EU-Digi-Kommissar Oettinger im Verhör bei Sonneborn geständig

EU-Digi-Kommissar Oettinger im Verhör bei Sonneborn geständig Guenther Oettinger 2014 bruessel Kommissar netzwerk digital EU-Kommission internet qpressEU-nuch: Der Meister aller Kassen, Kommissar-Leichtgewicht Günther Oettinger schreitet derzeit gemächlich die Karriereleiter hinunter. Nachdem er im letzten EU-Kommissariat noch die Stelle des Energetikers besetzen durfte, braucht man ihn jetzt viel dringender bei der Verharmlosung der Gefahren im Internet, nebst einer optimierten Überwachung desselben durch die EU. Noch vor dem Amtsantritt kommt es traditionell zum Verhör durch die EU-Placebo-Abgeordneten, wobei die frisch nominierten Kommissare sich ein letztes Mal von ihrer peinlichsten Seite zeigen dürfen, bis sie dann endlich in den Mantel der vollen Immunität schlüpfen und damit ihre kommissarische Narrenfreiheit in vollen Zügen genießen können.

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Günther Oettinger[Wikipedia] hat bereits in seinem letzten Kommissars-Job absolute Loyalität gegenüber den meisten Lobbys bewiesen die in Brüssel schmieren gehen. Das dürfte der Grund sein warum man jetzt kaum auf ihn verzichten kann. Auch seine dort gewonnenen Erfahrungen mit Netzen sollten ein starkes Argument sein, wenngleich die Problemstellungen im Internet ein wenig anders gelagert sind als beispielsweise in den Hochspannungsnetzen der Energiekonzerne und Strom-Netzbetreiber. Das macht aber nichts, einmal Fachmann immer Fachmann. So etwas muss ein Vollblut-Politiker einfach können, da braucht es keine Ausbildung sondern nur den reinen Genius und einen überwiegenden Schuss „Amigo“. Im Bild gut zu sehen (Oettinger in einer Internet-Kneipe nach einem verbalen Schlagabtausch auf Englisch), bei einer Wiederholungsübung seines legendären Krall-Griffs, der künftig dem Internet gelten wird.

EU-Digi-Kommissar Oettinger im Verhör bei Sonneborn geständig Die_PARTEI_(Film)Martin Sonneborn[Wikipedia] der Chefideologe von der Partei „Die Partei“[Die Partei], kurz vor seinem befürchteten Rücktritt im EU-Parlament, hatte nun das zweifelhafte Vergnügen der Erstbefragung zum Auftakt der neuen Narrensaison der EU-Kommissare. Sonneborn hatte sich ganz speziell den Günther Oettinger auserkoren, vermutlich aus purer Sympathie, weil der als künftiger Internet-Kommissar auch in Englisch voll fit ist. Trotz liebevoller Aufforderung durch Sonneborn, doch bitte international verständlich auf Englisch zu antworten, getraute sich Oettinger noch nicht dieser Bitte Folge zu leisten. Vermutlich, um die vielen nichtdeutschen Europäer nicht grundlos mit seinen fundamentalistischen Fachkenntnissen im ersten Anlauf (also vor Amtsabtritt) in Verlegenheit zu bringen, aus Rücksicht eben … er kann es aber, was an dieser Stelle wunderbar zu sehen ist: Oettinger parliert englisch[DuTube]!

Die gesamte Aufführung des nun beginnenden Polit-Zirkusses kann man im beigefügten Video-Streifen mustergültig nachempfinden. Gleichzeitig muss man bei dem hier vorgeführten EU-Novum feststellen, dass das EU-Parlament durch diese revolutionäre Offenheit wieder enorm an Sympathie gewinnt. Wir stellen fest, es kommt bei der Steigerung des Unterhaltungswertes immer nur auf die richtigen Fragesteller an, Sonneborn ist so ein nüchterner Spezialist. Auch wenn sich dadurch rein gar nichts ändern wird, so gestaltet sich doch der Niedergang Europas für die 500 Millionen betroffenen Europäer viel lustiger und erträglicher. Sie können förmlich live bei ihrem eigenen Untergang zusehen und mit ruhigem Gewissen dazu applaudieren. Dies ist übrigens eines der nicht offiziell propagierten Ziele der EU, den Menschen ihren Abgang anständig zu versüßen, durch billigstes mediales Unterhaltungs- EU-Thanasie-Programm[Wikipedia] eben so erträglich und billig wie möglich zu gestalten. Das viele schöne Geld kann so für die Banken gerettet werden und auch die EU-Abgeordneten sollten damit länger bei Laune gehalten werden, ohne die Ziele der weltweiten Konzerne im Vertriebsgebiet EU zu gefährden.

Wagen wir noch fix eine Prognose für das EU-Internet der kommenden Fünf-Jahres-Session unter Hochkommissar Oettinger. Da dürfte es künftig richtig trübe werden, da der Günther kaum den Unterschied zwischen seinem heimischen Spider-Web und dem World Wide Web kennt. Bei sich daheim kann er die Netze zumeist mit einem groben Besen recht schnell regulieren. Diese Hardcoreerfahrungen lassen sich aber nicht ohne weiteres auf das Internet in Europa übertragen.

Klar, der Günther Oettinger wäre nicht für diesen hochkomplizierten Job berufen worden, wenn man sich nicht absolut sicher gewesen wäre, dass er rein gar nichts von der Materie versteht. Nur dieser Umstand bürgt für den weiteren Erfolg aller durch Lobbyisten gewünschten Einschränkungen des Internets mit den blödesten Begründungen die wir jemals gehört haben werden (dann sicherlich auch auf Englisch). Diese Botschaften zu übermitteln, gibt es keinen geeigneteren Exekutor als ausgerechnet Oettinger, das wird auch dem Chefideologen von „Die Partei” nicht verborgen geblieben sein, als sich Sonneborn vergeblich die Kopfhörer für die ausbleibende Übersetzung überstülpte.

Freuen wir uns jetzt gemeinsam auf den raschen Niedergang des Internets unter der fachkundigen Regulierung und Führung des famosen Günther Oettinger, der schon immer den richtigen Riecher für grandiose Innovationen der eigenen Vorteile hatte. Seit seiner Berufung für diesen Posten bekommt sogar die uralte Redewendung: „Aus berufenem Munde“, eine völlig neue Bedeutung.

Bildnachweis: Günther Oettinger von RudolfSimonEigenes Werk | CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons | Bearbeitung: qpress

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

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