Neusprech „Hilfsgüter“ – Linguistische Katastrophenhilfe für Anfänger

Angesichts der Vielzahl an hilfsbereiten Nationen, die derzeit unterwegs sind sich in der Helfershelferdisziplin international zu überbieten, möchte man meinen, dass allen Problemen dieser Welt in kürzester Zeit abgeholfen ist. Aber irgendwas ist da mit der Hilfe nicht so ganz in Ordnung … liegt es am Neusprech? Irgendwie ist die Hilfe völlig auf den Hund gekommen, das schreit förmlich nach Nachhilfe.

Da ist Pitti jetzt wieder total verwirrt, was angesichts der derzeitigen Mediendarstellung ein dauerhafter Ausnahmezustand ist. Nun, bisher dachte Pitti ja, es handele sich bei Hilfe und Hilfsgütern um Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente, Zelte, Aufbereitungsanlagen, Pumpen, Generatoren und so Zeugs. Vergiss es – das war gestern! Pitti hat sich informiert, was man sich in den verschiedenen Ländern heutzutage so unter „Hilfe“ vorstellt? Die Antwort darf man dem verwirrten Leser keinesfalls vorenthalten.

Russischer Hilfskonvoi

Neusprech "Hilfsgüter" - Linguistische Katastrophenhilfe für Anfänger Hilfskonvoi und humanitäre HilfeRusslands Hilfskonvois, der aus 287 russischen Lastwagen (ca. 7200 Tonnen Ladung) besteht, stecken an der Grenze fest und sind laut prowestlicher Presse selbst daran schuld. In der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau waren (laut prowestlicher deutscher Presse) 280 Lastwagen mit Hilfsgütern gestartet. Sie sollten unter anderem Lebensmittel, Medikamente und Trinkwasser liefern. Transportiert würden zudem etwa 12.000 Schlafsäcke und 69 Stromgeneratoren, meldeten die Medien. Der russische Hilfskonvoi für die Ukraine soll vorerst keine Erlaubnis bekommen, in das Land einzureisen.

Nach Aussagen der Ukrainer verstecke sich in den Kisten keine Hilfe sondern eine russische Invasionsarmee. Inzwischen sind die ausgehungerten ukrainischen Grenzer fleißig dabei jede Kiste zu öffnen um die Russen darin zu finden. Das Rote Kreuz müsse zunächst festlegen, welche Hilfsgüter in der umkämpften Region im Osten des Landes benötigt werden, hieß es. Dieser Prozess könne bis zum Ende der Woche andauern. Auch der Schrumpfungsprozess bei der Anzahl der Lastwagen scheint natürliche Ursachen zu haben.

Nachtrag: Gestern konnten Journalisten zum ersten mal einen Blick in das Innere der Lastwagen des russischen Hilfskonvois werfen. Zu sehen gab es Säcke voller Weizen, Kondensmilch-Dosen, Schlafsäcke, Generatoren und Wasserflaschen. Russland will mit rund 260 Fahrzeugen 1800 Tonnen Hilfsgüter in die von Rebellen kontrollierten Stadt Luhansk bringen, so meldet es die Schweizer Presse. Zurzeit wird der Konvoi auf der russischen Seite der Grenze von ukrainischen Grenzwächtern und Zöllnern inspiziert. Nun berichten verschiedene Reporter vor Ort, dass mehrere der Lastwagenanhänger kaum beladen sind. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Ob das eine Spende an die hungrige unterversorgte Ukrainische Armee war? Man weiß es nicht. Weitere „Schrumpfung“ nicht ausgeschlossen … Fakten: 287 LKW´s mit ca. 7200 Tonnen Ladung – Menge schrumpfend … (derzeit nur noch 260 LKW´s mit 1800 Tonnen Ladung)

Ukrainischer Hilfskonvoi

Die ukrainische Regierung hat ebenfalls einen Hilfskonvoi losgeschickt um die seit 2 Wochen ohne Wasser und Strom eingeschlossenen 200.000 Menschen von Luhansk und Donezk zu helfen. 75 LKWs mit 800 Tonnen Hilfsgüter sollen das sein, aber in den Systemmedien sieht man immer nur 5 LKW´s. Die restlichen LKW´s tragen gar keine Ukrainischen Hoheitszeichen. Es könnte sich durchaus um internationale Hilfsgüter handeln die hier für „ukrainisch“ ausgegeben werden. Zudem passen die 800 Tonnen bequem auf 32 LKW´s, denn ein durchschnittlicher LKW trägt etwa 25-28 Tonnen Ladung. Nun fragt sich Pitti natürlich was auf den 43 anderen LKW´s drauf sein soll? Jedenfalls ist das typisches Pressedeutsch, denn offensichtlich ist weit weniger dahinter, als es zu sein scheint und dies ist wörtlich zu nehmen! Fakten: 75 LKWs, Ladungskapazität 1875 Tonnen, jedoch nur 800 Tonnen (Ladung von ca. 32 LKW´s) – Menge rapide ansteigend!

Englische Hilfe und Neusprech

England steht den Amerikanern im Irak bei, es leistet aber nur Humanitäre Hilfe – mit Tornados! Andere Staaten wie Amerika hatten zuvor bereits Waffen an die Kurden im Nordirak geliefert. Auch Großbritannien kündigte jetzt an, Militärausrüstung anderer Staaten an die Kurden zu liefern. Die britische Luftwaffe verlegte eine ungenannte, allerdings nach eigenen Angaben „kleine“ Anzahl von Kampfflugzeugen des Typs Tornado GR4 auf die Basis Akrotiri der Royal Air Force auf Zypern.

Sie sollen von dort vorerst die Hilfsaktionen der Briten und anderer Nationen, etwa der USA und Frankreichs, zugunsten der religiösen Minderheit der Jesiden unterstützen, die zu Zehntausenden und bei großer Hitze vor ultrabrutalen Kämpfern des „Islamischen Staates“ (IS) auf das unwirtliche Sinjar-Gebirge im westlichen Nordirak geflohen sind. Tatsächlich sollen die Tornados in erster Linie die Gegend erkunden und sichere Abwurfzonen für Hilfsgüter bzw. Landezonen für Helikopter finden und die Bewegungen der IS verfolgen, sagt die Royal Air Force. Bombeneinsätze sind aber wohl nicht ausgeschlossen.

Neusprech "Hilfsgüter" - Linguistische Katastrophenhilfe für Anfänger Queen Elisabeth begruesst 1000 Tonnen deutsches Gold in London Inspektion der Bank of EnglandDie verlegten Flugzeuge sind vom RAF-Stützpunkt Marham in der Grafschaft Norfolk, Nordostengland. Dort sind derzeit im Kern drei Tornado-Staffeln der RAF (die 2., 9. und 31.) mit etwa 36 Jets beheimatet, die indes häufig im Ausland im Einsatz sind, etwa in Afghanistan. Die RAF gab bekannt, in den vergangenen Tagen von Zypern aus auch drei Einsätze mit „Hercules“-Transportern über Sinjar geflogen zu haben, dabei seien vor allem Wasserflaschen und Lampen abgeworfen worden. Mindestens ein solcher Luft-Trans-Spott sei im letzten Moment wegen Gefahren an der Abwurfstelle gescheitert, heißt es. Auch mehrere große „Chinook“-Hubschrauber wurden für den Hilfseinsatz abgestellt.

Französische Hilfsgüter

Neusprech "Hilfsgüter" - Linguistische Katastrophenhilfe für Anfänger Kiev friedliche Demonstranten beim gezielten Protest gegen die Regierung JanukowytschFrankreich liefert ebenfalls Hilfsgüter und Waffen, um den vor der ISIS Flüchtenden zu helfen. Hollande habe beschlossen, angesichts der „katastrophalen Lage im Nordirak“ den Kurden „jede nötige Hilfe“ zu leisten. Schon seit einigen Tagen habe Frankreich die nötigen Vorbereitungen getroffen, „um die operationellen Fähigkeiten der Kräfte im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) zu unterstützen“. Frankreich schickte unterdessen einen zweiten Transport mit humanitären Hilfsgütern in den Nordirak.

Die 20-Tonnen-Lieferung in die kurdische Stadt Erbil umfasse Medikamente, Zelte sowie Material zur Wasseraufbereitung und -verteilung für etwa 50.000 Menschen, teilte das französische Außenministerium mit. Frankreich hatte bereits am Sonntag 18 Tonnen Hilfsgüter in die kurdische Stadt Erbil gebracht. Betrachtet man die englische und französische Meldung zusammen so scheint die Englische Hercules französische Hilfsgüter abgeworfen zu haben, sodass beide die Lieferung von Hilfsgütern vermelden können. Das nennt sich sehr effizient und besonders humanitär, natürlich mit geringstem Aufwand aber besten Shownoten.

Deutsche humanitäre Hilfe

die Unsozialsten Steinmeier SPD Deutschland stemmen Schwachmaten in der Politik GroKo Ausmister AussenministerAuch die Deutschen bringen Hilfsgüter nach Erbil. Hmmm, was sagt uns das? Nachdem zunächst die Devise galt, die Bundesregierung könne nur humanitäre Hilfe anbieten, hatten sich mehrere Minister immer deutlicher für weitergehende Hilfe, etwa mit Helmen, Schutzwesten, gepanzerten Fahrzeugen, Nachtsichtgeräten oder Sanitätsmaterial ausgesprochen. Zuletzt hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier Waffenexporte in Betracht gezogen, die es in der Vergangenheit bereits gegeben hatte.

Es ist erstaunlich, dass neben dem überlebensnotwendigen Hilfsgut, wie beispielsweise Nachtsichtgeräte, was die flüchtende Bevölkerung in den kalten Bergnächten sicherlich retten wird, sich überhaupt noch Platz für Sanitätsmaterial fand. Da auch die Tschechen helfen wollen, könnte Deutschlands Hilfe in der Bereitstellung der Flugzeuge sowie deren „Schutzbewaffnung“ liegen. Und wir müssen endlich mal anerkennen, dass alles was tot macht und besonders teuer ist, vermutlich die bessere Hilfe ist. Es schützt vor noch mehr Flüchtlingen, kann das Ungeziefer bereits weit vor Europa unschädlich machen und unsere WaffenFriedensindustrie macht auch einen anständigen Profit dabei. Da wird doch niemand Probleme bei der Festlegung der Prioritäten haben? Ihr habt die Wahl!

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Über Pittiplatsch 21 Artikel
Pittiplatsch kam am 17. Juni 1962 life im DDR-Fernsehn auf die Welt. Mama Trisch weiß noch genau, wie er damals aus dem Pfefferkuchen-Paket für Meister Nadelöhr krabbelte, mit gigantischen Bauchschmerzen, er hatte alle Pfefferkuchen aufgefuttert. Pittiplatsch ist der einzige TV Star der ungestraft die Zunge rausstrecken darf. Seine Aktionen sind gut gemeint und gehen leider regelmässig schief. Er trägt den Indianernamen „Freche Lippe“ und nennt sich selbst "Pitti, der lieeeebe" Quatsch und platsch und quatsch - das ist doch der Pittiplatsch.

7 Kommentare

  1. Was lehrt uns dieser Artikel wieder ein mal ? Nicht was der Bürger definiert, nicht was er gelernt hat, nicht was in Lexikas usw. zu finden ist. Nein. Das was unsere Intelligenz begandeten Politprofis als Definition liefern, ist für Alle bindend ! Und wenn es auch noch von Unkle Sam vorgebetet wurde, ist es fast ein Dogma. Das trifft nicht nur auf den oben behandelten Begriff der „humanitären Hilfe“ zu, sondern z.B. auch auf Begriffe wie : Terrorist, Freiheitskämpfer, Recht auf Selbstverteidigung usw. .
    Dabei ist es völlig unerheblich, das man als braver Bürger weder Sinn noch Logik erkennen kann. Denn dafür werden wir ja als Volk nicht bezahlt. Die tiefere Erkenntnis bleibt also denen vorbehalten, die etwas davon verstehen und sich mit solchen Dingen sauer ihre Brötchen verdienen.
    Vertrauen wir also nach dem Motto : “ Der Politker denkt und Gott lenkt“ auf die Zukunft und lasen uns weiter verar………. Der Mensch hat schon ganz andere Katastrophen überstanden. 🙁

  2. Auf das ganze bösartige Theater folgt nun das vermeintlich Gute, die Hilfsaktion.

    Vor dieser menschenverachtenden Politik kann man sich nur noch mit Grauen abwenden.
    Was geht in Menschen vor, die soviel Leid und Elend bewusst erzeugen?
    Der Mensch kann zur Bestie werden, zum Raubtier, das vor keiner Bestialität zurückschreckt. Mit ein wenig Vernunft und Menschlichkeit, könnten wir doch alle auf dieser Welt menschenwürdig leben.
    Doch der wütende Teufel mit seinen Komplizen will das nicht. Das Böse in der Welt hat wieder mal Hochkomjunktur. Möge sie der Teufel holen, bevor wir alle daran zugrunde gehen.

  3. @Leutnant….
    Ich bin kein braver Bürger, aber ich kenne die Grenzen meiner Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.
    Diese verfahrenen Situation wird kein Zivilist derzeit ändern, da sind andere Kräfte am Werk.
    Mögen sie sich eine blutige Nase holen.
    Dieser Übermut, der derzeit herrscht, wird eine hohen Preis haben, er wird auch wieder zurechtgestutzt werden. Sie sind wirklich zu dumm, in ihrer Arroganz , das zu erkennen.

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