Historische und kulturelle Basis unserer Gesellschaft

Heute wähle ich zur Abwechslung mal ein zeitloses Thema, das sich mit unserer Vergangenheit beschläftigt mit dem Versuch, Auswirkungen aus dieser Zeit auf das Hier und Heute zu übertragen.

die spinnen die roemer

 

HEILIGSPRECHUNG DES RÖMISCHEN ERBES – HISTORISCHE UND KULTURELLE BASIS UNSERER GESELLSCHAFT –

RÖMISCHER IMPERIALISMUS

Anscheinend hat es sich immer noch nicht bis in die heutigen Zeiten herum gesprochen, mit welchen brutalen Methoden der seinerzeitige römische Imperialismus funktionierte und welche weitreichenden Konsequenzen er nach sich gezogen hat. Denn dann wäre es nicht denkbar, daß heutzutage trotzdem noch eine Verherrlichung des römischen imperialistischen Systems und seiner Menschen verachtenden Praktiken vorherrscht, die als Vorbild für aktuelle Staatssysteme dienen.

– VERFÄLSCHTE HISTORISCHE BERICHTERSTATTUNG

Nachdem ich vor einigen Tagen wieder eine Dokumentation im TV über römischen Imperialismus und den Widerstand der Briten (keltische Stämme vor der angelsächsischen Eroberung) dagegen gesehen habe, beschloß ich, mal wieder auf meinem Steckenpferd Keltentum zu reiten und die Widersprüche aufzugreifen, die sich im Vergleich der Systeme und Weltanschauungen zwischen Kelten und Römern ergeben. Selbst in dieser Dokumentation, die die Sachlage einigermaßen objektiv zeigte, haben sich die Filmemacher dazu hinreißen lassen, die keltischen Protagonisten reißerisch in bunter Kriegsbemalung als kulturlose Barbaren zu zeichnen. Sie haben dabei wohl absichtlich oder in Unwissenheit die keltischen Briten mit den schottischen Pikten (lat. die Bemalten) verwechselt und in einen Topf geworfen.

In einer anderen Sendung über die Römer in unseren Breiten fiel mir der Moderator, ein Archäologieprofessor negativ auf, weil er die Römer und ihren Status im Kelten-/Germanenland äußerst weich zeichnete und beschönigte. Man hätte meinen können, daß die Römer die reinen Philanthropen gewesen wären, sozusagen barmherzige Brüder, die sich aus reinem Uneigennutz die keltischen, germanischen oder andere Regionen unter den Nagel gerissen haben. Darüber hatten die Filmemacher noch die Chuzpe, germanische Freiheitskämpfer, die es wagten, den Limes oder den Rhein zu überwinden, um sich gegen die Eroberer zu verteidigen, als kriminelle Banden zu bezeichnen. So funktioniert angepaßte Geschichte!

– RÖMISCHES IMPERIUM ALS BLAUPAUSE FÜR STAATLICHEN ZENTRALISMUS UND KOLONIALISMUS

Das koloniale römische Imperium wird nach wie vor kritik- und hirnlos als Heilsbringer der absoluten Kultur, als ultimatives und nachzueiferndes Ideal sowie als Motor des technokratischen Fortschritts in Europa vergöttlicht und idealisiert. Dabei wird keine Zeit verschwendet, ohne auch nur im geringsten auf die destruktiven Folgen dieses autoritären Systems auf die Welt der Antike sowie auf die in unserer heutigen Zeit einzugehen – und das nicht nur europa- sondern auch weltweit.

Die Römer waren sozusagen das perfekte Vorbild für den desaströsen und menschenfeindlichen Kolonialismus, den später die europäischen feudalistischen Königreiche mit Unterstützung der Römischen Kirche, der Nachfolgeorganisation des Römischen Reiches, global ausgedehnt haben. Die Verbrechen und Genozide der Römer wurden instrumentalisiert, um sie auch in Afrika, Asien und Amerika auch im Namen des neuen Gottes unter christlicher Alimentation und Flagge anzuwenden und zu perfektionieren.

– RÖMISCHE UNTERWERFUNGSREGELN

Die römischen Legionen unter Anführung ihrer Cäsaren und Feldherren haben nur unter dem Anspruch des zentralistischen römischen Machtanspruches – ähnlich dem des späteren britischen und heutigen US-amerikanischen – Länder und Regionen unterjocht, um ihre überheblichen und blasphemischen Ansprüche zu befriedigen sowie durch Ausbeutung der betreffenden Menschen und der Rohstoffe ihre Profit- und persönliche Machtgier zufrieden zu stellen. Anders als in römischen Zeiten wurde später noch zusätzlich der angebliche Wille eines imaginären Gottes und erfundene Dogmen ins Spiel gebracht und zu Herrschaftszwecken in Form von psychologischer, physiologischer oder ökonomischer Macht mißbraucht.

Aber zurück zu den Römern. Dieses zentralistische Regime mit der anfänglichen demokratischen Legimitation eines Senats, der ihm einen pseudo-demokratischen Anstrich gab, war total inhumanistisch, frauen- und umweltfeindlich ausgerichtet. Spätestens dann, als die autoritäre Ära der Cäsaren begann, war jeglicher quasi-demokratischer Anspruch verschwunden. Seine oberste Maxime war Eroberung und Unterwerfung, nicht Kooperation. Diese nur, nachdem man den besiegten Stämme keine Alternative mehr überließ, als sich den Regeln der Römer zu beugen. Diese Bemerkung bezieht sich allerdings nicht nur auf besiegte Völkerschaften sondern auch auf die eigenen Bürger. Diese wurden ruhig gestellt durch Ablenkung in Form von Brot und Spielen – lat. „ panem et circenses“. Diese offizielle psychologische Strategie zur Sedierung des Volkes war die Praktizierung von „Teile und herrsche“ oder im Originalton „Divide et impera“, was bis zur heutigen Zeit zum Repertoire aller Machthabenden gehört. Insofern ist die römische Ideologie und Lebenseinstellung der Sargnagel einer demokratischen und menschenfreundlichen Entwicklung.

Die antisolidarische Denkweise der Römer war es, niemanden als gleichberechtigt gelten zu lassen, außer die Mitgliedern ihrer eigenen Kaste, die unangetastet herrschen und sich die Ämter zuschieben konnten. Sie waren bürokratisch, autoritär und elitär organisiert. Sie glaubten an die Möglichkeiten und Vorherrschaft der Technologie, die disziplinäre Funktion von Organisation, militärischer Doktrin und Unterordnung. Humanität war ihnen fremd, denn sie führten ihre imperialistischen Kriege mit äußerster Brutalität. Es galt als Erfolg nur das Erreichen des machtpolitischen Zieles sowie die Befriedigung der Gelüste der herrschenden Klasse. Egomanie und Überheblichkeit waren ihre Antriebskräfte, mit denen sie ihre Dominanz auf die Spitze trieben.

– DAS RÖMISCHE IMPERIUM ALS VORLÄUFER DER UMWELTZERSTÖRUNG

Auch waren die Römer die ersten bekannten Umweltzerstörer im großen Ausmaß, denn sie holzten für ihre Kriegsschiffe ab, was an Bäumen im mediterranen Raum nur vorhanden war, um ihre Kriegs- und Handelsflotte aufzubauen. Die Folge ist die bis heute noch vorhandene Verkarstung dieser Region. Die Kelten haben die Römer nicht umsonst Waldfresser genannt. Damit haben die Römer eine negative Vorbildfunktion erreicht, die in der jetztzeit perfektioniert wurde. Eigentlich hätte uns dieses Verhalten als Warnung dienen sollen, um schlimmeres zu verhindern. Aber es ist wohl eine angeborene Schizophrenie der Menschen, da sie sich schwer tun, aus der Geschichte und negativen Erfahrungen zu lernen.

– DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES AGGRESSIVEN RÖMISCHEN REICHES

Ausgehend von ihrem zentral-italienischen Standort haben die Römer zuerst die sie umgebende viel ältere etruskische Zivilisation zerstört und ihre Werte pulverisiert. Nach Norden hin waren die norditalienischen Kelten ihr nächstes Opfer, die sie erfolgreich untergebuttert und romanisiert haben. Auch die Punier (Karthager) mit ihrer Hauptstadt Karthago wurden in der Abfolge der Punischen Kriege rücksichtslos vernichtet, wobei sie in Karthago keinen Stein auf dem anderen gelassen haben. Ich nenne noch das Beispiel des „Ersten Jüdischen Krieg“. Er begann 66 nach Christus, als sich die jüdischen Bewohner Judäas erhoben, weil der römische Statthalter einen Teil des Jerusalemer Tempelschatzes einforderte. Seit dem Frühjahr 70 wurde die Stadt von den Römern eingekesselt, bis im September desselben Jahres zunächst der jüdische Tempel und dann die ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht wurde. Darüber gibt es noch sehr viele andere Beispiele, die diese destruktive Gesinnung belegen können.

– DIE EROBERUNG GALLIENS

Nach den von den Römern als Gallier benannten Kelten wurden deren Regionen als Gallia cisalpina (Gallier diesseits der Alpen, also Norditalien) oder Gallia citerior (Gallier jenseits der Alpen) eingeordnet. Wir Menschen in Süd-, Südwestdeutschland, Mosel, Teilen von Belgien oder Luxemburg haben keltische Gallier als Vorfahren – von den Römern als Belgae (also Belgier) bezeichnet. Alle diese Regionen Galliens einschließlich der helvetischen und österreichischen Gebiete in den Alpen wurden von den Römern systematisch niedergemacht und für ihre egomanen Zwecke ausgebeutet. Ein jahrhundertelanger imperialistischer und rassistischer Feldzug gegen Stämme, Kulturen und Völkerschaften im Westen, Norden oder Süden Europas sowie Regionen in Afrika, Ägypten, der Türkei und dem Nahen Osten wurde inszeniert.

Das westliche und nördliche Gallien wurde von Caesar eingenommen und als römische Provinz deklariert, wobei die keltische Kultur und Sprache zerstört und vom Erdboden getilgt wurde. Als Gallischer Krieg wird in der althistorischen Forschung die Eroberung des „freien Galliens“ durch den römischen Feldherrn (und späteren Alleinherrscher) Gaius Iulius Caesar in den Jahren 58 bis 51/50 v. Chr. bezeichnet. Der Abschluß dieser Kriege und die keltische Unterwerfung besiegelte die Schlacht von Alesia im Jahre 52 v. Chr. durch die rätselhafte Niederlage des keltischen Anführers Vercingotorix, der heute noch in Frankreich als Volksheld gilt. Es ist die Rede von einer Verteidigungsmacht von 80.000 Galliern, die 50.000 römischen Soldaten gegenüber stand. Dann soll noch ein Entsatzheer von 250.00 Kelten zur Hilfe geeilt sein. Die Frage, wie es den Römern gelungen ist, eine so enorme Übermacht zu besiegen, ist wohl eventuell damit zu beantworten, dass Caesar in seinem Bericht die gallischen Truppenstärken stark übertrieben dargestellt hat, um seine eigene Leistung und die seiner Männer glänzender aussehen zu lassen.

Das folgende Jahr war zwar von weiteren Feldzügen, etwa gegen die keltischen Karnuten (Nordfrankreich) und Treverer (Moselregion) gekennzeichnet, die sich noch auflehnten. Die Gallier hofften wohl, bis zum baldigen Ende von Cäsars Diktatur durchhalten zu können, was ihnen aber nicht gelang, weil das römische Unterdrückungssystem auch nach der Ermordung Cäsars weiter perfektioniert wurde. Die Treverer sind übrigens der keltische Stamm, der an der Mosel sowie in Hunsrück und Eifel beheimatet war, die also meine Vorfahren sind, mit denen ich mich identifiziere. Mit Römern habe ich absolut nichts am Hut.

– „DE BELLO GALLICO“ ALS RECHTFERTIGENDE GESCHICHTSVERFÄLSCHUNG CÄSARS

Die Lügenschrift des Cäsar „De bello Gallico“ ist eine klassische propagandistische Hetzschrift, die bis in die heutige Zeit als Vorbild gilt und in altsprachlichen Gymnasien immer noch gelehrt wird. Dort werden außer einigen wissenswerten Fakten über die Kelten vorwiegend Vorurteile über die angeblich keltischen Barbaren genährt und verbreitet, die dem Usorpator die Rechtfertigung für seine Untaten und Eroberungszüge lieferten. Es handelt sich um die auch heute noch gängige Diskriminierung und rassistische Einstellung, mit der man Gegner nur als Barbaren und Menschen niederer Ordnung klassifiziert, um die eigenen Verbrechen zu legitimieren. Es handelt sich um eine alte Tradition aller Diktatoren und Autokraten, die Gegner als Barbaren und Menschen zweiter Klasse abzuqualifizieren. Diese Strategie des Aufbaus eines Feindbildes ist bis heute aktuell und kommt bei naiven und einfach gestrickten Gemütern immer gut an.

– RÖMISCHE UNTATEN GEGEN KELTISCHE BRITEN UND GERMANEN

Die römischen Untaten lassen sich weiter fortschreiben z. B. in ihrem Vorgehen gegen die Germanen, die ihnen jedoch in der sog. Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr. unter Arminius Grenzen setzten. Doch das Morden der Römer nahm noch lange kein Ende. Sie wütenden auch in Britannien, wo zuletzt unter der keltisch-britischen Königin Boudicca im Jahre 60 n. Chr. ein Aufstand ausbrach, der nach anfänglichen Erfolgen der Kelten in einem Gemetzel der Römer unter dem Feldherrn Gaius Suetonius Paulinus gegen die Briten endete. Das gleiche passierte 61 n. Chr. auf der Insel Mona (heute Anglesey) – ebenfalls unter Paulinus – wo die gesamte wehrlose druidische Führung der Kelten einfach wegen römischer Machtansprüche massakriert wurde. Das könnte man anlog damit vergleichen, wenn heute ein ausländisches Terrorregime den Vatikan überfallen würde und sämtliche Würdenträger ermorden würde.

– IDEOLOGISCH-RÖMISCHE SEUCHE

Es sollte niemand glauben, daß meine Abrechnung mit den Römern nun am Ende sei. Nein, denn diese ideologische Seuche mit ihrem patriarchalischen Familienbild, ihrer dirigistischen Ideologie und einem an die privilegierten Schichten angepaßten Eigentumsrecht hat sich bis heute in unser westliches Rechtssystem hinüber gerettet und wie ein Spaltpilz eingenistet. Wenn man so will, dann gibt dieses die Grundlage für den sozial ungerechten Kapitalismus/Neoliberalismus sowie die abstruse neoliberale Leistungsideologie ab und begründet die zunehmende Spaltung der Gesellschaften wegen sozialer Schieflage und ungerechten Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Das alles nach dem Motto, daß der stärkste und rücksichtsloseste alle anderen ganz legitim unterjochen darf – so wurde die Darwinsche Theorie schon vorweg genommen.

– RÖMISCHE KIRCHE ALS NACHFOLGEORGANISATION DES RÖMISCHEN IMPERIUMS

Wie bereits erwähnt hat sich die römische Pest weiter fortgepflanzt mit Hilfe des Christentums und insbesondere der Römischen Kirche, die nicht nur die lateinische Sprache übernommen hat sondern auch alle Unarten des alten Römischen Reiches und diesen noch viele menschenunwürdige Varianten hinzu gefügt hat. Während bei den alten Römern der Staat zugunsten der elitären Familien verteidigt und ausgebaut wurde, haben die Römische Kirche bzw. ihre „Würdenträger“ und ihre feudalistischen Mittäter noch zusätzlich Gott in Haft genommen und ihn zu ihren antichristlichen -inhumanen Zwecken mißbraucht. Die Menschen waren nur Schlachtvieh und wurden physisch und psychisch vergewaltigt. Praktisch die ganze bekannte Welt wurde Opfer dieser Hybris.

Ein relevanter Aspekt im Zusammenhang mit den angeblichen römischen Werten und kulturellen Fortschritten ist unser naiver Glaube an die Überlegenheit der römischen Kultur. Es ist ja wirklich nicht daran zu zweifeln, daß die römischen Technokraten Vorreiter in vielen technischen Disziplinen waren, womit sie den Kelten oder Germanen überlegen waren. Nur ist es ein Ammenmärchen, daß die europaweiten Straßen von dem Römern gebaut wurden. Sie waren ein Produkt der älteren keltischen Kultur, die zu Handelszwecken gut ausgebaute Straßen in Europa von Süd nach Nord und vom Westen zum Osten errichtet hatten, die hinterher nur von den römischen Horden übernommen und für ihre Eroberungszüge mißbraucht wurden.

– KELTISCHE KULTUR UND LANDWIRTSCHAFT

Im zentralen Westen des keltischen Siedlungsgebietes hatten die Kelten eine produktive Landwirtschaft aufgebaut, die weit über die Selbstversorgung hinaus ging, so daß sie sich einen bescheidenen Wohlstand erwirtschaftet hatten. Die Effektivität dieser Landwirtschaft war bereits so hoch einzustufen wie hierzulande in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Das hatte natürlich zur Folge, daß offene Landschaften entstanden, die nicht mir mit undurchdringlichem Wald wie in Germanien bewachsen waren. Dieser Umstand sowie die keltischen Straßen bildeten für die römischen Invasoren eine ideale Ausgangslage, um die Kelten mit ihren bezahlten Söldnern mit Hilfe ihrer vereinheitlichten Kriegstatik zu überrollen. Mit den germanischen Gebieten hatten die auf offene Feldschlacht ausgerichteten Legionen der Römer so ihre Probleme, denn die Germanen hausten im unübersichtlichen Walddschungel.

– ABWEHRSTRATEGIE DER RÖMER

Letztlich haben sie die Strategie entworfen, sich gegen Osten mit dem Limeswall gegen Überfälle der Germanen zu schützen und benutzen den Rhein als natürliche Grenze. Dort hatten sie alle paar Meilen in Sichtweite befestigte Türme errichtet und auf dem Fluß patrouillierte eine Flotte von bewaffneten Kriegsschiffen.
Im Norden Britanniens lebten die Pikten, also im heutigen Schottland. Die Römer bauten den Hadrianswall, um sich die Pikten vom Leibe zu halten, die ihnen erheblichen Widerstand leisteten. Die Pikten waren allerdings keine Kelten, denn die gälischen Kelten sind erst im 6. Jahrhundert von Irland aus nach Schottland ausgewandert. Die irischen Gälen wurden von den Römern Scotii, also Schotten genannnt, wodurch Schottland im Nachhinein zu seinem Namen gelangte.

– KULTUR UND PHILOSOPHIE DER KELTEN

Aber Kultur besteht ja bekanntlich nicht ausschließlich nur aus dem Glauben an der technologischen Allmacht, was wir in unserer Zeit hautnah erfahren können. Denn der Irrglaube an die unbegrenzte technologische Machbarkeit hat unsere Welt schon an den Rand des Abgrunds geführt. Und auch diese Tendenz ist unheilvolles Erbe der römischen Denkart.

Die Kelten z. B. besaßen eine humanistische und menschliche Philosophie, enorme Kenntnisse in den Bereichen Medizin, Recht oder Historie sowie ein geniales Verständnis der Logik (Fähigkeit zur paradoxen Logik), ein konstruktives Verhältnis zur Erde und der Natur, die für uns bis heute vorbildlich sind. Auf diesem überlebenswichtigen Gebiet haben uns die Römer rein gar nichts hinterlassen. Ich möchte wetten, daß unsere heutige Welt besser gelagert wäre, hätte sie nur einige keltische oder germanische Prinzipien bewahrt. Dann wäre der pure Materialismus und das egozentrische Besitzdenken nicht so ausgeprägt, wie sie sich aktuell präsentierten – zumindest wären diesE destruktiven Prinzipien nicht die alleinige Richtschnur unseres Denkens und Handelns geworden.

– VASALLENKULT

Als letzte Anmerkung kann ich mir allerdings die ironische Anmerkung nicht verkneifen über den römischen Vasallenkult der Deutschen – insbesondere bei den Weinfesten an der Mosel. Es macht mir sogar Spaß, darüber zu lästern, wie man in Selbstvergessenheit und historischer Unkenntnis irreale Bräuche feiert und pseudo-folkloristische Riten betreibt. Es scheint wohl eine Unart der Deutschen zu sein, daß sie ihren Eroberern Denkmäler setzen, in Römerkostümen auflaufen und vergessen, daß nicht die Römer ihre Vorfahren sind sondern die Kelten oder Germanen. Das einzige, was man den Römern zugute halten kann, das ist die Einführung des Weinbaus an der Mosel.

Das erinnert mich sehr stark an das Verhältnis zu den USA und die damit verbundene abartige Nibelungentreue mit der Neigung zur Unterordnung. Wer Freunde wie die USA feiert, der braucht keine Feinde mehr. Der deutsche Untertanengeist, der Aufstand und Revolutionen meidet, hat sich bis heute erhalten und scheut vor konsequentem Verhalten zurück.

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Über Peter A. Weber 187 Artikel
Rebellischer Alter, der der Konformität den Kampf angesagt hat. Keltische Identität bezüglich Kultur, Musik, Philosophie und Mentatlität. Meine Abneigungen: Nationalismus, Rassismus, Fremdenhaß, Ideologien und Fundamentalismus jeglicher Art. Ich lege Wert auf unabhängiges Denken und Schreiben.

7 Kommentare

  1. Eine Anmerkung zu den Nordischen Kulturen.

    Das Jedermanns-Recht ist eine feine Sache.
    Es funktioniert aber nicht mehr, seit dem die Bewohnwr der große Städte am Wochenende zur Jagd in den Norden ziehen und damit die Existenz der von den Rentierherden lebenden Nomaden bedrohen.

    Jede Zeit braucht ihr eigenes Recht und die Völker der Erde leben heute immer noch in sehr verschiedenen Zeiten. Darauf habe ich bis jetzt keine befriedigende Antwort gefunden.

    Man sollte die alten Kulturen in Ruhe lassen, war meine prioritäre Antwort. Das funktioniert aber schon dann nicht mehr, sobald die Angehörigen von Naturvölkern mit unserer Kultur in Berührung kommen.

  2. Noch ein Gedanke zu unserer aktuellen UNKULTUR.

    In der Theorie werfen manche Leute wirklich mit intelligenten Ideen nur so um sich.

    Irgendwie betörend, aber stimmt es?

    Vision und Realität.

    Was sagen der Output und das Outcome über die Kompetenz eines Kinderbuchautors als Wirtschaftsminister?

    https://scaleon.de/insights/quarterly-business-review-als-agiles-instrument-der-strategieumsetzung/

    Vergeudung und Verschwendung von Ressourcen, die Zerstörung der industriellen Basis der deutschen Nation und die falsche Priorisierung der tatsächlichen Interessen Europas kennzeichnen den Hochverrat olivgrüner Lemminge in der Epoche der Zeitenwende, wo die qualitativen Faktoren der Produktionsweise über die Zukunftsfähigkeit einer Nation im nationalen und globalen Kontext entscheidend sind.

    Es kann nur eine Abwrackprämie geben, und zwar für die Beseitigung der Strukturen der Inkompetenz.

    Wer unfähig zur Führung ist, muss so schnell wie möglich aus jeder Hierarchie entfernt werden.

    Solch negatives Beispiel müsste doch dem Personal als Warnung gelten, nicht jedes Quartal sondern jeden Tag. Aber die Welt ist kompliziert, der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum und wie der Herre so s Gescherre. `

    Noch nie fand ich die Welt so gruselig verblödet wie heute und das mit einer Penetranz, die nur mit Wahnsinn noch zu erklären ist.

  3. [AG111111] Den Hochadel reizvoll macht die gänzliche Abwesenheit kollektiver Identitäten; Blutlinie, das ist alles, mehr braucht es nicht. Ansonsten ist man ein Individuum, Punkt. Auch die alten Griechen verspürten noch nicht das Bedürfnis zu wissen, wer sie denn seien. Nein, man brauchte kein Schild um den Hals um dort nachzusehen, lebte in rund 2000 meist kleinen und unabhängigen politischen Einheiten, den „Polis“, die meisten davon ägäische Inselstaaten, deren jede eine eigene Hauptgottheit besaß und einen eigenen Kult. Und eine eigene Regierung. Sowieso. Nein, der Altgrieche war nicht Angehöriger einer Nation, war kein Massenmensch, war Individuum. Auch die alten Ägypter, die Kelten, Germanen und Römer waren Individuen.

    Der Massenmensch kam erst mit der Moderne bzw. mit der flächendeckend werdenden Staatsschule. Dort wurde den Kindern gelernt – ach, Verona! -, wer sie waren, sprich: wer ihr Gott, ihr König oder Kaiser war und zu welchem Reich und Volk sie sich zu rechnen hatten, zu welcher Nation.

    Ein „Franzose“ ist leichter in eine „französische“ Armee einzugliedern als das Individuum Pierre Duchamp aus dem Dorf XYZ. Ein moderner Pierre Duchamp aber ist zuallererst ein Franzose. Und erst ganz weit hinten ein Pierre Duchamp. Welcher vor der Moderne bzw. dem Staatsschulbesuch nichteinmal Französisch sprach. Sondern irgendeinen der zahllosen Dialekte, die meilenweit entfernt von jener Kunstsprache waren, welche die Bürokraten für sich erschaffen hatten und als „Französisch“ bezeichneten. So war es überall vor der Moderne, überall auf der Welt. (In Italien verstanden sogar 1970 noch glatte 50% der Individuen den TV-Nachrichtensprecher nicht. Glorreiche Zeiten!)

    Keine Massenmenschen vor der Moderne, nur Individuen. Allenfalls bestanden gefühlige Anhänglichkeiten an den über Generationen schon ansässigen lokalen niederen Adel, mit dem schon die Urgroßeltern auf beinahe gleichem Fuße Umgang gehabt und so manches gefährliche Abenteuer durchlebt hatten.

    Stimmt, die spinnen, die Römer! Jedenfalls ab Julius Cäsar taten sie dies. Dessen Verehelichung mit der Gottpharaonin Kleopatra ihm nicht nur den Herrschertitel über Ägypten verliehen hatte, sondern auch den Status eines Gottes. Das war neu, und viele Römer lachten anfänglich, als Cäsars Sohn Augustus später tatsächlich verlangte, als Gott verehrt zu werden. Als Hauptgottheit — in jedem Tempel eine Augustus-Götterstatue bitteschön! Verlachen wurde streng bestraft. Ganz wie heute, siehe die Trusted Flagger — nicht den Robert verlachen, sonst setzt es aber was!

    Lustig bei keltischen Individuen war deren Respektlosigkeit gegenüber steinernen Manifestationen. Steinbauten!? Was soll so ein Unsinn! Und dann erst in Tempelbauten aufgestellte steinerne Götterstatuen… ! Es war beim „großen Keltenzug“ um 600 v. Chr., also beim großen Eroberungszug keltischer Individuen, der diese bis nach Griechenland führte, als ein Heerführer, so ist es überliefert, Tränen lachte, als dieser erstmals steinerne Statuen erblickte in einem Tempel, und man ihm mitteilte, bei diesen Statuen handele es sich um Götter. Seine Götter hätten sich das nicht gefallen lassen. Die standen nicht dumm herum, sondern waren mächtige Wesenheiten, die überall sein konnten.

    Irgendetwas mußte geschehen sein mit den Kelten südlich der Donau damals, sie hatten sich plötzlich explosionsartig vermehrt und konsumierten alles in den Alpen geförderte Kupfer. „Kupferloch“ sagen die Archäologen, da diese ab etwa 600 v.Chr. so gut wie kein Kupfer mehr finden können in nördlich der Donau gelegenen antiken Gräbern.

    Keine Ahnung, was damals über die keltischen Individuen gekommen ist. Vielleicht gab es ja eine plötzliche religiöse Veränderung, und sie brauchten das ganze Kupfer für irgendwelche Talismänner oder Fetische oder so. Massenpsychose vielleicht. Und bei Individuen das!!! Blöd werden kann jeder. Auch Kelten und Gallier.

  4. Die Römer waren an Brutalität kaum zu überbieten, nicht nur das Morden im Kolosseum oder das Abfackeln von Wohngebieten in Rom zur Belustigung der Partygäste (der 1%) auch das Dezimieren, das gerne nicht erwähnt wird, gehört dazu. Nach einer verlorenen Schlacht mußten die überlebenden Legionäre, sehr oft Einheimische die zum Dienst gezwungen wurden, jeden zehnten ihrer Kameraden erschlagen.
    Vieles der römischen Kultur stammt aus Griechenland, vom Alphabet bis zu den romanisierten Göttern.
    Macht und Gewalt werden zu Errungenschaften verklärt weil der Sieger die Geschichte vereinnahmt und die meisten Menschen zu gutgläubig sind.

  5. Die Römer waren wenigstens ehrlich gegenüber ihren tierischen Bedürfnissen: sadismus/Gladiatoren, Bewunderung der geilen Männer/Cäsar, sexualisierte gewalt/Erniedrigung der Fremden/Sodom und Gomorrha/Kinderficker usw.usf, heutzutage werden alle unterdrückten triebe in eine psychose/Angst vor Schwulen und Ausländer/legaler machtmissbrauch fkk-verbot/fettschicht und impotenz/krankheit/Schizophrenie transformiert, soviel zu dem verlogenen Pack der fkk-Verräter/schwule AfDler

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