Lässt US-Regierung Musks Twitter-Deal platzen?

Lässt US-Regierung Musks Twitter-Deal platzenWaschen & Schminken: Das Gezerre um den sogenannten „Twitter-Deal“ von Elon Musk geht in die nächste Runde. Die US Regierung zeigt sich besorgt, dass die gut funktionierende private Zensur auf dieser Plattform möglicherweise ein Ende findet. Selbstverständlich werden offiziell ganz andere Gründe dafür vorgeschoben. Wenn man allerdings weiß wie hilfreich besonders Twitter, neben Facebook und Google, bei den letzten US-Präsidentschaftswahlen waren, um den linken Sektor nicht untergehen zu lassen, kann man sich vermutlich einen besseren Reim darauf machen.

Bei uns weniger ein Thema, aber in den USA gut beäugt: Twitter Tumbles as US Weighs Security Reviews for Musk Deals … [Bloomberg]. Am Ende läuft es wieder auf das für die USA typische Totschlagargument hinaus, die „nationale Sicherheit“. Im Zweifel wird damit alles begründet was gerade nicht in die laufende Agenda passt und dann gerne mal über „Geheimgerichte“ passend gemacht.

Ebenso wenig Begeisterung löste seine Ankündigung aus, im Falle der Twitter-Übernahme, die 7.500 Arbeitsplätze des Unternehmens auf rund 2.000 eindampfen zu wollen. Spötter behaupten, dass richtig gute Zensur echte Manpower benötigt und mit bester KI noch immer nicht zu leisten ist. Nun gut, Elon Musk hatte angekündigt, dass die Zensur bei Twitter unter seiner Regentschaft enden solle. Er fabuliert gerne von echter Meinungsfreiheit und freier Rede. Bei Lichte betrachtet ist das natürlich nicht mehr zeitgemäß.

Was weiß Reuters zu berichten?

20. Oktober (Reuters) – Beamte der Biden-Administration diskutieren, ob die Vereinigten Staaten einige von Elon Musks Unternehmungen einer nationalen Überprüfung unterziehen sollten, einschließlich des Deals für Twitter Inc. und SpaceXs Starlink-Satellitennetzwerk. Der SpaceX-Chef hat in letzter Zeit auf Twitter Vorschläge zur Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine angekündigt und auch gesagt, dass SpaceX seinen Internetdienst Starlink in der Ukraine nicht unbegrenzt finanzieren kann. Später machte er einen Rückzieher und sagte, er werde die Kosten für den Dienst weiterhin tragen.

Die Gespräche zur Überprüfung von Musks Unternehmungen befänden sich noch in einem frühen Stadium, sagten Quellen gegenüber Bloomberg und fügten hinzu, dass Beamte der US-Regierung abwägen, welche Instrumente, wenn überhaupt, zur Verfügung stünden, die es der Bundesregierung erlauben würden, Musks Unternehmungen zu überprüfen. Eine Möglichkeit wäre, Musks Unternehmungen durch das dem US-Finanzministerium unterstellte Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) prüfen zu lassen, heißt es in dem Bericht weiter. Ein Element von Musks 44-Milliarden-Dollar-Twitter-Deal, das eine CFIUS-Prüfung auslösen könnte, ist die Präsenz ausländischer Investoren in Musks Konsortium, so Bloomberg.

Zu dieser Gruppe gehören der saudi-arabische Investor Prinz Alwaleed bin Talal und das in Shanghai gegründete Unternehmen Binance. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums sagte, das CFIUS äußere sich nicht öffentlich zu Transaktionen, die es möglicherweise prüft oder nicht. Twitter und SpaceX reagierten nicht sofort auf die Bitte von Reuters um einen Kommentar. Musk hatte im Mai erklärt, dass er vom Kauf von Twitter zurücktreten würde, weil das Unternehmen die Zahl der Bot- und Spam-Konten auf der Social-Media-Plattform unterschätzt hatte. Anfang dieses Monats änderte Musk seinen Kurs und sagte, er werde das Geschäft zu den ursprünglichen Bedingungen fortsetzen.

Auffälligkeiten die Musk suspekt machen

Wie weiter oben bereits angedeutet, ist Elon Musk in letzter Zeit mehrfach auffällig geworden. Insbesondere durch seine Unwilligkeit im „USA-Russland-Krieg„, der zur Zeit noch stellvertretend und eingehegt in der Ukraine erprobt wird, weiterhin kostenlose Kriegsdienstleistungen über seine Firma Starlink zu erbringen. Da ging es um 20 Millionen Euro pro Monat, die Starlink zur Zeit trägt, um die Kommunikation der ukrainischen Armee auf dem Schlachtfeld zu gewährleisten. Zwar machte er an dieser Stelle … [T-Online] bereits wieder einen Rückzieher, aber der Unmut innerhalb der US-Administration zu seinem Querulantentum scheint sich festgefressen zu haben.

Von außen ist die Sachlage schwer einzuschätzen. Die Situation dürfte derart verworren sein, dass man als außenstehender Betrachter letztlich nur eine Nebelwand zu Gesicht bekommt. Ob Musk tatsächlich ein Gegner des „tiefen Staates“ ist, wie gerne kolportiert wird, oder doch nur einer seiner Kostgänger, ist ebensowenig auszumachen. Man könnte auch sagen, dass so ein Imperium, wie er es aufgebaut hat, ohne mysteriöse Verbindungen gar nicht möglich gewesen wäre.

Vielleicht ist die ganze Show nur ein genialer Schachzug, um letztendlich doch noch aus diesem Twitter-Deal herauszukommen. Twitter war bislang noch nie sonderlich profitabel, auch jetzt nicht: Twitter reports user bump, revenue miss for Q1, days after accepting Musk’s takeover bid … [CNBC]. Bis dato sieht Twitter noch immer nach einem veritablen Abschreibungsmodell aus. Als regulierte und zensierte Meinungspostille macht Twitter in der jetzigen Sicial-Media-Landschaft nach wie vor eine gute Figur.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

6 Kommentare

  1. Zitat von oben: „Man könnte auch sagen, dass so ein Imperium, wie er es aufgebaut hat, ohne mysteriöse Verbindungen gar nicht möglich gewesen wäre.“ In der Tat! Mehr zu Musk hier („huckster“ ist ein „Hausierer“):
    „Meet Elon Musk, Technocratic Huckster“ – https://www.corbettreport.com/musk/

  2. Twitter ist für Musk kein geeignetes Abschreibemodell. Ob Starlink Geld verdient, kann man nicht einschätzen. Aber der „größte“ richtiger am höchsten bewertete Autokonzern der Welt verkauft ungefähr halb soviel Autos wie BMW. Wenn man das ins Verhältnis zu Toyota, Honda, Ford, … und Daimler setzt, kann man zu dem Schluss kommen, dass es bei Tesla kaum „Steuern zu sparen“ gibt. Denn die Firma lebt nur noch, weil sie gigantische staatliche Zuschüsse bekam. Bei den Strompreisen und der Energiesicherheit in der EU sollte man sich gut überlegen, ob man sich so eine Karre kaufen will. Benzin wird gezielt verknappt und verteuert, aber für Elektrokarren dürfte es für absehbare Zeit nicht genug Strom geben.

  3. „Als regulierte und zensierte Meinungspostille macht Twitter in der jetzigen Sicial-Media-Landschaft nach wie vor eine gute Figur.“
    Sicial-Media-Landschaft >>> Social-Media-Landschaft – kleiner Typo ???
    Viele Grüße

  4. Wer es noch nicht gelesen hat:

    Information(en) –soweit öfentlich zumutbar– über E. Musk von V. Pjakin in Sachen Starlink und …..!

    https://fktdeutsch.wordpress.com/2022/10/23/vermittler-oder-sprechpuppe/

    [„Der Skandal mit Elon Musk. Man sagt, dass dieser Mann ein sehr erfolgreicher Unternehmer sei. Wer so etwas behauptet, ist entweder ein Strohkopf oder er hält alle Mitmenschen für Idioten. Schließlich ist Elon Musk nur der “Frontmann”, nur das “Aushängeschild” eines speziellen Manövers, in das alle amerikanischen Unternehmen des militärisch industriellen Komplexes eingebunden sind.“]

    Wer Twitter nutzt und wozu sollte mittlerweile auch klar sein.

  5. Es gibt nur zwei Meinungen und eine davon ist verboten. Praktisch könnten wir uns eine Menge Arbeit ersparen, wenn wir zurückkehren zu zwei Zeitungen, und eine wird verboten.

    „Die degenerierten Völker des Westens werden willig an ihrer eigenen Zerstörung mitarbeiten. Ihre Kunst ist formalistisch und mit dem Gift des Nihilismus und der totalen Verachtung aller kulturellen Werte durchtränkt.“ Schepilow, sowj. Außenminister 56
    Ich finde, der Mann hatte Recht. Im Übrigen gibt es eine interessante Arte-Doku über den russischen Afghanistan-Krieg. Da ist eine Perspektive, die mir und wahrscheinlich den meisten völlig fremd ist.

    „Die lauten Töne und hellen Lichter sind enorme Indoktrinationswerkzeuge; es ist möglich, die menschliche chemische Struktur mit der richtigen Kombination von Frequenzen zu verändern. Wenn die richtige Art von Beat dich dazu bringt, mit dem Fuß zu wippen, welche Art von Beat bringt dich dazu, die Faust zu ballen und zuzuschlagen?“Frank Zappa

    „Die Illusion der Freiheit wird so lange aufrechterhalten, wie es profitabel ist, die Illusion aufrechtzuerhalten. An dem Punkt, an dem die Aufrechterhaltung der Illusion zu teuer wird, werden sie einfach die Kulissen abbauen, die Vorhänge zurückziehen, die Tische und Stühle aus dem Weg räumen, und man wird die Backsteinmauer im hinteren Teil des Theaters sehen.“ Frank Zappa

    Wir haben früher doch das richtige gehört.

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