Gauck will ESM trotz BVG Bitte unterschreiben

Gauck will ESM trotz BVG Bitte unterschreiben Gauck-der-Predige-des-KapitalismusBellevue (dt. tolle Aussichten): Zum guten Ton in Täuschland gehört es, dass sich gleichrangige Institutionen nicht gegenseitig anweisen sondern höflich bitten, wie dies nun im Falle des Bundesverfassungsgerichts mit dem Bundespräsidenten Gauck offenbar geschehen ist. Dies natürlich ganz zum Entsetzen der Regierung und der den ESM mittragenden Opposition, die mit der Sommerpause endgültig die Verantwortung für das große Dilemma auf den sogenannten Gouverneursrat des ESM delegiert glaubten. Kenner der Szene sprechen auch von einer ziemlich schallenden Ohrfeige für die „Diätierer“ im Bundestag, weil sie bislang nicht in der Lage waren so banale Rechtswidrigkeiten von alleine zu erkennen und Gesetze machen, die zu „nichts“ – außer zum „Untergang“ – kompatibel sind.

Wie immer in solch kritischen Angelegenheiten, konnten wir aus völlig desorientierten Kreisen einmal mehr schreckliches in Erfahrung bringen. Der gebetene Gauck’ler gab sich zunächst ahnungslos, aber dennoch soll sein Amt dem Vernehmen nach schon mit der Sammlung von Argumenten befasst sein, die es ihm ermöglichen, auch gegen die Bitte der Kollegen vom BVG, die Welt zu retten und den ungehinderten Zugriff auf das deutsche Sparschwein zu (l)egalisieren. Es muss ihm, ähnlich wie der Merkel-Junta, ein innerliches Bedürfnis sein diese kleine Formalie schnell vom Tisch zu bekommen. Folgende Argumente sollen dabei bereits auf vielen kleinen Zetteln unter den Tisch gefallen sein:

  • L’État, c’est moi … falsches Land, falsche Zeit, falscher Film
  • Die Notenpresse ist (h)eilig … noch kein Konsens mit der Vatikanbank
  • Kapitalismuskritik ist unsäglich albern … abgewetzt und verbraucht der Spruch
  • Ich muss noch eben die Welt retten … Copyright eines Songtextschreibers drauf
  • Soziale Einschnitte sind notwendig … schlechtes Argument, bei Banken nicht anwendbar
  • Ich habe noch nie in einem besseren System gelebt … könnte blöde Fragen zum Ehrensold provozieren
  • Die Linke ist schuld und muss überwacht werden … nicht erwähnen, die wollen ja den Stop des ESM
  • Der „Heilige €-Schein“ trügt nicht … nicht alle Menschen sind religiös
  • Jetzt ist sowieso alles zu spät, ich unterschreib jetzt … zwar wahr, aber unseriös
  • ••• •••

Die verzweifelte Suche nach Positiv-Argumenten zur zeitnahen Begründung seiner Unterzeichnung dieses Gesetzes ist zur Stunde noch nicht abgeschlossen. Sie gestaltet sich ausgesprochen schwierig, muss sie doch von einem freundlichen Ton gegenüber den Kollegen vom BVG getragen sein. Nur solange er mit der Sammlung voll beschäftigt ist, wird er nicht dazu kommen seine Unterschrift unter den ESM zu setzen. Nach seiner Überzeugung völlig zum Wohle des Volkes und seiner finalen Heilung. Er faselt sich dabei zwischendurch immer noch was in den Bart, von Schuld, Krieg, Verzweiflung, Hoffnung, Elend und €-Opa … den Zusammenhang hat aber aktuell niemand begriffen.

Dessen ungeachtet will sich Gauck von seiner Unterschriftsleistung unter dieses ruinöse und historische Machwerk in keinem Fall abbringen lassen. Er ist und bleibt felsenfest entschlossen. Nach wie vor ist er von diesem System besessen, in dem Wissen seinem Gott, dem Mammon alles schuldig zu sein. Zusammen mit Murksel will er dieser Tage einen Gottesdienst nebst Fürbitte zur Beschwörung des Euro abhalten, auf dass dieser noch bis zu seiner verspäteten Unterschrift durchhalten möge. Darin sind sich offenbar die Beiden „past oralen“ einig, solange muss die EZB den Ball flach halten und auf den Märkten hin- und herschieben. Beide hoffen, dass das BVG kein Elfmeterschießen pfeift. Es bleiben spannende €-Meisterschaften, der Sieger steht keineswegs fest, nur die Verlierer und die stehen alsbald zu Millionen auf der Straße.

Bildnachweis: • Quelle: Wikimedia • Foto von Gauck: Michael Lucan / Pixeldost • CC-BY-3.0 unportet, bearbeitet, verändert, ergänzt durch qpress

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

16 Kommentare

  1. Habe ich vielleicht einen Hals !
    Ich gehe ich am frühen Abend eine Runde um den Häuserblock.
    Da komme ich an dieser ‚Ausgabestelle der Tafel“ vorbei.
    Es sitzen 2 Typen auf der Eingangstreppe.
    Sie haben gleich Feierabend.

    Ich frage, ob ich mich einmal dazu setzen darf.

    Das Gespräch:

    – Sie hatten heute knapp 150 Leute, die der Tafel ihren Besuch abgestattet haben

    – Vor 2 Jahren gab es das noch nicht

    – Es kamen Autos vorgefahren, vom Bäcker bis zum Supermarkt haben sie Waren abgeladen

    – Sie haben sich gedutzt, alle

    – Der eine sagte, dass er für sich schon vorgesorgt hat

    – Ich habe gefragt, ob er das macht, um sein Gewissen zu beruhigen

    – weg war er….

    -Welche Frage ich noch gerne gestellt hätte?

    Guckst Du

  2. T-online:
    heute 22.6.2012
    „Gauck verblüfft“

    So ähnlich hört sich das an wie:
    Ich bin irritiert und ungewaschen“

    Und ICH weise ganz genau, dass ich glückselig bin, keinem Schleimer auf den Leim zu gehen.

    ICH mache immer wieder den selben Fehler.

    ICH gucke immer noch in die Nachrichten, in der Hoffnung,dass da mal was interessantes steht.

  3. Sehr geehrter, verehrter Her Gauck !
    Sie sind dran.
    Erklären Sie sich, aber zack, zack jetzt, hier und heute!

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