Das Kanzler-Duell, Hornberger Schießen mit 80 Millionen Betroffenen

Das Kanzler-Duell, Hornberger Schießen mit 80 Millionen Betroffenen Merkel-Steinbrueck-Kanzler-DuellDeutsch Absurdistan: Wollte man doch endlich in die Liga der großen präsidialen amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf-Schlamm-Schlachten vorstoßen, entpupte sich (richtig gelesen, denn es war nicht mehr als ein lauer Pups) das seit Monaten beworbene große Duell als eine seichte, von Langeweile getragene Veranstaltung der untersten Volksverblödungsklasse. Nirgends ein Sprengsatz, kein Handgemenge, nicht einmal ein anständiger Seitenhieb. Hätte man für diese „Ver-Sendung“ noch Werbung zugelassen, so wäre die vermutlich um ein vielfaches spannender ausgefallen als das Geseier der beiden Protagonisten und die Wahl des Produktes bestimmt eindeutiger.

Insoweit erübrigt sich schon eine groß angelegte weitere Bewertung des dort (nicht) Gesagten, denn auch in der Wertung nach Punkten kam nicht mehr als ein 0:0 dabei herum. Gäbe es Minuspunkte dabei, hätte es zwei strahlende Sieger gegeben. Wäre man Merkels Parole doch nur früher gefolgt, dann muss man glasklar bekennen, das hätten wir uns ernsthaft „SPAREN“ können. Den ganzen Aufwand für den Termin und die viele nutzlos verbrachte Zeit vor der Glotze, Zeitraub an Millionen Menschen. Will sagen, der volkswirtschaftliche Schaden dieser „Verunstaltung“ dürfte in die Millionen Euro gehen. Richtig schade um die Knete, damit hätte man schon allerhand warme Mahlzeiten ausreichen können, an denen es künftig noch mehr mangeln wird, dank eben solcher Flachpfeifen.

Das alles wirft natürlich eine weitere Frage auf. Warum lässt man nur zwei Volldeppen im Studio auflaufen, wo doch jede Partei einen Kanzlerkasper zu bieten hat. Das stinkt gewaltig nach Meinungsverkürzung und selektiver Information. Ok, den Langweiligkeitsfaktor hätte man selbst mit Rainer Brüderle und Jürgen Trittin noch gewaltig ausbauen können. Aber damit, so dachte man sich, versaut man das Marketing für die Show. Hätte man darüber hinaus beispielsweise Gregor Gysi in der Runde gehabt, dann bestünde wenigstens eine kleine Chance auf echten Budenzauber. Aber die Planer der totalen Langeweile müssen das geahnt haben. Die dramatische Erhöhung der geforderten Einschlafquote vor der Glotze ließ sie dies geradezu billigend in Kauf nehmen. Um das Nichtereignis wenigstens psychologisch korrekt fürs Volk aufzuarbeiten, damit kein bleibender Schaden durch ein Politik-Trauma dabei hinterbleibt, muss man bei der Bewältigung des Spektakels in die Retrospektive gehen. Ursachen zu verstehen, hilft bei der Verarbeitung und ggf. auch bei einer richtigen Reaktion darauf, am 22. September 2013, wenn die beiden Protagonisten für die gezeigten Kunststückchen ihre „Leckerchen“ an der Urne abholen möchten.

Die heldenhaft dramatisch geschürte Erwartung

Dazu oben das Titelbild und ewiges Werbeplakat für den Tag der Tage, die Stunde der Wahrheit. Der ganze bisherige Werberummel sollte den Menschen weismachen, dass es das „Erregnis“ des Jahres 2013 werden würde. Zwei Spitzenpolitiker, die jeweils bereit sein könnten, sich zum Wohle der Nation vor den schon seit Jahren dauernahenden hyperschnellen Krisenzug zu werfen. Sich zu opfern, zum Wohle der Menschheit, für Veränderung in der Gesellschaft und für eine bessere Zukunft. Also all das Geschwafel, welches sie höchst selbst ja schon über die teuren Wahlplakate auf die ahnungslose Kundschaft hernieder regnen lassen. Es sollte ein dramatischer Abend werden, an dessen Ende nur ein strahlender Sieger steht, der sich hernach den Problemmonstern zuwendet, um eines nach dem anderen zu schlachten. Aber es kam kein Prinz und keine Prinzessin dabei heraus. Nicht einmal ein Frosch, den das Volk hätte am Ende küssen können, um dem Polit-Märchen einen artgerechten Fortgang mit Volksbeteiligung zu verschaffen. Selbst das lauste Lüftchen blieb aus, wenn man die kleinen, kaum wahrnehmbaren Verbalfürze einmal außer Acht lässt.

Die unausgesprochene stille Hoffnung / Ersatzbefriedigung

Das Kanzler-Duell, Hornberger Schießen mit 80 Millionen Betroffenen Merkel Steinbrueck Kanzlerduell Kanzlerduett Kanzlershow Billigprogramm kanzlerduellUnd wenn neben der Planung, die schon so elend versagte, auch die Duellanten noch der Feigheit erliegen und nicht auf einander schießen, da möchte es vielleicht noch die Hoffnung auf eine anständige Show geben dürfen. Wenigstens satte Unterhaltung fürs Geld und für die Zeit die man sich selber zu nehmen gewillt war, diese beiden Staatenlenker zu bewundern und wahrzunehmen. Da hätten sie doch wirklich einmal Harmonie versprühen können, Gleichklang und würdevolle Schönheit. Hätte doch nur der Steinbrück mal der Merkel beim Tanze ganz sacht in den Schritt gelangt. Hmm, ging nicht, weil Angela Hosenanzug falsch gekleidet war und auch niemand das Licht dimmen konnte. Eine passende Kapelle konnte man sich auch nicht mehr leisten, war schon alles fürs Marketing draufgegangen. Wohl wieder am falschen Ende gespart, wie es für CDU und SPD doch so typisch ist. Damit dann auch die letzte Hoffnung der Wähler und Voyeure verflogen, wenigstens ein lustiges Deutschland in Armut erleben zu dürfen. Klare Erkenntnis: eine völlige Fehlbesetzung nicht nur für diese Veranstaltung, die man besser Horst Schlemmer überlassen hätte, der kann Kanzler.

Und nun das bleibende Ergebnis der jämmerlichen Darbietung

Das Kanzler-Duell, Hornberger Schießen mit 80 Millionen Betroffenen einigkeit_unrecht_unfreiheit_in_armut_deutschland_altersarmut_qpressAlso transportieren wir jetzt die entscheidende Botschaft dieser Verunstaltung, als kleines elitäres Geheimnis, unters auserwählte Völkchen. Natürlich in erheblich bescheidenerem Rahmen und nur für verständige Insider, schließlich haben wir keinen Staatspropaganda-Apparat an der Hand, um allen Menschen in Deutschland diese schlimme Ernüchterung zu präsentieren. Ist ja auch nicht gewollt. Wie rechts im Bild gut zu sehen, das Ergebnis lautet: dank des unermüdlichen Einsatzes all unserer Systemparteien kann die Altersarmutsgrenze jetzt endlich weiter gesenkt werden. Nicht erst mit 67 in Armut leben, sondern schon im jugendlichen Alter beginnend. Denn genau dafür wird auch weiter die Eindimensionspolitik der beiden Nicht-Duellanten stehen. Feigheit vor dem Feind gibt es ja heute nicht mehr, weil wir doch alle Pazifisten sind.

Und die „Seichtigkeit des Seins“, des politischen, eben dieser beiden Lauschwätzer, lässt bereits heute den finalen Schluss zu: es wurde nicht scharf geschossen, es gab keinen Sieger, weil beide längst wissen, dass sie sich auch nach der Wahl, so oder so, in einem Bett wiederfinden werden. Und wie schon in den Jahren zuvor, gegen das Volk anschnarchen werden. Dies gilt aber auch für den Rest der Bagage im Bundestag, denn System ist, das System zu erhalten, um jeden Preis. Dass es marode, faul, nicht mehr tragfähig ist und der modernen Gesellschaft kaum mehr Rechnung trägt, diese Erkenntnis möchte man den Menschen erst nach dem Untergang vermitteln, solange soll auf der deutschen Großraum-Titanic das Orchester noch die heißen Rhythmen spielen.

Das kalte Wasser kommt schon noch früh genug. Feierstimmung bis in den Untergang, macht die Welt selbst bis zum letzten Atemzug noch schön. Nichts weiter wollten Merkel und Steinbrück da vermitteln. Im Endeffekt konnten sie nicht einmal das mit harten Fakten belegen, was sie bislang versprechen. Ok, erwischt, sie versprechen ja auch nichts, sondern halten Allgemeinplätze feil. Wie beispielsweise diese berühmte Wiederholnummer von Peer Steinbrück, einfach genial: „Hätte, hätte, hätte … Fahrradkette”, der absolute Abräumer in jedem Kindergarten den er in der letzten Zeit besuchte, um mal keinen intelligenten Vortrag halten zu müssen. So motiviert fühlte er sich wohl auch in dieser Show.

Doch, in einem Punkt waren sich beide absolut einig: es wird teuer. Aber nicht gesagt wurde wer es bezahlen soll, weil das ja schon jeder weiß, damit muss man ja vor der Wahl nicht nerven. Und ja, die Krise, die Krise, die Krise, die wird noch so manches Opfer fordern, aber „wir“ sind bereit für die Herausforderung und das Volk langsam reif dafür.

Neue Nationalhymne


Einigkeit unRecht unFreiheit
für das deutsche Trauerland!
Danach lasst sie alle sterben
bürgerlich in Schmerz und Leid!
Einigkeit unRecht unFreiheit
sind der Banken Unterpfand!
*** Refrain ***
Glüh im Glanze dieser Tücke,
glühe, deutsches Bankenland!

Aber einen haben wir noch! Nach unbestätigten Angaben, aus völlig besoffenen Kreisen, die bei der Veranstaltung kräftig mitgesoffen haben, kam es nach Sendeschluss, hinter den Kulissen, noch zu einem gemeinsamen Abgesang der neuen deutschen Nationalhymne, die allerdings erst nach der Wahl dem Pöbel untergejubelt werden wird. Aber die Insider haben da schon mal kräftig geprobt und wir haben davon eine getreuliche Mitschrift der ersten Strophe des ganzen neuen Stolzes der täuschen Nation erhaschen können, rechts verewigt.

Viele Überraschungen wird es logischerweise erst nach der Wahl geben, so etwas hatte auch Merkel schon mehrfach angekündigt, O-Ton: „Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt, und wir müssen damit rechnen, dass das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann“. Damit wollte sie ursächlich einmal die SPD schelten, hat aber die Gültigkeit ihrer Aussage selbst schon mehrfach für die CDU unter Beweis gestellt.

Und wer jetzt diese Veranstaltung korrekt entlohnen möchte, der sollte sparsam, fair und anständig gegenüber allen bleiben, auch gegenüber den ausgeladenen Parteien. „Ein Kreuz für alle“ tut es da vollends. Jede Wahl einer Partei kann nur verkehrt sein, denn es stützt das kaputte System.

Nicht zur Wahl gehen hat denselben Effekt. Um zu dokumentieren, dass man interessiert ist und aktiv teilnehmen will, nur leider nichts wählbares dabei vorfindet, bleibt das große Kreuz in Verbindung mit dem Wahlzettel der einzig plausible „Denkzettel”, jede andere Konstellation wird, wie eh und je, missbraucht werden.

Das Kanzler-Duell, Hornberger Schießen mit 80 Millionen Betroffenen Bundestagswahl Abwahl Wahlzettel 2013 mit Demokratie-Marker

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

26 Kommentare

  1. Der eigentliche Knaller des Jahres war die Rede des US-Präsidenten am 31-08-2013.
    Da konnten die beiden Piss-Nelken nur noch abstinken.
    Aber der Zuschauer ist doch selber schuld, wenn er sich so einen Schund ansieht.
    Die Zeit-Zeitung wollte per Mail-Umfrage sogar meine Meinung wissen.
    „Gott erlöse uns von diesem Bonzenpack“
    war die Antwort.

  2. @Oskar

    Es erlöst Dich kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun.
    Das kannst Du nur selber tun!

    Herzliche Grüße

  3. Na toll,wie die vier Frager, die zwei politischen Schauspieler gewähren liessen,
    ihren Wein an das Volk weiterzugeben.
    Die Würze selbst fehlte und da bleibt es zu hoffen, dass am Wahltag viele
    Wähler sportlich aktiv werden und nicht benommen sind, was Ihnen alles
    vorgetragen wurde.
    Man gibt sich loyal und demokratisch und zeigt aber mit dem Finger , dass
    man bestimmten Personen, was wegnehmen will.
    Da sind Polizisten und Lehrer gleich zum Handeln aufgerufen worden.
    Und der Nichtpolitiker Sch….., der hat vor einigen Jahren ganz sozial
    bestimmten Gruppen zu höherem Reichtum gebracht, um diese vor ihrem
    Untergang zu bewahren.
    Das hat er geschafft, aber dafür andere Personen im Regen stehen lassen.
    Und heute wollen die Christen, dies nicht wieder hergeben, um eine
    aus dem Ufer gelaufene Entwicklung zur Arbeit, Soziales, Bildung und
    Renten dringend zu reformieren. Kurz übersetzt, die Schere sollte sich wieder schliessen und nicht weiter öffnen. Aber da wird einfach Personenkult betrieben, um dies zu umschiffen.
    Der Bescheidene und der Großkotzer, so heißt das gegenwärtige Spiel,
    wo der Schiedsrichter die Wähler es wissen sollten, was zu tun ist.
    Und was gab es noch so aus der Vergangenheit. Ach so die Wiedervereinigung,
    die ja uns so teuer zu stehen kam, dass der Unterschreiber S. nicht einmal
    mehr weiß, was er im Einigungsvertrag seinen Brüdern und Schwestern
    in den neuen Ländern alles zusagte.
    Was soll denn das, die zugesagten Anwartschaften für das Alter(siehe Einigungsvertrag Artikel 9, Anlage II Kapitel VIII und Artikel 30) nicht weiter
    zu gewähren, für Menschen die aufopferungsvoll im Gesundheitswesen
    ihre Arbeit mit niedrigem Verdienst für alle Menschen in den neuen Ländern erbrachten.
    Und heute streichen die Christen dies, weil Sie die Auffassung vertreten.
    nach 5 Jahren Zugehörigkeit in der BRD, wurde dies alles aufgeholt. Ja
    vielleicht möglich gewesen, wenn es hierzu endlich eine Einigung zu einem
    gemeinsamen Rentensystem zum gleichem Zeitpunkt gegeben hätte. Aber es wird heute immer noch unterschieden, obwohl es bereits herzu ein Versprechen gab, aber nicht umgesetzt wurde.
    Die Altersvorsorgebezüge kommen stets aus dem aktuellem Einnahmen des heutigen Wirtschaftswachstum und nicht aus der Vergangenheit.
    Und da gibt es genügend Handlungsbedarf einer Regierung endlich einmal den
    richtigen Weg zu finden. Und dass können die Wähler auch zum Ausdruck, wenn es bisher in der Politik von den Regierungen immer wieder zerstückelt
    wird, wie es z.B. die FDP möchte,die den Ball den privaten Unternehmen
    zuspielen will. Diese aber wiederum keine Gewinne erwirtschaften können,
    was es der Geldmarkt nicht zulässt. Also bleibt doch einzig und allein die
    Möglichkeit eine politische Steuerung wahrzunehmen.

    Jetzt sind erst einmal Versprechen für die älteren Mütter angesagt. Vielleicht
    gibt es dann die 40-jährige Riesterzugehörigkeit mit als Bedingung.
    Das ist der Trick für den Verbraucher. Kann er es nicht, dann ist er selbst schuld.
    Ja, sagt der Andere, woher nimmt Ihr das Geld.
    Gute Frage, fragt doch einmal in den Ländern nach, wo dies funktioniert
    und sprecht nicht immer von den denjenigen, die es nicht bekommen in den anderen Ländern.

    Geht einfach zur Wahl. Entscheidet Euch und bleibt nicht auf dem Sofa mit
    der Hoffnung, dass Gute kommt von selbst in das Haus.

    Ach so die tolle Mietbremse – möchte ich nicht bewerten.
    Kauft und baut einfach Häuser, das entlastet Euch zu Verpflichtungen zur
    Miete. Strom und Wasser kann man sicherlich noch billig bekommen, durch
    die entsprechende eigene Ideen, wie es täglich dargestellt wird.

    Der Herr S. aus Bayern hat mit seiner Weitsicht schon bewiesen, wie Demokratie gemacht wird gegenüber unseren Mitmenschen, besonders mit denen, wo wir gemeinsam handeln wollen. Und wenn es nur um die Frage
    geht, wer es bezahlen soll.
    Noch ein letzter Tipp. Banken sollten nun endlich einmal in Ruhe gelassen werden, wo Sie den Fluß des Geldes hinleiten. Die Wissen es schon.
    Und wohin- natürlich in die eigene Tasche.
    Das möchte ein Jeder- es ist nur die Frage, ob dies die richtige Einstellung ist
    in der heutigen globalisierten Welt.

    Der Andersdenkende, der es sagen kann ,aber nur mit Eurer Hilfe umsetzen
    kann, wenn Sie das Kreuz zur kommenden Bundestagswahl an die richtige
    Stelle setzen können . Aber bitte, auch das zweite Kreuz nicht dem Anderen
    schenken, der es nicht verdient mit seiner Politik zu der wirklichen Gerechtigkeit.

    Hans im Glück

    wieder zur Verfügung zu stellen

  4. Rededuell Merkel vs. Steinbrück reine Spiegelfechterei

    Ich hatt mir geschworen, mir dieses aufgemotzte Spektakel nicht im TV anzusehen, weil ich davon überzeugt war, daß dort sowieso nur vorgefertigte Gemeinplätze aus der Mottenkiste zum Besten gegeben werden. Meinen Schwur habe ich eingehalten, aber die Medienkommentare haben mich schließlich doch dazu veranlaßt, mir eine kurze Beurteilung zu erlauben.

    Wer mit meinen Beiträgen vertraut ist, der weiß, daß ich weder von Frau Merkel oder Herrn Steinbrück viel halte. Angela Merkel hat an der Stelle, wo bei normalen Menschen ein Herz sitzt, einen Stein eingepflanzt – und eine Seele besitzt sie ebenfalls nicht. Charisma und Ausstrahlung – ebenfalls Fehlanzeige. Und fachliche Kompetenz blitzt höchst selten auf. Man könnte meinen, sie sei eine Maschine, ein menschlicher Roboter, der in Stereotypen spricht. Merkel ist eiskalt und berechnend. Peer Steinbrück versucht vergeblich, sein Wendehals-Image zu verbessern, was ihm jedenfalls bei mir nicht gelingt. Er ist ein langweiliger Bürokrat und Besserwisser, der wenig überzeugend wirkt und in seiner ausgesuchten Rolle fehl am Platze ist.

    © Klaus Stuttmann, Berlinklick

    Ich werde jetzt nicht den Fehler begehen und detailliert auf das wenig aussagekräftige „Duell“ eingehen, denn das lohnt der Mühe nicht. Allerdings liste ich der Übersicht halber die von den Diskussionsteilnehmern aufgegriffenen Themengebiete auf, damit man sich einen Eindruck von der Oberflächlichkeit der Zirkusveranstaltung machen kann:

    • Wirtschaftspolitik
    • Mindestlohn
    • PKW-Maut
    • Betreuungsgeld
    • Energiewende
    • Strompreise
    • Überwachungsskandal
    • Militärintervention Syrien

    Selbstverständlich wurde in allen Sachgebieten nur wiedergekäut, was eh schon breitgetreten war. Neue Erkenntnisse gab es nicht – und hilfreiche Lösungsansätze suchte man vergebens. Der NSA-Skandal wurde nur kurz angesprochen, wobei von keiner Seite wirklich Tacheles geredet wurde. Auch Syrien wurde zum Schluß nur am Rande erwähnt, wobei sich beide Parteien befleißigten, eine direkte deutsche Beteiligung an einem Militärschlag auszuschließen. Aber wie wir aus Erfahrung wissen, gibt es da verschiedene Hintertürchen und den beliebten Politikergrundsatz: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“ sollte man auch nicht vergessen.

    Derartige Theaterevents wie Polit-Talkshows, Interviews, Diskussionen oder Rededuelle wirken auf mich wie Brechmittel. Was bei diesen Gelegenheiten aufgetischt wird, ist derartig abgestanden und verschimmelt, daß es ungenießbar ist. Aber was das schlimmste von all dem Budenzauber ist:

    1. Von den beteiligten Journalisten werden niemals die richtigen Fragen nach den wirklichen Ursachen der Probleme gestellt! Reporter, die vorhätten, den Politikern auf den Zahn zu fühlen, würden von ihren Chefredakteuren niemals als Interviewer delegiert. Beim öffentlich-rechtlichen TV regiert bekanntlich der Parteienproporz. Die Chefredakteure und die Intendanten werden politisch berufen und an der Kandarre gehalten. Was will man da erwarten?

    2. Die beteiligten Politiker vermeiden die Systemfrage wie der Teufel das Weihwasser. Sie beschäftigen sich ausschließlich mit Nebensächlichkeiten oder Folgeerscheinungen der wirklich auslösenden Faktoren. Wenn relevante Themen angeschnitten werden, wird mit Ausreden, Abschweifen, Ignorieren oder unverbindlichen und schwammigen Floskeln reagiert.

    Unter diesen Umständen sollte man doch einmal ernsthaft reflektieren, welchen sittlichen Nährwert denn derartige Politshows haben. Ich glaube, daß ich unseren Lesern diese Antwort nicht vorwegnehmen muß. Allerdings bleibt noch das Motiv offen, warum sie dennoch veranstaltet werden. In Zeiten, in denen der Ruf der Politik baden geht, muß ein besonderer medialer Aufwand betrieben werden, um dem Volk Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit der Spitzenpolitiker vorzutäuschen. Vertrauensverluste und Schwinden der demokratischen Substanz gehen Hand in Hand und müssen mit möglichst viel Marketinggetöse überspielt werden. Hier noch ein entsprechendes Zitat von mir aus einem der letzten Beiträge im Kritischen Netzwerk:

    „Je mehr sich die Gegebenheiten von demokratischen Strukturen entfernen, um so mehr wird für die angebliche Wichtigkeit des Wählens geworben. Damit soll der Schein geweckt werden, daß die Bürger einen substanziellen Einfluß auf das politische Geschehen sowie die künftige Entwicklung im Lande hätten. Das ganze ist vergleichbar mit einer Produktwerbung, bei der für das qualitativ schlechteste Produkt der höchste Werbeaufwand betrieben wird. Und wir wissen alle aus Erfahrung, daß die Masche wie geschmiert läuft, denn der einfältige Bürger glaubt als Konsument oder Wähler so gut wie jeden Schmarren, sofern er nur oft genug wiederholt wird.“

    Dieses beschämende Verhalten veranlaßt mich zu folgenden Fragen ans Volk:

    • Wie doof muß ein Volk sein, bei dem sich ein Teil der potenziellen Wähler in ihre Wahlentscheidung von solchem Popanz beeinflussen läßt?
    • Wie bescheuert müssen Bürger sein, die politische Inhalte und deren Hinterfragen nicht die Bohne interessiert?
    • Wie hirnvernebelt müssen Menschen sein, die sich von Äußerlichkeiten, Image und schauspielerischem Auftreten blenden lassen?
    • Wie deppert sind die Leute, die sich an Umfrage über den Sieger dieses Scheingefechts beteiligen und sich in ihrer Wahlentscheidung auch noch daran orientierten?

    Wer hat denn nun das Jahrhundert-Redegefecht gewonnen? „Ich glaube, Deutschland hat gewonnen, weil es gut ist, dass sich die Menschen ein Urteil bilden können.“ Ratet mal, wer diese Antwort gegeben hat? Na, klar – unsere Meister-Schönfärberin im Hosenanzug.

    MfG Peter A. Weber

  5. Kurz Nachgefragt:
    Warum wählen diese 40 % Nicht-Wähler nochmal nicht?
    Geht’s doch was anderes wählen.
    Warum denn nicht?

    • Kurz geantwortet: weil sie
      a) einfach zu faul sind …
      b) das ganze für aussichtslos halten …
      c) die Wahl von kleinen Parteien die nicht ins Parlament kommen …
      d) oder das das Nichtwählen nur den großen hilft und sie es nicht schnallen …
      e) völlige Politverdrossenheit.

      Deshalb ist die hier propagierte Devise … Engagement und Interesse zeigen, hingehen und ihnen via GROßES KREUZ zeigen, dass das System verkehrt ist!

      • Es ist wohl eine ungesunde Mischung aus allem. Wir Ossis kenn solche Spektakel aus früheren Zeiten. Es hat aber trotz dem 40 Jahre gedauert bis man uns rufen ließ „Wir sind das Volk“. Letzt Endlich sind wir wieder dort gelandet. Allerdings mit eineigen Einbußen: Arbeitsplätze, soziale Sicherheit, gutes Bildungssysthem…. Heute ziehn sie die selbe Nummer ab. Jeder weis, das er verarscht wird, aber keiner kriegt den Hintern wirklich hoch.

        • Also Herr Vogel, hier muss ich als Ossi mal eindeutig widersprechen.
          In der DDR gab es keine soziale Sicherheit. Wer aufmuckte der verlor seinen Arbeitsplatz, der kriegte keine Wohnung, dem wurden die Kinder weggenommen oder kam in den Knast.
          Und das DDR-Bildungssystem war Scheiße hoch 10. Gute Noten gab’s nur für die Systemtreuen und vor allem für die Bonzenkinder. Als Arbeiterkind war man der letzte Dreck im Sozialismus.
          Alles schon vergessen Herr Vogel? Und was waren die gesicherten Arbeitsplätze wert?
          Das war nichts anderes als Zwangsarbeit. Gut das Bonzenpack konnte auf der Arbeit seinen Rausch ausschlafen. Aber wenn Otto-Normalbürger nicht spurte war es asozial, und dafür gab’s wiederum Knast.

      • Du hast die vergessen, die zu dumm zum wählen sind. Quelle:persönliches Gespräch. Zitat, Die Adresse von mir auf dem Wahlschein kleb ich irgendwo als Absender drauf…. Und ne bloß nicht wählen, am Ende kommt noch jemand dran, der mich zum Zahnarzt schickt.

  6. Und zu der Fersehfarce: Ich weis jetzt, warum Politiker und Moderatoren so gut bezahlt werden. Es gehört ganz schön was dazu, solch eine schauspielerische Leistung hin zu legen ohne in Gelächter auszubrechen, einen Heulkrampf zu bekommen oder ins Studio zu Kot…… !
    Dabei weis doch egentlich Jeder das er bloß verarscht wird. Aber viele schauen sich das an. Gemäß dem Motto: Keiner macht was er soll, jeder macht was er will, aber alle machen mit!

  7. Interessant bleibt, dass die intelligente Ostfrau mit perfekten Noten von 1,0
    aus früheren Zeiten glaubt, dass Sie ehrlich handelt und denkt, wir können nicht ausreichend mit denken. Ihr Bonus des Vertrauens kann Sie gern in der
    Oppositon im Bundestag beweisen.
    Wer hat ihre Bildung kostenlos gefördert, obwohl sie aus einem anders denkenden Hause kam. IQ sicherlich sehr ausgeprägt, aber nicht für alle
    einsetzbar, was die soziale Gerechtigkeit betrifft. Hat Sie wirklich im
    Ausland alles richtig gemacht?
    Hat Sie nicht auch Soldaten ins Ausland geschickt und läßt es weiter zu,
    dass bestimmte Staaten ohne unsere direkte Zustimmung Waffen aus der
    deutschen Schmiede erhalten, die zum Ziel haben , erst einmal zu vernichten

    Und das kostet uns viel Geld und wenig Anerkennung in den betroffenen Ländern,die hiermit angegriffen und zur Aufgabe gezwungen werden sollen
    zu ihrem Glauben.

    Fahrradkette und Halskette lösen nicht unsere verloren gegangene soziale
    Gerechtigkeit aus der Vergangenheit weiter zu entwickeln, nachdem die
    Braunen uns zu Leid und Zerstörung anstifteten und es uns selber am Ende
    ihrer verfehlten Politik und Propaganda zum Endsieg und ihrer Niederlage bescherten.
    Ich habe alles miterlebt, auch wie die DDR dies brachial mit der Stasi und ohne Freiheitsgewährung erneut versuchte, ihr System in der Welt umzusetzen.
    Auch hier wurde der gutmütige Dachdecker aus dem Saarland von dem Mörder M. ganz schön auf einen falschen Weg gebracht.
    Auch die anders politisch Denkenden waren nicht fähig einen Friedensvertrag
    mit den vier Mächten in die Wege zuleiten. Auch heute noch nicht.
    Die Wiedervereinigung gelang durch das mutige Verhalten der Bürger aus
    den neuen Ländern – mit der Gefahr, dass auch Waffen zum Einsatz kommen konnten.
    Ich selbst habe die LKW mit Soldaten einschliesslich Waffen vor der eigenen
    Haustür stehen sehen , stets einen Tag vor den angekündigten Demonstrationen.
    Das war nicht angenehm zu sehen und zu spüren.

    Unsere einzigste Waffe ist heute der Wahlzettel, denn in der BRD gibt es eine
    entwickelte Demokratie.

    Nutzt diese Gelegenheit und wählt die richtige Partei, auch wenn Euer Vertrauen hierzu noch wachsen muß. Dazu muß man Ihnen auch einmal die Gelegenheit geben , dies in den kommenden vier Jahren zu beweisen,

    Die Fahrradkette hat vor nicht allzu langer Zeit das Geschwätz Anderer entscheidend mitgetragen.
    Und das fällt ihn jetzt vor die Füße zu seiner Glaubhaftigkeit.

    Und wenn der verdrossene Wähler heute erkennt, dass es noch Andere gibt. Dann soll er zumindest erst einmal versuchen es für die nächsten 4 Jahre auch zu tun.
    Es kann ja funktionieren. Von daher ist der O-Ton der beiden Anderen
    auszublenden. Klappt es nicht, dann geht es auch weiter und dann könnte
    man sich neu orientieren im Jahre 2017.

    Also entscheidet Euch für den Außenseiter, wo ihr auch denkt, der kann es noch nicht. Aber er wurde bisher nicht ausreichend mit Euren Stimmen bewertet.
    Aber sein Programm kennt wirklich ein gerechtes soziales Verhalten.

    Der Andersdenkende für die soziale Gerechtigkeit in Deutschland

    • Lieber Herr Willi, ich glaube Sie sind gewaltig auf dem Holzweg.
      Die perfekte DDR-Diktatur ist doch nicht untergegangen, weil ein paar Hanseln demonstrierten, sondern weil endlich auch der Genosse Bonze Benz fahren wollte.
      Bauernland in Bonzenhand war ab 89 der neue Parteiauftrag.
      Murksel Vater hieß „Der Rote Pfarrer“
      Murksels Erziehung war blutrot.
      Mein Gott, wer glaubt denn immer noch den Blödsinn von der friedlichen Revolution.
      >>> http://www.youtube.com/watch?v=RsaN6PmDlLo[Link kaputt, deshab entschärft, 20140707 WiKa]

  8. Warum Wahlboykott und nicht ungültig wählen?

    An Alle von der Politik betrogenen und bevormundeten Mitbürger, wir die 90% vom Volk, die in dem Staat leben, arbeiten und ihn finanzieren müssen.

    Wir betrogenen, durch Umverteilung von unten nach oben, in allen Reformen durch die Politiker (Gesundheit, Hartz IV, Leiharbeit, Rente, Steuern usw.).

    Alle Parteien die je im Bund oder in einem Bundesland mitregiert hatten, berücksichtigten nur ihre Interessen und die der oberen 10%. Das alles zum Nachteil der 90% von uns, dem Volk, in unserer so genannten Demokratie.

    Schon jetzt steht fest, dass Frau Merkel Kanzlerin bleibt und über 90% aller Abgeordnete ihr Mandat durch die Vorauswahl der Parteispitzen beibehalten.

    Ab einer Wahlbeteiligung von 51% übergeben wir den Politikern unser Einverständnis und damit die Legitimität, uns weiterhin im Auftrag, nur zum Nutzen des Großkapitals, der Banken und der oberen 10%, zu betrügen.

    Es liegt nun an unserer 9 fachen Überzahl, über die wir verfügen, wie hoch die Wahlbeteiligung ausfallen wird. Wir haben nur eine Wahl bei der Wahl.

    Nur bei einer Wahlbeteiligung von unter 50% hätte die gewählte Regierung keine moralische Berechtigung und keinen demokratischen Auftrag von uns.

    Nur beim Wahlboykott unterstützen wir nicht mehr die bevorzugten oberen 10%, die sich auf den Kosten der 90% des Volkes im Übermaß bereichern.

    Auch wer ungültig wählt unterstützt damit die vermögenden oberen 10%, die Banken, das Großkapital und alle Politiker. Zusätzlich wird man von denen über die Medien noch als Analphabet oder als Schwachsinnig bezeichnet.

    Fast 40% Nichtwähler sind wir schon, nur weitere 14% fehlen noch, um unsere Verachtung gegen ihre Politik zu manifestieren und offen darzulegen.

    Bestrafft alle Politiker mit einer Abwahl, für ihren vorsätzlich begangenen Vertrauensbruch an der Mehrheit ihrer WählerInnen. Nur so können wir noch Druck auf die Politiker ausüben, ihre Politik zu unserem Wohl auszurichten.

    Wir sind kein Stimmvieh für deren Scheinwahl in dieser Scheindemokratie.

  9. Warum wurden die letzten beiden Kommentare Nr. 13 und Nr. 14, die zwar gegentelig waren, gelöscht?
    Darf es hier nur eine Meinung geben?

    • Also Don … ich sehe die Kommentare noch klar und deutlich vor mir und vor Deinem Kommentar Nr. 15. Löschungen kommen hier äußerst selten vor, nur bei groben Beleidigungen, Hetzereien oder ausgemachtem Spam. Sonst eher liberal. Manchmal hilft ein „Reload” … in seltenen Fällen macht auch mal der Cache hier auf der Seite Probleme … aber wie schon gesagt für mich ist die Kette bis zu meinem #16 lückenlos.

  10. Was mein Kommentar in Nr.15 anbetrifft, lag wohl am Cache. Damit ist auch mein Zweifefel aufgehoben. Danke für den Hinweis, denn ich wollte damit nichts unterstellen, weshalb ich nur nachgefragt hatte.
    Pardon

    • Kein Problem … hier liegt die Kraft in der Unaufgeregtheit und nichts worauf wir nicht eine halbwegs plausible Antwort hätten … 😉

  11. Vorschlag: Alle Unzufriedenen wählen diesmal einfach AfD. Wenn das dann wenigstens die Hälfte der Unzufriedenen tut, ist das eine Sensation und ein deutliches Zeichen von Rest-Vitalität der Bevölkerung. So sollten wir es halten, unabhängig davon, ob wir die AfD für wirklich besser halten oder nicht. Auf irgendwas sollten wir uns einfach einigen, damit es nicht so weiter geht wie bisher. Einverstanden?

    • Es ist keine Wahl im Sinne von Mitbestimmung, nur Stimm-Abgabe.
      Nach vier Jahren dann wieder Stimm-Abgabe.
      Nach vier Jahren dann wieder Stimm-Abgabe.

      Wie sagte Junkers sinngemäß: Wenn kein Widerstand kommt,
      machen wir einfach weiter.

      Ich flieg dann mal auf den Saturn zum Nacktbaden…..
      Ich bin ja der Souverän….
      kann man nach-Lesen….im Demokratiemärchenbuch.

      Affen für Deutschland braucht man nicht mehr zu wählen,
      die sind doch schon immer drin – in der Bundgierung

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