Deutsch-Absurdistan: Ein bisschen Generalverdacht kann ja nicht schaden, zumindest dann nicht, wenn es um höhere Interesse und satte Profite geht. Da muss man schon mal mit den Wölfen heulen, oder wie in diesem Fall mit den Terrorfetischisten aus den USA. Deren weltweite Sanktionbedürfnisse gilt es zu ehren und zu achten, obgleich der ganze Budenzauber überwiegend von ihnen selbst verursacht ist. Hierbei möchte nun auch Daimler nicht hinten anstehen und will im Rahmen der beliebten Aktion „Kampf gegen den Terror“ jetzt auch quartalsweise seine 280.000-köpfige Belegschaft auf subversive oder gar terroristische Aktivitäten hin durchleuchten.
Letztlich dient ein solches Kontroll-Vorgehen natürlich nur der betrieblichen Sicherheit, also dem Betriebsfrieden und wie könnte es anderes sein, der Sicherheit der Mitarbeiter selbst, getreu dem Motto, wer nichts Böses denkt oder tut, der hat auch bei Daimler nichts zu befürchten. Wir kennen diese Doktrin schon aus ganz anderen Zeiten. Das ganze liest sich dann in sittsamer Form etwa so: Angst vor Terrorismus, Daimler will Mitarbeiter durchleuchten – alle drei Monate … [SpeiGel auf Linie]. Aber keine Sorge, Daimler hat die Angelegenheit noch nicht zu einem eigenständigen Produkt hochstilisiert, auch wenn das Titelbild so gedeutet werden könnte.
Ernsthafte Einwände gibt es da keine, wie damals in der DDR, wenn der große rote Bruder so seine speziellen Wünsche anzeigte und um Ausführung bat. Warum sollte es mit dem neuen alten großen West-Bruder jetzt auch anders ablaufen. Weder Mitarbeiter, noch Personalrat oder irgendwelche anderen Institutionen haben hinsichtlich solcher Überwachungspläne ernstlich rebelliert. Das belegt ziemlich eindeutig, wie sehr alle Sternen-Träger (Daimler Gehaltsempfänger) sich ihrer uniformen Verantwortung gegenüber Amerika bewusst sind, oder? So werden dann ab dem 1. Dezember 2014 endlich Name, Vorname und Geburtsdatum aller Daimler-Mitarbeiter regelmäßig gegen die Terror- und Sanktionslisten der USA gefahren, um Übereinstimmungen ausfindig zu machen. Mal ehrlich, welcher Terrorist wollte nicht beim Daimler beschäftigt sein?
Bislang soll derlei Umtriebigkeit „nur“ auf das Personal beschränkt bleiben. Ob und wann davon auch Kunden betroffen sein könnten, wurde nicht verlautbart. Aber vorstellbar ist schon, dass Daimler nicht möchte, dass Terroristen oder US-Sanktionierte Despoten wie Putin und Konsorten auch noch Daimler-Karossen fahren. Auch wenn es Daimler des Profits wegen noch egal wäre, würde doch der große Bruder mangelnde Compliance … [Wikipedia] beklagen und dem Daimler dann ganz unbürokratisch, aber sehr demokratisch Sanktionen für andere lukrative Märkte in Aussicht stellen … das will natürlich niemand, deshalb ist man brav und artig beim Daimler, wie es sich für anständige deutsche Zipfelmützen gehört.
Für Daimler ist das alles auch kein Beinbruch und sehr leicht verständlich, man hat sich schon zu ganz anderen Zeiten sehr profitabel an Gesetze und Verordnungen halten können/müssen. Selbst zu Zeiten des Dritten Reiches, als es darum ging sich „auch nur” gesetzeskonform zu verhalten oder doch zwangsweise von den Vorzügen des Nationalsozialismus partizipieren zu müssen, ist niemand ernsthaft in der Konzernleitung aufgeschreckt. Daimler-Benz in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) … [Daimler Benz]. In der heißesten Phase des Zweiten Weltkreiges hatte man dann schon mal fast 50 Prozent Zwangsarbeiter in der Produktion zu stehen und auch das brachte keinen Ethik-Rat (den es auch gar nicht gab) auf die Palme. Damals konnte man recht gut mit den NAZIS leben und alles war im Lot, nur eben später nicht mehr.
Heute ist es nicht anderes, die USA sind nicht weniger „korrekt“ als die Nazis, wenn sie weltweit zu Tausenden die Leute mittels Drohnen präventiv dahinschlachten (dabei haben die Drohnen nicht einmal einen Stern auf der Haube). Es ist doch alles für den guten Zweck und eben gegen den Terror! Böse ist doch nur derjenige, der so etwas dann als Terror bezeichnet. Heute ist alles ähnlich gut akzeptiert wie damals das Treiben der Nazis. Genau deshalb kann es in der Konzernleitung auch mit dem Terror nie echte Probleme geben, sofern man sich nur eng genug an die Vorgaben der „wahren Freunde“ hält … und an das „später” denken wir heute besser nicht, hat Daimler auch damals schon nicht gemacht.
Auch der Konzernbetriebsrat hat mit der Durchleuchtung der Mitarbeiter keinerlei Probleme, wozu auch, hört man doch die frohen Terror-Töne aus den USA. Natürlich, man ist sich nur der „Verantwortung bewusst“. Daimler teilte dem SPIEGEL ONLINE mit, „man erfülle lediglich zwingende gesetzliche Vorgaben der EU sowie der USA“ und die Daimler AG trägt in „angemessener Weise“ dafür Sorge, dass die sanktionsrechtlichen Vorgaben des Gesetzgebers berücksichtigt werden. „Nach diesen Vorgaben sind wir wie andere Unternehmen auch verpflichtet, gelistete Personen zu melden“ … mal ehrlich, dass war doch unter Adolf nicht sonderlich viel anders, nur das Thema war ein wenig verschoben, oder? Wenn einem soviel Dummheit wird beschert, dann ist das doch einen echten und hygienisch einwandfreien „Sindelfinger” wert, gelle! Was sollten wir nur ohne den Terror und unsere amerikanischen Freunde machen, wo es doch nichts heiligeres als Umsatz und Profit gibt. Alles andere muss sich korrekt dahinter einordnen.
Als „Daimler“-Fahrer werde ich dieses Verhalten beim meinem nächsten Fahrzeugkauf zwingend in die Kaufentscheidung für das nächste Fahrzeug mit einbeziehen.
Das Negativbeispiel Daimler wird in anderen Betrieben Schule machen…
Benito Mussolini hat den Begriff Faschismus passend definiert: „Die Fusion zwischen Großkonzernen und Staaten“.
Wir sind also schon wieder soweit!
wo bleibt die Meinungsfreiheit ?????