World-Theater: Oh wie feiert sie sich, die vierte Gewalt (die Mainstream Presse), die uns angeblich „Nichts“ als die Wahrheit präsentiert. Unabhängig und frei will sie sein. Sie sieht sich als mahnender Spieler auf der Weltbühne und nimmt für sich in Anspruch das Korrektiv zu den ersten drei Gewalten zu sein mit denen sie über die Bühne tänzelt. Sie schweigt vornehm wenn es um Sachverhalte geht die der nie öffentlich auftretenden fünften Gewalt missfallen oder dieser hinderlich sein könnten. Klar doch, wir bekommen stets ein schönes und kontroverses Theater serviert und man kann zwischen unzähligen Kommentaren, Meinungen und Essays hin und her schalten und irgendwo soll die Wahrheit dazwischen sein. Was aber im eigentlichen Sinne wissenswert wäre, dass kommt vor lauter Getöse oftmals gar nicht vor – sofern es nicht in das für unsere Hemisphäre liebevoll gezimmerte Weltbild passt. Nur wenige scheinen zu wissen dass die Pressefreiheit auch die Freiheit beinhaltet von bestimmten Dingen eben nicht zu berichten. Die Kunst des richtigen Verschweigens ist eine Tugend und mithin ein bedeutendes Stilmittel.
Ist es nicht herrlich wenn man den Volkszorn so geschickt lenken kann? Wenn die SPIEGEL Welt BILD FAZ ZEIT Leser stets meinen auf dem Laufenden zu sein und dabei vor lauter Stress nicht merken wie sie verladen werden. Die öffentlich rechtlichen GEZahlt Sender machen selbstverständlich auch fleißig dabei mit. Vielleicht dämmert es dem ein oder anderen worum es geht, wenn man ein Zitat von Seehofer bemüht, der in einer illustren Runde ein Stück blicken ließ, was kaum einer bemerkte: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden!“
Jetzt dürfen sie einmal raten wer „Diejenigen“ sind, die nicht gewählt wurden und dennoch alles entscheiden. Sie werden es nicht erraten wollen / können, weil niemand ihnen diese Herrschaften vorgestellt hat. Sie scheuen das Licht wie der Teufel das Weihwasser. Wie aber kann es angehen, dass diejenigen alles entscheiden ohne dass wir es bemerken? Ganz einfach, wenn man die ersten vier Gewalten kontrolliert, die sich auf der Bühne balgen und sei es nur mittels völlig unpersönlichem „Geldhahn“, den man auf und zudrehen kann, dann funktioniert es sehr wohl.
Und wer nicht korrekt und wie vorgegeben mitspielt, der bekommt auf der Bühne der offiziellen vier Gewalten seinen „kurzen Prozess“, ist unten durch und verschwindet mit einem passenden Skandälchen von dieser Bühne. Selbstverständlich leugnen die Vier stets die Anwesenheit des unerkannten Fünften auf der Bühne (der Souffleur gehört ja auch nicht offiziell zum Stück) … würde er ihnen doch die Show und den Ruhm stehlen. Logisch, es ist auch gar nicht Intention des Souffleurs den Ruhm zu erheischen. Ihm geht es schlicht darum, dass das Stück richtig und in dem von ihm erkannten Sinn funktioniert und nur er allein sieht das Drehbuch ein (manipuliert und improvisiert) und ist deshalb allgewaltig. Die auf der Bühne stehenden müssen aufpassen dass sie sich jetzt nicht verplappern und gar ausgebuht werden, jeder Schritt, jedes Wort muss sitzen. Ist einer, unter den auf der Bühne anwesenden Akteuren, der fünften Gewalt nicht mehr genehm, spielt nicht mehr nach Plan, droht eigene Passagen zu entwickeln, reicht ein irreführender Wink, das falsch vorgesagte Wort unten aus dem Kasten und der Akteur bringt sich wie von selbst zu Fall oder wird von den übrigen Akteuren live auf der Bühne niedergestreckt. Was für ein Theater?
Diese kleinen Korrekturen müssen den Unterhaltungswert nicht mindern, sorgen durchaus für zusätzliche Spannung und alles sieht immer echt und authentisch aus. Und wenn die vier Gewalten dort schöne Stücke aufführen, sich prächtig gegenseitig behakeln, dann können diese selbstredend auch die Zuschauer – den Pöbel – in den Bann schlagen, der je nach Programm auch heftig mitfiebern darf, wie es sich für ein anständiges Mitmach-Theater gehört. Hatte doch der Direktor des Theaters beim Reinwinken noch deutlich gesagt: „Wir erzählen Ihnen alles, nur nicht was wirklich ist!“. Sinn und Zweck dieser Aufführungen ist stets die Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit der Bemühungen der vier Gewalten zum Wohle der Betrachter herauszuarbeiten, denen sie verpflichtet zu sein vorgeben. Der Zuschauer kann auch wählen was er will und protestieren wie ihm beliebt, aber er wird nie das Stück umschreiben welches der Souffleur vom Rande der Bühne her abspult. Auch wenn die Zuschauer meinen das Stück zu kennen. Für die kleinen dramatischen Wendungen sorgt immer noch ganz unerkannt die fünfte Gewalt, der Souffleur. Wollte der Zuschauer eine andere Inszenierung, dann müsste er ja dem Stück ein Ende bereiten und dies ist in den Spielregeln und nach Abgabe der Stimme beim Zugang zu diesem Theater nicht mehr vorgesehen. Es wird gespielt was auf dem Programm steht. Das Volk darf gewohnt staunen und zahlen (mit Geld und zuweilen auch mit Blut). Und wenn es sich gegen das Stück wehrt, dann wird ihm der Hausherr des Theaters schon einen rechten Platzverweis erteilen.
Die Moral von der Geschichte: Solange dieses Theater weiter vom Volk geduldet und schweißtreibend mitfinanziert wird (ohne nennenswerten Einfluss auf den Spielplan zu bekommen oder ausüben zu wollen) hat es was es verdient … „richtig Theater“ … und die fünfte Gewalt schleppt derweil die prallen Kassen und echten Werte von dannen, nebst der sorgsam und liebevoll geschnürten Rettungspakete. Und wenn das Theater doch mal physisch abbrennt, ist es auch egal ob darin die vier Gewalten (Schauspieler) nebst der Zuschauer zu Schaden kommen, die Kasse ist bereits gerettet. Hernach haben die dem Inferno entkommenen Betrachter kaum mehr etwas für den Heimweg … aber alles gegeben damit das Theater sein konnte. Leidliches Augenreiben und angstvolles böses Erwachen gibt es nur nach schlechten Träumen, nicht in diesem Theater.
Hinweis und Dank: Bestes Ergänzungsstück zu diesem Artikel lieferte „Icke“ unter Kommentar #4 mit diesem Link zur Uni Münster zu Vertiefung der zuvor angerissenen Thematik … Danke (und weil einige Beschwerden kamen, siehe Kommentare, hier nochmals zwei weitere Links zu besagtem Inhalt).
Krysmanski Herrschaftsstrukturforschung als HTML-Datei
(möglicherweise muss der auf eigenem Rechner zwischengespeichert werden um danach die Grafiken sehen zu können)
Krysmanski Herrschaftsstrukturforschung als PDF
Da sind ggf. die Umbrüche störend, aber der Inhalt sollte klar sein.
An den Ausspruch von Seehofer erinnere ich mich auch noch und auch daran, dass er danach Schimpfe gekriegt hat. Der Trick dieser Matrix ist deren Ungeheuerlichkeit. Das kriegt einfach keiner mehr auf seine Festplatte, wie extrem wir verarscht werden. ein paar kleinere oder größere Lügen, damit werden wir fertig, das haben wir gelernt. Aber wenn wirklich A L L E S eine Lüge ist, dann streikt irgendwann der Intellekt, weil andernfalls unser gesamtes Weltbild wie eine Kartenhaus in sich zusammenfiele. Autsch
Dieser Beitrag ist absolut sinnfrei.
eines enthalten sie uns vor. wer genau ist denn nun diese ominöse fünfte gewalt?
die juden? ZOG?
der bush clan und die cia?
shan chu’s triaden?
die illuminaten?
die latin american connection?
McDonald’s?
die Banker und die hochfinanz?
eine Schattenregierung mit ner Schattenmerkel?
oder alle zusammen?
Hallo Sagem,
hier kannst du dich mal ein bisschen schlau machen:
http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/g-a/05-krys-powerstructure.htm
Ich bedanke mich noch viel mehr für den gelungenen Hinweis … danke … danke
Gern geschehen. 😉
Ich finde übrigens das Bild vom „Souffleur, der offiziell nicht zum Stück gehört“ auch sehr treffend.
So ein pseudo-hochgestochenes Geschwafel habe ich noch nie gehört. Sie müssen sehr frustriert sein…und ziemlich oft die FAZ … Bild lesen… Schüsso
So kann man sich irren, ich persönlich hatte angenommen mich recht einfach und sinnbildlich mit dieser Darstellung auszudrücken, dass selbst Unbedarfte die Analogie verstehen. Dennoch danke für ihren Hinweis, ich werde mich befleißigen zukünftig einfacher zu schreben 🙂
Hervorragende Analogie der derzeit —- und auch ewig struckturierten — Machttaten !
Die 5ten aufzuzeigen ist ein ehrvolles Tun!!!
Na na na, eine richtige Satire ist das aber hier nicht.
Satire muss übertreiben, und das hier ist noch untertrieben.
Trotzdem hat der eine oder andere Pinsel hier gemerkt, dass es gar nicht in sein Weltbild passt. Die Illusion von Demokratie und Rechtstaat ist ja auch viel schöner. Der eiserne Hosenanzug wird´s schon richten,
Kinder, jetzt geht wieder in´s Bett, Honeckers Racheengel regelt das schon für Euch.
Ich habe übrigens auch keine Ahnung, wie die 5. nun genau heißen mag. Aber ich weiß ziemlich genau, wer dazu gehört und was sie vorhaben.
Uni Münster ist komplett down!
Was ist da los?
Habs mal geprüft, scheint wieder zu laufen, hab aber dennoch vorsorglich den Beitrag gebunkert … danke … 🙂
Uni Münster ist nicht zu erreichen…wäre schön,wenn du uns das Gebunkerte zugänglich machen könntest..(:
habs Dir in die Mail gesteckt … der Link funktioniert aber bei mir, wenn es gehäuft auftritt muss ich wohl das Dokument hier mit einstellen, bis dann qpress abgeschossen wird … wegen Insiderkram und so … Wiki-Lügs ist ja schon teilweise dicht … 🙂
UNI Münster
Krysmanski Herrschaftsstrukturforschung
zeigt nur leere Seite an.
So, habs jetzt nochmal als HTML und PDF unterm Artikel eingestellt.
Danke, sehr schöne Erklärung für so manches „Unerklärbare“. Ich möchte auch noch einen Gedanken hinzufügen: In dieses Gedankengebäude passt auch die Tatsache das es 16 mal mehr Geld auf diesem Planeten gibt als überhaupt reale Werte vorhanden sind. Dieses ganze, eigentlich wertlose Geld, wird dazu benutzt um die ganzen Heerscharen an Erfüllungsgehilfen bei der Stange zu halten, sie am Reichtum und somit an der Macht teilhaben zu lassen (dies funktioniert ganz gut da ja jeder seinen Reichtum wiederum bunkert und i.d.R. nie komplett wieder ausgibt). Zweitens wird es benötigt um mittels atemberaubender Transaktionen auf dem Finanzmarkt zu verhindern das Juniorpartner oder Gegner zu mächtig werden. Warum wohl wehrt man sich mit Händen und Füssen in den USA und England dagegen ungedeckte Leerverkäufe zu verbieten oder zu reglementieren? Na ganz einfach, weil man mit einer Anzahl an Strohpuppen-Firmen die auf UNBEGRENZTE finanzielle Mittel zurückgreifen können da sie ihre Liquidität z.B. aus der FED Gelddruckerei beziehen, riesige Posten auf dem Finanzmarkt bewegen kann um diesen zu manipulieren. Und damit man auch diejenigen manipulieren kann deren Aktien man gar nicht in den Händen hält, werden halt die ungedeckten Leerverkäufe benötigt. Somit kann man dann ganze Imperien stürzen oder zumindest ins wanken bringen. DIe USA haben schon mehrfach den Welt-Erdöl Markt manipuliert und sie manipulieren wahrscheinlich auch den Welt-EM Markt. Hintergrund all dieser Bemühungen ist, die Vormachtstellung des Dollars zu erhalten. Geht diese verloren so würde das ganze Machtgebilde in sich zusammenstürzen. Eine bankrotte USA könnte sich kein weltweit agierendes, technisch überlegenes Militär mehr leisten. Es steht nichts weniger als die Weltherrschaft auf dem Spiel, ein Fakt der die Mächtigen zu ALLEN Mitteln greifen lässt um sich diese nicht aus der Hand nehmen zu lassen.
Vielen Dank für die absolut zutreffende Weiterung. Die bange Frage bleibt, wer ist schneller, die Erkenntnis in der Masse (die man mit zunehmender Volksverblödung zu verhindern sucht) sich alsbald gegen diese Entwicklung zu stemmen oder die totale Kontrolle die notwenig ist um die Massen auch im Elend noch beherrschen zu können … da bin ich gespannt … 🙂
Der Artikel ist gut,sehr gut.Die Frage die sich anstellt ist:Sind diese Superreichen gerade dabei ihr gemütliches System durch Gier und Zockerei zu zerstören? Oder tritt ihr Sklavensystem gerade in die Zielgerade ein und die ganzen Rettungsmaßnahmen sind der Hilflose Versuch die Macht zu behalten.Wenn dies der Fall sein sollte werden sie versuchen den Verlust ihrer Herrschaft durch Krieg (bei dem sie auch verdienen) zu behalten.Es wird Zeit diese Bande zu entmachten.
Die fünfte, sechste und siebente Macht
Es geht ja noch weiter: Mögen der Souffleur (oder die Souffleuse – soviel Zeit muss sein) sich auch als die souveränen Lenker des Theaterabends fühlen, gemeinsam mit Inspizienten, Beleuchtern, Maskenbildnern, Garderobieren, Requisiteuren und Bühnenarbeitern (ohne die geht gar nichts), so steht über diesen allen der Regisseur, der, auch wenn er nach der Premiere nichts mehr zu schnabeln hat, sich gern als sechste Gewalt aufspielt. Im wirklichen Leben vergleichbar mit dem Regenten, also der Regierung. Die inszeniert das scheinbar alles, und steht im Gegensatz zu den „Müttern der Compagnie“ hinter den Kulissen und im Souffleurkasten allein zum Applaus vorn an der Rampe, grüßt jovial und erntet die Ovationen oder die Buhrufe, bekommt Blumen zugeworfen oder Tomaten, einen Farbbeutel oder auch mal ein Ei. Doch so majestätisch sich der Maestro in seiner Rolle als Maitre de Plaisir auch gibt, er strahlt als kleines Licht.
Den Spielplan gestaltet letztlich eine noch höhere Instanz, die Intendanz. Sie ist es, die siebente Gewalt, die das Haus leitet, die Verträge aushandelt, das Ensemble engagiert und die staatlichen Subventionen wie auch die privaten Sponsorengelder eintreibt. Der Intendant tritt bei den einzelnen Abendvorstellungen gar nicht in Erscheinung, sondern sitzt derweil gemütlich zuhause, während sich die auf der Bühne und dahinter, darüber und darunter einen Wolf abkaspern. Wenn er ausnahmsweise mal keine Lust auf Fernsehen oder Lesen hat, mischt er sich unerkannt unters Publikum, allerdings diskret unsichtbar in der Proszeniums-Loge, und lässt den Alk in den Adern der Akteure allein durch seine gerüchteweise Anwesenheit im Lampenfieber verdampfen. Denn er allein entscheidet über Etats, Wiederaufnahmen und Neuinszenierungen, über die Anschaffung neuer Beleuchtungstechnik oder den Einbau einer Drehbühne. Er hat das Geld, die Macht und die Herrlichkeit, Leute zu entlassen oder einzustellen und alle für sich und seinen Theaterbetrieb die lustigsten Verrenkungen machen zu lassen. Der Theaterbetrieb ist genauso wie das generelle Interesse am Mitspielen sein Kapital. Er ist berufen und fühlt sich berufen, Stil und Profil „seines“ Hauses zu prägen, ja das Kulturleben am Ort insgesamt zu bestimmen, als Kopf und Oberhaupt von det janze.
Freilich steht über ihm noch ein Generalintendant, ein Kulturstaatssekretär oder Kultusminister, aber die dienen nur dazu, dem Intendanten freie Hand zu lassen, bis (Achtung!) die achte Gewalt beginnt zu murren oder die Abos zu kündigen, sich nicht mehr zu beteiligen und nur noch laut gröhlend Luftschlangen zu werfen oder gelangweilt Kaugummis unter die Sitze zu kleben. Das Volk, die Plebs, das Publikum hätte die Macht, den ganzen Laden auseinander zu nehmen und einen neuen Spielplan zu erzwingen. Es erachtet sich aber meist nicht als achte Gewalt, sondern als sachte Gestalt, die, jeder für sich weder das Stück zu begreifen scheint noch den Theaterbetrieb als solchen. Sofern es überhaupt aktiv wird außer zum Zahlen, Garderobe abgeben und applaudieren, wirft es sich teilweise in Abendrobe, um zu sehen und gesehen zu werden, labt sich in der Pause an einem Gläschen Prosecco und lässt sich anschließend von einem Kritikerpapst erklären, wie er das gesehen hat, um das dann möglichst mit eigenen Worten nachzulabern.
Das Mitmachen beschränkt sich in der Regel auf Atem anhalten, Gähnen unterdrücken, hin und wieder kurz auflachen oder ergriffen zu stöhnen und am Ende sich die Finger wund zu klatschen, damit die Darsteller noch einen Vorhang mehr bekommen, und die Zuschauer das Gefühl, einen gelungenen Theaterabend geboten bekommen zu haben. Denn wer wollte sich, wenn er in der Oper 48 oder 60 Euro berappt hat, den Abend verderben und eingestehen, dass es ein aufgewärmter Käse war, den sie da gebracht haben. Vielmehr neigt das Publikum dazu, sich für den ganzen Aufwand und den vergammelten Abend selbst zu belügen und die Aufführung des immer gleichen Stücks gut zu finden. Wer wollte sich schließlich ertappt eingestehen, eine Vorstellung so oder ähnlich schon mal gesehen und gar nicht bemerkt zu haben, dass es ihm schon damals nicht gefallen hat. Dafür war die vierte Gewalt dann doch gut, geschrieben zu haben, wie toll man es gefunden haben sollte. Dabei hätte das Auditorium gar nicht viel zu verlieren außer seine Ketten, aber genau deswegen hält es oft genug still, um diese in einem eventuellen Tumult nicht einzubüßen.
Die achte Gewalt wird nicht umhin kommen, neue Stücke zu schreiben für ein renoviertes Haus mit neuem Ensemble und unter eigener Leitung. Mag sein, dass es sich dann lohnt, heimlich im Textbuch mitzulesen, um zu kontrollieren, ob die da auf der Bühne nicht einen Schmarrn zusammenspielen. Der eigentliche Sinn des Theaters ist jedenfalls, etwas geboten zu bekommen. Müsste jede/r selbst mitagieren, blieben die Leute zuhause und machten sich gegenseitig ihr eigenes Theater, mit bösen Szenen und skandalösen Auftritten, endlosen Monologen oder einer verunglückten Maskerade, bs sie sich selbst nicht wieder erkennen würden.
Irgendwann wird es soweit sein, dass alle ihren Text und ihre Rollen beherrschen. Dann brauchen wir kein extra Theater mehr, und der Staat kann schließen. Bis dahin allerdings muss noch die eine oder andere Revolutionsoper gegeben werden (möglichst in mehreren Akten), diese und jene Rebellion inszeniert (unter starker Beteiligung der Komparserie) und manches Personal zum Teufel gejagt werden. Das wird dauern, bis der Vorhang zu und keine Fragen mehr offen sein werden. Es ist keinesfalls absehbar. Das ist ja das Schöne am Theater: Jede Vorstellung ist anders und kann unerwartete Wendungen nehmen. Nur Mittun müssen mehr Menschen. Daran krankt’s. Die Hauptakteure in ihren Titelrollen Erste, Zweite und Dritte Gewalt dürften erbleichen und hinschmeißen, die Vierte Gewalt wäre kurzerhand abbestellt und die Fünfte aus dem Häuschen. Sechste und Siebente könnten einpacken und müssten ungeprobt den Abgang machen. Das gäbe dann ein Theater, wären die Götter erst entthront und das würdevolle Weihespiel tatsächlich Sache der Theatergemeinde! Aber vorher müssen wir alle unseren Text lernen, sonst wird das nichts. Allein den Kronleuchter niederzuholen und den Eisernen Vorhang runterrasseln zu lassen wird nicht genügen. Gar Sitze zu zerschlitzen oder den Vorhang abzufackeln ergäbe eine eher peinliche Vorstellung. Es müssen schon inhaltlichere Ideen her für eine innovative Saison.
Wolfgang Blaschka
Ein sehr guter Vergleich.
Sollte jeder hier im Forum lesen.
Auch Sie Herr Kotten.
Waren Sie mal in dem nagelneue Haus Imchenallee in Berlin-Kladow, dort wo früher das Erholungsheim der Berliner Stadtreinigung stand? Direkt am Wannsee gelegen, eines der besten Filetgrundstücke, die in Berlin in den letzten 10 Jahren zum Verkauf standen und auf dem nun eine Villa der Superlative steht. Ein Haus in dem die besten und teuersten Materialien der Welt und die modernste Technik von einem Spitzenarchitekten kompositorisch zusammengefügt wurden.
Nein, Sie waren noch nie dort, wie hätten Sie auch reinkommen sollen?
Sie hätten es warscheinlich nicht mal in das seperate Angestelltenhaus geschaft.
Ich war ein unterlegener Mitbewerber um das Grundstück, mir fehlte am Ende etwas Vitamin B und auch der Mut, noch tiefer in meine Tasche zu greifen. Zur Einzugsfeier war ich jedoch eingeladen und konte dort das nötige Vitamin B aufbauen, falls das Nachbargrundstück mal zum Verkauf steht.
Auf meine Frage, wo denn das Bootshaus für die Binnen-Yacht sei antwortete die Eigentümerin Barb*** Spring** (Name gekürzt, zum Schutze der Person, aber ja, genau die), dass sie „eine solche Yacht garnicht besitzte“. Meinen etwas ungläubigen Blick beantwortete sie mit einem lachendem „aber sicher könnte man Solcherlei noch anschafen“.
Womit wir dann auch bei den 10. bis X. Akteuren in dem Spiel wären, Barb*** ist schließlich nicht Friedel (Akteur Nr. 9), sie hat weniger zu sagen und zu entscheiden, das aktuelle Geschehen rund um den Familienbesitz obliegt nicht ihr und sie dürfte sich auch inhaltlich nicht sonderlich ernsthaft einmischen können.
Naja, sie ist Nr. 10, Ihr Mann ist 11, Ihre Kinder sind 12 bis… (hatte sie Kinder? Ich bin mir gerade nicht sicher, aber ich glaube schon) und ihre Enkel werden 20 bis 2X sein. Wie dem auch sei, Sie haben die Profiteure der Theater dieses Landes vergessen, insbesondere nicht die Nummern 9, sondern den ganzen Anhang hinten dran.
Ein ganz aktuelles Beispiel (und der beste Beweis, dass Intel©-ligenz nicht vererbbar ist): Meine Tochter. Im staatlichen Schulsystem allenfalls einen Hauptschulabschluß wert, mehr hätte sie selbstätig nicht erreicht.
Dank der Tatsache, dass Papa ihr die beste Schulbildung gekauft hat, die man für Geld in diesem Land kaufen kann, hat sie nun Abitur. Das wird aber nicht viel ändern, denn sich selbst den Lebensunterhalt verdienen, das wird sie nie können. Theoretisch ein geborener Sozialhilfefall.
Dennoch wird sie nie auf Sozialhilfe angewiesen sein, ganz im Gegenteil wird sie, wenn alles so bleibt, wie es ist, ihr Leben lang im Luxus schweben können.
Sie ist so ein zehnter Akteur. Sie wird nie etwas zum Theater zu sagen haben (dafür werde ich sorgen), aber sie wird von Euren Eintrittskarten sehr gut leben, ein Leben lang.
Dass sie meine Tochter ist, war aus ihrer Sicht ein Geschenk Gottes (aus meiner ein Geschenk des Teufels) und möchtet Ihr Euch dem Willen Gottes entgegenstellen? Wohl nicht!
Es werden immer mehr 10+ Akteure. Frau Klatten hat z.B. 3 Kinder, wenn diese je auch 3 Kinder haben, sind wir bei 10 Menschen, die nicht nur von BMW-Fahrern ernährt werden. Weiter mit Familie Albrecht: von Aldi© leben längstens nicht mehr nur 2 Brüder, das Geld kommt einem gazen Clan zu Gute.
… und so weiter und so fort, die Liste ist sehr lang und wird immer länger.
Wie bereits erwähnt haben diese Menschen ein gottgegebenes Anrecht darauf, gut zu leben. Warum wollt Ihr es ihnen nehmen? Für meine Tochter wäre es das Todesurteil. Sie kann nicht kochen, sie kann nicht mit Geld umgehen. Die 800,-€ Hartz4 wären 5 Minuten nach Auszahlung weg, sie würde elendig verhungern.
Sie tut Euch nichts, Ihr seid ihr vollkommen egal, sie nimmt nichteinmal von Eurer Existenz Notiz, es sei denn Ihr arbeitet für sie (jedoch auch dann nur, wenn ihr schlecht arbeitet).
Lasst sie einfach in Ruhe das Leben leben, welches sie möchte.
Wie das Vitamin B-blöd so wirkt, ist sehr schön am Berliner Flughafen zu sehen.
Mal ein paar Milliarden Euro teurer als geplant aber zumindest konnten sich viele Parteifreunde nebst Anhang sanieren.
Wenn Reichtum auf Leistung basiert, wie bei den Albrechts, so ist er durchaus gerechtfertigt.
Wenn aber nur noch Vitamin Blöd zählt und Gewinne nur noch auf Grund von kriminellen Geschäftspraktiken generiert werden, ja dann ist etwas faul im Staate Bonzenrepublik.
Diktaturen gehen auch nicht an zu wenig Unterstützern zu Grunde, sondern an zu vielen Privilegierten, die alle versorgt werden wollen.
Mit 10% Parasitentum ist eine gesunde Diktatur möglich.
Die DDR hatte 2 Millionen SED-Parteimitglieder, dazu noch die ganzen Blockflöten und 500.000 IM die sich oftmals als Scheinopposition tarnten. Das sind zusammengerechnet ca. 25% der Bevölkerung die parasitär lebte. Da war der Staatsbankrott unvermeidbar, nicht wegen der bösen Opposition, sondern wegen der vielen, viel zu vielen nichtsnutzigen Fresser.
Wenn nun 20 Millionen BRD-Bürger, eine Schätzung des Herrn Kotten, vom mafiosen plutokratischen System profitieren, dann sind das bereits 25%, also wieder viel zu viele.
http://www.youtube.com/watch?v=BrPcg8y2-5E
Nach jeder Landtagswahl und Bundestagswahl gewinnt immer die Partei der Konzern-Lobbyisten.Es sind die Konzern-Lobbyisten die nie gewählt wurden und trotzdem über alles entscheiden.Die Einflüsterer unsrer Politiker.
Was denn, wir hatten nie eine Wahl ?
Wirtschaft ist Krieg im Frieden.Erst wird der Konkurrent und der mögliche Konkurrent(Arbeitnehmer) bekämpft und falls das Ziel erreicht und es nichts mehr zu gewinnen gibt,folgt der Satz: “Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln”
“Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.”, lautet ein berühmtes Zitat des preußischen Generals Carl von Clausewitz,der Anfang des 19. Jahrhunderts in den napoleonischen Kriegen eine entscheidende Rolle spielte.
Danke fürs Hervorholen des Beitrags, der weiter mit voller Aktualität glänzt.
Drei Ergänzungen dazu:
1. Die Kunst dieser Art des Theaters ist schon sehr alt – fast schon ein Klassiker. Wer gerne in alten Geschichten schmökern will, suche unter „Höhlengleichnis“ aus Platons „Mund“.
2. Die wahren Hochzeiten der Inszenierungen, also die, bei dem es noch einen Regisseur und eine Choreographie gab, sind gut 100 Jahre her.
3. In der letzten Zeit hat man das Improvisationstheater für sich entdeckt. Es ist zwar nicht immer jedermanns Geschmack, kommt aber ohne Beiwerk wie Regisseur und Choreographie aus. Letztendlich kommt die Einsparung uns zwar nicht billiger, liefert aber die eine oder andere Stilblüte zu Tage.
So, dass waren meine spontanen Drei.
Danke dafür … werde es häufiger machen … wir müssen ja das Rad nicht alle Tage neu erfinden, da sind genügend Schätze in den eigenen Katakomben verbuddelt … 😉
Das ist genau die Intentionen, die ich heute Vormittag beim Telefonat hatte. Die „technischen“ Hürden kann man in WP doch per Permalink umgehen oder?!