Verbot von Volksabstimmungen in Europa nach GR-Eklat

Brüssel ganz Böse: Ein derzeit noch unter vorgehaltener Hand diskutierter Ansatz zur Lösung der jüngsten Krise zur Krise unserer Krisen-Bewäl-Tiger im krisengeschüttelten Europa – in die der griechische Premier Papandreou seine Krisenkollegen überflüssigerweise erst brachte – ist ein schnelles Verbot von Volksabstimmungen in Europa. Es sollte noch vor einer möglichen Volksabstimmung in Griechenland Gesetzeskraft erlangen, um den nächsten Eklat zu verhindern, falls sich versehentlich eine Mehrheit der Griechen gegen die EU-Rettungs-Phantasien wenden sollte. Anlass dazu könnten ausgedehnte Berichte in den Medien sein, wonach die Helenen einfach die Sache nicht begreifen oder gar keine Volksabstimmung wollen.

Der Spiegel-Online titelt: „Volksabstimmung spaltet Griechenland. Selbstverständlich wissen wir welche Gefahr gespaltene Persönlichkeiten für die Gemeinschaft darstellen. Ein Grund mehr die Griechen rechtzeitig vom Übel zu erlösen und nicht darauf zu drängen dass sie sich gemäß Anforderung ihres Despoten Papandreou zu etwas bekennen müssen wozu sie sich gar nicht äußern wollen oder gar können. Wir berichteten an anderer Stelle bereits über die durchgeladene Volksabstimmungs-Pistole mit der die Griechen von ihrem hauseigenen Tyrannen in Schach gehalten werden.

Einmal mehr werden die Konstruktionsfehler der Europa AG offenkundig, die jetzt wiederholt zu einer teilweisen Lähmung des EU-Apparates führen. Jede Krankheit, Lähmung oder Fehlfunktion ist ein Schritt in Richtung Tod des Systems, also ein Zustand den doch niemand ernstlich wünschen könnte. Dies vorangestellt gibt es natürlich allerhand gute Gründe sich solche „Papandreou-Läuse“ aus dem Pelz zu schaffen, zumal diese bei den gutwilligen Regenten ja auch nur Juckreiz verursachen aber natürlich auch durch die Hemmung des Workflows den Profit unserer schönen Euro-Demokratie schmälern. Jetzt aber zunächst zu den Gründen für eine abermalige Nachbesserung an dem EU-Vertrags-Flickwerk und warum es besser ist Volksabstimmungen zu verbieten:

Verbot von Volksabstimmungen in Europa nach GR-EklatGründe für die Abschaffung von Volksabstimmungen

  • Wie bereits angeklungen, halten sich die Griechen in Teilen nicht für kompetent genug, um über diesen komplizierten Sachverhalt wirklich korrekt abstimmen zu können. Hier sehen sich die Euro-Wächter in der Pflicht, die Bevölkerung nicht in die Bredouille zu bringen und vor unzulässigen Eingriffen zu schützen. Auch widerspricht es allgemeinen Grundsätzen die Menschen in eine Zwangslage zu bringen, was dies eindeutig wäre, würde man sie in diesem speziellen Fall nötigen über die Euro-Rettungspakete abstimmen zu müssen. Diese Situation ist ein wenig vergleichbar mit der eines Patienten, der sich bereits in Narkose befindet, aber dennoch befragt werden soll ob er operiert werden möchte.
  • Ein noch viel wesentlicher Punkt ist der sogenannte Gleichbehandlungsgrundsatz innerhalb der EU. Wenn beispielsweise die Deutschen eben nicht über derartige Sachverhalte abstimmen dürfen, dann gibt es keine Rechtfertigung andere Länder darüber befinden zu lassen. Hier stünden beispielsweise Klagen der Griechen und anderer abstimmender Staaten zu befürchten, die sich auf die Freistellung von dieser Bürde für andere Nationen berufen könnten. Um zu vermeiden, dass der europäische Gerichtshof am Ende aus besagten Gleichbehandlungsgründen die Volksabstimmungen verbieten müsste, ist die Politik gut beraten und aufgefordert einem solchen Desaster mit verbindlichen rechtlichen Vorgaben zuvorzukommen.
  • Weiterhin sprechen ökonomische Zwänge gegen derartige Mammut-Projekte. Wir müssen uns die Aufwendungen für derlei Unfug sparen, um die Zinsen auf die Rettungspakete zahlen zu können. Es wäre unerhört in der ernsten Situation in der wir uns befinden für derartige Volksbelustigungen auch noch Geld zu verschwenden.
  • Volksabstimmungen sind unmodern, nicht mehr zeitgemäß und gehören allein deshalb schon verboten. Zur Stärkung der indirekten Demokratie sei hier auf das kostengünstige Wahlverfahren für unser aller EU-Präsidenten, Herman van Rompuy verwiesen, an dessen Wahl wohl weniger als 1.000 Leute beteiligt waren und deshalb als überaus ökonomisch betrachtet werden muss. Ok, fairerweise könnte man auch von einer Ernennung sprechen. Dass diesen Menschen keine Sau kennt (man muss ihm bei jeder Veranstaltung ein Etikett um den Hals hängen, siehe Bild rechts) bürgt dafür, dass es sich um eine absolut demokratische Zufallswahl gehandelt haben muss. Dürfte also als Stärkung der funktionierenden europäischen Demokratie interpretiert werden und dem Bürger Vertrauen vermitteln. Ein Präser aller Herzen wie er im Buche steht, neutraler und farbloser nicht sein kann oder auch nur den Inbegriff an Neutralität verkörpert. Aus Sicht seiner Erschaffer scheint er aber gut zu funktionieren, sonst hätte man ihn gewiss längst entsorgt.

Schlussbetrachtungen

Sofern sich also ein Verbot von Volksabstimmungen durchsetzt, wofür bislang alles spricht, scheint dies nur die konsequente Fortentwicklung der Demokratie zu sein. Nannte man früher einmal ähnliche Erscheinungen „Diktatur“, so sehen wir uns heute einer neuen Begriffsbestimmung gegenüber, die sich bemüht die Menschen in Europa zu vereinheitlichen und zu normieren gleich zu behandeln, damit sie problemlos in das neue Europa-Raster integriert werden können. War der einzelne Bürger eines europäischen Staates bislang ein „Nichts“ oder ein „Nobody“, so darf man im vergrößerten Kontext eines geeinten Europas davon ausgehen dass der Bürge® ein „absolutes Nichts“ ist. Eine größere Steigerung seiner Wertschätzung wird dem einzelnen Menschen in Zukunft wohl kaum mehr widerfahren, weshalb ein jeder aufrechter Europäer diese Entwicklung unbedingt begrüßen sollte.

Wir müssen in diesem Zusammenhang von „höheren Werten“ sprechen – vom Normalbürger in Zahlen kaum mehr fassbar – was schon impliziert dass sich diese Form der Demokratie nicht jedermann mehr wird leisten können, denn diese kommt uns sehr teuer zu stehen und deshalb darf man diejenigen auch getrost auslassen die in dieser Liga nicht mehr mitspielen können und auch diesbezüglich nichts nennenswertes mehr beizutragen haben. Also Schluss mit der „Vox Popoli“ und ganz schnell hin zur „Vox Dei“ unserer göttlichen Führer und Zahlmeister, die schließlich nur unser Bestes wollen. Vertrauen sie bitte auch weiterhin den Lautsprecherdurchsagen, denn dort hören sie garantiert nur „Vox Dei“ (die göttliche Stimme).

Volksabstimmung die Letzte

Aus diesem Anlass erhalten sie vermutlich hier letztmalig und völlig exklusiv die Gelegenheit ihre Stimme zu diesem Thema zu erheben oder besser gesagt, überhaupt einmal an einer Art Volksabstimmung teilzuhaben. Selbstverständlich, wie in einer guten Demokratie üblich, ohne jegliche Gewähr auf Gehör oder Rechtsanspruch bezüglich Umsetzung ihrer höchst persönlichen Meinungsäußerung, aber in der Gewissheit ihre Stimme endgültig abgegeben zu haben. Viel Glück!

Hinweis: Wie für Todeskandidaten üblich, können sie „Das letzte Wort” oder in diesem Fall auch den „Letzten Aufschrei” einer Vielzahl an Menschen in den kommenden 30 Tagen noch zugänglich machen indem sie dem in der Abstimmung angegebenen Link folgen, sich dort den Einbettungscode zu dieser Umfrage abholen und auf Ihrer Website an passender Stelle mit einbinden. So dürfte der bürgerliche Abgesang zu diesem Thema erheblich vielstimmiger und fröhlicher werden. Europa, wir kommen!

Abschluss: Diese Umfrage endete nach 30 Tagen am 3.12.2011, es haben 2076 Personen ihr Votum abgegeben.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

13 Kommentare

  1. Moin!
    Welche Abstimmung denn? Doch wohl nicht die beim Spiegel? Den habe ich weitgehend gesperrt durch Noscript.

  2. Volksabstimmungen wären eine feine Sache, wenn denn das Volk begreift, über was es da letztendlich abstimmt. Dass das Volk dazu nicht in der Lage ist, beweisen die Wahlergebnisse der letzten hundert Jahre. Punkt.

    • Ob da in den letzten 100 Jahren vielleicht immer das Falsche zur Wahl gestellt wurde, immer nur dieser politische Sondermüll mit den drei bis fünf Groß-Buchstaben? 🙂

    • Wie soll das Volk begreifen worüber es abstimmt, wenn nur noch in Amtssprache kommuniziert wird?

      Sagt ein Eidgenosse.

      • Das Volk – das Volk- das Volk,
        das zu einer Volksabstimmung nicht zugelassen wird, weil es ( lt. F.J.Strauss
        „Vox populi, vox Rindvieh“ ) zu blöde ist.
        „Die Zusammenhänge sind nicht so einfach, als dass man eine Volksabstimmung darüber abhalten könnte. ( Frau Murksel oder IM Erika )“
        Von dem, was aber unsere „gewählten“ Volksvertreter nicht wissen, (TV-Interviews bzgl. Rettungsschirm ) könnten jede Menge Hilfschüler sitzen bleiben.
        Quod erat demonstrandum.

  3. Die hören ja eh nicht..da können wir noch soviel abstimmen oder Plakate hochhalten. Lass‘ sie machen, bis sie sich gegenseitig weggesprengt haben.

  4. Eine Kriegserklärung an die Bürger Europas.

    Eine sofortige Antwort könnte der Generalstreik sein.

    Was ist das?

    Man wählt eine von mehreren Farben,bekommt aber eine andere Farbe mit einer anderen Farb Umrandung.

    Antwort: Die andere Farbe ist die Farbe des Faschismus und die Umrandung ist der Farbanstrich der Partei die gewonnen hat.

    Das ist die Wahlfreiheit der BRDGmbH.

    Wir hatten nie eine freie Wahl.

    Wirtschaft ist Krieg im Frieden,erst wird der Konkurrent und der mögliche Konkurrent(Arbeitnehmer) bekämpft und falls das Ziel erreicht und es nichts mehr zu Gewinnen gibt,folgt der Satz “Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln”

    M.f.G

    Habnix

  5. von mir aus ganz Europa wegsprengen, ich gucks mir dann in den Nachrichten an lol
    (nich so bierernst nehmen, hab gleich Feierabend und haluziniere schon, 30 Grad, yay)

    • Du hast gut reden … sitzt da warm und trocken … ist denn da noch ein Platz frei für einen Schreiberling, dann komm ich rüber … 🙂

    • ja Gott sei dank auch: lass ihn ruhig schlafen in seinem Kyffhäuser – denn der wird’s ja eh‘ nur wach, wenn’s Vaterland in Gefahr! Solange er also pennt, wird hier nichts Wesentliches vermerkelt.

      Jetzt machen ihm aber schon irgendwelche Touristen im Himalaya Konkurrenz. Ob die auch so viel Geduld aufbringen wie der Hohenstaufer Friedrich I. (Barbarossa)? Und wann werden die endlich wach?

  6. In Brüssel gibt es derartig viele dumme, charakterlose und üble Gestalten, dass ich gar nicht wüsste, wer das „TOP-Arschloch“ abgeben könnte. Ein „Runder Tisch“ – eine Zusammenrottung der übelsten Gestalten in der EUSAdSSR – könnte eine Lösung darstellen?!

    Der Hermann und der Jean Claude wären jedenfalls – ganz sicher – Mitglieder dieses „Halunkenstammtischs“!

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