Nipp on Drugs: Wir haben sie alle noch vor Augen, die atomare Megakatastrophe in Friedenszeiten, bei der ein Tsunami gleich mehrere Atomkraftwerke im Stück zerlegte. Dank der Besonnenheit der japanischen Energie-Mafia, im eindrucksvollen Zusammenspiel mit den korruptesten Politikern des Landes, wird die von dieser Unglücksstelle ausgehende Gefahr alsbald zur Formalie degradiert. Ihnen ist ein großer Schlag gegen die von den Unglücksreaktoren ausgehenden Gefahren gelungen. Ein Segen, nicht nur für die Aufräumarbeiter in Fukushima, am Ende auch für alle in der Nähe des Unglücksortes lebenden Menschen.
Insoweit freuen wir uns, nach Jahren des Elends in Japan (Fukushima … [Wikipedia]), endlich einmal positive Botschaften von der Strahlenfront unters Volk bringen zu dürfen. Die negative Beichterstattung in den Medien zum Atomtod ist ja kaum mehr zu überbieten, da braucht es weitere strahlende Ereignisse für die Menschheit, dieses Ungemach zu überwinden. Konkret bedeutet dies, dass die Strahlenbelastung für „in Notfällen tätiges Personal“ in Japan von bisher 100 auf nunmehr 250 Millisievert pro Jahr (mSv/a) erhöht wurde. Damit hat der verunglückte Atomkomplex binnen Tagen rund 150 Prozent seiner Gefährlichkeit eingebüßt. Klar ersichtlich ist auch, dass die Japanern es ihren Kindern einfacher machen wollen diese Bürde zu tragen, diese noble Motivation muss man erwähnen. Um es noch klarer zu sagen: diese Grenzwerterhöhung kommt nicht nur der gesamten Natur zugute, nein, auch die arg geschundene Atomindustrie kann endlich wieder tief durchatmen und sich nach schwersten Anfeindungen aus aller Welt ein Stück weit zurücklehnen.
Nun gut, die meisten Menschen stutzen jetzt noch ein wenig, weil sie vermutlich mit diesen Einheiten in keiner Weise vertraut sind, darum bringen wir einfach mal deutsches Recht und deutsche Grenzwerte ins Strahlen-Spiel, damit jeder erkennen kann, dass wir hier noch viel gefährdeter leben als unsere im Schnitt körperlich kleineren japanischen Mitmenschen. Dazu bemühen wir mal die hier geltende Verordnung, Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV) • § 5 Dosisbegrenzung … [StrlSchV] und zitieren:
Wer eine Tätigkeit nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a bis d plant, ausübt oder ausüben lässt, ist verpflichtet dafür zu sorgen, dass die Dosisgrenzwerte der §§ 46, 47, 55, 56 und 58 nicht überschritten werden. Die Grenzwerte der effektiven Dosis im Kalenderjahr betragen nach § 46 Abs. 1 für den Schutz von Einzelpersonen der Bevölkerung 1 Millisievert und nach § 55 Abs. 1 Satz 1 für den Schutz beruflich strahlenexponierter Personen bei deren Berufsausübung 20 Millisievert.
Mit Leichtigkeit stellen wir also fest, das ein normaler Deutscher rund 250 mal weniger verträgt als ein japanischer Facharbeiter in Fukushima. Ob diese Strahlenresistenz womöglich einer gesonderten Spezialausbildung in Japan zu verdanken ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Um allerdings die Gefahren, endlich auch für die benachteiligten Deutschen Dummbratzen drastisch zu reduzieren, sollten wir vielleicht eine Petition zur Erhöhung der hier geltenden Strahlengrenzwerte veranlassen. Immerhin wird das Personal schon mal mit einer 20-fachen Verträglichkeit ausgestattet, wie die zitierte Verordnung belegt. Hier stellt sich glasklar noch die Frage der Gleichbehandlung, wo wir uns doch für ein diskriminierungsfreies Land halten.
Wir haben uns bei der Betrachtung dieser frohen Kunde aus dem fernen Osten von diesem Bericht inspirieren lassen: Fukushima – Atomkontrolleure erhöhen Grenzwert für maximalen Strahlendosis auf 250 Millisieverts … [Netzfrauen], wo man sich die Mühe machte diese Neuigkeiten ins Deutsche zu übersetzten. Die Netzfrauen sind seit Jahren immer wieder, alternativ federführend, an diesem elenden Thema dran. Abgesehen davon muss man den trockenen Humor der Japaner bewundern, die inzwischen intensiv darüber nachdenken ihre Atomkraftwerke wieder anzufahren, weil es einfach mehr Profit macht, als sich über „politische Grenzwerte“ streiten zu wollen. Sicher, man muss den Japanern zugutehalten, dass sie weltweit, seit 1945 als einzige Nation über die ausgedehnteste Erfahrung mit frei zugänglicher Strahlung verfügen. Vielleicht hat auch gerade das ein wenig die Lernfähigkeit zu diesem Thema beeinflusst.
Es gäbe noch eine Möglichkeit, die Grenzwerte elegant herabzusetzen: Mit Hilfe der Statistik.
Wenn 10 belastete mit was weiß ich wieviel weniger belasteten Atomkraftarbeiter gemischt werden und dann nimmt man den ausgerechneten Millisieverts-Durchschnittswert – aber vielleicht ist das für die Atomkraftbetreiber schon längst kalter Kaffee…
Wem sich nach dem Lesen nicht vor Lachen die Stirn runzelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Danke!
@ES,
mit dem Lachen hat das eher weniger zu tun , ein Freund aus Norwegen hat vor kurzen bei starken Regen 50mlS/H dort oben gemessen , wir reden da von S. per H , nicht von S per anno.
Dh , im Deteil das uns so ca in einem halben Jahr eine Strahlungsfront erwischt die sich über die nördliche Hemisphere nach süden schiebt .
Tschernobyl war ein Teelicht verglichen mit Fuko , wir haben dort noch immer 4 Reaktoren die ca 100m tief ins Gestein hinunter gebrannt sind und welche mit Meerwasser gekühlt werden , die vielen kleinen Erdbeben dort snd nichts weiter als unterirdissche Explosionen wie sich die Atomare Schmelze den Weg zum Meer freisprengt .
Ein Supergau der XXXL Klasse der die Menscheit die nächsten 250Jahre beschäftigen wird , oder die welche noch übrig sein werden .
Gegen Bakterien und sonstige biologischen Feinde kann man sein Immunsystem ja trainieren indem man jeden Tag einen Löffel Gartenerde zu sich nimmt. Wirkt als Heilmittel, garantiert.
Gegen Radioaktivität hat aber unsere Immunabwehr leider kein Mittel parat, und deshalb muß man den Idioten, die das produzieren die Eier zerquetschen.