Horror-Jobcenter setzt auf De-Qualifizierung von Akademikern

Horror-Jobcenter setzt auf De-Qualifizierung von AkademikernOster Ode: … an die UN-Vernunft möchte man meinen, aber nein, Osterode steht tatsächlich im Brennpunkt einer möglichen neuen Offensive der Jobcenter zur De-Qualifizierung von Akademikern. Macht Osterode im Har(t)z dabei nur den unverfänglichen Vorreiter für nagelneue Angebote zur arbeitsmarktgerechten Zurechtbiegung von überflüssigem Humankapital? Scheinbar ein unverzichtbares Muss, um den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes nach mehr Niedriglohnkräften gerecht zu werden, in dem bislang die Akademiker einfach zu schlecht Fuß fassen konnten. Das soll sich nun nach Recherchen von Gegen-Hartz ultimativ ändern. Wir machen mal wieder einen gewohnt brisanten Ausflug in die tiefere Provinz, stets auf der Suche nach der besten Posse.

Anfangs hielt man es selbst bei Gegen-Hartz wohl für einen ausgemachten Aprilscherz, denn schließlich sollte das Angebot ja auch erst zum 1. April des Jahres 2013 greifen, da musste eine solche Vermutung ja naheliegen. Folgen wir der Spur und nehmen das Angebot einmal im Wortlaut, wie es im Programmheft der Kreisvolkshochschule
des Landkreises Osterode am Harz im Kursprogramm 2012-2013 recht trocken (als Veranstalter das Jobcenter) angepriesen wird:

De-Qualifizierung für Akademiker
– Dozententeam –
Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große Einstellungshürde sein. In diesem Kurs versuchen wir, durch Erlernen eines zielgruppenspezifischen Vokabulars, angepasste Kleidung und gezielte Verhaltensänderungen auch aus promovierten Geisteswissenschaftlern wieder echte Männer zu machen. Ein entsprechender Kurs für Frauen ist in Vorbereitung – nähere Infos sind in der KVHS-Geschäftsstelle erhältlich.
Kurs 01.0413 – Intensivkurs
Ab 01.04.2013, Mo.-Fr., 09:00-16:00
0 € / 40x / 320 UStd.

Beim letzten Blick auf die Seite von Gegen-Hartz ist eine entsprechende Anfrage an die KVHS noch nicht beantwortet worden, was wohl auch dafür spricht, dass es sich um ein absolut ernst gemeintes Angebot handelt. Das von Gegen-Hartz verliehene Prädikat: „Dümmer geht’s nimmer“ ist ja geradezu noch eine Verharmlosung der Umstände. Hirnrissig und entwürdigend kommt vielleicht schon ein wenig dichter an den Kern, allerdings, noch immer will der Aprilscherz Gedanke nicht weichen. Ob aber das offizielle Jahresprogramm einer KVHS dafür das richtige Medium ist? Vorsorglich zeigen wir mit dem beigefügten Bild an wie es uns ergangen ist (Schildau), rein ohne Licht und Ausblick und müssen bis zum Beweis des Gegenteils von der Ernsthaftigkeit dieses besonders spektakulären Angebots ausgehen.

Sehr bemerkenswert ist auch die Dauer des Kurses. Immerhin werden für den Intensivkurs 40 mal 8 Stunden, zusammen also 320 Stunden aufgerufen. Die Vermutung liegt nah, dass es eine Herkules-Aufgabe sein muss, den Akademikern unzählige Semester an Wissen und Verhalten aus dem Schädel zu prügeln. Allein die Methodik rechtfertigt eine Anmeldung, es muss sich dabei um ein sehens- und hörenswertes Spezialprogramm handeln.

Mit Spannung darf auch noch erwartet werden, mit welchen Besonderheiten man hier die akademischen Frauen zu überraschen gedenkt, für die angeblich auch noch ein „adäquater“ Kurs in Vorbereitung befindet. Der muss ja noch viel spezieller sein wenn man es in diesem Zusammenhang für nötig befindet gleich nach Geschlechtern zu trennen. Uns schwant da Böses, ob es da möglicherweise Hinweise zum gekonnten Grätschen im Büro geben wird, oder gar andere, den Besonderheiten der weiblichen Spezies angepasste Tipps zur Sprach- und Kleidungsweise?

Ein weiterer vertiefender Blick auf die Seite 25 des Veranstaltungsprogramms (PDF) der KVHS Osterode (leider nicht mehr möglich, da gelöscht) offenbart weitere Abgründe. Denn gleich unter der Beschreibung des hier offerierten Seminars befindet sich sogleich noch eine Anzeige des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Osterode mit einem Hinweis zu einer Ausstellung die sich mit der „Überwindung häuslicher Gewalt“ befasst. Hier könnte es sich also um einen Teufelskreislauf handeln, der gezielt ausgenutzt wird. Erst Seminar, dann häusliche Gewalt … oh Gott, wo sind wir hier nur gelandet.

Gut, da ja jetzt der offene Ideenwettbewerb um die besten Seminarinhalte zur Reintegration von Akademikern begonnen hat, sollte es auch an Vorschlägen aus unserer Mitte nicht mangeln. Solche, die den Jobcentern dann als Anregung dienen können. Unsere Favoriten dabei sind bislang:

Programmierte Unterweisungen in der Fäkalsprache …
Ausbildungsziel: Auch in der Gosse gibt es noch ein Fortkommen!

Erlangung einer Arbeitsstelle ohne Anwendung von Gewalt …
Ausbildungsziel: Gewaltfreie Beratungs- und Bewerbungsgespräche in geschlossenen Räumen!

Wie betreibe ich richtig Lohndumping …
Ausbildungsziel: Trotz knallharter Konkurrenz den Mitbewerber noch über die Vergütung auszustechen (gewaltfrei)!

De-Alphabetisierung, vergessen sie alles was Sie gelernt haben …
Ausbildungsziel: Zukunftsweisende neue „Jobchancen“ im Minuslohnbereich, Anlerntätigkeiten gegen Kost und Logie!

In jedem Fall sind wir von dem geschilderten Kurs völlig fasziniert, können das Kreativ-Potential des besagten Jobcenters gar nicht hoch genug einschätzen (auch deren Geschäftstüchtigkeit, 320 Stunden für den), weshalb wohl Osterode auch die gedankliche Brutstätte für analoge Angebote sein könnte. Die Berufung dazu muss irgendwie im und am Hartz liegen, auch wenn dem Landstrich (ugs. Landpuff) das „T“ schon seit Ewigkeiten fehlt.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

13 Kommentare

  1. Vollständigkeithalber möchte ich darauf hinweisen, das sich bei diesem Kursangebot um einen Aprilscherz handelt.

    • Wäre dann wie vermutet und der heutige Nachtrag bei Gegen-Hartz belegt es auch?
      hier nochmals der Link dorthin …
      Dennoch sind wir sind es gewohnt Jobcenter und Volkshochschulen stets ernst zu nehmen 🙂
      Abgesehen davon haben wir ja schon die exotischsten Dinge in diesem Zusammenhang erlebt und inspirierend ist es allemal.
      Danke für den Hinweis … 🙂

    • Das glaube ich nicht.
      Bei Gott und dem Arrebeitesseamt ist kein Ding unmöglich.
      Ihr Behauptung ist reine Ablenkung. Sind sie mit diesem Saustall verwandt oder etwa gar verschwägert ? Selber schuld. Mitleid unangebracht.

    • Das glaube ich nicht wenn ich meine Vergangenhiet Revue passieren lasse:
      Am 30.04.2009 entlassen. Zeitvertrag. Arbeitslosigkeitsmeldung am gleichen Tag.
      Seit Januar war bereits Rentenantrag gestellt und zum 01.08.2009 auch die Rente bewilligt. AA verpflichtete mich in eine Maßnahme. Dauer bis 23.12.2009.
      Also 5 Monate über meinen Renteneintritt hinaus. So wirft man Geld vor die Säue. Ich, Betriebswirt, 3 Fremdsprachen fließend in Wort und Schrift, langjährig Leitender im Handel, Ziel der Maßnahme: lernen erfolgreich Bewerbungen zu schreiben. Kursleiter ein Bäckergeselle des CJD in Cochem/Mosel.
      So macht man sogenannte Kraken fett. Mit Nonsens-Kursen derer man sich unter Androhung der Sperrung des A-Geldes und damit nicht krankenversichert zu sein fügen muss. Allerdings war die Dame im AA Cochem so vernünftig, mir den Jahresurlaub von 4 Wochen zu gewähren. Demnach dauerte meine Lehrgangsteilnahme mal gerade 5 Wochen ( vom 02.06. – 31.07. ) bei voller Bezahlung des Veranstalters CLD natürlich.
      Idiotie ist eine Deutsche Beamtenerfindung.

  2. Um dem deutschen Leiharbeitsfirmen, Konzernen usw. genügend Humankapital zuführen zu können, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein ab wann die Versklavung in D eingeführt. Es fängt sicherlich mit der Aberkennung jeglicher Bürgerrechte an beginnend mit dem Wahlrecht ab 2013. Eine Umwandlung des primären Arbeitsmarktes in einen Niedriglohnarbeitsmarkt ist ja – gedankt seien SPD und CDU – schon im vollen Gange.
    Und diese Meinung ist kein Aprilscherz.

    • Was ist das anderes: „Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie [..] bis in alle Ewigkeit“

      Man kann der Elite und ihren Huren ja vorwerfen, was man will, aber sie kündigen immer an, was sie machen werden.

      Wir sind schon lange, schon immer, versklavt, aber die meisten dachten wohl, das stellt sich da wie in grauer Vergangenheit. Die Elite lernt dazu.
      Warum die Leute schlagen, wenn sie mit Zuckerbrot die mehrfache Leistung bringen?

  3. Sehr geehrte Frau Dr. Merkel. Liebe Führerin! Bislang war mir die Demokratie, so wie du sie uns vorlebst, mit all ihren christlichen Werten und all dem Tinnef. Ich besitze drei abgeschlossene Berufsausbildungen und verfüge nun über 27 Jahre berufsgruppenübergreifende und fundierte Kenntnisse aus der Arbeitswelt. Das Arbeitsamt sagte mir dieser Tage, ich soll bitte meinen Lebenslauf kürzen, denn sonst würden potentielle Arbeitgeber von mir abgeschreckt, wenn ich so ein kluger Kopf wäre. Wisst ihr was? Leckt mich alle mal am Arsch! Ihr habt sie wohl nicht mehr alle? Wie lange dauert es nun noch, bis die Zwangsimpfung für Akademiker, Kreative, Künstler, Intelektuelle (richtige) und humanistisch eingestellten Menschen? Wann kommt das Serum, dass einen blöd macht? Ihr tut doch schon alle jeden Tag was dafür. Mit mir nicht mehr. Ihr habt bei mir ausgeschissen für die nächsten tausend Jahre. Und wenn wir uns irgendwann auf der anderen Seite wieder sehen sollten, dann werde ich euch so lange jagen, bis eure Schuld endgültig bezahlt ist!

  4. Verzeihung. Da waren noch ein paar Fehler drin. Sehr geehrte Frau Dr. Merkel. Liebe Führerin! Bislang war mir die Demokratie, so wie du sie uns vorlebst, mit all ihren christlichen Werten und all dem Tinnef, eine richtige große Freude. Ich besitze drei abgeschlossene Berufsausbildungen und verfüge nun über 27 Jahre berufsgruppenübergreifende und fundierte Kenntnisse aus der Arbeitswelt. Das Arbeitsamt sagte mir dieser Tage, ich soll bitte meinen Lebenslauf kürzen, denn sonst würden potentielle Arbeitgeber von mir abgeschreckt, wenn ich so ein kluger Kopf wäre. Wisst ihr was? Leckt mich alle mal am Arsch! Ihr habt sie wohl nicht mehr alle? Wie lange dauert es nun noch, bis die Zwangsimpfung für Akademiker, Kreative, Künstler, Intelektuelle (richtige) und humanistisch eingestellten Menschen kommt? Wann kommt das Serum, dass einen blöd macht? Ihr tut doch schon alle jeden Tag was dafür. Mit mir nicht mehr. Ihr habt bei mir ausgeschissen für die nächsten tausend Jahre. Und wenn wir uns irgendwann auf der anderen Seite wieder sehen sollten, dann werde ich euch so lange jagen, bis eure Schuld endgültig bezahlt ist!

  5. Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große Einstellungshürde sein.

    EINFACH NUR KLASSE!!!!

    Nur gut, dass ein Strick für manche von den veranwortlichen Vollidioten an fast jedem Baum hält und dieser damit keine Hürde darstellt.

  6. Wievel „Förder“-Gelder dafür wohl lockergemacht werden? Milliarden?

    Deutschland klein kriegen? Na klar, mit den richtigen Huren in Politik, Medien und der „Wissenschaft“ (vom Glauben) ist das gar kein Problem.

    Wann wird ein akademischer Grad wohl ein echter Makel sein? Wenn alle Vollidioten sind?

    Was ein Scheißland!!!

  7. Zum Glück wissen wir ja, dass die Meldung aus Osterode sich als verfrühten Aprilscherz herausgestellt hat. Sieht man schon am Seminarstart. 1. April 2013.

  8. Also wirklich, dieses Gejammer kann einem auf den Geist gehen.
    Der arme Akademiker wird vom Jobcenter nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.
    Oder er muss sogar den Bau-Hilfsarbeiter spielen.
    Lernt doch einfach vom braven Soldaten Schwejk.
    Seid aktiv, und verarscht selber das Jobcenter.
    Genug Zeit ist da, also wird ein vollkommen sinnloser Verwaltungsvorgang ins Leben gerufen.
    Ein wenig in die Gesetze geschaut und auf ein Fehlverhalten der Behörde hingewiesen.
    Natürlich werden die alles abstreiten. Also Akteneinsicht verlangen.
    Akten kopieren, um sie in Ruhe studieren zu können.
    Mit Sicherheit werdet ihr noch viel mehr Fehler entdecken.
    Dann sich beschweren, Richtigstellungen verlangen, sich an den Vorgesetzten wenden.
    Und wieder wird die Behörde alles abstreiten.
    Nun verlangen alle Gespräche auf Video aufzuzeichnen. Bei Weigerung natürlich sich beschweren, ein Gesprächsprotokoll anfertigen und sich bestätigen lassen.
    Also liebe Leute, mit ein wenig Phantasie bringt ihr das Jobcenter zur Weißglut.

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