Beschneidung von Mädchen demnächst auch in Deutschland

Regelungs-Urwald: Die Beschneidung von Jungen aus religiösen oder traditionalistischen Motiven ist ja inzwischen auf dem besten Wege auch ein Stück deutschen Kulturgutes zu werden. Eigens dafür wurde inzwischen ein Gesetzentwurf erarbeitet der genau das erlauben soll. Dieses noch zu verabschiedende Gesetz lindert dann die Schmerzen der betroffenen Jungen und regelt gleichzeitig den Umgang mit Körperpartien die den Ritualen zum Opfer fallen. Blöd nur, dass unsere Politiker mal wieder die Rechnung ohne das Grundgesetz gemacht haben, denn da steht etwas von der Gleichheit der Menschen, von der Unversehrtheit des Körpers wollen wir hier besser gar nicht erst reden. Darüber hinaus regt sich Widerstand gegen eine einseitige Regelung nur zugunsten von Jungen, dies ist eindeutig diskriminierend. Für Interessierte gibt es hier den Gesetzesentwurf (PDF zum Download), der alsbald in den Bundestag eingebracht werden soll.

Hier der Kern der Regelung im Wortlaut:

Beschneidung des männlichen Kindes
(1) Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll. Dies gilt nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.
(2) In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen Beschneidungen gemäß Absatz 1 durchführen, wenn sie dafür besonders ausgebildet und, ohne Arzt zu sein, für die Durchführung der Beschneidung vergleichbar befähigt sind.

Gut, hierzu bleibt festzustellen wonach nahezu jeder der halbwegs sach- und fachgerecht mit Schneidwerkzeugen umgehen kann, zu Beschneidungen befähigt ist. Eine Flasche Desinfektionsmittel lässt sich auch allerorten noch beschaffen. Weitere Prüfungen oder Nachweise der Fachkunde scheinen da nicht vorgesehen zu sein, warum auch, die heutigen Beschneider verfügen über jahrelanges Praxistraining. Dennoch regt sich Widerstand gegen diese einseitige Lösung, allerdings diesmal vorbeugend aus Afrika. Warum?

Verband afrikanischer Medizinmänner fordert Einbeziehung von Mädchen in dieses Gesetzeswerk

Beschneidung von Mädchen demnächst auch in DeutschlandSo lobte und begrüßte denn auch der Verband der afrikanischen Medizinmänner den Gesetzesvorstoß in Deutschland grundsätzlich, ermahnte jedoch die Politiker den grundgesetzlichen Gleichheitsgrundsatz hierbei nicht zu außer Acht zu lassen. Die Gleichheit zwischen den Geschlechtern gebiete es auch Mädchen in diese Regelung mit einzubeziehen. Es sei diskriminierend hier nur ein Regelwerk für Jungen schaffen zu wollen. Ferner verwies der Vertreter des Verbandes auf die jahrtausende alte Kultur und Tradition, auch den Mädchen ein wenig an den Geschlechtsteilen herumzuschnibbeln.

Die Beschneidung insbesondere von Mädchen habe eine lange Tradition nicht nur in Afrika und sollte durch dieses zu schaffende Gesetz ebenso geschützt und berücksichtigt werden, allein um die Integration hierzulande nicht zu gefährden. Sollten die Mädchen in diesem Gesetzentwurf keine Berücksichtigung finden, so sehe man sich gezwungen den Weg durch die Instanzen zu gehen. Verstümmelung könne erstens kein Privileg westlicher Kulturen sein und zweitens darf es dafür keine Geschlechtertrennung geben. Hier sei man in Afrika schon viel weiter, brauche dort allerdings auch keine Gesetze für derlei Handlungen.

Zum Bild: Dieses Stück Metall wäre dem Mädchen erspart geblieben, hätte man nur zeitnah nach der Geburt alles entfernt woran es sich hätte verfangen können. Ein Argument mehr auch die Mädchen bei dieser gesetzlichen Neuregelung nicht außen vor zu lassen.

Um allerdings den deutschen Gesetzgeber hier nicht zu überfordern, lieferte der Verband gleich noch einiges an „medizynischer“ Indikation dazu, die belegt wie wohltuend und heilend diese Rituale auch für Frauen sein können. Die Autorin ist über jeglichen Zweifel erhaben und stammt auch aus dem hiesigen Kulturkreis, Fundstelle Wikipedia, hier das Zitat zum Thema aus dem Absatz „Neuzeit Europa und Nordamerika:

In drei mir speziell von Herrn Professor Dr. Cramer gütigst überlassenen Fällen trat nach Entfernung der Clitoris und einer teilweisen oder vollständigenExzision der kleinen Labien vollständige Heilung ein. Masturbation wurde nicht mehr geübt, und selbst nach einer Beobachtungszeit von mehreren Monaten blieb der Zustand unverändert gut. Trotz dieser erfreulichen Resultate der Clitoridektomie bei Masturbation gibt es nun sehr viele Fälle, bei denen das Uebel durch irgend welche operative Eingriffe nicht zu beeinflussen ist […] Ein zweiter Einwurf der Gegner ist der, dass durch Herabsetzung derLibido auch die Konzeptionsmöglichkeit aufgehoben werde. Auch dieser Einwand ist unberechtigt; denn es steht fest, dass frigide Frauen, die den Coitusnur als Last empfinden und sich keiner sexuellen Befriedigung erfreuen, dennoch konzipieren und gesunde Kinder gebären.“
– Maria PützÜber die Aussichten einer operativen Therapie in gewissen Fällen von Masturbation jugendlicher weiblicher Individuen

Bei soviel Sachkenntnis verwundert es, dass der Bundestag sich allen Ernstes einer einseitigen Regelung des Beschneidungsthemas hinzugeben gedenkt, als hätten sie noch nie was von der Gleichheit der Geschlechter gehört und auch völlig die positiven Segnungen der Beschneidung für das andere Geschlecht übersehen. Dessen aber noch nicht genug, auch neuen Kult-Erscheinungen muss Rechnung getragen werden.

Til Schweigers Fangemeinde der Keinohrhasen protestiert

Und hier lauert das nächste Beschneidungsdilemma welches ebenso wenig Berücksichtigung in dem vorliegenden Gesetzentwurf findet. Eltern die beispielsweise ihren Kindern (egal ob Mädchen oder Jungen), thematisch hart am Kult der Keinohrhasen die Ohren aus rituellen Gründen entfernen möchten, sind nicht mit einem Wort in der Gesetzesvorlage erwähnt. Dabei gibt es allerhand verlässliche Hinweise auch auf die Vorzüge abgeschnittener Ohren. Abgesehen davon ist es nur eine Frage der Zeit bis sich der „Keinohrkult“ durchsetzt.

Da wo keine Ohren, da halten auch keine Ohrringe oder Piercings, da macht es Sinn dem Nachwuchs bereits im Kindesalter die Ohren abzuschneiden. Vielleicht sogar die Nasen, eben und insbesondere auch die Schamlippen, Brustwarzen und viele andere Körperteile, alles präventiv versteht sich, dies senkt nachhaltig die Verletzungsgefahr bei Sport und Spiel und unterbindet unnötige Diskussionen mit den Heranwachsenden, wenn man zeitig genug den nicht „einsichts- und urteilsfähigen“ Sprösslingen mit den gebotenen Maßnahmen zuvorkommt.

Schlussfolterungen zum eingebrachten Gesetzentwurf

Hier ist dem Gesetzgeber vorzuwerfen dass er nicht vorausschauend agiert. Aber kein Wunder, die gesamte Besatzung des Bundestages, kann ausweislich der verunglückten Gesetze der letzten Jahrzehnte scheinbar kaum mehr bis Mittag denken, sie liefern allenthalben immer nur Flickwerk ab, welches keinesfalls durchdacht ist und am Ende nur wieder Verdruss erzeugt.

Diese Gesetzesvorlage ist ein schwerer Beleg für die Bevorzugung bestimmter Gruppen, vor denen man aus welchen Gründen auch immer, derzeit einen Kniefall praktizieren möchte. Viel schwerer wiegen bei dem Gesetz allerdings die Verstöße gegen nahezu alle Gleichheitsgebote, sowohl zwischen den Geschlechtern als auch zwischen den Ethnien. Da ist Ärger vorprogrammiert. Wenn man also die Verstümmelung nicht „einsichts- und urteilsfähiger“ Kinder gesetzlich regeln möchte, dann kann so ein einseitiges Werk keinen Frieden in der Sache schaffen.

Hier gilt es für den Bundestag nachzusitzen, bis alle Religions- und Traditionsgruppen derlei Treiben gesetzlich korrekt verbrieft bekommen haben. Dann dürfte dieses Gesetz mit der Auflistung aller Praktiken und Ausnahmen zur Verstümmelung von Kindern sicherlich ein Lexikon füllen, oder aber man entschließt sich so etwas generell zu unterbinden, bis die Sprösslinge sich eines Tages selbst im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und nach eigenen Vorstellungen, dann einsichts- und urteilsfähig, selbst verstümmeln können.

Nachträglicher Gedanke mit Gottbezug: Wenn Gott den Menschen nach seinem Bild schuf, gut und perfekt, gemäß der Schöpfungsgeschichte, dann wäre die in seinem Namen vollzogene Beschneidung eine Art „Selbstverstümmelung“. Ist das logisch? Oder betreiben die vollziehenden Menschen hier eine Art „Gottverstümmelung“? Wie sehr müssen sie Gott und seine Erscheinung hassen, dass sie sich dazu berufen fühlen dieses perfekte Werk zu schänden?

Zweiter Nachtrag aus Dezember 2012: Hier geht es zu unserem Bericht bezüglich der Abstimmung des Bundestages über das Gesetz am 12.12.2012 nebst dem Abstimmungsergebnis, detailliert nach Parteien. Es votierten 70% der Abgeordneten für das Gesetz.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

3 Kommentare

  1. Mensch WiKa, Du bringst die Mädels nur auf dumme Gedanken.
    Irgendwann reicht denen das Piercing nicht mehr.
    Dann wollen sie sich ganz nackig machen.
    Dann muss auch bei ihnen die Vorhaut dran glauben.

  2. Unfortunately it is / has been circumcision that has MADE for no end of anti-semitic sentiments. Freud found that it was the chief reason for unconscious anti-Semitism. And the myths surrounding it are at the core of the “blood libel.” Thus, It’s time to eliminate the Brit Milah because if that is the chief reason
    for being anti-Semitic or anti-Abrahamic [Islam too practices the rite] then why hang on to this left-over of human sacrifice? that traumatizesthe child, cutting off 5,000 nerves, that is the equivalent of female circumcision in the sense that it eliminates everything but the clitoris,and only serves the UltraOrthodox to maintain their power? After all, reform Judaism sought to eliminate the rite in the 19th century, and Jewish identity depends on being born by a Jewish mother, or converting. Here a link to an archive of the entire German
    and then some debate, note especially Michael Wolffsohn’s two pieces . Circumcision has been controversial also within Jewry forever.

    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/08/the-circumcision-debate-links-and.html

    Eine Diskussion ueber das Thema, mit drei Deutschen + einem Amerikanischen Psychologen.

    http://analytic-comments.blogspot.com/2012/08/psychotherapeutenyahoogroupsde.html

    http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108847257/Die-Vorhaut-des-Herzens.html

    http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/gastkommentar-zur-beschneidungsdebatte-danke-deutschland/7160872.html

    http://www.facebook.com/mike.roloff1?ref=name

    Member Seattle Psychoanalytic Institute and Society

  3. Nun ja, wenn Ihr dann schon die Welt davon überzeugen wollt, dass aus „gesundhetlichen“ Gründen an den Geschlechtsteilen herumgeschnippelt werden kann (ich wurde als Baby beschnitten, konnte allerdings trotz 5000 durchgeschnittener Nerven keine Beeinträchtigung meiner sexuellen Erregbarkeit im Jungmannsalter bis ins mittlere Alter feststellen – hatte allerdings auch keine Vergleichsmöglichkeiten), sollte man dann auch aus ethischen / optischen Gründen (und zur besseren Gesunderhaltung der Bevölkerung) die Operationen an vollfetten Menschen gesetzlich erleichtern / ermöglichen / eventuell aus Kostenspargründen der gesetzlichen Krankenkassen erzwingen – au weia, das würde aber wohl mit Sicherheit von und für unsere zumeist sitzgewohnte, vollgefressene und bewegungsarme Beamtenschaft torpediert werden – macht aber nichts… (zur Erlangung von optischen und physisch allgemein empfundener Vorzüge / durch gesteigerte / somit erzeugter extremer „Geilheit“ und Leistungsfähigkeit beim Kontakt mit dem jeweils anfallenden Partner) – wodurch gegebenenfalls es dadurch zu einer größeren gewünschten Geburtenrate in – diesbezüglich brachliegenden – deutschen Landen führen wird (auch gut für die Renten der mit dem Alter oder den anstrengenden Dienst ausgelaugten Beamten)! – Auch sollte man an den nicht unerheblichen Anteil sogenannter „perverser“ Bevölkerungsgruppen denken, die ihren Anteil an – gesetzlich zu fordernden / fördernden positiven Gefühlseindrücken (die zur Geilheit / sprich Fortpflanzung führen können – nützlich zur Erhaltung unserer deutschen Rasse und unseres Rentengefüges in der Zukunft erforderlich sein werden – abgesehen davon, dass man deren Balgen wohl schon frühzeitig psychiatrisch behandeln muss) spezielle – für diese – deren Ritualien fördern, um auch deren Lustgewin zu maximieren – wobei (durch „wissenschaftliche“ Tests schon frühzeitig „nachgewiesenen“ potentiellen Kinderschändern, präventiv rechtzeitig der Penis abgeschnitten wird) – um den damit geretteten Kinderkreis – nicht für seine geplante Zukunft auf ein frohgemutes, fortpflanzungs-positives Sexualleben – zu beinträchtigen. Was denen anschließend dann auch völlig egal sein dürfte… (aber auch ihnen Wege des Lustgewinns – und darauf kommt es ja schließlich nur an, aufgezeigt werden müssen).

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