Deutsch-Absurdistan: Spätestens nach Jan Böhmermann wissen wir, dass Kunst nur allzu schnell etwas für den Staatsanwalt ist. Die Nerven liegen in dieser Bananenrepublik bekanntermaßen schon etwas länger blank, sodass künstlerische Provokation zumeist nicht erkannt wird. Vielleicht schafft es gerade nochmal eine hoch spezialisierte Klientel einen tieferen Sinn in der Kunst zu entdecken. Die breite Masse hingegen ist kaum mehr in der Lage etwaigen künstlerischen Tiefsinn auch nur ansatzweise zu erkennen. Der Rückbau des Intelligenzquotienten, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, schreitet planmäßig voran.
Nun gab es eine künstlerische Aktion in Wiesbaden, bei der auch ein güldener Erdoğan zum Einsatz kam. Erdogan-Statue: Das sagen die Verantwortlichen … [Merkurist]. Sicher, kein normaler Mensch würde sich hier einen goldenen Erdoğan in den Pelz setzen lassen. Leider reicht der Verstand nicht so weit, darüber nachzudenken, warum der vielleicht exakt an dem Platz zu stehen kam. Auch eine Verbindung zu irgendeiner Kunstaktion konnten und mochten sehr viele Betrachter (potenziell Betroffene) scheinbar nicht in Erwägung ziehen. Stattdessen reichte es nur für die Wahrnehmung einer Provokation. Befürworter wie Gegner des Recep Tayyip Erdoğan waren drauf und dran sich auf deutschem Grund einmal mehr den Schädel einzuschlagen. Dank deutscher Toleranz und dem unbändigen Integrationswillen der Beteiligten natürlich für unsere Gesellschaft keine Hürde.
Stadtverwaltung lässt Erdoğan umlegen
Das bemerkte dann auch die Wiesbadener Stadtverwaltung und suchte händeringend nach der Kunst-Notbremse. Im Ergebnis bekam der „güldene Denkstoff“ in Form eines Erdoğan einen schnellen Platzverweis. Die Feuerwehr durfte ihn unter größtem Polizeiaufgebot dann standesgemäß mit einem etwas dickerem Kran umlegen und vom Ort des Frevels evakuieren. Exakt auf diese Weise durfte der Erdoğan, nunmehr tief gedemütigt, in der Horizontalen das Areal auf einem LKW liegend verlassen. Zum Beweis dafür hier die filmische Dokumentation der Wiesbadener „Kunst-Minen-Entschärfung“.
Um nunmehr die Wogen wieder ein wenig zu glätten, Wiesbaden zur Ruhe kommen zu lassen, gab es anschließend noch eine entsprechende Pressemitteilung … [Stadt Wiesbaden] aus dem Rathaus. Auch die Polizei ließ sich in diesem Zusammenhang nicht lumpen und gab nochmal eine eigene Betrachtung zum Besten: Polizeiliche Unterstützung der Stadt Wiesbaden im Rahmen der Vollzugshilfe bei Abbau der Erdogan-Statue … [Presseportal]. Vollzugshilfe hört sich insbesondere im Zusammenhang mit Kunstprojekten besonders toll an, gelle.
Kunst und gewaltlose Streitkultur sind eben nichts für jedermann, das haben die Neubürger in Wiesbaden eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aus für Erdogan-Statue: Stadt Wiesbaden beendet Kunstaktion … [GMX]. Was gab es denn da zu feiern? Doch nicht etwa Kunst? Diejenigen, die schon länger hier leben, hätten damit jetzt sicherlich gar kein Problem gehabt. Abgesehen davon wäre die Erdogan-Statue für Sie vermutlich recht langweilig gewesen. Man hätte mit einigen Gähnern verziert das Ende der Ausstellung locker aussitzen können, ohne sich über irgendetwas zu erregen.
Das wirklich Fatale am güldenen Erdoğan in Wiesbaden
Jetzt gibt es aber viele Leute, die noch nicht so lange hier leben und zuvorderst schon ein Problem mit Deutschland selbst haben. Dazu haben sie weitere Probleme mit ihrem Herkunftsland und dann in unterschiedlicher Weise auch noch mit dem Erdoğan. Die einen, weil sie ihn verehren und die anderen, weil sie ihn zutiefst verabscheuen. Und genau in dieser Konstellation, in Verbindung mit null Kunstbewusstsein, kann das nur zu größeren Unannehmlichkeiten zwischen diesen Personengruppen führen. Exakt das wurde uns eindrucksvoll vorgeführt.
Insoweit hat die „künstlerische Provokation“ voll ins Schwarze getroffen. Sie beweist, dass es inzwischen einen deutlichen Wechsel beim hiesigen Hausherren gegeben hat. Dass der bisherige Hausherr nichts mehr zu vermelden hat, ist offensichtlich. Soweit er jetzt nicht schnell genug den Schwanz zwischen die Beine klemmt und das Weite sucht (wie mit dem Abbau der Statue), hat er sogleich noch einen Bürgerkrieg mit Erdogananhängern und -gegnern an der Backe. Nur gut, dass wir die Kunst (der Dichter und Denker) auch sukzessive hier aus dem Land verbannen, um auch denen gerecht zu werden, die in jeder Kunst als Erstes mal einen persönlichen Angriff sehen und bereit sind dafür zu sterben/morden. Ohne Kunst muss dann künftig auch die Polizei nicht mehr ausrücken. Das spart ordentlich Steuergeld und schafft Pseudo-Integration. Dazu von hier aus ein herzlicher Glückwunsch nach Berlin! Denn ohne die aktuelle Bundesregierung hätten wir es in Sachen Souverän-Wechsel vermutlich niemals soweit gebracht.
Die „Kunst“ ist mal wieder zum Propagandamittel verkommen. Dann wird staatlicherseits festgestellt was „Kunst“ ist. Geistige Ziegenfickerkotze á la Böhmermann ist „Kunst“, weil linientreu, Leichenschändung á la „Zentrum für Politische Schönheit“ ist offenbar auch OK, aber ein temporärer Erdo ist in schöner Tradition „nicht artgerecht„. Da wird die Frage „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ schnell entschieden.
Eine Frage: muß Kunst überhaupt provozieren?
Oder ist eine Provokation automatisch Kunst?
Sollte Kunst nicht das Leben leichter, erfreulicher, friedlicher machen?
Stichworte in diesem Zusammenhang wären z.B. das Berliner Schloß, Bauhaus oder auch das Wort: Musik.
Kennt man Rangelein zwischen Musikschülern? Damit z.B. dieser Aspekt die Persönlichkeitsentfaltung nicht behindert wurde Musikunterricht in Berlin durch Rot-Rot-Grün deutlich zurückgefahren. Auch ein Lösungsweg wenn man Probleme bewusster machen will. (Ironie OFF)
Die Glorifizierung von Personen die weniger als 70 Jahre tot sind (Maßstab: Urheberrecht?) sollte unter Strafe stehen. Gilt für Merkel wie für Erdogan.
Zietat: ‚Insoweit hat die „künstlerische Provokation“ voll ins Schwarze getroffen.‘
Welch Wortspiel!
Kunst ist ja immer erst richtige Kunst, wenn a) der Künstler verschieden ist oder b) die Kunst dem gerade Herrschen gefällt. Leider trifft beides für die Erdoranskulptur nicht zu und ist von daher obsolet. Da hält sich selbst ein Fettfleck von Joseph Beuys länger. Das aber die eigene Selberschuld des Erdoran, dass er noch lebt nach dem Putsch vor einem Jahr und die Angriffe auf die Lira hat er bisher auch überstanden. Da kann Wiesbaden nichts dafür, aber vielleicht hat man aber auch etwas vorschnell gehandelt.
Schließlich kommt der Erdoran jetzt zur großen Mutti und laut Ihrer GenderwissenschaftlerInnen ist sie dem Erdoran haushoch geschlechtlich überlegen, der das aber irgendwie nicht einsehen will bei seinem Islamtick. Dabei sind die hiesigen Islamisten hier ganz artig, wenn man bedenkt wie viele das schon sind. Ja gut ab und zu wird mal ein länger hier Lebender geschächtet, kein Grund sich aufzuregen, die sind sowieso bald Geschichte. Da sind die „Wir sind das Volk“ Rufe völlig unangebracht, denn es gilt immer noch der Muttispruch „Wir schaffen das“ – was und wer auch immer. Na ja, kann man sich eigentlich denken die Mutti mit den Grünen gegen die länger hier Lebenden. Und die Mutti hat gerade noch ein paar Bestellungen in Afrika aufgegeben, damit sich, wie von den Grünen gewünscht, der Karneval der Kulturen flächendeckend ausgebreite. Dann noch einen richtigen Joint und die bunte Welt ist in Ordnung, zumindest in den grünen Kleinhirnen.
Ich mag gar nicht bewerten, ob wir es mit einem Kunstobjekt zu tun haben oder nicht, allein die Unverfrorenheit, uns mit so einer Hinterlassenschaft zu belästigen, ist einfach nur dreist.