Dem Karl seine Ruhe: Das war nicht abzusehen, so ein Parteitags-Knaller. Keinerlei Hinweise dazu im Vorfeld, nicht einmal der Hauch einer Andeutung oder gar einer Debatte dazu, eine totale Weihnachtsüberraschung. Die angestaubten Unionsparteien wollen nach dem willen der Kanzlerin frischen Wind in die deutsche Parteienlandschaft bringen. Die Große Koalition hat die Politik ohnehin ziemlich in Verruf gebracht, da kann man sich mit einer neuen Bezeichnung hervorragend neu aufstellen. Abgesehen davon müssen sich Parteien von Zeit zu Zeit der Realität anpassen, das gilt auch für das Selbstverständnis einer Partei, welches sich letztlich in der Namensgebung wiederfinden soll.
Kaum ist der CDU Parteitag in Karlsruhe eröffnet, Merkel hat noch keine 8 Stunden geredet, da verkündete die Staatsrats- und Parteivorsitzende die oben erwähnte Namensänderung. Das „Christlich“ wird nunmehr mit sofortiger Wirkung durch „Imperial“ ersetzt. In einer kurzen aber entschlossenen Ansage begründete sie die Anordnung der Umbenennung der Unionsparteien mit einer längst überfälligen Modernisierung der Partei-Dogmen.
Das christlich, so sagte sie, sei wenigstens genauso abgedroschen wie Sozialismus und Kommunismus. Deshalb sei das für eine Partei des dritten Jahrtausends nicht mehr zeitgemäß. Letzteres natürlich auch mit Blick auf die unzähligen Neubürger und zuwandernden Facharbeiter, denen man nicht in so brutaler Art vor den Kopf stoßen dürfe, auch diese hätten eine politische Heimat in Deutschland verdient. Nach ihrer initialen Vorstellung hätten sogar die Komponenten „demokratisch“ und „sozial“ noch ersetzt werden müssen, weil definitiv nichts mehr davon in den Parteien enthalten sei, aber sie wolle Deutschland nicht überfordern.
Der prospektive Parteitags-Knaller
In ihrer nachgeschobenen, etwas ausführlicheren Begründung, legte sie sehr viel Wert darauf, dass imperial nicht gleichbedeutend sei mit „imperialistisch“ oder „Imperialismus“ sei. Imperial sei vielmehr etwas sehr erhabenes, von höheren Einsichten geprägt und basiere mehr auf Weisheit denn auf roher Gewalt, wie man dies traurigerweise vom Imperialismus kenne. Genau aus diesem Grunde habe sie verfügt, hier final den Schnitt zu wagen, um sich als Partei endlich des „Kreuzes“ zu entledigen, immer nur für die dumme Masse arbeiten zu müssen, inzwischen ist Deutschland schließlich das Land der „(Geld)Schichter und Lenker“.
Auch mit Blick auf die Vorbereitungen einer NWO (Weltregierung) sei diese Bezeichnung viel anschmiegsamer und zeitgemäßer. Abgesehen davon könne man sich diese Umstellung zum jetzigen Zeitpunkt durchaus gut leisten, da es auf absehbare Zeit keine Wahlen mehr in Deutschland geben werde. Damit hätten die Menschen Jahrzehnte Zeit sich die nachfolgenden, neuen Parteibezeichnungen intensiv einzuprägen.
Imperial-Demokratische Union – IDU
Imperial-Soziale Union – ISU
Für diese kleine Änderung in den Parteizeichnungen der beiden großen deutschen Unionsparteien muss die Schwesterpartei aus Bayern logischerweise nicht befragt werden. So etwas sei Bundesangelegenheit und damit Chefsache. Landesvater und CSU Parteichef Horst Seeopfer dürfe aber am Dienstag, bei seinem genehmigten Auftritt zum Grußwort aus Bayern, noch pro forma zustimmen. Er kann ohnehin erst am Dienstag dort erscheinen, weil der Gang nach Canossa Karlsruhe, aus der Landeshauptstadt Bayerns, ein recht weiter und mühsamer sei.
Und wie es sich für richtig große Würfe bei den Volks-Parteien gehört, als Abbild des Fortschritts einer Gesellschaft, wird das ganze natürlich auch mit einer neuen Parteihymne flankiert werden. Hier wiederum könne man sich die ein oder andere kleine Reminiszenz an den Pöbel durchaus noch leisten und habe dazu ein selten geniales Stück des berühmten „Gröhl a song“-Writers, Rainer von Vielen ausfindig machen können.
Ein leicht mitzusingendes Stück übrigens, welches künftig auf jedem Parteitag vom Parteivolk zu Beginn, in den Pausen und zum Abschluss der Veranstaltung gesungen werden muss, um die Einheiz-Stimmung zu heben. Da der Text allerdings intellektuell sehr anspruchsvoll sei, möge sich jede|r brave Parteisoldat|in den tatsächlich mehrfach bis zu Ende anhören ohne bereits vorher einen Zusammenbruch aufgrund der Genialität des Textes zu erleiden. Die gesamte Parteiräson des laufenden Jahrhunderts sei aber in dem ausgereiften Text enthalten, wegen der grundsätzlichen Bedeutung, bilden wir die zentralen Aussagen vorsorglich schon vor dem Film ab, damit sie niemand versehentlich versäumt:
a) Von nichts ’ne Ahnung, aber voll dabei!
b) Stillstand auf hohem Niveau!
Darth Mudda lmao
Es ist das (krankhafte) Machtstreben einer evangelen Pfarrerstochter!
Das Resultat einer
a) krankhaft machgierigen evangelen Pfarrerstochter und
b) ein Zeugnis über die Unfähigkeit der Parteidelegierten.
Verantwortung sieht anders aus.
Egal von welcher Seite man die Vorgänge besieht.
Die Delegierten (besser Selektierten) sind ein Abbild des Deutschen Volkes.
Einfältig, lernresistent und von schlichtem Gemüte.
Wenn die vollgefressenen Degenerierten dieses Partytages zu Weihnachten an die armen Hartz 4-Familien denken, dann schmeckt denen ihr Weihnachtsschmaus nochmal so gut und schallendes Gelächter macht sich breit in den Fluren der Villen, wenn sie dann noch an die Frontsäue denken.