicht vorstellen. Erst als ich 2009 in der Finanzkrise begriff, dass der organisierte Selbstbetrug schon wieder das Land bestimmt, habe ich gesucht und gegraben.

      Das Schuldgeld-System, also das FIAT-Geldsystem hat den Bankern die Macht verschafft, Politik und Realwirtschaft unter ihre Knute zu zwingen.

      Es sind die größten Idioten und das wird sogar deutlich, wenn sie über die Folgen selbst anfangen zu jammern.
      Manche kennen vielleicht noch die Doku eines Aussteigerns „The masters of the Universe“

      https://www.youtube.com/watch?v=Y0CSFo2XJpE

      Nun wurde ich auf einen Beitrag eines anderen Bankers aufmerksam gemacht.

      https://wassersaege.com/blogbeitraege/lehrmeinungen-auf-dem-wahrheit-pruefstand/

      Verstehen Sie, was der Banker für dummes Zeug erzählt?

      Keine Schulden zurückzahlen, keine Haftung. Genau das praktiziert doch unsere Regierung, aber die Banken stellen dann doch eine Rechnung aus.
      Die Schweizer wollen die Einkommen der Banker auf 5 Millionen Franken im Jahr deckeln.
      Warum schafft man einen Berufsstand nicht ab, wenn es doch ganz einfach möglich wäre?

      Solche Leute können offensichtlich gar kein Geschäftsrisiko mehr einschätzen.

      Beweise? Die Pleiten von Lehmann und anderen, jetzt aktuell ein großes Unternehmen, das in ganz Europa aufgestellt war, eine Unternehmensgruppe der Realwirtschaft, unter der Herrschaft eines Betrügers, Rene Benko.

      Wenn offenbar die Verfügungsgewalt über Produktionsmittel und Geld die Verhältnisse der Über-und Unterordnung derart bestimmen, dass die Prozesse aus dem Ruder laufen, dann müssten wir doch mal anfangen darüber zu sprechen, wie diese Verhältnisse demokratisiert werden können und welche Dummheiten dabei aufgeklärt und überwunden werden müssen.

      Das Geld ist nur ein allgeeines Aquivalent für eine Eigenschaft jeder Ware, ihren Tauschwert. Nicht das Geld ist die Quelle des Wertes, sondern die Warenproduktion.

      Zuerst wurde Ware gegen Ware getauscht. Das hat halt seine Grenzen, wenn der Tischler keinen neuen Tonkrug braucht, sondern Fleisch und Brot für die Familie.

      Die Inka hatten viel Gold, aber sie betrachteten das wie ihren Sonnengott und schmückten ihre Tempel. Als Geld haben sie Gold nicht gebraucht, aber die Portugiesen und die Spanier.
      Dann kamen die Seeräuber mit den Kaper-Briefen ihrer Majestät in Britannien hinzu und das britische Empire entstand mit den Kanonen der industriellen Revolution in England.

      Will Trump sein neues Imperium mit dem allsehenden kosmischen digitalen Auge und einem Schutzschirm für die USA aufbauen, indem er sich in aller Welt holt, was er glaubt dafür zu brauchen?

      Die USA haben sich ihre Vasallen erschaffen und wenn die nicht die gewünschten Ergebnisse liefern, werden sie abserviert.

      Nun Selenskyj hat es auch verdient, aber die Bürger der Ukraine müssten es eigentlich selbst tun.
      Die saufen aber offensichtlich immer noch zu viel und lassen sich von ihren korrupten Oligarchen manipulieren.

      Und wie sieht es in Europa aus?

      Keine sichere Seite, aber interessant schon.
      Nur was soll das Gejammere, wenn die Masse in der anerzogenen Dummheit in Schockstarre bleibt?

      http://www.kinkynature.com/ektheorie/EKtheorynews.htm#facingreality

      Würden AfD und das BSW anfangen, gemeinsam mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, hätten wir sehr schnell eine Regierung, die mit den Werkzeugen der direkten Demokratie die Verhältnisse ändern könnte. Oder wollen die nur selber an die Fleischtöpfe kommen?
      Mit der Veränderung der Verhältnisse wäre das aber nicht mehr möglich.

    • Käse, der AfD geht es in erster Linie darum, geltendes Recht durchzusetzen und damit den sich einschleichenden Geldkommunismus nach chinesischem Modell vor die Tür zu setzen. Kadavergehorsam wie in der DDR ist längst wieder in. Er wird nur halt neuerdings als Wokismus verherrlicht.

  4. Lieber Curzer, wenn alles so toll war in der DDR, warum nur gab es Mauer, Stacheldraht, Selstschussanlagen und Schießbefehl? Ganz offensichtlich war der Ossi einfach zu blöd, um die Segnungen der Partei zu erkennen. Und weil er bis heute nix dazugelernt hat, wählt er AfD.

    • Ne, ne, Selbstschussanlagen und Schießbefehl waren für die Wessis, die es über die Mauer geschafft hatten. Bis auf ein paar klassenfeindlich verblendete, wussten die Ossis die Gutmenschelei der SED durchaus zu würdigen, wie ihr mehrheitlich freiwilliges Engagement in der SED selbst, als IM bei der Stasi, bei der Zivilverteidigung und den Kampfgruppen der Arbeiterklasse zeigte.
      Man sollte die ehemaligen Ossis dahingehend nicht bauchpinseln.

      Die heutigen Ossis wählen AfD, weil die aktuellen Zwangsbeglückungen aus dem Westen so ziemlich das Gleiche sind, wie die ihrer Vorfahren. Insofern war der antiimperialistische Schutzwall lediglich seiner Zeit etwas zu weit voraus und wurde leider beseitigt, bevor er seine Notwendigkeit unter Beweis stellen konnte. Die Mauer musste weg, damit der Sozialismus nun endlich siegen kann, nicht weil er verloren hatte.
      #Cource kann leider, vermutlich mangels Erfahrung, Weitherzigkeit nicht von Vereinnahmung unterscheiden.

  5. Na, weil die qualifizierten Ossis auch im Westen unterkommen konnten/um den Braindrain zu verhindern—-soviel zur erfolgreichen abwerbung der Ossis unter Kohl und das böse Erwachen unter Schröder/HartzIV=AfD

    • Aber gegen Zahlung von 100.000 DM ließen sich die Genossen überreden dem Braindrain zuzustimmen. Dann gabs in der Wandlitzer Kaufhalle auch schon mal Chiquita-Bannen und Dortmunder Dosenbier.

  6. Ja, richtig oder die nur für den Export bestimmten regional angebauten frischen grünen Gurken konnte man ab und zu mal, nach einer Stunde anstehen auch für Ost-/DDR-Mark ergattern—-soviel zur gezielten Sabotage/Ausbeutung der DDR-Wirtschaft/Ossis unter Kohl

  7. @ Querkopf3.0 „..Die Mauer musste weg, damit der Sozialismus nun endlich siegen kann,..“ richtig, der „Sozialismus“ der russischen Staatsduma ist im Anmarsch, siehe USA dort hält er unter Trump schon Einzug und bestimmt schon mal die ukrainische Außenpolitik—-soviel zur Funktion/Rolle der AfD

  8. @August: „..Die Mauer musste weg, damit ganz Deutschland und halb Europa zur DDR II verkommen…“ richtig, die Russen haben seit 2017 einen russischen Spion im weißen Haus installiert und dafür gesorgt, dass eine kleine Mehrheit der Amerikaner das Putinland toll finden und jetzt einfach die 80ig jährige Nato-Partnerschaft einfach aufkündigen und so Europa/Deutschland dem russischen Entwicklungsland-Status angleichen/schwächen/als Konkurrenten ausschließen—-soviel zur Rolle des weltweiten waffenfriedhofes/waffenentsorgungsgebiet Ukraine als Symbol der Unfähigkeit der Demokraten/linksgrünen Juden

    • Es ist nicht leicht zu durchschauen, aber die Nato-Partnerschaft haben die Europäer gekündigt. Sie machten sich Feinde, indem sie ihr ideologisch verherrlichtes Schmarotzertum via NGOs in alle Welt verteilten, und meinten, dass die USA sie davor beschützen.
      Der Fall der Mauer war im Wesentlichen eine Fusion der Mafia mit der Stasi und unterm Strich hetzen die Europäer die Regierungen der militärisch starken Staaten gegeneinander auf, indem sie überall Parallelgesellschaften etablieren. Aber für wie blöd halten sie die Anderen eigentlich, als Brandstifter ungeschoren davonkommen zu können?
      Trump ist daher mehr Kammerjäger als Filzlaus und Putin profitiert davon, weil auch Russland internationalsozialistisch unterwandert ist. Er müsste daher korrekterweise von Internazis reden, die es zu bekämpfen gilt. Damit wäre er jedoch selbst Brandstifter, weil die eigentlichen Hintermänner in der westlichen Welt regelmäßig als Philanthropen gefeiert werden, obwohl sie bei sachlicher Betrachtung die Oberschnorrer sind, indem sie Märkte erschaffen, die auf Nötigung beruhen.

  9. Genau, die Amerikaner haben die Ukraine-/Gaza-Krieg dazu benutzt um die Demokraten/linksgrünen Juden/Atheisten/Aufklärung usw
    scheitern zu lassen, deshalb kann nur das amerikanische Volk diese konterrevolution stoppen—-soviel zu den weltweiten Gotteskriegern/Trump/Putin/Xi/EU-Patrioten/AfD usw die versuchen unsere Demokratie zu killen um ein Putin-Trump-Empire zu ergaunern/erschleichen

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