Adieu laissez-faire, adieu 500 Euro-Schein: Reden wir mal über Bargeldverbot. Frankreich sieht sich arg gebeutelt und schielt inzwischen, wie einige andere EU-Nationen auch, nach den letzten Strohhalmen. Natürlich ist auch in Frankreich die Masse der Menschen kriminell und will den Staat nur bescheißen. Dasselbe Phänomen tritt jetzt immer häufiger auf und da muss die Regierung brachial gegensteuern. Bei einer Steuerlast von bis zu 75%, wie derzeit in der Spitze in Frankreich üblich, scheint es auch immer verlockender zu sein, mal das ein oder andere Scheinchen beiseite zu schaffen. Genau dem soll nun mit dem Bargeldverbot ein Riegel vorgeschoben werden.
Parallel dazu dürften die 500 Euro Scheine in Frankreich mehr oder minder verboten werden. Viele Geschäfte nehmen die bereits heute nicht mehr an. Damit ist klar, dass auch die letzte Bastion Deutschland dann irgendwann im Wege der Amtshilfe die großen Scheine wird bannen müssen. Stünde doch zu befürchten, dass das große Geld aus Frankreich hier noch gedreht werden könnte. Fragt man unseren Oberausplünderer und den Herrn der Finanzen, den Schäuble, dann wird er sicherlich der letzte sein, der sich gegen derlei Bestrebungen in Deutschland wehrt. Insoweit, im Artikelbild festgehalten, ein letzter Blick auf einen 500er-Musterschein, der wohl schneller als erwartet musealen Charakter bekommen wird. Es sein denn, die Inflation spült ihn irgendwann wieder aus der Mottenkiste heraus.
Bargeldverbot für die Franzosen offenbar kein Grund zur Sorge
Die Franzosen selbst meckern kaum über diese neue Regelung. Protest ist überhaupt nicht in Sicht und die überwiegende Mehrheit scheint das Argument der Kriminalitätsbekämpfung in Sachen Steuern und Geldwäsche widerspruchslos zu schlucken. Ein anderer Grund könnte sein, dass für viele Menschen auch in Frankreich, die 1.000 Euro Marke schon etwas utopisches hat, man also gar nicht mehr daran denken muss. Damit rückt der Staat wieder einen Schritt vor, den Bürger noch gläserner zu machen als dieser ohnehin schon ist. Gleichzeitig entzieht er sich mit besagter Argumentation jedweder Kritik an dieser Maßnahme.
Insoweit dürfte es nur eine Frage der Zeit sein bis Bargeld irgendwann, mit Ausnahme von Kleingeld, gänzlich verboten wird. Der andere Aspekt, die absolute Einschränkung der Freiheit, die mit dieser Maßnahme wieder ein Stück näher rückt, scheint immer noch niemanden zu besorgen. Kleines Beispiel dazu: Wenn die Leute kein Bargeld mehr haben, dann kann man im Bedarfsfall einfach die Geldautomaten oder gar die Banken abschalten und schon in das Volk abgeschaltet. Jetzt ist es trotz etwaiger Guthaben auf seinen Konten nicht mehr handlungsfähig. Diese Idee scheint niemandem zu dämmern. Vermutlich weil es noch niemand erlebt hat. Ansatzweise vielleicht einmal, wenn Karte oder Automat streikten oder partiell für Stunden eine Bank nicht zugänglich war.
Was haben Geld und Freiheit miteinander zu tun
Dem Grunde nach kann man also ein Revolution, die ja auch Reisetätigkeit und Organisation voraussetzt, so per Knopfdruck ausschalten. Niemand kann mehr eine Fahrkarte oder den Sprit für koordinierte Aktionen bezahlen. So leitet man künftig einen Staat. Es ist ja durchaus bekannt und wurde teils bei gesuchten Personen schon praxisnah getestet, die Abschaltung des Plastikgeldes und die Sperrung von Konten lassen dann die Leute irgendwo aufschwimmen und auffällig werden. So etwas geht dann künftig nicht nur mit Kriminellen, sondern mit allen unliebsamen Personen oder Gruppen die es zu regulieren gilt.
In England sind 500 € Scheine bereits seit 2010 verboten. Hier kann man noch gelten lassen, dass die Engländer selbst den Euro nicht eingeführt haben. Dennoch ist natürlich auch dies wegweisend in Richtung Bargeldverbot. Gut, wenn man einmal nachwiegt, dann lässt sich eine Million Euro in 500ern bei rund 2,5 Kilogramm recht platz- und gewichtsparend bunkern. Die noch rigidere Planung in Italien hatten wir bereits thematisiert, dort liebäugelt man bereits mit einem Schwellwert für Bargeld von 50 Euro pro Transaktion.
Geld hat etwas mit Freiheit zu tun
Wer die Quellen zu diesem Bericht in französischer Sprache nachvollziehen möchte, der kann hier die Planungen des „Nationalen Rates für Betrugsbekämpfung“ als PDF auf 21 Seiten studieren. In dem Text wird lang und breit über Betrugsprävention und Steuerhinterziehung philosophiert. Alle Planungen laufen darauf hinaus, das Bargeldverbot in der beschriebenen Form in Frankreich zum 1. Januar 2014 einzuführen. Mal sehen wann in Deutschland die Debatte darüber losbricht, sofern die hier nicht gewohnheitsmäßig verschlafen wird.
Neben dem berechtigten Interesse des Staates an der Bekämpfung von Kriminalität und Steuerhinterziehung, darf man den Freiheitsaspekt nicht außer Acht lassen. Derzeit sieht es so aus, als solle diese Freiheit unter den genannten Vorwänden Stück um Stück abgeschafft werden. Wenn es in Deutschland soweit ist, wird auch der Michel nicht murren. Vermutlich lässt er sich von denselben Argumenten breitschlagen, die die Franzosen heute schon schlucken. Wieder ein Stück weiter in Richtung totalitäres EU-System. Natürlich alles nur im Namen des Kampfes gegen den Terror, der Freiheit und der Sicherheit. Für wen noch gleich?
Wenn die Franzosen kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen.
Oder anders ausgedrückt.
Wenn das Geld zum Einkauf fehlt, gibt’s die Waren umsonst.
Soweit wird der Sozialismus dort nicht reichen … dann gehts ans Verhungern.
Vor über 200 Jahren führten solche gut gemeinten Vorschläge, bei aufkommenden Hungergefühlen Kuchen zu essen, zur Revolution.
Aber inzwischen ist auch der Franzmann zivilisierter geworden.