Saudi-Arabien will Öl in Schweizer Franken handeln

Jetzt noch Dollar: Uns ging eine Meldung der saudiarabischen Nachrichtenagentur „Saudi Press Agency“ trotz ihrer Kurzlebigkeit nicht durch die Lappen. Die Nachricht sorgte nicht nur für einen sofortigen Alarm bei uns, nein auch in Amerika schlugen sofort die schrillsten Alarmbimmeln der Nation, wie vom Donner gerührt, an. Hintergrund er alarmierenden Meldung war die Ankündigung, dass Saudi Arabien aus Gründen der Wertstabilität und anderer ökonomischer Interessen sein Öl ab 2013 nur noch gegen Schweizer Franken verkaufen will. Ein berechtigtes Ansinnen mit dem ja bekanntlich das Land des Öls, der Wüste, der Scheichs und Kamele nicht alleine dasteht. Aber offensichtlich war die Idee mit einer zu kurzen Recherche bezüglich der absehbaren Folgen verbunden. Kenner wissen, dass eine solche Ankündigung einer Kriegserklärung gleichkommt.

Angebliche Gründe für diesen Schritt

Saudi-Arabien will Öl in Schweizer Franken handelnIn der Meldung hieß es, man habe die Nase vom dauerabwärtsgeplagten Dollar gestrichen voll und sowieso viel zu viel von diesen grünen Lappen, einfach zu einseitig diese Anlagestrategie. Abgesehen davon sei die Dollarnote in sich schon ein Sakrileg, da drauf zu lesen sei „In God we trust“ und trotz aller Einwände hätten es die USA bislang nicht für nötig befunden diesen Text wie folgt und islamkonform abzuändern: „In Allah we trust“, weil dies dem saudischen Erdöl gegenüber angemessener sei. Dazu sei es inzwischen im höchsten Maße kompromittierend wenn man mit diesen Lappen shoppen gehe, man werde schon lange nicht mehr ernst genommen und weltweit belächelt, darunter leide der Spaß beim Geld ausgeben. Es müsse einfach ein besseres Geld her, welches Wertstabilität und Freude verkörpere. Auch der Abglanz oder nur ein winziger Hauch von Neutralität stünde dem Lande mit Sicherheit gut zu Gesicht.

Beim Schweizer Franken beispielsweise gehe man davon aus, dass dieser, anders als der Dollar, der durch rein gar nichts gedeckt ist, wenigstens durch Schweizer Käse, gute Schweizer Schokolade und scharfe Schweizer Taschenmesser unterlegt sei. Alles Werte die man durchaus auch in der Wüste zu schätzen wisse. Schließlich sei man auch mit „Kaaba“ bestens vertraut und so ein seltenes Stück schwarzer Schokolade bete man schon seit Urzeiten in Mekka an, siehe Abbildung rechts. Also reichlich gute Gründe um zum SFR zu wechseln. Den genannten Termin 2013 habe man gewählt um keinen Stress bei der Umstellung aufkommen zu lassen und um sicherzustellen dass die Schweiz auch die nachgefragten Mengen bereitstellen könne.

Radikaler Sinneswandel binnen Stunden

Man könnte förmlich sagen, dass diese Meldung nur für einen Moment aufblitzte, dann war sie so spontan wieder im Nichts verschwunden, als hätten wir sie uns nur eingebildet. Was war also passiert. Mit ein wenig Investigativ-Journalismus und Sprachbegabung in „kamelsch“ waren wir in der Lage die Hintergründe weiter auszuleuchten und in Erfahrung zu bringen warum die Meldung so schnell wieder verschwand. Offenbar hatte es unmittelbar nach der Ankündigung eine telefonische Eilaudienz mit „dem Präsidenten dieser Welt“ gegeben, der auch in Dollar bezahlt wird und sich sehr stark für denselben weltweit engagiert. Dem Vernehmen nach soll die gedungene Telefon-Audienz des saudischen Königs bei Obama relativ knapp verlaufen sein. In einem Monolog habe der „Weltpräsident“ dem saudischen König zu verstehen gegeben welche Strafen darauf stehen wenn man vom Glauben in den Dollar abfällt. Er erläuterte, dass dies annähernd so unmöglich sei wie beispielsweise vom Islam zum Christentum zu konvertieren … es bedeute in aller Regel den Tod.

Darüber hinaus verwies er auf das unglückliche Schicksal zweier Potentaten, die mit ähnlichen Gedanken liebäugelten, ihr schnödes Öl entgegen dem „guten Glauben“ nicht mehr in Dollar handeln zu wollen. Vom irakischen Saddam wie auch vom Libyschen Gaddafi gäbe es exzellente Aufnahmen von deren jeweiligen letzten Momenten die selbst einen saudischen Patriarchen durchaus nachdenklich stimmen sollten. Auch wolle man derzeit gar nicht wirklich über die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien nachdenken. Solange dort der Dollar herrsche könne die gar nicht so schlecht sein. Ohne Dollar allerdings müsse man sehr wohl etwas genauer hinsehen bezüglich der Benachteiligung der Frauen, der Steinigungen, der Todesurteile oder gar wegen der Finanzierung des internationalen Terrorismus. Auch könne die Abwesenheit des Dollars zu der verspäteten Erkenntnis führen, dass doch Osama bin Laden in diesem Land seine Wurzeln gehabt habe. Der Dollar sei also nach wie vor eine ausgezeichnete Lebensversicherung.

Und zu guter Letzt möge er doch den USA eine weitere Befreiungs- und Demokratiesierungswelle in der Region ersparen, man sei noch vollends mit den Vorbereitungen zur Befreiung des Iran beschäftigt und da könne man jetzt eine so blöde Diskussion in monetären Glaubensfragen gar nicht gut gebrauchen. Obama versicherte dem saudischen Herrscher, dass man dort mit den grünen Lappen schon den rechten Gott in Händen halte, er möge nur weiterhin tief und fest daran glauben und inniglich darum beten das der Dollar ihn nicht verlasse, denn dann sei er tatsächlich ziemlich verlassen. Aber mit Dollar für saudisches Öl wäre die Welt in Ordnung und er könne sorgenfrei weiter König spielen.

Ist die Welt des Öls und des Dollar damit wieder in Ordnung

Nicht ganz, denn es ist bekannt dass in der Wüste nur schwerlich Gras über böse Sachen wächst, aber im Großen und Ganzen ist der Vorgang damit schon ausgestanden. Das war dann vermutlich auch schon die ganze saudiarabische Revolution in Sachen Zahlungsmittel. Der gesamte Spuk also nach weniger als drei Stunden vollständig erledigt, ohne dass der Weltfrieden einer erneuten Gefahr ausgesetzt worden wäre. So was geht nur mit bodenständiger Kanonenboot-Diplomatie. Und so werden sich auch weiterhin die Greenbacks in der Wüste stapeln, der Spass beim Shoppen ein wenig eingeschränkt ablaufen, aber man kann ja auch feines Knallzeugs für die Armee damit kaufen. Selbst deutsche Panzer lassen sich mit diesen grünen Lappen hervorragend erwerben. Das wichtigste allerdings, den Saudis bleibt eine Befreiung aus den Klauen des Bösen erspart, welches zwangsläufig jedes ölfördernde Land irgendwann ergreift wenn dort nicht der Dollar regiert. Eine Befreiung vom Bösen, wie sie offenbar dem Iran wegen ähnlicher Verfehlungen gerade noch ins Haus steht, weil man dort bereits 2006 vom Glauben an den Dollar abgefallen ist.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

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