Die 639 Billionen $ Derivate Bombe, monetärer Supergau voraus, der verbotene Rettungsplan

Glücksrittershausen: Seit Zypern wird immer klarer wie schräg die Rettungsnummer läuft und wer nun faktisch wen retten soll. Kurz um, derzeit sieht es wirklich so aus, als solle die Mehrheit der minderbemittelten oder eher knapp bis mäßig begüterten Menschen die Minderheit der großen Geldbergseigentümer vor dem Verlust ihrer großen Reichtümer bewahren. Immer wiederkehrend die Aussage, dass davon das Wohl der Menschen abhängt. Wer mag diesen Parolen noch Glauben schenken, außer vielleicht unsere dumpfbackigen, zu Fraktions-Stimmvieh degenerierten Abgeordneten, die sich ja ebenso fürstlich noch ihren Verrat von den Verratenen vergüten lassen.

Dazu heute einfach ein paar Zahlenspielereien, wie man das Problem durchaus in den Griff bekommen könnte, würde man nur gezielt, an den richtigen Stellen, den Hebel ansetzen und diese Bombe ernsthaft entschärfen wollen. Aber dies sei vorweg gesagt, etwas entsprechendes ist nicht geplant. Das Thema „Derivate“ – hier nicht als alkoholisches Destillat aus irgendwelchen Schnapsbrennereien – ist spätestens seit dem Platzen der Immobilienblase schon mal ein wenig ins Bewusstsein vorgedrungen. Diese Blasen blähen sich schon wieder ohne Unterlass und die große Implosion ist absehbar. Wäre es da nicht sinnvoll die Luft langsam aber sicher, wie auch gezielt und nutzbringend aus der Blase abzulassen?

Der Blick fällt auf die OTC-Papiere (Derivate)

Für jene, die jetzt mit dieser Bezeichnung nichts anfangen können, sei erwähnt, der Begriff selbst heißt „Over The Counter” und dabei geht es um Derivate, also Wertpapiere, die außerhalb der Börse gehandelt werden. Dort bescheißen sich zuweilen gegenseitig alle großen Geldsäcke, angefangen bei den Banken, über die Versicherungen, bis hin zu den sonstigen institutionellen Anlegern. Und ganz nebenher, so auf der Strecke, wird auch das Volk noch eben so richtig rasiert. An dieser Stelle haben übrigens auch die deutschen Landesbanken seinerzeit ihren Immobilien-Schrott eingekauft, wofür sie dann vom Steuerzahler bereits gerettet werden durften.

Bei den Derivaten handelt es sich um alles was man irgendwie zu Geld machen kann. Ob jetzt gebündelte Kredite weiterverkauft werden (siehe wieder Immobilienblase), oder CDS (Credit Default Swaps) als Versicherungen gegen Kursrisiken von Wertpapieren, Währungen, Staatsanleihen oder was auch immer. Natürlich hat auch die Rohstoff- und Lebensmittelspekulation hier ihre Heimat. Und da gibt es dann die „Bank for international Settlements“, die dazu ab und an Statistiken veröffentlicht, auf die wir nun unsere ketzerischen Überlegungen stützen.

Und nun zur Dimension der Katastrophe

Um allerdings noch einen stimmungsvollen Einstiegsvergleich zu präsentieren, sollte man sich dieses Geschoss wie eine riesige Atombombe vorstellen, die mehr als nur einen Kontinent verwüsten kann. Das charmante daran ist, sie ist für die Fachwelt gut sichtbar und bereits im Anflug. Dessen nicht genug, der Zünder ist irreversibel scharf gemacht, nur die verbleibende Anflugzeit ist die Unbekannte im Spiel, weil wir sie aufgrund ausgeklügelter Tarntechniken nicht wirklich räumlich erkennen können.

Der Vergleich mit der Atombombe ist auch deshalb so treffend, weil die Anwender einer solchen sich auf der sicheren Seite wähnen, wohingegen die nichtsahnenden Opfer keinerlei Chance haben werden. Konkret: Die Anwender sind zur Übergenüge auch in Sachwerte investiert, sodass sie die totale Vernichtung all der Papiergelder, Renten, Lebensversicherungen, Sparbücher, Barvermögen usw. gar nicht sonderlich fürchten müssen. Jammern werden selbstverständlich auch sie wenn es soweit ist. Deshalb können sie aber bis zum finalen Atemzug zocken und auch aktuell die letzten substantiellen Reste noch aus den Menschlein herauspressen.

Allein in diesem Bereich werden Werte verwaltet von sage und schreibe 639 Billionen USD (englisch Trillions) oder auch 638.928 Milliarden USD per 30.6.2012, die bei dem zuvor erwähnten Institut statistisch erfasst sind. Wobei das natürlich noch lange nicht alle Werte sind die auf diesem Planeten herumgeistern, das Problem ist noch viel größer. Aber es ist einmal mehr eine interessante Berechnungsgrundlage, der wir sogleich die für unsere Betrachtung nötige weitere Größe zuordnen wollen.

Die andere Größe ist das Welt-Bruttoinlandsprodukt

Hier können wir uns etwas bescheidener mit der Erklärung geben. Denn es geht schlicht um alles in der Welt was die Menschen da pro Jahr erschaffen. Waren, Güter und Dienstleistungen aller Art, wie es sie nur im realen Leben gibt und die sich zu Geld machen lassen bzw. in Geld bewertet werden. Über alles reden wir hier von 71.896 Milliarden oder 72 Billionen Dollar pro Jahr (2012). Dieser Wert ist allerdings noch eine Schätzung und kann marginal abweichen, aber wir nehmen diesen Wert jetzt einfach mal als gegeben.

Die Relationen der Angst

Den ersten Lesern wird es schon ins Auge gestochen sein. Allein nur die Derivate, ohne irgendwelche anderen Werte, wie beispielsweise noch die real existierenden Firmen oder anderweitige Sachwerte, macht schon rund das zehnfache dessen aus was alle Menschen dieser Welt zusammen pro Jahr zu schaffen im Stande sind. Jetzt ist es ja nicht so, dass die Derivate nicht auch einen Anspruch darauf erheben würden eine Rendite abzuwerfen, sprich eine Verzinsung zu erwirtschaften. Wir kennen ja die Gier des Geldes, nach „immer mehr“, schon zur Genüge. Ob dies jetzt im einzelnen über Risikoprämien, Beteiligungen oder Zinssätze definiert wird, lassen wir einfach dahingestellt, denn die Erträge lassen sich ja immer auch in Prozent zum eingesetzten Kapital bemessen. Natürlich ist das alles viel komplizierter, aber es reicht ja wenn der Mainstream die Menschen verwirrt, wir versuchen es ganz einfach.

Die 639 Billionen $ Derivate Bombe, monetärer Supergau voraus, der verbotene Rettungsplan Derivate Bombe zu Brutto Sozialprodukt GDP-01

Jetzt lassen wir der Phantasie eines jeden Lesers freien Lauf, bei der Betrachtung der gezeigten Grafik. Sie stellt links die aktuelle Derivate Bombe dar und rechts das Brutto-Sozialprodukt des gesamten Planeten. Die Linien mit den Prozentzahlen beschreiben jeweils den Anteil, den der Geldberg nun als gerechten Anteil für seine harte Arbeit aus den real geschaffenen Werten von der Menschheit beansprucht. Damit sollte jedem deutlich werden, dass dieses Spiel aktuell bei 11,25 Prozent ein „Game over“ bedeutet, weil den Menschen dann nichts mehr von ihrer Arbeit bleibt, das gesamte Bruttosozialprodukt, wie oben erwähnt, müsste dann dem Zinshunger des Geldberges geopfert werden.

Jetzt kommt noch erschwerend hinzu, dass der Geldberg erheblich schneller wächst als das Brutto-Sozialprodukt des Planten. Anders gesagt, die Prozentzahlen rechts sinken (die Rendite des hart arbeitenden Geldes fällt) und es ist absehbar, dass das Geld wegen unserer Faulheit und des dadurch zu geringen Ertrages, eines Tages ganz böse mit uns werden wird. Spätestens dann wird es vor Wut explodieren und unser gesamtes Lebensumfeld ruinieren. Dies ist die angekündigte Wirkweise der Bombe und der monetäre Supergau.

Um noch deutlicher zu werden. Die ewigen Bankenrettungen sind genau die beschriebenen Symptome. Es kommt nicht mehr genug rein, sodass Derivate (Blasen) zu platzen beginnen. Aktuell versucht man dem Supergau durch ungehemmtes Gelddrucken zur Befriedigung der Geldberge noch entgegenzuwirken. Es wird am Ende vergebene Liebesmüh sein. Jeder halbwegs begabte Mensch kann dies in wenigen Momenten nachvollziehen. Für volksbedienstete Vollidioten stellt diese Betrachtungsweise aber eine unüberwindliche Barriere dar.

Der Geldfluss

Und damit keiner auf dumme Gedanken kommt, sei gesagt, dass der Geldberg sich seinen Anteil über ganz simple Umwege holt. Der Anteil ist stets in allen Produkten eingepreist, als Kapitalkosten. Bei Krediten wird er schon mal direkt als Zins ausgewiesen aber auch die abzudrückenden Steuern dienen in einem nicht unbeträchtlichem Maße genau dieser Staubsaugerfunktion des Geldberges. Die Staatsschulden bzw. die Zinsen darauf müssen ja auch irgendwoher kommen.

Noch ein kleiner Irrwitz am Rande. Die Notenbanken schöpfen frisches Geld, um es aktuell zu fast Null Prozent an die Banken zu verleihen, damit diese es dann den Staaten, für sagen wir mal 4-7 Prozent, wieder verleihen können. Noch schöner wird es nur dann noch, wenn mit diesem teuer geliehenem Geld nun die Banken gerettet werden müssen, die zuvor dem Staat selbiges Geld geliehen haben. Das erst nennt man Win Win Situation, in der es nur einen Verlierer gibt. Aus Pietätsgründen unterlassen wir jetzt die Nennung des Losers, weil wir doch an einem Aufstand nicht die Schuld tragen wollen.

Das Recht der Menschen und das Recht des Geldes im Vergleich

Und anders als der lebensnotwendige Speiseplan der Menschen, ist der Zinsanspruch des Geldes nicht verhandelbar, da gibt es keinen Gürtel enger zu schnallen, da gilt nur Top oder Flop. Und damit es nicht floppt, müssen die Menschen den Gürtel immer enger schnallen, gerne auch bis zum Hungertod, das Geld ist in dieser Angelegenheit sehr gefühlsarm.

Und wenn auch das nicht reicht, so hat spätestens Zypern eindeutig gezeigt, dass man gerne auch die liquiden Mittel, ab 100.000 Euro gerne mal für diesen Zweck abräumt. Hier geht es darum den Speiseplan fürs Geld nicht zu arg ausdünnen zu müssen. Die Menschen haben dafür vollstes Verständnis und sparen es gerne am essen wieder ein, denn nichts ist unschöner als unter einem kollabierendem Geldberg begraben zu werden. Solidarität mit Banken und Geldadel ist das verordnetete Motto der Stunde und nicht etwa das Nachdenken über ein neues und gerechteres Geldsystem, weil dies die Minderheit der jetzigen Nutznießer zu sehr beschränken würde. Hier greift scheinbar der gesetzlich verankerte Minderheitenschutz zu dem wir uns bekennen (müssen).

Die verbotene Idee

Natürlich könnte man auch mit diesem nachweislich kaputten Geldsystem noch einen Staat machen und sogar die Währungen und die Menschen retten. Wir rechnen es mal gerade vor wie das geht, denn es ist äußerst simpel. Wir leiten jetzt einfach die Erträge dieses Geldberges zur Höhe von 5,02 Prozent um und beglücken damit 7 Milliarden Menschen zu je 382,00 Dollar im Monat. Klingeling! Kennt einer diese Zahl? Jawohl das bedeutet Hartz IV für genau 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten (allerdings in Dollar). Wollen wir es in Euro haben, müssten wir derzeit 6,52 Prozent der Erträge umleiten.

Also wenn das nicht verboten ist, was dann. So spielt das Leben und wir müssen ja auch nicht lange überlegen wer sich gegen eine solche Lösung eher mit der Vernichtung der Menschheit zur Wehr setzt. Es ist diese kleine schützenswerte Minderheit, die uns alljährlich solche Beträge aus den Knochen leiert. Diese Beträge müssen irgendwann physisch geschaffen werden, damit das Schneeballsystem nicht zusammenbricht. Und deshalb muss dieser Gedanke eher streng geheim bleiben, könnte er doch Ungemach verursachen. Da es keine verlässlichen Statistiken dazu gibt, können wir bezüglich des realen Anteils, den diese Derivate einfordern, keine zuverlässige Angabe machen, schätzen aber die 5 Prozent nicht als unrealistisch ein. Uns ist nur zu wenig bewusst an welchen Ecken und Kanten wir immer auch Zinsen mitbezahlen.

Noch ein letztes Wort zur Umwidmung dieses kaputten Systems. Sollte das Geld (die Erträge aus dem Bruttosozialprodukt) in dieser Weise gerecht unter den Menschen verteilt werden, bestünde kaum Inflationsgefahr und Umsätze würden immer reichlich sprudeln, weil das Geld unentwegt in Bewegung wäre und sich nirgends mehr stapeln könnte. Ergo, es liegt eigentlich nur an der ungerechten Verteilung. Und weil niemand wirklich eine gerechte Verteilung wollen können darf, werden wir uns in nächster Zukunft den totalen monetären Supergau mit ansehen dürfen.

Bestens diesen Artikel zuvor noch ausdrucken und als potentiell Überlebender irgendwo an die Wand nageln, um danach zu verhindern dass dieses Geldsystem in einer ähnlichen Weise (durch die mittels dieses Ponzi-Systems betrügerisch erlangten Sachwerte der Wenigen) wieder aufersteht. Der Fehler wurde bereits mehrfach gemacht, kann man alles in den Geschichtsbüchern nachlesen, wenn man bereit ist zwischen den Zeilen zu lesen, denn offiziell darf es dort so nicht hineingeschrieben werden.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

23 Kommentare

  1. „er sich wundert , warum sein Erspartes weg ist, der Goldpreis sinkt usw.

    So funktionieren Leerverkäufe:

    Bei Leerverkäufen veräußert ein Großanleger Aktien, die er gar nicht in seinem Depot liegen hat. Stattdessen leiht er sich die Papiere – meist mehrere 100000 Stück für einige Wochen – von einem anderen Großaktionär. In der Regel werden diese Geschäfte weltweit zwischen institutionellen Anlegern wie Banken und Versicherungen abgeschlossen.

    Der Verleiher erhält dann eine einmalige Leihgebühr, die je nach Angebot und Nachfrage zwischen 0,125 und 20 Prozent per anno des aktuellen Aktienkurses liegen kann. Der Vorteil des Verleihers: Er verdient zusätzlich Geld mit seinen Aktien, die sonst nur im Depot lägen. Sinkt der Aktienkurs, kann der Leiher die Papiere günstiger wiederbeschaffen und die Differenz abzüglich der Leihgebühr behalten. Steigt der Aktienkurs aber, macht er Verlust.
    _____________________

    Leerverkäufe = Derivate. Die gehören verboten!

    Der FED muss per sofort der Garaus gemacht werden.

    Dann hat die Welt dauerhaft Ruhe auf den nationalen Finanzmärkten.

    Ich wähle deshalb:

    http://www.deutsche-nationalversammlung.de

    Dort einmal deren Parteiprogramm lesen….!

    • Sein erspartes????
      Floskel oder.
      Mein erspartes ist noch nie weg gewesen oder weniger geworden?
      Außer wenn ich was ausgegeben habe.

      Letzteres ist schon OK und richtig erkannt.
      Die Floskelschieberei am beginn macht das aber wieder zu nichte.

    • Danke dafür … manchmal ist es gar nicht so einfach die Sachverhalte auf ein gut und allgemein verständliches Niveau herunter zu brechen … freut mich dann um so mehr wenn es ganz offensichtlich gelungen ist … 😉

  2. Der Supergau kann meinetwegen kommen,
    dann ist endlich Ruhe mit dieser ganzen Lügerei, dem endlosen Beschiss und dem Psychoterror gegen das Volk.
    Hoffentlich wird dann den Verursachern auch der Garaus gemacht.

  3. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, die Selbstzweckveranstaltung „Geld“ abzuschaffen, bevor sie sich selber und mit ihr die ganze Menschheit und den Planeten abschafft. Es müsste dann ja auch global gesehen weniger gearbeitet werden, weil nur noch nach realen menschlichen Bedürfnissen produziert wird. Derzeit wird produziert, um aus einen Euro zwei Euro zu machen, und der Planet wird mit Müll, den niemand braucht, zugeschüttet. Ganz zu schweigen vom geistigen Müll, der sich immer mehr breit macht…
    Im übrigen: es ist alles vorhanden, um auch ohne Geld weiterzumachen. Denn um reale menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, brauchts kein Geld – das reiche Gesocks kann sich ja von ihrem weggebunkerten Gelddreck ernähren – Papier mit der gedruckten Zahl 100 schmeckt sicher lecker…

  4. So gefährlich unregulierte Derivate auch wirklich sein können, so sagt die immer wieder kolportierte Monsterzahl von 639 Billionen USD doch auch wieder recht wenig aus. Interessant wäre allein die Netto-Summe, nach Gegenverrechnung. Wenn z.B. eine Partei mit einer anderen einen Zinsswap abschließt, bei dem die von einer Partei maximal zu zahlende Summe 100.ooo ist, so kann die Nominalsumme, um die es dabei im Vertrag geht, dennoch 100 Millionen ausmachen. Die im Spiel befindliche Maximalsumme bleiben jedoch die 100.000.

    Wenn dann, wie eben durchaus üblich, auch noch andere Parteien hinzukommen, die wiederum an den Risikiken der ersten beiden Parteien sich beteiligen – mit z.B. Haftungssummen von 15.000, so erhöht sich die Nominalsumme dieser Derivatekette trotzdem wieder jeweils um weitere 100 Millionen pro Partei, obwohl die maximale Haftungssumme eben nur jeweils 15.000 beträgt.

    Die Nettosumme der weltweit ausstehenden Derivate dürfte „lediglich“ bei ca. 6 Billionen liegen, was natürlich dennoch im Falle eines Crashs ein großes Risiko beinhaltet. Schade an der ganzen Diskusion ist trotzdem, dass die meisten, die aufgeregt von Derivaten schreiben, davon im Grunde wenig verstehen.

    Und wenn jemand über seine gewaltigen Investments in Versicherungen und Banken wirklich Hals über Kopf in Derivaten steckt, dann ist es der scheinheilige Warren Buffett, der mit seiner Aussage von den „Derivaten als Massenvernichttungswaffen“ des Finanzsektors sich einmal am besten selbst bei der Nase nehmen sollte.

    • Die Situation die Du hier beschreibst ist zutreffend, greift aber nicht bei der Betrachtung, weil der Zinsanteil eben nur der Ertragsanteil der aufgeblähten Nominalsummen sind und in soweit wieder an anderer Stelle generiert werden müssen. Das wiederum bestätigt ja nur die Darstellung.

      Wenn im geschilderten Fall auch nur 0,1 Prozent Beitrag zum Wachstum dieses Monsterberges beigetragen werden, dann sind in den anderen Geschäften aber durchaus auch Positionen die deutlich mehr als 10 Prozent erwirtschaften müssen.

      Da niemand eine Auswertung der Gesamtpositionen der Derivate machen kann, darf aufgrund des Schaubildes spekuliert werden, wie viel der Berg tatsächlich generiert und am Ende aus dem GDP abzieht. Nur über eines dürfte doch Einigkeit bestehen. Die hier gezockten Beträge müssen irgendwann aus dem GDP bedient werden.

      Insoweit ist auch die genannte Nettosumme eine noch spekulativere Annahme als die bei der BIS registrierten Bruttosummen der Derivate und beschreibt eben tatsächlich nur den Ertragsanteil nach Deiner Definition, also den jährlichen Abfluss aus dem GDP. Deckt sich dann auch wieder mit der Grafik und bestätigt den Mechanismus.

  5. Klartextübersetzung:
    Es geht doch darum, dass KEINE SAU auf dieser Erde in der Lage IST, diese ganzen GELDBERGE abzuarbeiten.
    WANN DENN?
    WATT?

  6. Einfacher geht ES doch nun wirklich nicht mehr zu Erklärbären, oder?

    Grüsse an die Esel und Dummköpfe.

  7. Öhm….Wika
    In Beitrag 9 habe ich gerade den Begriff „Sau“ verwandt.
    Der Begriff sollte durch „Mensch“ ersetzt werden. Ich weiss leider nicht, wie ich das korrigieren kann.
    Naja, zur Entschädigung diese Anmerkung:

    Empfohlene etwas ältere Lektüre:
    § 37 – I Ging:
    Ist die Familie in Ordnung, kommt die ganze Gesellschaft in Ordnung.

    Mit Familie ist konkret Form und Inhalt bestimmt.
    Eine Familie ist keine konstruierte Form, wie z.B. eine Partei oder Firma.

    Funktionierende Familien sind heutzutage etwas sehr seltenes.
    Warum?

    Sodele – zurück zum Thema…………..

    • Nun Jo … kein Schwein versteht mich wenn ich sage, dass Sau nicht gleich Sau ist. Und eine kontextbezogene Sau ist dann unter Umständen ganz was schweinisches.

      Aber bei Deiner letzten Feststellung in Punkto Familie bin ich dann wieder voll bei Dir, sehr beklagenswert, aber diese Gesellschaft hat es planvoll darauf angelegt die Familienbande zu sprengen, denn dann kann man die Masse viel besser dirigieren.

      In diesem Sinne …

  8. Von all dem verstehen meine Arbeitskollegen rein gar nichts. Sie glauben sogar genau das Gegenteil. Wenn die Bombe platzt werden die alle sterben, lol

  9. Der Schäuble hat übrigens heute bei seiner „Rede“ keine 2 Sätze hintereinander fehlerfrei Sprechen können. Das sollte nicht unbeachtet bleiben, wie ich Finde…….

  10. Oberflächlich betrachtet ist bei Wolkenverhangenem Himmel auch die Sonne „verschwunden“ — wir werden alle sterben?!

    Zum Artikel:
    1. Fehler: Selbst wenn der Geldberg jedes Jahr 50 Billionen Zinsen benötigt: dieses Geld ist ja nicht weg! Es wird steht dann halt an anderer Stelle dem Welt-BSP zur Verfügung. So what??
    2. Fehler: sehr, sehr häufig werden Derivate Zinsen mit anderen Derivate Zinsen verrechnet, sodass keineswegs das arme Welt-BSP alleine den Zinsberg tragen muss.

    Fazit: Derivate können gefährlich sein, aber hierzu muss man ganz anders argumentieren, als derart billig & oberflächlich.
    War dieser Beitrag Satire? Falls ja, ist es bedauerlich, dass viele Kommentierer diesen Unsinn für bare Münze nehmen. Falls nicht: umso schlimmer.

    • Nun, Satire hin oder her, aber auch die Punkte 1. + 2. bringen es nicht korrekt auf den Punkt. Denn dort wo Geld gestapelt und umverteilt wird, wird es sehr wohl dem Kreislauf entzogen, das Phänomen müssen wir wohl weiter erläutern, denn bei fließendem Geld hätten wir dann das Problem nicht.

      Wie im Artikel schon angeklungen, kann man natürlich im eigentlichen Sinne nicht von Zinsen reden bei diesen Wetten und Versicherungen, aber der Ertrag der dabei herauskommen soll lässt sich in Prozenten als Relation ausdrücken, mehr ist nicht gesagt.

      Und selbst die richtig Wissenden sind nicht in der Lage effektiv die Beträge zu nennen, die auf diese Art und Weise aus dem GDP abgesaugt werden. Soviel dazu. Schön das bezüglich der Gefährlichkeit der Derivate ein geringes Maß an Übereinstimmung vorherrscht. Besonders dann wenn das Gebilde kippt und Schlagseite bekommt, werden die Derivate erst richtig gefährlich und bilden dabei sogar noch den Peitscheneffekt bei Niedergang.

    • Es steht rechnerisch der Weltwirtschaft wieder zur Verfügung, weil es ja nicht irgendwo rumliegt, sondern neu angelegt wird. Nur werden dann wieder Gewinne erwartet, die irgendwer erwirtschaften muss und dadurch wird noch stärker von unten nach oben umverteilt. Dazu einfach mal nen Blick in die Entwicklung der Vermögensverteilung auf der Welt werfen.
      Fakt ist doch, dass die Gewinne im Finanzkreislauf oder das von den Notenbanken reingepumpte Geld in der Realwirtschaft kaum noch ankommen und nur noch innerhalb der vermögenden 10 % Geld um Geld kreist. Dass alle Menschen, egal ob Arm oder Reich Geld verdienen wollen, ist ja ganz OK. Schlecht geregelt führt das jedoch zum Kollaps, da langfristig mehr Vermögen nach oben wandert als nach unten, ohne harte Umverteilung kann kein kapitalistisches System auf Dauer existieren.

      • Also ich will kein Geld verdienen. Ich will einfach nur gut leben. Dazu braucht es theoretisch kein Geld. Es gibt heute immernoch Menschen auf der Erde, die gar nicht wissen, was Geld ist und leben trotzdem, manche davon sogar zufrieden und mit allem, was sie brauchen.
        Fazit: Geld ist ein Krebsgeschwür, solange es als Kredit mit Zinsforderung geschöpft wird. Geld wäre lediglich ein praktisches Tauschmittel, sonst nichts. Wir verdienen alle ein gutes Leben aber kein Geld.
        Alles Liebe

  11. Gratulation!

    Ein wirklich witzig geschriebener Artikel, der das ernste Thema der herumvagabundierenden riesigen Geldberge, die die Banken aus dem Nichts kreiert gaben, darstellt.

    Aus meiner Sicht ist ein Vollgeldsystem die einzige sinnvolle Lösung.

    LG
    NLPete

  12. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich habe mich ebenfalls intensiv mit dieser Thematik, vor allem jedoch mit dem derivativen Wertpapieren, beschäftig. Dazu kann ich nur sagen, dass viele Menschen sind sich über die immense Bedeutung von Derivaten nicht bewusst sind. Die immense Größe des Derivatemarktes ist für Normalbürger unverständlich. Neben dem Einsatzgebiet von Derivaten, welches sinnvollerweise in der Risikominimierung, jedoch leider auch in der Spekulation befindet, stellt der Derivatemarkt sicherlich ein potenzielles Risiko dar. Hierbei geht das Risiko von seiner Größe, bzw. Unregulierbarkeit aus. Auf den zweiten Blick muss man jedoch auch die Sinnhaftigkeit von Derivaten betrachten. Anhand eines sinnvollen Einsatzes können Derivate gezielt Risiken minieren. Anhand dieser Tatsache sind sie ein essentieller Bestandteil der Finanzwirtschaft – und werden dies auch bleiben. Wahrscheinlich wird ihnen vor allem im Bereich der Geldanlage in Zukunft noch eine größere Bedeutung zukommen.

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