EZB plant Verlängerung der Geldscheine

Money Makers Finest: Die EZB bereitet sich jetzt offenbar auf die nächste – oder doch finale – Runde der Krise vor. Nachdem aus Wirtschaftlichkeitsgründen bereits die Abschaffung von 1 und 2 Cent Stücken diskutiert wurde, lässt sich mit der Abschaffung von „Schein-Geld“ in den nominell größeren Bereichen kein Blumentopf gewinnen, aber auch hier gibt es großes Optimierungspotential. Wir haben mal einen Blick in die nicht sonderlich verbraucherfreundliche Hexenküche unserer Währungshüter gewagt und sind auf ein umwerfendes Exemplar des ersten Prototypen gestoßen. Wenn also die Krise selbst schon nicht von er EZB zu bewältigen ist, dann muss man an den Stellen ansetzen die man faktisch auch beherrscht. Dies ist eindeutig die Gelddruckerei, „Money Enlargement“ ist das Zauberwort, denn die Zinsen für die Banken tendieren ja schon gen Null. Hier in ganzer Pracht:

EZB plant Verlängerung der Geldscheine

Auch werblich wird die EZB nachlegen

Mit dem gezeigten Exemplar, welches uns sicherlich in gar nicht so ferner Zukunft beglücken könnte, spricht die EZB elementare Triebe in der Bevölkerung an. Alles um die Akzeptanz des Euro weiter zu festigen, besser noch, steil aufrecht zu erhalten. Sie müht sich mit diesem gelungenen Entwurf einen Stimulus zu entfachen, der über den Faktor Identifikation laufen soll. Wir erinnern uns noch immer mit Freuden an den französischen Sonnenkönig, der sich als „1“ in der Geschichte begriff, aber auch die nutzbaren Nullen nach ihm zu dulden wusste, machten doch sie seinen Staat aus. Ein ähnlich königliches Gefühl soll sich nach den Vorstellungen der EZB, mit dem präsentierten Entwurf, ins Volk ergießen. Aus unserer Sicht ein völlig überzeugender Ansatz, der Tradition und Moderne geschickt miteinander verbindet, aber bei weitem noch mehr zu bieten hat als sich ewig wiederholende Geschichte.

Der Schein ist länger als er scheint

Damit auch die fast Blinden die Nullen der EZB nicht übersehen, müssen diese wenigstens an einer Stelle auf dem Schein in hervorragender Größe abgebildet werden. Reiht man also die Nullen in der Pflichtgröße korrekt aneinander, wäre der Schein fast doppelt so (mächtig) lang. Eine erregende Vorstellung von der Potenz die in ihm schlummert. Die Wahrung der Verhältnisse erscheint uns gelungen. Wenn auch die weiteren Scheine später in einem farblich andersartigen Kostüm erscheinen, dies ist das Grundprinzip. Natürlich hat es auch etwas von „Understatement“, wenn man die erforderlichen Nullen fein sauber in zwei Zeilen präsentiert, halt anständig geordnet, militärisch in Reih und Glied, so wie es sich der Bürger wünscht.

Die Erinnerung an glorreiche Zeiten und das biologische Prinzip des Scheins

Weil den meisten unserer Leser wohl schon die Groß- und Urgroßeltern weggestorben sind, die noch bereitwillig aus den tollen 1920er Jahren zu berichten wüssten, wollen wir hier nur kurz auf die Notwendigkeit solcher Scheine aufmerksam machen. In der besagten Zeit kam es schon mal vor dass ein Brot 1 Billionen Mark kostete.

Das Geldsystem ist nun einmal so wie ist es. Der neuerliche EZB Vorstoß ist damit auch der ultimative Verweis, wie auch Beweis eines uralten biologischen Prinzips, welches nachweislich auch für das Geldsystem gilt. Also Jungs und Mädels, einmal den Biologieunterricht rekap(itul)iert. Wir erinnern uns: Das Ding in der Hose hat für gewöhnlich eine lange Ruhephase, da passiert dann rein gar nix. Aber ab und an passieren da, aus welchem Grunde auch immer, ganz erregende Zustände. Dann kommt es meist zu einer kurzen, aber im Verhältnis zur Ruhephase doch dramatischen Ausdehnung. Die Finanzwirte sprechen von exponentiellem Wachstum. Jetzt wird aufs heftigste gerubelt gerubbelt. Kann dieser Zustand erst einmal diagnostiziert werden, wie jetzt bei der EZB, ist schon sehr genau nach Lehrbuch abschätzen was da folgen muss: Der göttliche Akt, der Erguss! Es wird nur ein kurzer Moment sein, aber danach soll dann neues €-Leben gezeugt sein, sagt man.

Also, neben der Freude über die skizzierte Entwicklung müssen wir uns natürlich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie wir mit dem Koitus des Euro umgehen wollen, ist er doch nicht jedermanns Sache? Denn auch das wissen wir aus der Geschichte: Die neue Frucht tragen nur wieder die Wenigen von Dannen. Den Rest des Ladens sperr’ma zu und die vielen erigierten Scheine welken nach diesem Schuss wie das Laub der Bäume im Herbst; behalten kaum mehr ihren Heizwert.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

21 Kommentare

  1. Hm, wo ist denn da jetzt der Punkt?
    Es wiederholt sich doch immer wieder. Wenn der arme Michel wie z.B. 1920 endlich in einem mühsamen aber schönen Arbeitsleben einen Sack voller Scheine gesammelt hat, dann kam wer und machte es wertlos. Also schreit mal immer schön weiter, dass der Teuro weg soll. Vielleicht leigt es ja nur an denen, die mit dem Geld umgehen, egal wie das Geld gerade heissen tuttärättä. Und wenn dann jemand den Vorschlag macht, einzelne Länder mal kurzzeitig aus der Zone auszuschliessen, wird dem Michel klar, dass er niemals eine Chance hat.

    • Natürlich hat der Michel eine Chance!
      Immer!
      Hätten Sie sich zum Lebensziel gesetzt soviel Geld wie möglich zu verdienen, ohne Gewissen, ohne Moral und ohne Gefühle, nur mit dem Vorsatz im Bereich des halbwegs Legalen zu bleiben, dann wären Sie jetzt reich.
      Hätten diese Lebenseinstellung alle gehabt, sähe die Welt inzwischen ganz anders aus!
      So, da diese Einstellung nur sehr Wenige haben, sieht die Welt aus, wie sie aussieht!

  2. Nachtrag:
    Wenn heute noch jemand „Steuer-CD’s“ aufkauft, weiss man, wo der Hammer hängt.
    CD’s hab Ich ind der Computersteinzeit benutzt.

  3. Hab ich gerade noch schnell mal nachgeschauen getan. Mein Pc hat tatsächlich noch eine Öffnung für Scheiben . Das habe ich bisher gar nicht bemerkt.
    Oha, man lernt nie aus.

  4. Europa kann sich noch keine Inflation leisten, jetzt noch nicht!
    Die Rahmenbedingungen, welche eine Inflation in der heutigen Zeit sinnvoll erscheinen lassen, die fehlen einfach noch.
    Inflation heißt auch immer, es wird zu Unruhen kommen. Für wirklich große Unruhen, von z.B. 30% der Bevölkerung sind die europäischen Sicherheitsbehörden aber noch nicht ausgelegt. Es fehlt z.B. an einer adequaten Internet-Zensur.
    Außerdem liegt das Groß des privaten Geldvermögens bei der Upper-Class, während die meisten Privatschulden bei den Hartz4-Empfängern liegen. Eine zu starke Inflation in den nächsten 5 bis 8 Jahren würde also den Falschen zu Gute kommen.

    Wie dem auch sei, im Momment habe ich andere Sorgen:
    Meine Maniküre ist bis September im Urlaub und ich muß jetzt ein Youtube-Tutorial zum Thema „wie schneide ich mir die Fingernägel richtig“ suchen…

  5. Nur weil der heroinsüchtige Alkoholiker, Bismarck das Deutsche Reich erschuf, glaubt die heutige Bonzen-ENiete auch sie vertrügen harte Drogen.
    Alle nur Einbildung ihr Koksnasen.

    • Na besser als Ihr. Während Ihr mit Eurem billigen und weichen Rauchzusatz Haschisch rumpanscht, haben wir immerhin langjährige Erfahrung mit den wirklich harten Sachen, z.B. Kokain und Heroin und Tavor (als halblegales Mittelchen, einfach supi das Zeug).
      Außerdem nehmen wir das auch nicht zum Vergnügen, sondern um mehr Arbeitsleistung in kürzerer Zeit aus dem Körper rauszuholen, bzw. um die ganze amoralische Scheiße, die wir so machen besser zu vergessen.

      • Tja kotten, man konnte auch schonmal rückwärtslaufen, leider ist das Viehdeo nicht mehr zu finden . Pandemrix

  6. ‚Wie hat schon Siggi Freund auf die Frage geantwortet:
    „Womit wollen Sie denn bezahlen?'“
    „Mit Bazooka“

    • Ähm, von Pink Floyd gibt es ein Stück, was so ähnlich anfängt, äh, zufällig eine Idee welches das war, Herr Jo?

  7. Diese Frauen begegnen mir täglich. Und sie sagen mir, wen sie am liebsten mit dem Knüppel jagen würden.

  8. Seit den letzten Jahrzehnten existieren viele Frauen, viele Mütter ohne Unterhalt für Kinder dabei, die nicht mehr zu Witwen (mit Ehegatten-Rente oder -Pension) werden können. Nichts gegen Männer und Ehegatten. Dann doch lieber Verzicht, als obendrein noch ein Ekelpaket zu ertragen …

    Die 50er Scheine (100er, 200er und 500er kenne ich nur vom Hörensagen.) beschrifte ich seit Monaten mit: – Mein letzter! – Jene Scheine machen dann ihre Runde nach Zahlung für das Notwendigste an den Kassen …

    Keine Bange, noch sind die Scheine trotz handschriftlicher Information gültig. Der Gang zur Bank zwecks ’sauberem‘ Umtausch ist noch nicht gesetzlich geregelt.

    Lebenswerte Zeit allerseits …

    • Ich kann mich ja auch gepflegelhaft Ausdrücken.
      Kein Problem, also Wika, wenn du erlaubst:
      Mann sollte „Ihnen“ so lange in die Fresse hauen, bis jeder einzelne Euro in 1,-€ Stücken aus den Ohren klingelt.

    • 200er und 500er Scheine kenne ich auch nicht. Noch nie gehabt. Im Grunde zahl man doch heute eh alles mit den unzähligen Kreditkarten in der Tasche. Bar hat man allenfalls 100 € + 50 $ dabei und das eher klein gestückelt, für Taxi, Trinkgeld, etc.

      Letztes Wochenende war ich in München, um mir Klamotten für den Winter zu kaufen, die normale Grundausstattung: 12 Anzüge, Unterwäsche, Loipen- und andere Freizeitkleidung, insgesammt nichts Besonderes, ebend einfach die Basis, damit ich im Winter überhaupt etwas anzuziehen habe und nicht nackt bin.

      Bin mir noch nicht sicher, die KK-Abrechnung kommt erst am Ende des Monats, aber 55.000,- dürften es gewesen sein. Das wären 110 Scheine a 500 €, das hätte eine wahrlich dicke Brieftasche ergeben. Ganz zu schweigen von der Angst, die ich gehabt hätte, mich mit 55.000,- in der Öffentlichkeit zu bewegen. Die ganzen gewalltbereiten arbeitslosen Neider, die lieber unschuldige Menschen niederschlagen, statt mal selbst arbeiten zu gehen, die machen einem schon Angst und die Polizei tut ja nichts gegen die…

  9. Neulich in der Fussgängerzone:
    „Haben Sie vielleicht mal 1 Milliarde für mich?“
    „Tut mir Leid, ich hab‘ nicht klein.“
    have a nice day

  10. Ja Sterni
    Das ist halt nicht so einfach, wenn man da einmal vorsteht.
    Da hauts Dir die Hirnrinde weg.
    So einfach?
    Kann doch nicht wahr sein !

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