Schweiz in 20min meinungsbefreit – Endsiech der Neutralität

Verbaselt: Die Schweiz gilt nicht nur historisch als überaus neutral, nein, sie neutralisiert sich jeden Tag ein kleines Stück mehr. Ob es die von der EU ausgerufenen Sanktionen sind (zu viel Demokratie in der Schweiz), oder nur vorauseilender Gehorsam gegenüber internationalen Konzernverflechtungen, lässt sich nicht bestimmen. Selbst eine allgemeine EU-phorisierung kann nicht ausgeschlossen werden. Deutlich spürbar ist jedoch, dass die Schweiz in kürzester Zeit völlig frei von jedweder Meinung werden könnte. Genau dieser Zustand ist es, der einigen verqueren Gestalten als anzustrebendes Heiligtum gilt. Man spricht dabei von der ultimativen Meinungsfreiheit, einem der Erleuchtung sehr ähnlichen, glückseligen Zustand, in dem es keinerlei Meinung mehr gibt.

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Adolf Hitler neuronale weisheit mache die Luege gross mache sie einfach wiederhole sie immer wieder und letztendlich wird man sie glauben qpressAdolf Hitler war ein glühender Anhänger dieser heiligsten Form von Meinungsbefreitheit. Jetzt scheinen sich allerdings immer mehr größere Konzernmedien zu diesen traditionellen, neuen Idealen zu bekennen. Der Kampf um die Meinung muss im Jahre 2014 des Herrn ausgebrochen sein und verschont die Alpenfestung der meineidigen Genossen keineswegs. In der Schweiz sticht dabei besonders merkelig das Frontformat 20min.ch ins Auge, da hat der Schweizer nichts mehr zu kommentieren und zum Terror schon mal gar nicht. Wie von Zauberhand ist auf dem Onlineportal die Kommentarfunktion in heiklen Bereichen einfach verschwunden, was die Äußerung von Meinungen der Leserschaft geradezu verunmöglicht. Dahinter muss doch ein Plan stecken.

Schweiz in 20min meinungsbefreit - Endsiech der Neutralität 20Minuten_Logo_die prestituierten qpressKeine Sorge, ein Stück weit ist Meinung selbst dort noch erlaubt. Geht es um dicke Brüste, neuste Produkte oder unverfängliches Feuilleton, oder andere dicke Themen, wie hier. Wo man inhaltlich korrekt nicht mit hochpolitischen Meinungen kontern kann, darf sich sogar der Eidgenosse weiterhin ungehemmt entäußern. Sollte sich ein politisch motivierter Kommentar in diesen inhaltsleeren Bereich verirren, kann man den getrost mit dem Hinweis: „Thema verfehlt”, löschen. Das alles hat selbstredend nichts mit Zensur oder ähnlichen Albträumen zu tun, nein, es handelt sich lediglich um die Ausübung des sogenannten Hausrechts, das gilt auch für digitale Lügengebäude und anderweitige Scheinwelten. Das wird jeder Schweizer Bu®ger jetzt schnell einsehen und sogleich ehrfürchtig sein Maul halten, ganz ohne Zwang, allein weil er auch die Rechte der Medienkonzerne (auf friedlichen und neutralen Umsatz) zutiefst respektiert.

Hier haben wir einen bereits abgelebten Mann zu zitieren, den zum (ver)raten geborenen Mann mit den 5-Markstücken und den lustigen Sparschweinchen, den Robert Lembke (1913-89), der uns seinerzeit erläuterte wie es sich mit der Pressefreiheit verhält, die durchaus in einer nicht zu leugnenden Korrelation zur Meinungsfreiheit zu sehen ist, als er sagte: „Pressefreiheit ist das Recht, Lügen zu drucken, ohne dazu gezwungen zu sein“. Das war nie wahrer als heute, denn die Presstituierten legt man freiwillig mit Geld flach, nicht mit der Waffe am Kopf. Die Pressefreiheit im beschriebenen Sinne überwiegt derzeit. Sie möchte keineswegs von unqualifizierten Meinungen aus den Niederungen des inkompetenten Pöbels gestört werden. Schon gar nicht von gekauften Trollen aus Russland, wie man in Deutschland gerne eilfertig kolportiert, sobald Kommentarfunktionen in den Online-Medien überstürzt abgeschaltet werden müssen.

Immer noch verhält es sich wie zu Adolfs Zeiten, als Feindsender rigoros auszuschalten waren (der Leser selbst könnte so ein Übel sein), damit die eigene Propaganda nicht unerhört verhallt oder das eigene Völkchen gar von der feindlichen Seite vereinnahmt wird. Heute muss bei der Erhaltung einer gesunden und dem Staate dienlichen Volksmeinung besonnener vorgegangen werden, aber grundlegend funktioniert alles noch wie damals, wenn man die Medien, ob privat oder staatlich, straff am Zügel führt. Nur jene Lügen haben eine reale Chance Wahrheit zu werden, die unablässig und überall wiederholt werden. Derlei sinnliche Meinungs-Befriedigung funktioniert nicht ohne die willigen Presstituierten.

Schweiz in 20min meinungsbefreit - Endsiech der Neutralität Schweiz Freimauerfisch ein EU Fisch BeckenDie Schweiz ist mit dieser bemerkenswerten Entwicklung zur geistigen Hygiene im Medienbereich Gesunderhaltung der Volksmeinung keineswegs alleine, nur fällt es bei soviel löchriger Neutralität halt viel schneller auf. Auch in Deutschland und Österreich werden feindselige Äußerungen aus der Mitte des Volkes schnell unterbunden, sofern dabei in keiner Weise die von den Redaktionen beabsichtigen Ziele unterstützend gelobhudelt werden. Die Süddeutsche Zeitung sah sich vor einem ähnlichen Dilemma und machte auch allerhand Bereiche für Kommentare dicht, war doch die Leserschaft einfach zu renitent. Der Spiegel hingegen macht sich noch die Mühe der massenhaften Löschung (Nichtveröffentlichung) unflätiger Kommentare, nur selten, wenn das Thema beispielsweise auf Israel kommt, wird gerne mal ganz auf die Kommentarfunktion verzichtet. Die Liste der pädagogisch sinnvollen Eingriffe großer Medien in Volkes Meinung ließe sich beträchtlich verlängern, aber bei der Schweiz bleibt es besonders bemerkenswert. Oder wünschen sich die Medien(Konzerne), anders als der grenzdebile Eidgenosse, die Schweiz doch mehr in und an der EU, wegen besserer Profite. Da kann man doch getrost auf die Demokratie pfeifen, die degeneriert jetzt mehr zu einer netten kleinen Anekdote aus dem Lexikon.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

12 Kommentare

  1. Seit Mitte Juli 2014 hat sich bestätigt, was ich bisher nur vermutet hatte.
    Unsere sogenannten CH-Mainstream-Medien sind wirklich alle gleichgeschaltet.
    Sie alle – ob Tagi, Blick oder NZZ – haben eine dreckige Kriegshetze gegen Russland betrieben, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Dabei sind wir, Gott sei Dank, noch nicht einmal Mitglied der „Nord Atlantischen Terror Organisation“. Ich hoffe, die verlieren noch weit mehr Abonnenten, als die 15% die sie in diesem Jahr bereits verloren haben.
    Hoch lebe das Internet!!

    • Bist Du sicher das wie kein NAhTOd Mitglied sind? Vielleicht sagt Dir die Untergrund Armee P26/ P27 noch etwas? Wir hängen da auch drin. Nur nicht so offiziell.

  2. Es ist unbestritten, dass die hier als „Meineidgenossen“ beschimpften Schweizer um ihre politischen und gesellschaftlichen Errungenschaften kämpfen müssen und dass die 20-Minuten Postille dabei nicht besonders hilfreich ist; immerhin wissen wir, wieviele Leser sie dieser Kurs kostet, was deutsche Medien für ihre eigenen Belange verheimlichen.

    Aber die Frage drängt sich auf: Habt Ihr da drüben nicht mehr genug Dreck zu kehren? Das wäre nicht wirklich glaubhaft. Wenn die Eidgenossenschaft zeit ihres erheblich längeren Bestehens etwas nicht brauchen konnte, derzeit nicht braucht und in alle Zukunft nicht brauchen wird, sind es in überheblichem Ton vorgetragene grossdeutsche Ratschläge. Die Wendung „das Schiessen hat uns recht gegeben“ stammt nicht von uns, trifft aber hier bezüglich der letzten 150 Jahre Geschichte zu und wird auch in Zukunft zutreffen. Es ist uns nicht verborgen geblieben, dass die Deutschen in dieser Zeit alles falsch gemacht haben, was man falsch machen kann. Darin besteht ja der Grund für die Wahl des eigenen Weges. Zurzeit sind sie gerade dabei, das imperiale Projekt EU an die Wand zu fahren. Ihre oberlehrerhaften Allüren aber werden sie wohl nie ablegen, wie massiv auch der Mist sei, den sie bauen und der sie eigentlich in erster Linie kümmern müsste. Ich kenne das von meinen Grosseltern für die Zeit des ersten und von meinen Eltern für die Zeit des zweiten Weltkrieges. Jetzt scheinen sie kopflos in den dritten hineinrennen zu wollen.

      • Das wäre ja an Absurdität gar nicht mehr zu überbieten. Dann würde ich mir sicher nicht die Mühe machen, Diskussionsbeiträge zu schreiben. Schade, dass Du nichts Materielles gegen meinen letzten vorgebracht hast.

        • Vieles was ich dazu zu sagen hatte steckt schon in dem Beitrag, muss an dieser Stelle sicherlich nicht ergänzen. So wie es sich anhört, möchten dann die Schweizer auch ihre Fehlerchen begehen. Da kann man vorzüglich ablenken wenn man auf die unsäglichen historischen Dummheiten der Deutschen und deren Lernresistenz verweist. Will sagen, beim Spott zu diesem Thema etwas gegeneinander abwägen zu wollen wird wohl keine Punkte bringen. Die Schweizer werden wohl noch genug zu tun bekommen ihre Demokratie über die Runden zu retten … mehr sagt doch der Schmäh hier nicht, oder?

          • Danke für diese Äusserung.

            Gut, wir sind beide für Frieden in Europa und auf der Welt. Deshalb wollen wir beide (hoffe ich) auch keinen Krach miteinander. Ich fühlte mich durch „Meineidgenossen“ beleidigt, wollte und habe aber deswegen niemand anders beleidigt. Vielleicht kennst Du das französische Diktum „C’est le ton qui fait la musique“. Lass uns doch den Ton gut abwägen. Kritik, in der Respekt mitschwingt, können wir ja sicher beidseits der Grenze vertragen. Es gibt auch deutsche Errungenschaften, für die ich allergrössten Respekt aufbringe und sie weiten Herzens anerkenne. Meine Lebenspartnerin ist Münchnerin.

            Liebe Grüsse aus AltFryRhätien

            • Gerne doch … Einigkeit ist mir allemal lieber. Das mit den „Meineidgenossen“ sollte auch keinen aufrechten Schweizer persönlich treffen, eher jene Gestalten in der Schweiz die aktiv an der Zersetzung der Grundwerte dort mitarbeiten. Kann mir nicht vorstellen, dass das die Mehrheit der Schweizer jemals treffen kann … und Danke für die Friedenspfeife … 😉

  3. Das liegt daran, das die Amis nach dem zweiten Weltkrieg die Nazi-Presse (Zensur/Propaganda) nicht abgeschafft haben, sondern übernommen haben. Ist jetzt nicht einmal bildlich gemeint, sondern die USA hat diese Struktur damals in Deutschland tatsächlich übernommen im Sinne von: „Ihr arbeitet jetzt einfach für uns…“

  4. Hallo
    Ja lieber Herr Eggenberger die Schweizer Medien sind nicht besser als die anderen gesteuerten Medien. Schauen Sie nur einmal wem die Medien gehören? Tamedia, und der Boss geht halt alle Jahre nach China zu einem Presse-Treffen! Alle Medien, weltweit werden in Kürze sämtliche Leser verlieren, denn es wird immer offensichtlicher, auch für den nicht so intellektuellen, dass da etwas nicht mehr stimmt. Also warum kauft man solche Zeitungen noch? Eben man informiere sich im Internet, so lange man das noch kann.

  5. Bin Froh das mal jemand dieses Thema aufgreift. Die Mediale Hetze seitens 20min, Blick und weiteren
    Schweizer Tageszeitung ist unerträglich. Die Kommentarfunktion sehr selektiv und wird dazu benutzt nur die eigene Meinung zu Filtern. Eine objektive Berichterstattung findet nicht mehr statt, es ist eine gemalte schwarz/weiss Welt und viele Schweizer glauben den Mist auch noch.
    Gruss aus der Schweiz von einem echten Eidgenossen. Super Beitrag.

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