Täuschland: Bundes-Merkel hat die Zeichen der Zeit und der sich häufenden Wahldebakel erkannt. Jetzt strebt sie nach einer großen Wahlgesetzreform, um die überfällige Beteiligung der Wähler an der Politik neu zu gestalten. Es könne einfach nicht angehen, dass die Mehrzahl der Bürger so teilnahmslos im politischen Abseits herumstünde und sich nicht aktiver an der Aushöhlung Ausdehnung der Demokratie beteiligen wolle. Dies müsse Konsequenzen haben und jene „faulen Bürger“ müssten mit auf den Weg genommen werden, in einer Art wie sie dies selbst bereits in ihrer Kindheit habe lernen können. Man dürfe einfach nicht zusehen wie sich das Volk der „Gutmüdigkeit“ hingebe, deren Eskalation schon absehbar sei. Auch könne man es sich zukünftig nicht mehr leisten eine so hohe Anzahl „Agent Prvocateur“ unter friedliche Demonstranten zu mischen, um diese auf Trab zu bringen und hernach dadurch legitimiert niederzuknüppeln.
Letzteres habe auch europäische Dimensionen, so ihre Warnung. Und man werde allein schon aus traditioneller Verbundenheit mit Spanien dafür Sorge tragen, dass dort die Jugend nicht nutzlos auf der Straße herumlungere und Rentner mit ihren friedvollen frivolen Parolen belästigten. Wir müssten jetzt klar erkennen, dass wir unsere Demokratie nicht nur am Hindukusch zu verteidigen haben sondern auch in der eigenen Nachbarschaft und zuvorderst natürlich daheim.
Daraus folge, dass die CDU ab 2013 zu einer allgemeinen „Volkspartei der Nichtwähler“ umgestaltet werden müsse. Das Wahlgesetz solle aber nur geringfügig dahingehend abgeändert werden, dass alle nicht abgegeben Stimmen eben dieser Nichtwähler-Partei zufielen, wie auch die gezielt für diese Partei abgegebenen Stimmen, die sich damit explizit und dann ganz gesetzmäßig auch den Nichtwählern zuwenden werde. Hier sei der Wachstumsmotor der Demokratie deutlich zu spüren. Diese Vorgehensweise würde dem Volk bei zunehmender Müdigkeit beschwerliche Wege an die Urne ersparen. Diese Lösung ist geeignet eine Mehrzahl der Menschen im Ländle klaglos mit auf die Reise in „Huxleys neue Welt“ zu nehmen. Diese Vorgehensweise sei alternativlos um die Mitbürger nicht verkommen zu lassen, bestens für deren Wohl zu sorgen und Politik nicht zu einem riskanten Abenteuer degenerieren zu lassen. Sollte es zum Wohle des Volkes erforderlich sein so werde sie diese Wahlgesetzreform im Zweifel auch gegen den Willen ewig opponierender Dauer-Nörgel-Parteien im Wege des „Streichstaats“ durchsetzen. Notfalls werde man auch nicht davor zurückschrecken die „BRD GmbH“ abermals umzufirmieren oder in eine geordnete Insolvenz zu führen, um das Konstrukt zukunftsfähig zu machen. Dies, so Merkel, sei man der stark wachsenden Zahl der Nichtwähler schuldig, deren Ruf sie nunmehr eindeutig vernommen habe und sie werde diesen Ruf nicht unerhört verhallen lassen. Zum Schutz unserer Werte müsse hier Abhilfe geschaffen werden was nunmehr ihr vordringlichstes Anliegen vor den kommenden Bundestagswahlen sei.
Nach dieser schweren Kampfansage haben sich bereits Grüne, Linke, SPD und FDP im Bundestag eiligst zu Worte gemeldet und dafür plädiert auch mit der CDU unter dem Dach der neuen Nichtwähler-Partei zu fusionieren, denn nur so sei die gerechte und ausgewogene Vertretung des Stimmviehs Wählervolkes sichergestellt. Weil am Ende aber viel mehr Stimmen zusammenkommen würden als bei den bisherigen Wahlen, sollte zur Vermeidung von Überlastungen der Abgeordneten eine Verdoppelung der Volksvertreter unbedingt erwogen werden. Aufgrund des fortbestehenden Fraktionszwangs könne man dann auf die Anwesenheit derselben gut verzichten (Ein Spar Gedanke) und dass Kabinett wäre allzeit im Wege einer umfänglichen Ermächtigung – nach Weisung der Kanzlerin – imstande alle notwendigen Entscheidungen problemlos und ganz ohne langwierige Debatten jeweils gemäß dem Willen der Wähler umsetzen.
Konzerne und Großbanken begrüßten diesen mutigen Schritt zur Reform der Demokratie und sehen damit Wachstum und Wohlstand in der Republik gestärkt. Sie sicherten in gleichem Atemzuge zu die Volksvertreter auch weiterhin nachdrücklich finanziell in Form von Parteispenden unterstützen zu wollen. Dieses Modell könne als Vorbild für Europa gelten. Gleichzeitig mahnten sie noch einige weitere Rettungspakete an, da der aufgelaufenen Zinseszins der bisherigen Giftpapiere seit der Finanzkrise abermals ein nicht allein zu bewältigendes Maß an Schrottpapieren produziert habe, wofür selbstredend der Bürger einzustehen habe, damit ihm der Euro, seine Lebensversicherungen und Renten nicht um die Ohren fliegen ließe. Zur Bewältigung dieser Lasten sollten die Steuern für Genringverdiener marginal angehoben und die Hartz-IV Sätze an afrikanisches Niveau angeglichen werden, um auch den Flüchtlingen von dort endgültig den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Alles in allem, resümiert die gefällige Presse, dürfte dies der größte Wurf in Sachen Demokratie seit Kaiser Wilhelm sein, bevor auch das deutsche Parlament aus Kostengründen in den kommenden Jahrzehnten endgültig aufgelöst wird, um weiterhin von einer EU-Kommission aus Brüssel als „Deutsche Provinz“ verwaltet zu werden. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte die Partei der Nichtwähler europaweit etabliert und gefestigt sein, sodass sich etwaige Fragen nach dem Wahlzirkus per se erledigt haben und damit endgültig die „Wahlfreiheit“ des Bürgers entsprechende Würdigung findet. Endlich kann er ohne negative Folgen selbst entscheiden, ob er zur Wahl geht oder nicht. Seine Stimme wird in keinem Falle eine verlorene sein. Der unschätzbare Zugewinn für eine funktionierende Demokratie besteht darin, dass wieder 99,99% der Bürger standesgemäß durch die Wahlen repräsentiert werden, ohne den Bürger mit einer Wahlpflicht zu malträtieren. Dies bedeutet Traumergebnisse für die Demokratie, wie sie unserer bewährten Kanzlerin noch aus ihrer SED-Jugend bestens in Erinnerung sind.
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