Jubel & Häme: Rücktritt der grünen Parteispitze

Omid Nouripour und Ricarda Lang haben ihren Rücktritt vom grünen Parteivorsitz angekündigt. Die Begründung dafür besteht aus den üblichen Worthülsen, die in solchen Fällen verwendet werden: Weg freimachen, Neubeginn, Besinnungsphase, Neuaufstellung, Kurskorrektur und so weiter. Am Grundsätzlichen wird sich dennoch nichts ändern. Wie auch? Grün zu sein, ist eine Charakterfrage. Die Grünen sind ein Sammelbecken von selbsternannten Volkspädagogen und sie haben ein schier unerschöpfliches Reservoir an volkspädagogisch Beseelten für den Parteivorsitz.

Der einzige Vorteil, den er erkennen könne, schrieb ein Nutzer der sozialen Medien, sei der, daß er seinen Fernseher von 16:9 wieder auf 4:3 umstellen könne. Habeck und Baerbock marodieren in ihren jeweiligen Bundesministerien sowieso weiter vor sich hin. Jedenfalls so lange, bis es die Ampel gar zerreißt. Darf man FDP-Lindner glauben – ausdrücklich: man darf nicht! – dann will er noch bis zum 21. Dezember am Steuerbuffet mitschmarotzen, ehe ein Ausstieg der final marginalisierten Liberallallas aus der Ampelkoalition Realität werden könnte.

baerbock reichel buch
Neuerscheinung – Screenshot Facebook

Bei der AfD fordert man im prallen Bewußtsein der schöndemokratischen Unfehlbarkeit Neuwahlen im Bund, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, daß nichts gewonnen wäre, wenn Friedrich „BlackRock“ Merz Bundeskanzelnder wird, außer vieleicht für Rheinmetall, Raytheon und Lockheed Martin. Von einem möglichen „Verteidigungs“-Ministranten namens Roderich Kiesewetter noch gar nicht geredet. Der wiederum könnte den tapferen Boris „Russenfresser“ Pistorius beerben, weil der eventuell als Ersatz für Olaf Scholz als Kanzlerkandidat im Gespräch ist, obwohl der stellvertretende SPD-Vorsitzende Hubertus Heil die uneingeschränkte Solidarität des gesamten Parteivorstandes mit Olaf Scholz verkündet hat. Wenn man ihm glauben darf … – was man natürlich ebenfalls nicht darf.

System am Ende

Sehr offensichtlch ist, daß dieses System nicht mehr dazu taugt, das Land beisammen zu halten. Zu groß sind die Unterschiede im Wahlverhalten zwischen den Bürgern der nicht mehr ganz so neuen Bundesländer und denen im alten Westdeutschland. Die alten Wessi-Ossi-Ressentiments leben wieder auf. Meinereiner erlebt zum ersten Mal, daß Neuwahlen keinerlei Hoffnung mehr generieren, obwohl der alte Misthaufen nun wirklich extrem stinkt. Nein, ein bißchen Neuorientierung bei den Grünen macht noch keine Hoffnung. Hoffnung ergäbe sich eventuell, wenn für das System Bundesrepublik der Button für den Generalreset gedrückt werden würde. Das wäre übrigens in den USA und allen anderen „Wertwestländern“, die vom Parteienfilz zerfressen sind, ebenfalls ein riesiger Hoffnungsgenerator.

Was die EU betrifft: Die italienische-Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Ministerpräsidentin Meloni spricht von ihrem bevorstehenden Zerfall. Und dann? – Ich weiß es nicht. Diverse Finanzfachleute sprechen unterdessen vom bevorstehenden Kollaps des Euro, und Donald Trump droht allen Ländern mit Wirtschaftssanktionen, die sich vom US-Dollar als Reservewährung verabschieden wollen und ihre Zukunft als Mitglied von B.R.I.C.S. sehen. Auch nicht gerade originell. Wahrscheinlich noch nicht einmal zielführend. Außerdem steht ja noch nicht einmal fest, wieviele dieser hochdemokratischen Attentatsversuche Donald Trump noch überleben wird, um seine Drohungen wahr zu machen. Angeblich sind fünf Killerteams auf ihn angesetzt, die unabhängig voneinander „arbeiten“. Die Staatsverschuldung der USA liegt inzwischen bei 35 Billionen Dollar. Und zwar echte Billionen. Im Amerikanischen wird nur bereits die Milliarde als Billion bezeichnet. Es handelt sich also um unvorstellbare 35.000 Milliarden US-Dollar. Man fragt sich, bei welchem Gläubiger man derartig viele Schulden machen kann, warum man 35 Billionen Dollar nicht einfach druckt und bei den Gläubigern in Güterzügen anliefert, um wieder schuldenfrei zu sein. Wegen der gestiegenen Energiepreise für die Papierherstellung? – Späßchen. Das fragt man sich natürlich nicht.

145 Millionen Russen wohnen auf einem Neuntel der globalen Landmasse. Die Bodenschätze und natürlichen Ressourcen Russland böten die Chance, wenigstens einen Teil der amerikanischen Staatsverschuldung mit realen Werten zu decken. Der Haken ist nur, daß der „Wertewesten“ keinen Zugriff darauf hat und der fiese Wladimir auch partout keinen gewähren will. Verflixt und zugenäht. Wenn man diese Russen nur endlich einmal in einem Krieg besiegen könnte, ohne daß die Ressourcen hernach kein Mensch mehr braucht, weil alle mausetot sind. Schwierige Zeiten. Das Gewäsch von den USA als der unersetzlichen Nation wegen ihres Exports von „freedom & democracy“ glaubt einem ebenfalls kein Mensch mehr. Es war schon einmal einfacher, potemkinsche Dörfer am Leben zu erhalten.

Trübsal blasen?

Aber wozu Trübsal blasen? Morgen ist wieder ein anderer Tag. Heute jubeln wir erst einmal über den angekündigten Rücktritt von Omid Nouripour und Ricarda Lang. Obwohl wir Ricarda wahrscheinlich gar nicht richtig losgeworden sein werden. „Willkommen bei McDonalds. Ihre Bestellung bitte ….“.

Am ungarischen Balaton steigen die Immobilienpreise. Die deutsche Auswanderung nicht nur nach Ungarn erklimmt allmonatlich immer neue Höhen. Wer kann, gibt Fersengeld, um dem deutschen Wahnsinn noch zu entkommen, bevor es richtig kracht. Warum? Weil es eben doch noch Hoffnung gibt. Sie befindet sich nur anderswo. Deutschland jedoch wird auch weiterhin fest im Griff der drei Garanten des Untergangs bleiben. Dieses „Triumvirat“ besteht aus dem Relativismus, dem Präferenzutilitarismus und dem 1. Axiom der Sozialpsychologie. Deren Herrschaft wird vermutlich erst dann enden, wenn die Deutschen flächendeckend nicht länger mehr ignorieren können, daß sie zwar Hunger -, aber nichts mehr zu essen haben. Und daß dem unbestreitbar so ist. Nur noch vereinzelt wird es Unentwegte geben, die weiterhin behaupten, alles sei relativ, auch der Hunger, und daß es deshalb darauf ankäme, aus welcher Perspektive man den leeren Teller betrachtet. Schließlich konstruiere sich jeder Mensch seine eigene Realität.

Vielleicht wird uns ja eine weitere Rücktrittsankündigung wegen Neuanfang, Besinnungsphase und Weg-freimachen den morgigen Tag versüßen. Und übermorgen? – Schau‘ mer mal, dann sehn mer’s scho.

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Über Max Erdinger 30 Artikel
Max Erdinger schrieb seit 2016 als freier Autor und Kolumnist täglich für "Journalistenwatch" und "Ansage". Er begreift sich als einen konservativen Freigeist, der sich nicht auf bestimmte "Narrative" festlegen läßt. Wichtig ist nicht, wer etwas sagt, sondern was jemand sagt.

22 Kommentare

  1. Schade eigentlich. Die beiden trolligen Vorständinnen der Grüninnen waren doch die beste Unterstützung für die AFD. Das sind also die Bauernopfer für die fesche Anallena und den besten Vetternwirtschaftsminister aller Zeiten.

  2. GRÜNE: RÜCKTRITT DES PARTEIVORSTANDES UND ERSATZ DURCH ALTEN WEIN IN NEUEN SCHLÄUCHEN ERSETZEN?

    Zurückgetreten ist lediglich die Spitze des Eisbergs. Der Rest der Partei befindet sich unter Wasser und dümpelt dort so lange umher, bis er total abgeschmolzen ist. Den Eisberg wieder auf festen Boden und zurück in den Gletscher zu bringen, ist bei der vorherrschenden Umgebungstemperatur unmöglich. Ich bin ja mal darauf gespannt, welche Koryphäen uns die grünen Eisbergeinsitzer noch aus dem Hut zaubern werden als Ersatz für die alten Versager. Bei der totalitären Einheitsfront in der Partei kommen eh nur wieder Klone infrage, die uns bevormunden und erzählen wollen, daß der Niedergang der Partei sowie ihr mieser Ruf nur Putin sowie einem Mißverständnis der Wähler geschuldet sei.

    Es ist schon erstaunlich, wie eine ganze Partei geschlossen in die kollektive Psychose de Russenphobie und der Kriegstreiberei verfallen kann. Es muß ein ansteckendes Virus sein, daß sich in grünen Kreisen verbreitet hat. Man kann es allerdings auch unter dem Oberbegriff „Ideologie“ klassifizieren, ein Gift, gegen das kein Kraut gewachsen ist. Da eine Therapie wahrscheinlich zwecklos ist, wäre eine zwangsweise Unterbringung in der Geschlossenen sinnvoll.

  3. Eie Ergänzung zu meinem vorangegangenen Kommentar:

    Unten ist ein heutiges Interview des heute journal mit Robert Habeck verlinkt. Wenn man sich das Video anhört, dann erkennt man, daß es aus einem einzigen Herumgeeiere Habecks besteht, ohne konkret auf die Fragen von Sievers einzugehen. Er schwafelt von Verantwortung, die Lang und Nouripur durch ihren Rücktritt übernommen hätten. Sie hätten sich sozusagen für die Partei aufgeopfert, um einen Neustart zu ermöglichen, denn die Grünen seien eine derart herausragende Partei, die die Kraft zur Erneuerung besäße. Auf die mehrmalige Frage des Interviewers hin, welche Fehler denn nun der Grund zum Rücktritt gewesen seien, wich Habeck aus. Als Ausrede fiel ihm nur ein, daß die „Konstellationen“ schuld gewesen sein sollen. Auch die Nachfrage nach verfehlten Inhalten der grünen Politik, die einer gründlichen Änderung unterzogen werden müßten, umschiffte Habeck wie die Katze den heißen Brei. Gleichermaßen gilt dies hinsichtlich einer klaren Bestätigung seiner Ambitionen um die Kanzlerkandidatur.

    https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/heute-journal/sgs-habeck-sievers-100.html

    • @Peter Weber — [AG111111] Könnte noch richtig lustig werden die Habeck-wird-Kanzler – Show. Extremszenario: Die klimaschiß(!)tischen Parteien zusammen haben eine hauchdünne parlamentarische Mehrheit vor der AfD, dem wiedergängerischen Revival der sozial-brutalistischen alten Schröderschen Standort-Standort-über-alles – SPD. Und mit knapp 5% der von den Urnengrufties abgegebenen Stimmen schwächste Partei seien die Grünen.

      Tjaaa, das wird dann ja wohl schwierig werden für die Klimaschißten, den Urnengrufties zu verkaufen, wieso der Robert es dennoch sein solle. Aber sie werden das schaffen, denen wird was einfallen. Popcorn-time, ich freu mich jetzt schon.

  4. . . . kommt ’n Jerippe zum Arzt, der jrinst: „bisken spät, wa?

    Der tiefe Fall Deutschlands bestand weniger in der neofaschistischen Ideologie „GRÜNE KHMER“ sondern in der neuen Verkommenheit deutschen Wahl-Schamvolks.

    Aus dieser zweiten Wahl von Erka Merkel der ersten Fehlwahl, wurden dann drei Wahlperioden beispiellosen Niedergangs.

    Irreparabel.

  5. Lindner (nicht verwandt und nicht verschwägert) muss sich beeilen, damit ihm Habeck nicht zuvorkommt.

    Neuwahlen

    Niemand kann es noch bestreiten,
    Rotgrüne Probleme bereiten,
    und zwar nicht nur den Bauern,
    stattdessen sie auf jeden lauern,
    dem sie können etwas streichen,
    um ihren Wahnsinn zu begleichen.

    Es wird ihnen jedoch nichts nützen,
    sich auf Lügenmedien zu stützen,
    das Volk hat doch schon längst erkannt,
    die fahren Deutschland an die Wand.
    Um zu beenden Deutschlands Qualen,
    die Lösung heißt vorerst Neuwahlen.

    Vor Neuwahlen es ihnen bangt,
    weshalb sie den, der die verlangt,
    beschimpfen, kriminalisieren,
    würden ihn gerne arrestieren,
    denn Rotgrüne begreifen nie:
    Ihre Abwahl ist Demokratie!

  6. Für die nächste Wahl sollten die Grünlinge das Wahlalter auf 50+ hochsetzen.
    Zudem sollten auch nur noch Beamte und Besserverdienende wählen dürfen.
    Oder doch gleich die Wahlen ganz abschaffen?!?

  7. [AG111111] Ricarda ist für jede Boshaftigkeit und Schlechtigkeit gut. Prototyp einer verdeckt narzißtischen, sprich: moralisch totalenthemmten Schauspielerpersönlichkeit. Geißel aller Witwen und Waisen, heilige Jungfrau aller Trottel und Vollidioten.

    Stell dir vor, du seiest Betreuungsfall. Und Ricarda deine Betreuerin. Schlechter kann man garnicht schlafen.

    [Ja, ich weiß ja, sechsmal die Eins gibt auch eine Sechs :-)]

  8. Die verzweiflungstaten zur Rettung des perversen profitsystem funktionieren nicht, man kann Wachstum erzwingen sie E-Autos/Krieg usw. aber nicht sinnlosen konsum, auch die Förderung von großfamilien wird das Problem nicht lösen, eher verschlechtern, die echten Grünen haben sich schon lange zurückgezogen, siehe Jutta Ditfurth, weil Neoliberalismus inkompatibel mit Nachhaltigkeit ist, „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“, der Materialismus ist unser Untergang, nur die sensiblen Grünen haben das erkannt, aber lieber steinigt man die Überbringer der schlechten Nachricht als sich von seinen fress-/sauf-/statussüchten zu verabschieden—-soviel zum Brett vorm Kopf der selbstausbeuter/selbstversklaver/selbstzerstörer, für euch gibt’s keinen Heilsbringer weil ihr alle taub/blind seid

  9. Nachtrag: Eine Hoffnung gibt’s aber noch,wenn Harris in gut einem Monat die Wahl gewinnt, dann gibt’s wieder klare Machtverhältnisse in den USA/Rest der Welt und Unterstützung für die nachhaltigen transatlantiker, deshalb macht es Sinn wenn die Ampel bis dahin durchhält

  10. Die sog. „Grünen“ wurden in den UhEssAh gegründet, mutmaßlich mit dem Ziel Deutschland massiv zu schaden und damit einen Mitbewerber auf dem Weltmarkt einfach zu beseitigen. Der von Flinten-Uschi betriebene „Green Deal“ ist ebenso eine wirtschaftszerstörende Blendgranate. Ich bin jedenfalls froh, dass die Granaten, die in engster Solidarität in unser EhUh-und Nahdo-Partnerland UKR geliefert werden den Vorschriften bezüglich ZehOhzwei- und Feinstaubemmissionen entsprechen…

  11. Nachtrag zum Nachtrag: unabhängig von dem erzwungenen rechten konsum-Zeitgeist, kann aber jeder aufgeklärte auf statuskonsum/-nachwuchs verzichten und sich mit innerer Zufriedenheit entspannt zurückziehen und das treiben der Vollidioten belächeln

  12. Dieses BRDigungs Institut, ist nichts weiter als ein Raum,in
    dem der Dreck der politischen Nullen je nach Bedarf von einer Ecke in die Andere gefegt wird! Und Die Illusion eines Neu Anfangs in
    einen völlig verdreckten Raum aufrecht gehalten wird! Wo auch der größte Teil der Bevölkerung nicht einsehen will, das der Kammerjäger und ein Reinigungs Institut schon längst überfällig
    sind! Statt dessen wird schon längst verdorbener Wein in anderen verdreckten Schläuchen angeboten in der Hoffnung, das Der der Bevölkerung besser schmeckt!
    Und so wie es aussieht,scheint das zu funktionieren!

  13. @Cource — [AG111111] Gäbe es diesen blöden Produktivitätszuwachs nicht, würde es auch keine stetig wachsende Staatsverschuldung und keine wirtschaftlichen Zusammenbrüche geben. Kapitalismus wäre die beste aller Welten — denn nichts Schöneres als freier Markt und freies Unternehmertum. Alle würden tun, was sie am besten können, und nicht Larry Fink und das Rumpelkläuschen bzw. Armut, Elend und Krieg würden herrschen, sondern Friede, Freude und Eierkuchen.

    Aber nein, funktioniert nicht! Oh, real existierender Kapitalismus, du unbekanntes Wesen!!! Doch Kapitalismus verstehen geht. Gibt einen Trick.

    Kaffee holen, und los geht’s: Angenommen, auf jeder einzelnen Ware wäre ein Schildchen mit einer Zahl darauf, welche exakt angibt, wieviele Stunden, Minuten und Sekunden an händischer(!!!) Arbeit in der Fertigung und im Transport dieser einen Ware aufgewendet worden sind; und dies letztere über die gesamte Wertschöpfungskette einer einzelnen Ware hinweg sauber aufaddiert. (Achtung, Achtung, Achtung: Wenn auch mit einem Aufschlagfaktor versehen, nehmen die betrieblichen Buchführungen von Betrieben, welche Waren fertigen und transportieren, tatsächlich eine solche Addition sauber vor. Am Ende heraus kommt aber nicht eine Stundenzahl, sondern der durchschnittlich(!) am Markt erzielte geldliche Warenverkaufspreis! Welcher allerdings weit über den im Verlaufe der Wertschöpfungskette aufaddierten gezahlten Arbeitslöhnen liegt! Nämlich mit eben einem Aufschlagfaktor versehen — ORDENTLICHE politische Ökonomie kennt diesen Faktor als Profitrate. Sprich also: Es gibt eine direkt proportionale Entsprechung von jener bestimmten Stundenzahl und der Geldzahl eines Warenpreises! Desjenigen Preises, der sich aus den über Angebot und Nachfrage ergebenden Preisschwankungen durchschnittlich am Markt ergibt. Ja, Markt ist wunderbar!)

    Weiter: Würden die Zeitzahlen auf den Schildchen aller täglich bei ihren Endkonsumenten angekommenen Waren zu einer Gesamtzahl aufaddiert, wäre dies der gesamtgesellschaftlich verfügbare tägliche Reichtum. Nur Zahlen zählen, Zahlenbeispiele: Sei diese Gesamtzahl nun 200 Mio. Stunden händischer(!) täglicher Arbeit in Warenfertigung und -transport.

    Verteilung nun jenes Warenreichtums. Jeder erhält einen Zettel mit jener bestimmten Zeitangabe aus Stunden, Minuten und Sekunden händisch(!) geleisteter Arbeit. Dieser Zettel ist sein „Geld“, mit dem er einkaufen gehen kann. (Daß auf dem Zettel nur und allein eine Zahl für händische Arbeitszeit draufsteht, ergibt sich aus dem Umstand, daß nur und allein händische Arbeitszeiten sich einer einzelnen Ware haarklein und exakt zurechnen lassen! So wie dies Betriebsbuchführungen tatsächlich tun.)

    Beispiel der Verteilung in Zahlen nun. Die händisch Arbeitenden erhalten zusammen 50 Mio. Stunden, und jeder einzelne erhält einen gleichen Teilbetrag davon. Und so geht es mit allen anderen weiter. Ebengleich mit allen Gehaltsempfängern (zusammen vielleicht auch 50 Millionen Stunden), allen Unternehmern (zusammen vielleicht 20 Millionen Stunden). Und die restlichen 80 Millionen verteilen sich gleichmäßig auf die Bezieher aller anderen Arten von Einkommen. Der große Verteilungsschlüssel wäre also 50-50-20-80, zusammen 200 Millionen händische Stunden täglich.

    Schon fertig die Show. Und klar, in der Wirklichkeit erhalten die jeweiligen Arten von Einkommensbeziehern nicht alle einen genau gleichen Zettel bzw. Geldbetrag. Hier oben im Modell wurde einfach ein Durchschnittsbetrag genommen — die Wirklichkeit ist bunt und vielfältig, aber spatestens beim Einschlafen bildet sie Durchschnitte!

    Wozu nun obiges Modell. Es zeigt, wie schön Kapitalismus sein könnte, wenn er nicht so wäre, wie er ist. Denn nein, er addiert nicht täglich auf eine Gesamtzahl der händisch geleisteten Arbeitszeiten aller auf und verteilt diesen Reichtum dann nach einem festgelegten Schlüssel! Wie denn auch, bitteschön! Und weil er dies nicht tut, treibt der Produktivitätszuwachs den theoretisch so wunderschönen Kapitalismus in die aus seiner Praxis bekannte unrühmliche Grütze. Ließe sich so sagen: Der real existierende Kapitalismus tut so, als gebe es so etwas wie Produktivitätszuwachs nicht. Traumtänzer! Und so wird Kapitalismus dann zu Kaputtalismus. Aber psst, das nicht dem Markus Krall und seinen Atlastikern verraten, die werden dann ganz komisch.

    Sorry, ist Kopfnuß das hier oben. Kenne niemanden, der das über Nacht kapiert hätte. Dauert in der Regel Jahre. Jedenfalls bei denen, die das nicht so schön erklärt kriegen wie hier.

    Nachbemerkung: Profitrate im Beispiel hier wäre 150:50 = 3

    • Berichtigung der Profitrate, bitte: Nicht 150:50, sondern 200:50! Profitrate also nicht 3, sondern 4.

      Profitrate ist Warenverkaufserlös dividiert durch die Summe aus konstantem und variablem Kapital. Jedenfalls wird das so gerechnet in ORDENTLICHER politischer Ökonomie.

  14. [AG111111] — Auf der Webseite von Norbert Haering findet sich heute und ganz oben ein Coming-out von ihm. Mit Schrecken las ich vorhin:

    „25.9. Offenlegung: Ich bin Unterstützer des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).“

    Oh! Ohh!! Ohhh!!! Johann König würde das so sagen: „Du! Norbert! Du-du-duuu, dududu…! Duh — duuuhhh!!!“

    Ausgerechnet mit so einer, verdammt, mit Sara Croft. Oh, dieser Norbert! Wer sich mit klimaschistischen Lack-und-Leder – Grufties vergemeinschaftet, macht sich ja wohl suspekt, nicht!? Schade, dachte immer, der sei ein ordentlicher Kerl.

    Kindheitstrauma vielleicht. Und dann übertherapiert worden. Wer weiß das schon. Will wohl nicht gut enden mit ihm, dem Norbert.

    Jedem Tierchen sein Pläsierchen, Poussierchen, Pussitierchen, Blessürchen. Abgründe tun sich auf.

    • @Wolfgang — [AG111111] Ich such mir jetzt auch ein ganz supertolles Pläsierchen. Und beginne ein Studium der Volkswirtschaftslehre. Als Vorbereitung auf ein Theologiestudium.

      Ach, wie schön lustig das Leben doch sein kann! :-)))

      • @Unbetreut!
        Vorbereitung auf ein Theologiestudium!?
        Na hoffendlich enden Sie nicht als Veterinär Theologe!
        Denn Schweinepriester haben Wir schon genug!!

        • @Wolfgang — [AG111111] Witze, die erklärt werden müssen, sind nicht witzig. Gut, dann war das wohl unwitzig mit der VWL und der Theologie 🙁

          Ein Studium der VWL als Vorbereitung(!) auf ein Theologiestudium besagt, daß VWL in Richtung Theologie gehen würde. Genau dies sollte der Witz sein. Aber hat wohl nicht gefunzt.

          Akademische VWL blendet den allersimpelsten volkswirtschaftlichen Fakt vollkommen aus. Nämlich die zersetzende Wirkung von Produktivitätszuwachs auf Gewinne, Kapitalmärkte, Börsen, Geldwertstabilität, Staats- und Privathaushalte. Wird von der akademischen VWL glatt ignoriert. Wie in der Theologie, hält VWL sich lieber an Einbildungen als an Fakten.

          Einmal auf den Punkt gebracht, sagt die akademische VWL, mehr Arbeit und mehr Wachstum erbringe mehr allgemeinen wirtschaftlichen Wohlstand. Falsch. Die Fakten und die Logik sagen das genaue Gegenteil. Liegt Produktivitätszuwachs vor, halten weniger(!) Arbeit und weniger(!) Wachstum (Schrumpfung der Geldmenge) den Warenreichtum stabil. Zudem entfallen die zersetzenden Wirkungen von Produktivitätszuwachs, und Deflation ersetzt Inflation.

          Ist alles ganz simpel logisch. Doch Anhänger der Religion der Erlösung durch Leiden – sprich: durch mehr Arbeit, durch mehr Armut und durch mehr Elend – mögen keine Logik.

          Logik beißt sich mit den Lehren der Erlösung vom Leiden durch Leiden. Die akademische VWL ist Theologie. Aber jedem Tierchen sein Blessürchen. Reisende soll man nicht aufhalten. Wer das Leiden und die Fahrt in den Untergang denn so sehr liebt…

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