Weihnachtsmarkt: Kein Lumumba in Frankfurt

Kein Lumumba auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. Die ewiggestrigen Kolonialisten in der Frankfurter Tourismus + Congress GmbH mahnen dazu, keinesfalls des ermordeten kongolesischen Freiheitskämpfers Patrice Lumumba mit einem wohlschmeckenden Heißgetränk zu gedenken, welches ihm zu Ehren seinen Namen trägt. Patrice Lumumba ist ein Säulenheiliger der sozialistischen Internationale, das Frankfurter Ansinnen jedoch ein hinterhältiger Anschlag auf seine Ehre und die ganze Freiheit in Afrika. Pfui Teufel.

lumumba kakao frankfurt
„Nix da, Lumumba!“ – Screenshot Facebook

t-online über die Frankfurter Lumumba-Bambula: „Da Lumumba einer Zusammenarbeit mit der damaligen Sowjetunion nicht abgeneigt schien, soll der amtierende US-Präsident Dwight D. Eisenhower knapp 1,5 Monate nach Lumumbas Wahl seine Ermordung in Auftrag gegeben haben. ‚Wir müssen den loswerden‘, zitiert der ‚Spiegel‘ aus dem zugehörigen Protokoll. In der Nacht des 17. Januar 1961 stirbt Lumumba dann schließlich in einem Kugelhagel, mutmaßlich aus den Maschinenpistolen eines belgisch-kongolesischen Kommandos, wie es in dem Blatt weiter heißt.“ – Na ja, alter Hut. Wer die Amis kennt …

Familie Lamumbu, deren Vorfahren seit Generationen schon viel Rum zwischen dem Limpopo und dem sambischen Lusaka in den Kakao geschüttet hatten, ehe sie nach Deutschland kam, um für Tchibo den Kaffee zu rösten, nimmt die Ächtung von Lumumba auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt mit Humor. Mambalu Lamumbu, das Familienoberhaupt, erklärte der Redaktion gegenüber: „Deutsche Mensche immer lustig. Immer, immer viel lache mit lustige deutsche Mensche, ehrlisch!“

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Familie Lamumbu – Screenshot Tchibo.de

Weil es nun gar nicht gut ankäme bei den nicht so lustigen deutschen Menschen in Deutschland, wenn mit „Lumumba“ ein kongolesischer Freiheitsmärtyrer in Heißgetränkform geächtet werden würde, machte die Stadtverordnetenvorsitzende der Grünen in Frankfurt, Frau Hilime Arslaner, einen Vorschlag zur Güte. Statt den heißen Lumbumba zu ächten und ihn als „Heißeinklammernschokolademitrumschrägstrichschuss“ zu bezeichnen, könne man ihn auch in „Tote Tante“ umbenennen. Da kommt einem unwillkürlich der deutschamerikanische Philosoph Leo Strauss in den Sinn, der einst anmerkte: „Wenn alle Kulturen gleich sind, dann ist Kannibalismus eine Geschmacksfrage“. Deutsche Mensche eben immer lustig. Immer, immer viel lache mit lustige deutsche Mensche, ehrlisch.

 

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Über Max Erdinger 81 Artikel
Max Erdinger schrieb seit 2016 als freier Autor und Kolumnist täglich für "Journalistenwatch" und "Ansage". Er begreift sich als einen konservativen Freigeist, der sich nicht auf bestimmte "Narrative" festlegen läßt. Wichtig ist nicht, wer etwas sagt, sondern was jemand sagt.

5 Kommentare

  1. Während das wirtschaftliche,soziale Gesäß brennt, wird an unbedeutenden Namensgebungen gemäkelt. Es kann als Marotte abgetan werden aber in ein paar Monaten könnte es entsprechend dem §188 StGB,
    https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__188.html
    ein neues Gesetz zum Schutz der restlichen Bevölkerung vor der kommerziellen Nutzung ihrer Namen geben. Das wäre ein neues, riesiges Betätigungsgebiet für die Abmahnadvokaten und der Verfassungsschutz ließe um 6Uhr,oder kurz danach, beim Namensentwender durch dessen Unterwäsche wühlen.

  2. Man muss das im Kontext mit der laufenden Bevölkerungskontrolle sehen. Wenn demnächst wieder gehäuft Soldaten verheizt werden, ist ein Frauenüberschuss absehbar. Dem lässt sich u. a. begegnen, indem mehr Tote Tanten bestellt werden.

  3. Staatsstreich in Syrien.
    Werde mir auf dem Weihnachtsmarkt neben einen Lumumba auch 10 Assad bestellen.
    Komme aus dem Saufen und Kotzen gar nicht mehr raus.

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