Überlebende der Wahl in Bayern berichten

Blau-Weiß-Total: So ein Wahlmarathon ist anstrengend und der größt mögliche Sieg an einem Wahltag in Bayern besteht darin das Wahllokal wieder unversehrt zu verlassen, jedenfalls in einigen ländlichen Gegenden. Aber solche Abenteuer sind selten und deshalb durchaus gesucht, schließlich vermitteln sie auch das Gefühl von Wichtigkeit, an dem es in dieser Scheindemokratie nicht mangeln darf. Besonders deshalb so beliebt, weil sie in Bayern nachweislich folgenlos für die politische Landschaft bleiben. Denn in Bayern kann sich einfach nichts ändern, dass hat der Herrgott schon so vorherbestimmt und der ihm zur Rechten sitzende Franz-Josef, der all das penibel überwacht.

Nach dem mutigen Eintritt ins Wahllokal kam der erste Schlag mitten ins Gesicht. Der Papierkrieg wurde mit der folgenschweren Übereichung von fünf schier endlosen Zetteln eröffnet. Viele Anträge in den Amtsstuben hierzulande sind weniger papierlastig. Neben zwei Zetteln zur Landtagswahl bekam man sogleich noch zwei für die Bezirkstagswahl und obendrauf noch einen für einen endlosen Volksentscheid zu Dingen die eigentlich niemanden interessieren. Aber gut, sonst würde man da ja auch den Pöbel nicht ranlassen.

Überlebende der Wahl in Bayern berichten dsds_2013_btw_Bundestagswahl_grumpy_deutschland_sucht_den_supergrumpy_merkel_steinbrueck_gysi_trittin_bruederle_parteien_wahlzirkusAlles in allem sollte es ein voller Vorgeschmack auf die kommende Bundestagswahl werden. Es fehlten nur die Fratzen auf den Zetteln. Aber keine Sorge, der Showeffekt ist derselbe, ob wir am 22. September nun unsere SuperGrumpys wählen oder heuer zum Üben schon mal die Landtagskasperln wegkreuzen … mit Bildchen wär’s halt schöner. Nur an der Schießbude würde so etwas schneller gehen, aber die Bayern lieben es nicht, wenn man den Wahltag mit dem Jahrmarkt vergleicht. Vielleicht auch nur deshalb, weil so ein Wahltag im ersten Moment „merkelig“ billiger kommt, die Folgekosten werden erheblich besser über die Jahre verteilt und getarnt.

Auf ins Separee und der Kampf kann beginnen. Fein vertäut und diebstahlgesichert liegt in der Ecke still und stumm das Ab-Wahlgerät, ein schöner blauer Buntstift. Nur in noch ländlicheren und ruhigeren Gegenden, wo man sich so etwas Edles nicht leisten kann, da hängen dann Bleistifte an der starken Paketschnur. Immer noch ziemlich perplex bezüglich der überdimensionierten Zettelei geht es jetzt richtig zur Sache. Zum Warmwerden fängt man mal mit den Belanglosigkeiten an und haut als erstes die Volksabstimmung durch. Nur ein wesentlicher Punkt sticht ins Auge, die Abgabe von Rechten an die EU, ob man das will oder nicht. Egal, sei es drum! Um sich in der Verneinung zu üben werden jetzt alle mit „Nein” titulierten Kreise sorgsam anvisiert und fein sauber abgeschossen. Erledigt, 1/5 des Weges ist gegangen, kein einzige „Ja“ getroffen.

Auf zu Level II, noch ertönte von der Wahlleitung kein „Game over“, also weiter. Der Buntstift liegt jetzt locker und geschmeidig in der Hand, nur die Schnur stört. Der Schwierigkeitsgrad steigt, denn leider fehlen auf dem Zettel zur Bezirkstagswahl die erhofften „Nein“ Beschriftungen an den Kreisen. Alles völlig verwirrend, nur noch Parteien und Personensalat. Das macht ärgerlich, ergo kriegen jetzt alle ein Kreuz, um den Schwung nicht zu verlieren wenn es heißt zum Level III vorzudringen, der Königsdisziplin, den Landtag abzusch(l)ießen. Gemacht getan, schon liegen wieder zwei Zettel erledigt auf dem staatstragenden Meinungssalatebündel. Auch nach dieser Runde kein „Game over”- Signal, das macht Mut und begeistert.

Jetzt wird es spannend, geht es doch um die Wurscht. Nochmals die Finger geräkelt und den Buntstift, locker wie Billy the Kidding seine Pistole, dreimal über den Finger rotiert und jetzt kann abgedrückt werden. Alle bekommen sie wieder ihr Kreuz, ausnahmslos, fair und gerecht. Das war jetzt erheblich zu schnell, da war wohl die Meinungsäußerung deutlich überzogen. Ein verlegener Griff in die Hosentasche. Jawoll, der kleine Retter ist am Mann. Beherzt wird das Radiergummi gezückt und einige der voreiligen Einschüsse bei der CSU werden sorgsam wieder ausradiert, man will ja keinen unschönen Eindruck hinterlassen, ist doch diese Wahl die wichtigste vor der Bundes-Kasperl-Wahl. Jetzt alles noch fix korrekt in die drei Urnen sortiert und schon ist das Elend begraben.

Geschafft und guten Mutes, doch Level IV in der Folgewoche auch überwinden zu können, geht es jetzt auf den Heimweg. Es obsiegt das Gefühl sich erfolgreich auf derlei Demokratie-Übungen eingeschossen zu haben, wo es doch so kompliziert ist seinen kompletten politischen Willen für die kommenden vier Jahre in solchen Kreuzen zu verewigen. Doch dann auf dem Heimweg passiert es, da kommen die Gewissensbisse, ob man nicht doch auch bei der CSU hätte noch Kreuze machen müssen, wegen der allfälligen Gerechtigkeit und auch in dem Wissen, dass der Franz-Josef von „da Heroben” einen gestrengen Blick auf den Vorgang hätte haben können würden mögen wollen.

Aber so etwas ist in Bayern kein Problem. Zuhause angekommen, genügt ein Griff zum Hörer, da ruft man mal eben den Hubert vom Amt an, der noch an der Urne sitzt, und erzählt ihm von dem peinlichen Missgeschick mit dem Buntstift, dem zu schnellen Radiergummi und den Gewissensbissen. Und bevor es ans Auszählen geht kann der da noch korrektiv eingreifen, das Missgeschick beheben, schließlich war ja der Zettel unterschrieben, hier in Bayern ist ja niemand feig‘. Jetzt setzt der die fehlenden Kreuze für die CSU und radiert die restlichen Kreuze wieder weg. Eine Schweine-Arbeit, aber was tut man nicht alles fürs Ländle, die Amigos und dass der Franz-Josef „da Heroben” nicht grollt. Kostet dann wieder drei Mass extra bei der nächsten Vereinsmeierei, aber das war die Übung schon wert.

Bis hierher überlebt, es gab kein Gegenfeuer und keine Heckenschützen. Jetzt gilt es sich ein paar Tage zu erholen und alsbald geht es in die nächste Runde. Klar, zur Bundestagswahl, Level IV, alles viel einfacher, da wird mit einem einziges Schuss alles erledigt. Statt der blöden Bunt- und Bleistifte und der vielen sinnlosen Kreuze allerorten, nehme ich diesmal den fetten Edding mit und zieh ihnen allen richtig eins drüber, ritsch und ratsch und fertig, einmal en gros, fair und gerecht. Und gelernt hab ich natürlich auch aus der Vorrundenballerei auf Landesebene, von Level I bis III, denn diesmal nehme ich mein eigenes dokumentenechtes Ab-Wahlgerät mit, damit ich den Hubert nicht schon wieder in Verlegenheit bringen muss. Und Reue kann mich da auch nicht mehr befallen, weil doch der Franz-Josef sowieso weint – „da Heroben” – wenn der an den Bundestag in Preußen denkt. Und so können wir auch weiterhin in Bayern alle gute „Amigos“ bleiben, weil hier nie etwas passiert was nicht passieren soll. Und mal ehrlich, so ganz unter uns … einigen von denen hier sind schon diese staatstragenden Kreuze viel zu viel, die würden doch lieber den König Ludwig wieder haben wollen, bei dem mussten sie ihre grauen Zellen nicht so quälen, da genügte es zu jubeln.

Etwas anders hat es unser Korrespondent aus der Landeshauptstadt München erlebt und empfunden, Wolfgang Blaschka, ebenfalls Überlebender, der seine traumatisierenden Eindrücke im nachfolgenden Teil „nieder schreibt“.


Bayern hat gewählt!
Erster Überlebenden-Bericht nach der Bayern-Wahl:
Es darf so weiter gehen, sogar noch weiter

Nach den letzten freien Wahlen gab es im Süden ein graues Erwachen unter bedecktem Himmel, die Menschen wirken teils bedrückt und teils beglückt, aber seltsam entrückt, je nach politischer Präferenz und Schädelweh nach dem schwarzen Abend. Immerhin dreht sich die Erde ungerührt weiter, die Alpen sind anscheinend nicht eingestürzt und die Isar fließt offenbar weiterhin ungehindert nach Norden in die Donau. Noch ahnen die meisten nicht, wie es weitergehen wird. Sie gehen Einkaufen oder ihrer Arbeit nach, als wäre nichts geschehen. Solange noch am amtlichen Endergebnis gezählt wird (das Kreisverwaltungsreferat blieb ganztägig für den Publikumsverkehr gesperrt am „Day After“), steht auch noch nicht unmittelbar zu befürchten, dass es in den Supermärkten demnächst nur noch regalweise Rosenkränze zu kaufen, beim Bäcker ausschließlich Kreuzsemmeln zu erstehen und auf dem Viktualienmarkt nur noch Heiligenbildchen, Marien-Amulette und Wetterkerzen zu erwerben gibt.

Überlebende der Wahl in Bayern berichten fdp_aus_die_ratten_verlassen_das_sinkende_staats_schiff_bundestagswahl_2013_bayern_von_bord_geschickt_qpressHamsterkäufe blieben bisher aus. Jedenfalls funktionieren die Ampeln noch und werden wahrscheinlich erst nach und nach durch Ewige Lichter ersetzt. Der Landtag tritt auch erst am 7. Oktober zusammen und wird sich voraussichtlich in Kirchentag umbenennen. Als soziale Komponente werden die Tafeln an Bedürftige ungeweihte Hostien verteilen oder überalterten Messwein ausschenken. Noch lässt es sich frei atmen, bevor der Luft an Verkehrsbrennpunkten Weihrauchduft beigemischt wird. Auch läuteten die Kirchenglocken zur allgemeinen Überraschung nicht den ganzen Tag. Vielleicht ist das nur zur Beruhigung der Bevölkerung gedacht. Aber am nächsten Wochenende wird das Hochamt steigen. Auf der Theresienwiese sind schon riesige Zelte aufgebaut, um dort eine rauschende Messe für die Völkerverständigung zu zelebrieren, oder für das, was die frisch aufgeblasenen Regenten und Blasmusik-Dirigenten dafür halten. Damit wollen sie sich international als weltoffen und liberal präsentieren und nebenbei beweisen, dass es ohne FDP allemal besser geht. (Anmerkung aus der Umkleide: Man hat sie von Bord geschickt, mit einem weiß-blauen Tritt!)

Weil das die meisten WählerInnen ebenso sehen, wird es ihnen gelingen, ihre Reputation ins Immense zu steigern und sich als Befreier Bayerns zu präsentieren, schon um argwöhnische Vorbehalte von jenseits der weißblauen Grenzpfähle zu zerstreuen. Der gescheiterte Wahlkonkurrent mit dem Schnauzer wird in seiner verbliebenen Funktion als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt dem Immer-noch- und Immer-weiter- Ministerpräsidenten einen überschäumenden Freundschaftstrunk kredenzen, und dabei süffisant lächeln müssen. Im ersten Prosit erstirbt dann der letzte Funke Unwohlsein, und alle Widerstände zerstieben im übergreifenden Vollrausch. An Opposition denkt dabei nur noch, wer mit dem Gegenüber auf der Bierbank anbandeln will.

Mit einem Volksaufstand ist erst ab 20 Uhr zu rechnen, wenn die Festgäste enthemmt auf Bänke und Tische krabbeln, wo sie sich im Schwanken und Schunkeln nur durch wahlloses gegenseitiges Antatschen werden halten können, bevor sie draußen ermattet zusammenbrechen und sich paarweise oder auch solo in die Grünanlagen ergeben. So wird es sein, so soll es sein und so war es bisher immer. Die Bundestagswahl wird darüber von so Manchem vergessen werden, da in den Bierzelten wohlweislich keine Wahlurnen aufgestellt sind. Derweil kann die Staatsregierung schalten und walten, und keiner hat’s gemerkelt.

Rechnet also nicht damit, dass aus dem Freistaat noch etwas anderes zu vernehmen sein wird als die Worte „Maut“ oder „Betreuungsgeld“. Denn irgendwie wollen wir ja alle nur gut betreut sein. Zu mehr sind wir angesichts der bacchantischen Orgie nicht mehr in der Lage nach zwei Wochen überteuerter Bewirtung. Danach ist wohl Schluss mit Lustig, aber das merken wir erst, wenn die Geldbeutel leer, die Leber überreizt und die Kassen der Schaubudenbesitzer und Bierbarone berstend voll sind. Dann wird wieder ein Stück Umverteilung von unten nach Oben realisiert sein, was ja das Ziel der Christlich Sozialen Union ist. Wir werden es wieder einmal aus freien Stücken getan haben. Der allgemeine Wies’n-Zwang steht zwar noch nicht im CSU-Programm, könnte aber noch kommen. Vorderhand drängen noch zuviele Gäste aus dem Ausland auf Anteilnahme an diesen Weltfestspielen der totalen Enthemmung. Die einheimische Bevölkerung zeigt sich (noch) gezwungenermaßen gastlich und vermietet von ihrer Wohnung einzelne Zimmer für 350 Euro pro Tag, um die örtliche Mietpreis-Explosion für sich abzufedern. Nach vierzehn Tagen Beherbergung wohnen sie dann ein paar Monate mietfrei und können sich dazu ein hochpreisigeres Kampfdirndl leisten. Das hellt die allgemeine Stimmung partiell auf.

Die Katerstimmung dürfte früh genug eintreten, wenn klar wird, dass an den Autobahnen Mauthäusl stehen, die jedem ein Pickerl aufzwingen, der kein gültiges Jodeldiplom vorweisen kann, und jeder Wohnwagen akribisch daraufhin untersucht wird, ob er nicht aus Holland stammt. Wo immer die Rauschgifthunde anschlagen, wird gefilzt von strengen Zöllnern in Lodenmänteln. Denn es gilt den bayerischen Hopfenanbau in der Holledau zu fördern und jedes andere Betäubungsmittel als ein nach dem Reinheitsgebot gebrautes Bier von Bayerns Straßen fernzuhalten. Zwei Mass Weißbier sollten auch nach Beckstein weiterhin erlaubt sein. So werden die Südlichter im Dauerdilirium über schlaglochärmere Straßen dahin rollen, während die da oben in Restdeutschland sich nüchtern, aber mautfrei in die Europäische Union integrieren.

Das Süd-Nord-Gefälle wird sich nicht nur geographisch bemerkbar machen, sondern auch politisch wirksam werden. Während in anderen Bundesländern die Armut zunimmt, wächst der Reichtum im Freistaat ins Unermessliche. Millionäre aus Blankenese suchen schon heute ihren Alterswohnsitz am Tegernsee. Die bayerischen Hartz-IV-ler nehmen zwar auch zu, jedoch ebenso an Leibesfülle. Denn fettiges Essen und üppiger Bierkonsum fördern die Cholesterinwerte und führen zu vorzeitigem Ableben. Daher werden die Armen in Bayern bald ausgestorben sein, und übrig bleiben die salatkauenden Reichen. Auch kein schönes Leben, aber gut für den Fiskus. Die Sozialausgaben schrumpfen, und es kann mehr in die Subvention der Luft- und Raumfahrt-Industrie und ins Militär gesteckt werden, vor allem, um die Gebirgsschützen besser auszurüsten, die dann irgendwann die Bundeswehr-Einheiten, welche noch nicht nach Afghanistan oder in noch höhere Gefilde verlegt wurden, endgültig vertreiben, auf dass der Freistaat seinen stolzen Namen schlussendlich doch irgendwie verdient hätte. So oder ähnlich geht anscheinend der Geheimplan, der heute noch als Verschwörungstheorie belächelt werden mag. Doch NSA gibt es auch. Und BSE hatten wir längst.

Ausgeschrieben heißt dieser Rinderwahnsinn nämlich: Bayerische Sonder-Entwicklung. Sie wird nach dem jüngsten Votum ungebremst fortgeführt werden, bis auch das letzte Aktien- und Bankdepot ins weißblaue Steuerparadies eingegangen sein wird. Für diejenigen, die an ihrer ersten Million noch arbeiten müssen, schaut’s dagegen schlecht aus: Sie werden gemäß den CSU-Farben grün und blau geschlagen und müssen sich weiterhin im „Vorhof des Paradieses“ bescheiden als Hausmeister, die den Hof kehren und kleine Brezln backen. Wenn nicht ihr Ofen eh schon aus ist. Dass es dennoch so viele Kamele gibt, die das Nadelöhr gewählt haben, liegt wohl an der fundamental christlichen Erziehung. Sie meinten anscheinend, dass sie da irgendwie eher mit durchkommen, wenn sie den Großkopferten zustimmen und sie gar vor dem Steckenbleiben bewahren. Aber das Gleichnis ging irgendwie anders. Nun ist der Himmel grau in Grau verhangen und ein Lichtblick nicht abzusehen. Blöd gelaufen.

Alles andere als bibelfest, dieser Großteil der bayerischen Bevölkerung, der seine Metzger selber gewählt hat! Auch die, die nicht oder absichtlich ungültig gewählt haben, entkommen denen so nicht wirklich, wie man am Ergebnis sieht. Man sollte nicht schlauer sein wollen als es das Wahlgesetz hergibt, sondern den Arsch hochkriegen zum Kämpfen und zum Wählen. Heißt ja nicht zufällig Wahlkampf, könnte auch eine Kampfwahl werden irgendwann. Es sei denn, man fände eine absolute Unions-Mehrheit ganz in Ordnung, weil man ohnedies ausgesorgt hat. Kaum anzunehmen, dass es so viele von der Sorte gibt wie CSU-Stimmen und Enthaltungen zum eigenen Nachteil.

Wolfgang Blaschka, München

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

9 Kommentare

  1. Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, was ist das „Wika“ eigentlich?
    Ein echter Bayer, ein Beute-Franke oder doch nur ein zugewandertes Kamel aus der Pampa?

    • @August … die Frage ist schnell beantwortet … zugewandertes Kamel aus der Pampa trifft es fast, ersetze nur Pampa durch Moor (ist so ähnlich wie Pampe), dann bist Du absolut auf dem richtigen Weg. Die Abstufung, von dort wo ich herkommen, geht wie folgt: weit oben im Norden sind die Fischköppe, dann kommen die Maschbauern, das sind die Schlickrutscher und danach kommen die Moorpaddeln, also ich.

      Und echter Bayer konnte ich nicht mehr werden, weil man mir unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass so etwas drei Generationen dauert und darauf kann ich nun wirklich nicht mehr warten … und wann immer ich mit den Bayern hier mal Sprachprobleme bekomme, was äußerst selten ist, dann rede ich eine Weile „Plattdütsch“ mit denen, dann klappt die Verständigung wieder bestens … 😉

  2. Und am nächsten Sonntag erwählen die Bayern das DDR-Murksel zur Bundes-Schlampe.
    Der arme Franz-Josef wird sich im Himmel seine Federn aus den Flüglein zupfen.
    All sein Streben ganz umsonst, auch Bayern wird von den Kommunisten regiert.
    Wenn das nicht der Stinkefinger Gottes ist?

  3. Egal was jetzt aus Bayern wird: Die FDP ist raus ! Auch wenn die Opposition nicht besonders punkten konnte, der Schlingerkurs mit der FDP ist zu ende und nun geht wieder stramm Bayrisch-Seehofersch zu werke ! Wohl an denn und voran zu neuen Ufern-zahlen sollen die Anderen ! Man kann nur hoffen, das die welle der Euphorie nicht Murksel wieder auf den Thron schwappt!
    PS.: WiKa, seit wannbist du ein „ES“. Hatt dii immer fü a g’standenes Kerlsbild g’halten ! :-))

  4. …und zum FDP-Untergangswahlplakat der passende Song:
    http://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg

    Zum Thema Wahlen rufe ich mir diesen Satz ins Gedächtnis:

    “Regierungen sind nichts, womit man prahlen könnte. Sie sind eine Beleidigung. Ihre Existenz zeigt euch, daß ihr immer noch Barbaren seid, daß die Zivilisation sich noch nicht wirklich durchgesetzt hat; warum solltet ihr sonst eine Regierung brauchen, die über euch herrscht?”

    Dem Wähler ist gar nicht bewusst, welche Verantwortung er trägt, wenn er einen Politiker oder eine Partei an die Macht bringt und diese die Macht missbrauchen, den „kleinen“ noch weiter zu schröpfen, die Sozialsysteme aufzulösen und das Land in den Untergang zu manövrieren. Jeder muss sich dieser Verantwortung bewusst sein, dass jedes Bleistiftkreuz Frau Müller plötzlich den Arbeitsplatz, Herrn Maier die Betriebsschließung und Liese Schmidt die Rente kosten kann.. usw..! Amen! Hale-Luja sog i!

    Nur so ne Ansicht.
    Zum Wahllokus fahr ich nur auf Ketten! 🙂

  5. Der Mensch ist von Natur aus anpassungsfähig und wenn man Ihn, wie den berühmten Frosch, langsam zu Tode kocht, wird er gehorchen. Erst wenn man seine Grundbedürfnisse beschneidet, springt er aus dem Topf. Zwei Sätze höre ich immer wieder: Mir geht es doch gut (auch von Harz IV Empfängern) oder: „Was kann ich schon tun.“ „Du mit deiner Politik“. Jetzt noch den Mainstream dazu, schon läuft alles wie geplant. Wenn ich meiner pubertären Tochter das Handy wegnehme, versteht Sie das als Strafe. (Diese Situation kennt der Eine oder Andere.)
    Wir wissen, dass wir mit neuen Schulden nur Zeit kaufen, das die Zukunft alles andere als demokratisch und lebenswert sein wird. Wächst man aber mit diesem totalitären Überwachungswahn auf, empfindet man es wieder als normal. Wir haben wenige Chancen und müssen kopfschüttelnd zusehen. Willkommen in der USE (United States of Europe)mit Sitz in Brüssel.
    Gruß Jannex

  6. Drei Prozent hätte der Seehofer gebraucht und er hätte die Bayern in die Unabhängigkeit führen können, so wie die Katalanen es gerade versuchen.

    Maut für alle, die durch Bayern wollen, selbst für preußische Fußgänger.

    Bayern hat was, aber Schleswig Holstein hat mehr. MEER.

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