Ist Gaddafis Tod eine Lachnummer

Ist Gaddafis Tod eine Lachnummer Gaddafi zeigt sich einsichtig und fordert Einschreiten des WestensMords-Spaß: Die im Titel genannte Frage drängt sich auf wenn man die beigefügte erste Äußerung von Hillary Clinton auf die Todesnachricht von Gaddafi besieht. Demzufolge scheint der Tod des Despoten nicht mehr als eine Lachnummer zu sein, ein Stück aus einem Comic, die man doch nicht nur in den USA so sehr liebt und die immer wieder für viel Vergnügen sorgen. Ob Hillary ähnlich herrlich gelacht hätte wenn sie diese Schlagzeile gereicht bekommen hätte: „George W. Bush bei Drohnenangriff getötet“. Wohl kaum, da wäre trotz der politischen Rivalität wohl gleich eine Vergeltungsdrohung gekommen. Spricht dies jetzt für selektive Wahrnehmung oder gar für eine gestörte Politik oder ganze Politikerkaste? In jedem Falle sehr nachdenkenswert, wenn sich die mächtigste Außenministerin der Welt so zu diesem Thema hören und sehen lässt.

Kräftige Schützenhilfe gab es von der Nord Atlantischen Terror Organisation, kurz NATO genannt. Hier kann sich insbesondere Frankreich brüsten, die diesen Zugriff durch den Lynchmobb erst mit einem Bombardement des Gaddafi-Konvois ermöglichten. Bestimmt werden wir ihn jetzt einige Tage mit stolz geschwollener Brust erleben, den „Sarkoleone“ und sicher werden jetzt noch einige ausgedehnte Feierstunden der Freunde und Förderer dieser neuen demokratischen Errungenschaften folgen, bevor sich möglicherweise die Stammesfehden in Libyen zu neuen Machtkämpfen auswachsen und noch mehr Unheil für die Mehrheit der Menschen dort bringen. Aber immerhin, man hat ja das Ziel erreicht, dass gilt es scheinbar zu feiern, wäre da nicht ein kleiner Schatten.

Die inzwischen durchgeführte Untersuchung hat das ergeben was offensichtlich war. Gaddafi starb durch einen Kopfschuss. Gerne hätte man diese Untersuchung irgendwie vermieden, ging aber nicht mehr. Jetzt werden sich sicherlich alle Beteiligten größte Mühe geben, diesen Vorgang irgendwie zum Selbstmord des Tyrannen in letzter Verzweiflung umzudeuten, wären da nicht so viele unkontrollierte Aufnahmen ins Internet gelangt. Hier sind die Amerikaner vorbildlicher, keine Fotos, keine Dokus, nur die Meldungen vom Ableben. Das müssen die Libyer jetzt bei ihren künftigen Mords-Späßen noch lernen, um gesellschaftsfähig zu werden, was aber bei den Lehrmeistern der westlichen Allianz ein Leichtes ein sollte.

Die viel bedeutsamere Frage die sich ein weiteres Mal anschließt ist die nach einer Rechtsstaatlichkeit. Sind da Ausnahmen wie diese nur Exzesse? Oder kann man z. B. anhand von Osama bin Laden doch eher auf ein neues System dahinter schließen? In beiden Fällen muss man wohl von Lynchjustiz ausgehen, eine offizielle Verurteilung hat es nicht gegeben, bei Osama nicht einmal eine Anklage, hier reichte die Schuldzuweisung für eine gezielte Tötung. Die unzähligen Drohnentoten, die durch die Amerikaner inzwischen in anderen Landen produziert werden, seien nur am Rande erwähnt und die kollateralen Opfer sollte man besser gleich verschweigen.

Was wollen wir also aus diesem Vorgang lernen? Die Rechtsstaatlichkeit an sich ist schon eine Lachnummer? Man muss offenbar diese Form des Rechts nur lang genug im Ausland üben und protegieren bis man es als ultimative Lösung irgendwann wieder reimportiert? Sollten wir uns stikum an diese neue Form der Justiz gewöhnen und bejubeln? Egal, Gaddafi mag ein Tyrann gewesen sein, ein schlechter Mensch, ein Verbrecher und steht dabei in einer Linie mit großen Führungspersönlichkeiten des Westens, die aber ein wenig mehr „immun“ sind. So bleibt es dabei, dass die Sieger die Geschichte schreiben und die Demokratie solange gebogen wird bis am Ende wieder eine Diktatur steht. Solange es die Propaganda noch vermag dem Menschen diese Form des gerechten Tötens als Segen zu verkaufen, wirds wohl noch eine Weile so weitergehen … also lachen wir solange mit Hillary (wir wollen ja schließlich Spaß haben), bis es uns eines Tages im Halse stecken bleibt. Man denke an den Frosch, hüpft der in heißes Wasser, dann springt er sogleich wieder raus. Erhitzt man das Wasser in dem er sitzt langsam und kontinuierlich, kann man ihn wunderbar bei lebendigem Leibe abkochen, weil er es nicht merkt. Deshalb übte die lachende Hillary einen faszinierenden Ekel auf mich aus, den man anderen Menschen keinesfalls vorenthalten sollte.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“

4 Kommentare

  1. Des läßt sich einfach folgern. Wir sind die Sieger, das Gute siegt immer, also sind wir die guten. So hat sie in ihrem Oberstübchen wahrscheinlich nicht mal die EU gefürchtet, nachdem sie alle EU Abgeordneten abhören lies und durchleuchten und dabei auch noch erwischt worden ist. Oder aber wir haben eine Armee, die kaum noch zu besiegen ist und mit dem Lybienkrieg können wir sie auch bezahlen… lach… Oder haben sie schon mal was von Gaddhafis Amerikanischen Konten gehört?

    • Hillarys Freude könnte natürlich auch noch darin zurecht begründet sein, dass ein toter Gaddafi keine Geheimnisse mehr über vorherige Geschäfte mit den „alten Freunden“ zum Besten geben kann, die möglicherweise diese Saubermänner und -frauen diskreditiert hätten. Selbiges ließe sich wohl auch für die „vermeintliche Exekution“ von Osama sagen … „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer“, aber wollen wir mal nicht zu sehr spekulieren … 🙂

  2. immerhin hat Sarkozy doch ein Geburtstagsgeschenk für seine neugeborene Tochter bekommen.
    Vielleicht hat er das Geschenk ja angefordert?
    Nunja,mittlerweile bleibt nur noch Galgenhumor.Ansonsten erstickt man an den dargebotenen Lügen und Machenschaften.

  3. Schon zu Beginn der Auseinanderstzung war klar das Herr Gaddafi nicht überleben würde / dürfte. Bei einer möglichen Vorführung in Den Haag, hätte er sicherlich einen Kommentar zu Sarcos Wahlkampffinanzierung abgegeben. Und das geht ja nun nicht mehr

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