Dramatischer Aufschwung sorgt für Feier-Orgien bei deutschen Blockparteien

Entwicklung Tafeln bis 2011 01BRDigung: Allerorten schnellen die Kurven jetzt nach oben. Die Verantwortlichen von CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne kommen aus dem Staunen nicht mehr raus und sind in Feierlaune. Offensichtlich geht ihre konsortiale Politik für diese Republik wunschgemäß auf, sodass man sich mit dem Jubeln nicht zurückhalten muss. Grund genug mal wieder ausgiebig und fürstlich zu Tafeln. Und siehe da, genau diese Branche belegt auch sogleich einen anständigen Spitzenplatz bei den erwähnten Statistiken und dem unverkennbaren Aufwärtstrend. Wie man an dieser Stelle bei der Tafel nachlesen kann, kommt man von 0 im Jahre 1993 auf sage und schreibe 891 Niederlassungen im Jahr 2011. Eine derartig dramatische Expansion kann kaum eine anderes Unternehmen in Deutschland vorweisen, Glückwunsch.

Wie aus dem Kanzleramt verlautete, hat sich die Vorsteherin unserer Bananenrepublik entzückt über diese aufstrebende Entwicklung geäußert. Dem Vernehmen nach verdiene diese Leistung größten Respekt. Es ist schon fast eine unmenschliche Leistung, was die Bürger in Deutschland da vollbracht haben. Dies auch noch neben der absolut erforderlichen Solidarität mit den anderen Staaten und den vielen Banken in Europa.

Sie forderte gleichwohl das Volk abermals strengstens auf in seinen Bemühungen um die Rettung der Banken deshalb nicht nachzulassen, denn hier erst zeige sich die wahre Solidarität der Deutschen und das echte Bestreben der Bürger einen wirklichen Wohlfahrtsstaat aufrechterhalten zu wollen.

Sie dankte an dieser Stelle nochmals öffentlich dem Volk für seinen offenbarten Willen zur Rettung der Geldindustrie, womit immerhin schon das Ruder an einer zentralen Stelle herumgeworfen wurde. So konnten neben der Ausweitung der Tafeln auch die Manager Gehälter, wie auch die Boni der Banker wieder großartig zulegen, was zur Fortführung dieses Systems unerlässlich sei.

Weitere Trendsetter mit starken Kurven nach oben

Wenngleich die Tafel, wie vor erwähnt, das Reißer-Beispiel in der Republik darstellt, sollen andere Bereiche mit ähnlich starken Aufwärtsbewegungen natürlich auch erwähnt werden. Etwas verhalten zeigt sich im Moment die Arbeitslosenquote, sie will hierzulande noch nicht so richtig durch die Decke schlagen. Dafür sind die europäischen Signale in diesem Bereich aber unverkennbar. Dort geht es bereits steil bergauf und davon wird irgendwann auch die deutsche Kurve nach oben gezogen werden. Dieser Automatismus ist bekannt, also Geduld.

Eine beachtliche Steilkurve legt natürlich auch die Staatsverschuldung hin. Sie kommt gar nicht mehr zum Verharren, nein sie holt eine Rekordmarke nach der anderen. Die 2 vor den Billionen ist inzwischen obligat. An einen Einbruch der Staatsverschuldung braucht man auch langfristig nicht zu denken. Im Gegenteil, im Verein mit den Banken und der Finanzindustrie ist gewährleistet, dass diese Kurve auf Generationen hinaus nie wieder auch nur ansatzweise an eine Talsohle stoßen könnte.

Was jetzt allerdings Lohnsteigerungen nicht schaffen, dass vermögen die Verbraucherpreise allemal wettzumachen. Klar, auch hier ein deutlicher Daumen nach oben für durch die Decke schießende Preise. Natürlich angeführt vom Energiesektor. Aber auch bei den Lebensmitteln sieht die Kurve nicht schlecht aus. Dies wiederum bedeutet gleich doppelte Freude in Berlin, denn damit einhergehend ist schon sichergestellt, dass auch für die Kurve der Steuereinnahmen nicht unterm Weg bleiben wird.

Signifikante Aufschwünge außerhalb der Wertung

Ok, auch diese Charts wollen wir nicht unerwähnt lassen, wenngleich sich in Berlin der Jubel darüber aus teils verständlichen Gründen in engen Grenzen hält, er kommt eigentlich gar nicht vor. Der Hauptgrund dafür ist der, dass die nachfolgenden Spitzenwerte kein Bargeld bringen, deshalb mögen die Politiker da nicht jubeln. Aber nun zu den Schlusslichtern.

Die Politik- und Politikerverdrossenheit erreicht ein Allzeithoch, die Kurve bäumt sich auf, als wolle sie sogar irgendwann die 100%-Absolutheitsmarke locker überwinden. Könnte man hier die Wortinflation der Verantwortlichen über die letzten Jahrzehnte realistisch mit einpreisen, wäre dies sogar problemlos möglich. So müssen wir uns schon an die unumstößliche Marke von 100% halten, der es jetzt erfrischend zielstrebig mit neuem Schwung entgegengeht.

Eine weitere tolle Leistung ist der dramatische Anstieg der Selbstmorde in Deutschland, auch hier wird ein Rekord nach dem anderen geholt. Die Regierung sieht sich hier in ihren Theorien zum „Sozialverträglichen Frühableben“ vollends bestätigt und jubelt darob etwas verhaltener. Dies mit dem Hintergrundwissen, dass besagte Kurve eine andere in absehbarer Zeit mit in die Tiefe reißen könnte. Man sorgt sich um die durchschnittliche Lebenserwartung, die massiv wieder abfallen könnte, sofern der Trend zum Suizid ungebrochen bleibt. Aber auch hier gilt es das Gute zu sehen. Letzteres könnte dann die „Rente mit 67“ – Pläne stabilisieren, sollte die Lebenserwartung erst einmal wieder unter 60 Jahre gefallen sein.

Alles in allem zeigen so viele Indikatoren nach oben, dass sich unsere Regierungsblockparteien aktuell keinerlei ernstliche Stagnationsgedanken machen müssen. Selbst die Diäten konnten bei diesem Trend mithalten. Um nun auch die Tafeln der Abgeordneten weiterhin fürstlich gedeckt zu halten, haben viele Hartz IV Bezieher nochmals den Gürtel etwas enger geschnallt, aus verordneter Solidarität. Bei den ganzen Aufwärtstrends kommen die Mehrbezüge dieser Klientel nicht in die Top 100, brauchen also auch nicht analysiert werden.

Glückwunsch auch von hier aus an die Tafel, die mit ihrer vorbildlichen Leistung klare Indikatoren dafür liefert, wohin die Reise in diesem Staate geht. Auf, auf, aufwärts! Und sollten ihnen, liebe Leser, in Berlin oder andernorts einige dieser feiernden Diätierer aus dem Bundestag begegnen, so scheuen sie sich bitte nicht den Herrschaften auch mal persönlich zu diesen Glanzleistungen der letzten Jahrzehnte zu gratulieren. Gehen sie dabei aber bitte behutsam vor, so etwas sind die Abgeordneten seit Jahren nicht mehr gewöhnt.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

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