Freiheit nicht mehr zu retten

BRDigung: Ist die Freiheit schon gänzlich verloren? „Du bist Terrorist“ scheint jedenfalls das erste Opfer zu sein und „Rette Deine Freiheit“ könnte auch ums Überleben fürchten müssen. Offenbar scheinen die Kämpfer gegen die Freiheit derzeit die Überhand zu gewinnen. Eine Vereinigung die schon „Gesellschaft zur Verfolgung von“ offiziell im Namen führt, kann natürlich nichts Gutes verheißen. Das beweist eindeutig, welche Tendenzen sich in diesem Staate gerade durchsetzen. Der besagte Verein hat es darauf angelegt ein Parallelwerk zum nebenstehenden Clip zu eliminieren, sprich vom Netz zu bannen und konnte tatsächlich bei seinem ersten Rundumschlag erfolgreich punkten und damit die Vorboten der Terroristen entscheidend zurückdrängen.

Klaglos gab sich Vimeo ausweislich dieser Seite (inzwischen wieder online gestellt) geschlagen und entfernte den Streifen „Du bist Terrorist“ ohne weitere Rückfragen bei den besorgten Autoren des Films. Zur Stunde wird noch hart spekuliert wie dieser Schlag gegen „Rette Deine Freiheit” – Aktion gelingen konnte. Aber überzeugen sie sich zunächst selbst bei einer eigenen Wertung eines vergleichbaren Corpus Delicti, bevor sie hier weiterlesen (Clip anschauen auf einer noch nicht geputzten Plattform). Und achten sie peinlich genau auf alle bedenklichen Inhalte, die für diese Manufaktur typisch sind und wir in der Folge noch analysieren müssen.

Jetzt kann gemutmaßt werden was die Berechtigung dieser Verfolgungsgesellschaft ausgelöst haben könnte. Wobei es dieser Vereinigung offensichtlich auch erlaubt ist ohne Angabe von Gründen Kahlschläge durchzuführen (Im Zweifel muss das Opfer seine Unschuld beweisen). Hier einige Spekulationen zum Inhalt des Clips die möglicherweise die Anschläger auf den Plan brachten:

  • Waren es die pornographischen Inhalte? Immerhin wurden dort Männchen und Weibchen, ganz offensichtlich unbekleidet dargestellt, wenn auch schematisiert, so könnte dies aber unter strenger Auslegung unserer Sittengesetze einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz darstellen, wenigstens wenn man ein bisschen Phantasie hat.
  • Waren es rassistische Inhalte? Selbstverständlich darf es nicht angehen, dass man Menschen vorwiegend schwarz darstellt. Dies könnte ebenfalls ein Grund für die Löschung sein. Schließlich können wir Rassismus nicht dulden und sollten uns in jedem Falle auch von Negerküssen distanzieren und stattdessen mehr die Mohrenköpfe hofieren.
  • Oder war es gar Pädophilie? Speziell in einer Szene sieht man kleine Mädchen, wobei nicht klar erkennbar ist ob diese mit dem Gesicht zu oder von den abgebildeten Männern auf Genitalhöhe stehen. Bei ersterem wäre es ein klarer Fall der erwähnten Verwerflichkeit. Die zweite Variante ist weniger schlimm, die kann man heutzutage auch vor jedem internationalen Fußballländerspiel auf dem Spielfeld beobachten, wo die kleinen Jungs mit ihrem Hintern vor den Großen stehen. Dennoch dürfte dies der wahrscheinlichste Grund für die Löschung sein.
  • Einige Spötter allerdings behaupten, dass die Verfolgungsgesellschaft sich in einem Instrumentalstück verfangen hätte, welches auf der Produktionsseite auch zutreffend angezeigt ist und nun versuchen wolle dies in seine Gewalt zu bringen, weil der Sound so schön ist. Leider kommt der in dem Film nicht wirklich als Unterhaltung rüber, weil der viel zu leise ist. Aber so doof können doch selbst Leute nicht sein die ein GVU auf die Stirn tätowiert haben (Gesellschaftlich voll Unterbelichtet), dass die einen politisch so heißen Streifen anfassen.

Wie dem jetzt auch sei, man wird sich auf eine Verschärfung der Verteidigung der zu rettenden Freiheit einrichten müssen, also nichts für den deutschen Michel, der lieber seine Schlafmütze bis zum Kinn übers Gesicht zieht. Vorsorglich rufen wir an dieser Stelle schon mal zur Solidarität mit dem Macher des Streifens (Alexander Lehmann) auf, nicht dass der am Ende vorm Ballermann steht oder den Kachelmann II mimen muss. Und für alle, denen das hier noch zu viel Freiheit ist, denen empfehlen wir zum Download den Bundestrojaner 2.0 – zu suchen über de Misere oder Daumen-Schräuble im Bundes-Innemysterium. Bis dahin … gute Nacht Deutschland, schlaf gut, bis zum „Bösen Erwachen“, denn „Du bist Terrorist“!

Hier noch die geballten Links zu der Untat:

• Netzpolitik.org … die Beschreibung des Unfassbaren
• Vimeo.com … die gelöschte Seite
• RetteDeineFreiheit.de … die Originalseite von Alexander Lehmann

Zwischenbericht zur Schadensanalyse am 10.8.2010

Offenbar hat die GVU hier inzwischen einen Fehler eingestanden, denn tatsächlich gab es an dem Streifen nach deren eigenen Kriterien wohl gar nichts auszusetzen. Der sei nur versehentlich mit auf den Index gelandet. Hier die Rückzugsbewegung der GVU. Leider erschien „Du bist Terrorist“ wohl auch auf einem Server/Netzwerk, dass unmittelbar vor dem Exekutionskommando aufgereiht wurde und beim Abdrücken konnte da keiner mehr so recht differenzieren. Ein wenig erinnert dies natürlich an Praktiken die uns gerade in der jüngst nähergebracht werden. Wenn man in Afghanistan beispielsweise versehentlich auf einer Liste landet, dann ist man ggf. mit dem Tode bedroht, aber die Mechanismen scheinen dieselben zu sein. Es reicht offenbar völlig aus auf irgendeiner Liste zu stehen, die sich offenbar von alleine autorisieren und legitimieren.

Bedenklich bleibt der Vorfall allemal. Es bleibt zu fragen, wann wir uns den nächsten „Gesellschaften zur Verfolg von” was auch immer in Vereinsform gegenübersehen. Man mag sich die Folgen gar nicht ausmalen wenn ein Schützenverein diesen Job übernommen hätte. Wenn man allerdings diesem Grundgedanken folgt, dann könnten wir mit solchen Vereinen natürlich auch Boden gut machen. Würden wir beispielsweise eine „Gesellschaft zur Verfolgung Andersgläubiger e. V.“ nach Afghanistan entsenden, könnte die Bundeswehr zuhause bleiben und bei den Taliban hätte man real an Ansehen gewonnen und dass auch erheblich preiswerter.

Selbstverständlich ist eine solche Überzeichnung immer angreifbar und schnell als unseriös darzustellen. Das war auch der Roman 1984 von George Orwell. Nur leider sind viele Dinge aus der damaligen Fiktion heute schon erheblich weiter perfektioniert ganz real unter uns. Der schleichende Prozess wird von der Menge nur bedingt wahrgenommen, was wohl auch der Plan ist. Und zum Abschluss rechts noch das betroffene Original „Du bist Terrorist“ aus einer andern Quelle.

Ende der Odyssee am 12.8.2010

Und jetzt ist die Geschichte vorerst am Ende, indem der kleine Wurm am Haken der Meute zum Fraß vorgeworfen wurde. Was im Klartext bedeutet, dass die ausführende Subgesellschaft in Sack und Asche eine Unterlassungserklärung diesbezüglich unterzeichnet hat. Da die Betroffenen die internen Verhältnisse zwischen GVU und Sub nicht darlegen können, geht die GVU ohne Nackenschläge davon. Das, obgleich klar sein dürfte, dass der Sub nicht aus eigenem Antrieb gehandelt hat. So macht die GVU weiter einen auf Saubermann, ohne was auf die Finger zu bekommen. Das Risiko einer prozessualen Auseinandersetzung zum Nachweis der vermutlich zutreffenden Täterschaft würde wohl den Rahmen der Möglichkeiten der Opfer sprengen und zu riskant sein. Vorerst abschließend und für Interessierte etwas detaillierter, ist es hier nachzulesen .

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Die verkommene Wahrheit unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Konzern-Massen-Medien daselbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven für den Betrachter. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören. Motto: „Lässt Du denken, oder denkst Du schon?“