Bußgeld-Katalog von Kirche gebilligt

Utopia: Vorweg muss man wissen, dass die Buße eine alt eingefahrene Domäne der Kirche ist, die dieses Instrument schon seit gut zweitausend Jahren weidlich nutzte um ihren Schäfchen die Mittel für den „Highway to Hell“ zu entziehen. Einen Weg also, den der Mensch genetisch bedingt jederzeit zu beschreiten bereit zu sein scheint. Mit der Trennung von Staat und Kirche hat die weltliche Regentschaft dieses Mittel für sich entdeckt, konfisziert und weiter kultiviert. Seither soll es die Menschen abermals frommen und den Glauben an Recht und Ordnung schärfen. Und für jede gute Organisation in solchen Dingen braucht es natürlich auch einen Katalog, in dem der Sünder nachschauen kann, was ihm welche sündige Freude kosten wird. Dieses Werk nennt sich Bußgeldkatalog, kommt augenscheinlich nur noch für weltliche Laster in Betracht und die Preisauszeichnungsverordnung sieht vor, dass die Angabe der Preise in unseren Regionen inzwischen auch in Euro zu erfolgen hat.

Bußgeld-Katalog von Kirche gebilligtWie den meisten Deutschen bekannt sein sollte, wurde jüngst der Bußgeldkatalog einmal mehr „nach oben“ hin angepasst. Letzteres meint schlicht und ergreifend, mit einem himmlischen Bezug. Die Wenigsten haben dabei allerdings die tatsächlichen Ursachen wahrgenommen, die den neuerlichen Griff in des Sünders Tasche rechtfertigen sollten. Der Deal selbst ist auch eher geheim und geht auf eine diskrete Vereinbarung zwischen Staat und Kirche zurück. Seit längerem drohte die Kirche damit einen eigenen Bußgeldkatalog für die weltlichen Untaten herauszubringen, wie dies früher schon einmal der Fall war. Die allgemeine Mittelknappheit auch bei der Kirche verlangt schlicht nach mehr Sühne. Aus Gründen der Praktikabilität und um das Vertrauen der Bürger in die Institution der Buße nicht zu gefährden, hat man sich jetzt auf einheitliches Abkassieren in diesem Bereich besonnen. Dies insbesondere unter dem Aspekt der neuerlichen Enthüllungen, die dem Steuerzahler offenbarten in welchem Umfang Kirchenpersonal heute noch aus Steuermitteln bezahlt wird.

Ergänzend sei angemerkt, dass entsprechende Deals zwischen Staat und Kirche in Deutschland Tradition haben. Der letzte große Schlag ins Kontor der Schäfchen fand noch zu Zeiten des Dritten Reiches statt. Damals wurde die heute noch populäre Kirchensteuer eingeführt und der Staat erlangte damals im Gegenzug eine Befreiung von all seinen Sünden, sodass ein tausendjähriges Reich unbelastet hätte beginnen können, wären da nicht soviel ausländische Einflüsse dazwischengekommen. Gut, diesen Staat gibt es inzwischen nicht mehr, aber der Bürger knabbert in Form der Kirchensteuer natürlich immer noch an den Altlasten für das nicht realisierte Reich. Die Kirche spricht in diesem Fall gerne von Erbsünde und drückt bei jeder Wehklage den Finger ein wenig tiefer in die Wunde, auf dass die Sünder verstummen möchten.

Jetzt war es auch nicht opportun für die Erbsünden eine Preisanpassung vorzunehmen um mehr Buße zu erreichen, sondern man bezieht sich hier auf die moderneren Sünden, weil dass den Schäfchen besser zu vermitteln ist. Die Kirche will sich hier auch selbst umsatzsteigernd einbringen. Als weitere Beteiligung zur Stärkung der Bußfertigkeit wird alles was Sonntags nicht von alleine im Klingelbeutel ankommt, von den Messdienern während der Andacht vor der Kirche an Knöllchen geschrieben. Dies soll auch die Not lindern. Deshalb also die aktuelle Anpassung des besagten Kataloges. Anders als bei der Kirchensteuer wissen wir leider nicht genau wie diese Beute zwischen den beiden Bußpredigern geteilt wird. Nach Außen ließ man kaum etwas dringen, außer dem bekannten Statement, dass es weh tun müsse. Auf Nachfrage zu dem Deal werden sie mit Sicherheit eine abschlägige Antwort erhalten, dafür ist das Thema zu sensibel. Aber lieber Sünder denke dran, mit jeder Raserei kommst Du schneller ins Himmelreich.

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“